Nikolaj Jakovlevic Danilevskij (1822-1885), russischer Naturwissenschaftler und Philosoph gilt als Vorläufer von Oswald Spengler (1880-1936) in seiner Darstellung der Theorie der kulturhistorischen Typen.
In seinem Hauptwerk "Russland und Europa" (die erste Buchausgabe erfolgte im Jahre 1871. Im Jahre 1920 publizierte Karl Nötzel die Teilübersetzungin deutscher Sprache) erarbeitet der russische Autor eine "pluribiozyklische Geschichtsdeutung", d.h. nach Hendrik Jacob Van der Pot: "diejenige Geschichtsdeutung, in der das eigentliche Subjekt der Geschichte nicht die Menschheit als Ganzes ist, sondern die einzelnen Kulturen (bzw. die einzelnen Völker oder Staaten) und dies alle denselben Lebenskreislauf von Entstehung, Wachstum, Blüte, Verfall und Untergang durchlaufen, ähnlich dem Lebenskreislauf der Organismen". Dazu wird auch in dieser Ausarbeitung skizzenhaft die Staats- und Kulturkreislauftheorie aus dem Orient (Ibn Khaldun) und Okzident (Vico) dargestellt.
Danilevskij unternimmt Versuch die Theorie mit der Praxis zu verbinden. Seine Theorie ist aber auf keinen Fall ein Allheilmittel und hat als seine fehlende Folgerichtigkeiten und Widersprüche als auch Idealisierungen und "Prophezeiungen".
In seinem Buch "Russland und Europa", die Edward C. Thaden als "one of the most interesting attempts of the nineteenth century to examine the forces and guiding principles determening of the course of universal history" beschreibt, findet man die Ideen der "kulturpluralistischen Auffassung mit der zusätzlichen Kritik am europazentristischen Geschichtsbild. Der Autor beschäftigt sich vor allem nach dem Krimkrieg (1853-1856) mit den Fragen, "ob Russland "glücklicher oder unglücklicherweise zur Europa gehörte" und "; "Warum Europa gegenüber Russland Fremd ist", oder ob der Westen "fault" und ob ein Krieg in Europa unvermeidlich ist?
Danilevskij versucht normativ-ontologischen Ansatz mit dem empirisch-analytischen zu verbinden. Sein "Konzept" kann man als eine Möglichkeit zum "Nachdenken über die Gegenwart und Zukunft Europa" auch sehen.
And last but not least, Nikolaj Jakovlevic Danilevskij ist bis heute im Westen auch kaum bekannt als Kritiker der Evolutionstheorie von Darwin. Kann sein, dass sein zwei bändiges Werk ist bis heute nur in der russischen Sprache vorhanden.
Diese Ausarbeitung widmet sich vor allem der Theorie von Danilevskij. Dazu gehört auch ein historischer Rückblick auf die russische Geschichte und Philosophie.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I.) Die Entstehung des Themas „Russland und Europa“
- II.) Danilevskij und die „pluribiozyklische Geschichtsdeutung“
- III.) Zielsetzung und Fragestellungen
- IV.) Der Aufbau der Arbeit
- V.) Begriffsklärungen und Schreibweise
- Teil A:
- Die russische Geschichte und der russische Denker Nikolaj Danilevskij
- Das Hauptwerk „Russland und Europa“
- I.) Ein historischer Rückblick auf die russische Geschichte und Philosophie
- 1) Drei wesentliche Bausteine der russischen Geschichte bis Ende des 19. Jahrhunderts
- a) Die russische Orthodoxie
- b) Die territoriale Größe
- c) Vom,,Gendarm Europas“ zum „Befreier“?
- 2) Die Spaltung in der russischen Philosophie des 19. Jahrhunderts
- a) Westler
- b) Slawophile
- 3) Panslawismus und Eurasismus
- 1) Drei wesentliche Bausteine der russischen Geschichte bis Ende des 19. Jahrhunderts
- II.) Wer war Nikolaj Jakovlevič Danilevskij?
