Die Instandhaltung stellt in der produzierenden Industrie einen der wichtigsten Sekundärprozesse dar. Sie steht für die Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit eines Produktionsbetriebes. Da die Kosten der Instandhaltung meist nicht direkt einem Produkt zugeordnet werden können, erfolgt die Zurechnung dieses oftmals sehr großen Gemeinkostenblocks in den traditionellen Kostenrechnungssystemen über mehr oder weniger genaue Zuschlagssätze.
Der zunehmende globale Wettbewerb setzt die Unternehmen verstärkt unter Druck, die Kosten in allen Bereichen zu vermindern. Besonders bei den Gemeinkosten, deren Anteil durch zunehmende Automatisierung und damit durch Substitution von Arbeit durch Kapital (vgl. BRAUN 1996, 13) ständig steigt, fehlt aber durch deren pauschale Verrechnung über Zuschläge die notwendige Transparenz zur Erkennung von Kostensenkungspotentialen. Dies trifft vor allem für den Komplex Instandhaltung zu. Die betriebseigene Instandhaltungsabteilung steht mehr und mehr im Wettbewerb mit externen Dienstleistern. Für korrekte Entscheidungen über das Outsourcing von Leistungen sind exakte Kostenvergleiche nötig, für die geeignete Instrumente zur Kostenrechnung vorhanden sein müssen (vgl. MATYAS 2005, 18).
Die in den 80er Jahren unter dem Begriff „Activity-Based Costing“ in den USA und später in Europa von Horvath und Mayer entwickelte Prozesskostenrechnung stellt einen modernen Ansatz zur Optimierung des Gemeinkostenmanagements dar. Eine prozessorientierte Betrachtungsweise versucht den Kostenträgern entsprechend ihrer tatsächlichen Inanspruchnahme von betrieblichen Prozessen die Gemeinkosten über prozessbezogene Bezugsgrößen zuzuordnen. Die Hauptaufgabe der Prozesskostenrechnung ist also, die betrieblichen Abläufe der Gemeinkostenbereiche in unterschiedliche Prozesse einzuteilen und die entsprechenden Bezugsgrößen, die hier Kostentreiber genannt werden, zu finden.
Zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema Prozesskostenrechnung und prozessorientiertes Gemeinkostenmanagement sehen die Hauptanwendungsbereiche der Prozesskostenrechnung in den fertigungsnahen indirekten Leitungsbereichen wie z.B. Logistik oder Qualitätssicherung mit vorwiegend repetitivem Charakter. Ebenso werden übergeordnete Aktivitäten der Unternehmensführung und Verwaltung als Einsatzfelder genannt (vgl. RAUBACH 1996, 79). Der Begriff Instandhaltung taucht zwar gelegentlich auf, jedoch existieren kaum weitere Ausführungen bzw. Anwendungsvorschläge.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
2 Grundlagen der Prozesskostenrechnung
2.1 Ziele und Aufgaben der Prozesskostenrechnung
2.1.1 Effektiveres Gemeinkostenmanagement
2.1.2 Verursachungsgerechtere Kalkulation
2.1.3 Beeinflussung von Verhaltensweisen
2.2 Elemente der Prozesskostenrechnung
2.2.1 Tätigkeiten, Teilprozesse, Hauptprozesse
2.2.2 Kostentreiber
2.2.3 Prozesskostensätze
2.3 Vorgehensweise zur Implementierung der Prozesskostenrechnung
2.3.1 Festlegen der Unternehmensbereiche und Zielsetzung
2.3.2 Ermittlung der Hauptprozesse
2.3.3 Tätigkeitsanalyse und Teilprozessbildung
2.3.4 Ermittlung der Prozesskostensätze
2.3.5 Verdichtung zu Hauptprozessen
2.4 Kritische Betrachtung der Prozesskostenrechnung
3 Prozesskostenrechnung in der Instandhaltung
3.1 Traditionelle Kostenrechnung in der Instandhaltung
3.2 Modellierung der Instandhaltungsprozesse
3.2.1 Übersicht
3.2.2 Ressourcen
3.2.3 Tätigkeiten, Teil- und Hauptprozesse, Kostentreiber
3.2.4 Instandhaltungsobjekt
3.3 Analysemöglichkeiten mit Hilfe der Prozesskostenrechnung
3.3.1 Operative und strategische Prozesskostenrechnung
3.3.2 Permanente oder einmalige Rechnung
3.3.3 Aufdecken von Verbesserungsmöglichkeiten
3.3.4 Die Prozesskostenrechnung als Grundlage für Outsourcing-entscheidungen
3.3.5 Bildung von Produktivitätskennzahlen
4 Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Zielsetzungen der Prozesskostenrechnung
Abbildung 2: Prinzipdarstellung der Prozesskostenrechnung
Abbildung 3: Einführung der Prozesskostenrechnung
Abbildung 4: Prozesshierarchie
Abbildung 5: Ressourcen in der Instandhaltung
Abbildung 6: Vereinfachtes Prozessmodell der Instandhaltung
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Berechnung von Prozesskostensätzen
Tabelle 2: Erarbeitung der Prozesshierarchie
1 Einleitung
Die Instandhaltung stellt in der produzierenden Industrie einen der wichtigsten Sekundärprozesse dar. Sie steht für die Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit eines Produktionsbetriebes. Da die Kosten der Instandhaltung meist nicht direkt einem Produkt zugeordnet werden können, erfolgt die Zurechnung dieses oftmals sehr großen Gemeinkostenblocks in den traditionellen Kostenrechnungssystemen über mehr oder weniger genaue Zuschlagssätze.