- 1) Kurze Biographie (1822-1885)
- 2) Die Werke
- 3) Vergessenheit und Wiederentdeckung
- III.) Das Hauptwerk „Russland und Europa“
- 1) Hauptideen
- 2) Schicksal des Buches
- a) Die deutsche Teilübersetzung von Karl Nötzel (1920)
- b) Polemik
- Die russische Geschichte und der russische Denker Nikolaj Danilevskij
- Teil B:
- Die Theorie der kulturhistorischen Typen von Danilevskij
- I.) Das Prinzip der Periodisierung der Weltgeschichte und die Fortschrittsdefinition
- II.) Die kulturhistorischen Typen (Zivilisationen) in der organischen Darstellung und der Kreislauf der Geschichte
- III.) Die Tätigkeit des Volkes in der Geschichte
- 1) ,,Selbständiger Kulturtypus“
- 2) ,,Gottesgeiseln“
- 3) „Ethnografisches Material“
- IV.) „Gesetze der kulturhistorischen Entwicklung“
- 1) ,,Verwandtschaft der Sprache“
- 2) ,,Politische Unabhängigkeit“
- 3) Grundlagen sind nicht übermittelbar/„Einwirkung ist nicht Übermittlung“
- a) ,,Verpflanzung/Kolonisation“
- b) „Einimpfung/Vermittlung“
- c) „Bodenverbesserung/Vervollkommnung“
- 4) Mannigfaltigkeit
- 5) Periode des,,Entwicklungsganges“
- a) „Ethnografische Periode“
- b) ,,Staatliche Periode“
- c) ,,Zivilisationsperiode“
- d) „Apathie der Selbstzufriedenheit oder Verzweiflung“
- V.) Zivilisationsunterschiede
- 1) ,,Seelische Veranlagung“
- 2) ,Unterschiede in den Glaubensbekenntnissen“
- 3) „Unterschiede in der historischen Erziehung“
- VI.) Der „slawische kulturhistorische Typus“ und die „allgemeinen Zweige der Kulturtätigkeit“
- 1) ,,Die religiöse Tätigkeit“
- 2) „Die Kulturtätigkeit im engeren Sinne“ (Wissenschaft und Kunst)
- 3) ,,Die politische Tätigkeit“
- 4) „Die gesellschaftlich-ökonomische Tätigkeit“
- VII.) Inkonsequenzen, Widersprüche und Idealisierungen in der Theorie der kulturhistorischen Typen
- 1) Fehlende Folgerichtigkeit und Widersprüche
- 2) Kommentare und einige kritische Bemerkungen
- 3) Idealisierungen und "Prophezeiungen“
- Teil C: Der Kampf bei Danilevskij
- I.) „Zusammenstöße der Völker“ in den Übergangsphasen
- II.) „Kampf Europa gegen Europa“
- III.) „Kampf mit Europa“
- 1) ,,Orientalische Frage“
- a) ,,Mohammedanertum“ und die Türkei
- b) Die Idee über „,die Befreiung unterjochter Christen“
- 2) Der Kampf als „das einzige Rettungsmittel“
- 1) ,,Orientalische Frage“
- IV.) „Sein oder Nichtsein des allslawischen Bundes“
- V.) Zerstörerische Kraft des Krieges als Friedensgarant?
- Teil D:
- „Pluribiozyklische Geschichtsdeutung“ vor und nach Danilevskij (Orient und Okzident). „Kampf zwischen den Kulturen“?
- I.) Staatskreislauftheorie und Kulturkreislauftheorie
- 1) Ibn Khaldūn und sein Lebenskreislauf des Staates
- 2) Vico und die „,storia ideale eterna“
- II.) Oswald Spengler und seine „Kreislauftheorie“
- 1) Kurze Biographie des Autors - sein Buch „,Der Untergang des Abendlandes“
- 2) Der Kreislauf der Geschichte bei Spengler
- 3) Wesentliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei Spengler und Danilevskij
- III.) Gegenwartsthesen zum Thema „Kampf“. Russland und Europa
- I.) Staatskreislauftheorie und Kulturkreislauftheorie
- Zusammenfassung
- Anhang
- 1. Danilevskij-Porträt (,,von Anfang bis Ende“)
- 2. Titelseite des Buches,,Russland und Europa“ von 1871
- 3. Inhaltsverzeichnis des Buches,,Russland und Europa“ in Vergleichsform zwischen dem russischen Text und der deutschen Teilübersetzung von 1920
- 4. „Hauptströme der Weltgeschichte“ nach Danilevskij (bildliche Darstellung)
- 5. A: Ausschnitt aus dem Brief Nikolaus I. an Franz Joseph I. von 1854.
- B: „Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Geschichtstheoretikern seit Danilevskij" (in tabellarischer Form)
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Theorie der kulturhistorischen Typen von Nikolaj Jakovlevič Danilevskij, insbesondere im Kontext seines Hauptwerks „Russland und Europa“. Die Arbeit analysiert die Entstehung und Entwicklung der Theorie, beleuchtet die zentralen Elemente und Argumente, sowie die Rezeption und Bedeutung der Theorie in der russischen und europäischen Geschichte.
- Die Entstehung und Entwicklung der Theorie der kulturhistorischen Typen
- Die zentralen Elemente und Argumente der Theorie
- Die Rezeption und Bedeutung der Theorie in der russischen und europäischen Geschichte
- Der Einfluss der Theorie auf die russische Identität und die Beziehungen zwischen Russland und Europa
- Die Aktualität der Theorie im Kontext der heutigen geopolitischen Situation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Diplomarbeit ein und erläutert die Relevanz der Theorie der kulturhistorischen Typen von Danilevskij im Kontext der russischen Geschichte und der Beziehungen zwischen Russland und Europa. Sie stellt die Zielsetzung und Fragestellungen der Arbeit dar und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Kapitel I beleuchtet die Entstehung des Themas „Russland und Europa“ und zeigt die historischen und philosophischen Wurzeln der Auseinandersetzung zwischen Russland und dem Westen auf. Es werden die wichtigsten Denker und Strömungen der russischen Philosophie des 19. Jahrhunderts vorgestellt, die sich mit der Frage der russischen Identität und der Beziehungen zu Europa auseinandersetzten.
Kapitel II widmet sich der Biographie und dem Werk von Nikolaj Jakovlevič Danilevskij. Es werden seine wichtigsten Schriften und seine Theorie der kulturhistorischen Typen vorgestellt. Das Kapitel beleuchtet die Rezeption und Bedeutung der Theorie in der russischen und europäischen Geschichte.
Kapitel III analysiert das Hauptwerk „Russland und Europa“ von Danilevskij. Es werden die zentralen Elemente und Argumente der Theorie der kulturhistorischen Typen dargestellt und die Bedeutung des Werkes für die russische Identität und die Beziehungen zwischen Russland und Europa diskutiert.
Kapitel IV untersucht die Theorie der kulturhistorischen Typen von Danilevskij im Detail. Es werden die wichtigsten Elemente der Theorie, wie die Periodisierung der Weltgeschichte, die Definition von Zivilisationen und die „Gesetze der kulturhistorischen Entwicklung“, analysiert.
Kapitel V beleuchtet die Zivilisationsunterschiede in der Theorie von Danilevskij. Es werden die Unterschiede in der „seelischen Veranlagung“, den „Glaubensbekenntnissen“ und der „historischen Erziehung“ der verschiedenen Zivilisationen dargestellt.
Kapitel VI widmet sich dem „slawischen kulturhistorischen Typus“ und den „allgemeinen Zweigen der Kulturtätigkeit“ in der Theorie von Danilevskij. Es werden die religiöse, wissenschaftliche, politische und gesellschaftlich-ökonomische Tätigkeit der slawischen Zivilisation analysiert.
Kapitel VII diskutiert die Inkonsequenzen, Widersprüche und Idealisierungen in der Theorie der kulturhistorischen Typen von Danilevskij. Es werden die kritischen Punkte der Theorie und die möglichen Folgen der Idealisierungen und „Prophezeiungen“ von Danilevskij beleuchtet.
Kapitel VIII untersucht den „Kampf“ in der Theorie von Danilevskij. Es werden die „Zusammenstöße der Völker“ in den Übergangsphasen, der „Kampf Europa gegen Europa“ und der „Kampf mit Europa“ analysiert.
Kapitel IX beleuchtet die „Pluribiozyklische Geschichtsdeutung“ vor und nach Danilevskij. Es werden die Staatskreislauftheorie und die Kulturkreislauftheorie von Ibn Khaldūn und Vico sowie die „Kreislauftheorie“ von Oswald Spengler vorgestellt und im Vergleich zu Danilevskij analysiert.
Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Ergebnisse der Diplomarbeit zusammen und stellt die Relevanz der Theorie der kulturhistorischen Typen von Danilevskij im Kontext der heutigen geopolitischen Situation dar.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die kulturhistorischen Typen, Nikolaj Jakovlevič Danilevskij, Russland und Europa, Zivilisationen, Geschichte, Identität, Kampf, Beziehungen, Rezeption, Bedeutung, Aktualität, geopolitische Situation, russische Philosophie, Panslawismus, Eurasismus, „Russland und Europa“, „Pluribiozyklische Geschichtsdeutung“, Staatskreislauftheorie, Kulturkreislauftheorie, Oswald Spengler, „Der Untergang des Abendlandes“, Ibn Khaldūn, Vico.
- „Pluribiozyklische Geschichtsdeutung“ vor und nach Danilevskij (Orient und Okzident). „Kampf zwischen den Kulturen“?
- Die Theorie der kulturhistorischen Typen von Danilevskij
- Citar trabajo
- Dipl.sc.pol.Univ. Viktoria Balanda (Autor), 2008, "Russland und Europa" - Der Kampf zwischen den Kulturen nach der Theorie der kulturhistorischen Typen von Nikolaj Jakovlevic Danilevskij, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131619
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