Der zunehmende globale Wettbewerb setzt die Unternehmen verstärkt unter Druck, die Kosten in allen Bereichen zu vermindern. Besonders bei den Gemeinkosten, deren Anteil durch zunehmende Automatisierung und damit durch Substitution von Arbeit durch Kapital (vgl. Braun 1996, 13) ständig steigt, fehlt aber durch deren pauschale Verrechnung über Zuschläge die notwendige Transparenz zur Erkennung von Kostensenkungspotentialen. Dies trifft vor allem für den Komplex Instandhaltung zu. Die betriebseigene Instandhaltungsabteilung steht mehr und mehr im Wettbewerb mit externen Dienstleistern. Für korrekte Entscheidungen über das Outsourcing von Leistungen sind exakte Kostenvergleiche nötig, für die geeignete Instrumente zur Kostenrechnung vorhanden sein müssen (vgl. Matyas 2005, 18).
Die in den 80er Jahren unter dem Begriff „Activity-Based Costing“ in den USA und später in Europa von Horvath und Mayer[1] entwickelte Prozesskostenrechnung stellt einen modernen Ansatz zur Optimierung des Gemeinkostenmanagements dar. Eine prozessorientierte Betrachtungsweise versucht den Kostenträgern entsprechend ihrer tatsächlichen Inanspruchnahme von betrieblichen Prozessen die Gemeinkosten über prozessbezogene Bezugsgrößen zuzuordnen. Die Hauptaufgabe der Prozesskostenrechnung ist also, die betrieblichen Abläufe der Gemeinkostenbereiche in unterschiedliche Prozesse einzuteilen und die entsprechenden Bezugsgrößen, die hier Kostentreiber genannt werden, zu finden.
Zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema Prozesskostenrechnung und prozessorientiertes Gemeinkostenmanagement sehen die Hauptanwendungsbereiche der Prozesskostenrechnung in den fertigungsnahen indirekten Leitungsbereichen wie z.B. Logistik oder Qualitätssicherung mit vorwiegend repetitivem Charakter. Ebenso werden übergeordnete Aktivitäten der Unternehmensführung und Verwaltung als Einsatzfelder genannt (vgl. Raubach 1996, 79). Der Begriff Instandhaltung taucht zwar gelegentlich auf, jedoch existieren kaum weitere Ausführungen bzw. Anwendungsvorschläge.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung von Einsatzmöglichkeiten der Prozesskostenrechnung in der Instandhaltung. Schwerpunkt wird dabei weniger die Kostenträgerkalkulation als vielmehr die Planung und Kontrolle der Leistungsfähigkeit dieses Gemeinkostenblocks sein. Die Arbeit soll aber nicht als eine Handlungsanleitung, sondern als eine Anregung für die Möglichkeiten der Weiterentwicklung und Anwendung des prozessorientierten Kostenmanagements verstanden werden.
Um die grundsätzliche Vorgehensweise der Prozesskostenrechnung zu verstehen, werden in Kapitel 2 zunächst die Grundlagen erarbeitet. Neben den allgemeinen Zielen und Aufgaben werden die Elemente und die allgemeine Vorgehensweise bei der Einführung eines prozessorientierten Kostenrechnungssystems erläutert. An dieser Stelle soll auch eine kritische Betrachtung der Methode nicht fehlen.
Im zweiten Teil der Arbeit wird anschließend die Einsatzmöglichkeit der Prozesskostenrechnung im Funktionsbereich Instandhaltung untersucht. Typische Instandhaltungsprozesse werden analysiert und dienen als Grundlage für ein effektives Gemeinkostenmanagement.
Kapitel 4 wird schließlich eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse liefern.
2 Grundlagen der Prozesskostenrechnung
Bevor man sich mit den Anwendungsmöglichkeiten der Prozesskostenrechnung beschäftigt, ist es wichtig, das grundsätzliche Anliegen dieses Kostenrechnungssystems zu verstehen. Dabei muss man sich darüber im Klaren sein, dass es sich nicht um eine vollkommen neue Vorgehensweise handelt, sondern dass sich im Grunde lediglich die Betrachtungsweise ändert, nämlich von der klassisch funktionsorientierten zur prozessorientierten. Das vorliegende Kapitel fasst deshalb noch einmal in Kürze die wesentlichen Aspekte der Prozesskostenrechnung zusammen.
2.1 Ziele und Aufgaben der Prozesskostenrechnung
Die generelle Zielsetzung der Prozesskostenrechnung ist wie schon weiter oben beschrieben „…die verbesserte Erfassung und Verrechnung der in den indirekten Bereichen der Unternehmung anfallenden Gemeinkosten…“ (Roolfs 1996, 183). Daraus lassen sich weitere Unterziele ableiten, welche die folgende Abbildung verdeutlicht (vgl. Raubach 1996, 84):
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Zielsetzungen der Prozesskostenrechnung
Aus den einzelnen Zielen können die Hauptaufgaben der Prozesskostenrechnung zusammengefasst werden.
[...]
[1] 1989
- Arbeit zitieren
- Stefan Bauer (Autor:in), 2006, Die Prozesskostenrechnung in der Instandhaltung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131556
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