In dieser vorliegenden Hausarbeit, wird der Versuch unternommen, eine Religionssoziologische Abhandlung über das Zitat „Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes“ von Karl Marx zu schreiben. Dieses wohl bekannteste Zitat warf bei mir die Frage auf, was Marx unter Religion verstand, welche Funktion er der Religion zuschrieb und warum er Religion als Opium ansah. In dieser Hausarbeit soll untersucht werden, warum die Religion nach Marx ein Produkt bestimmter sozialer Bedingungen ist, dass die gesamte Gesellschaft als soziale Theorie reguliert und gestaltet, ihre Qualität als Überbautheorie mit dem Verschwinden sozialer Verhältnisse jedoch verlieren wird.
Ursprünglich stammt Karl Marx aus einer einflussreichen, jüdischen Familie. Jedoch konvertierte der Vater (und damit auch die Kinder) noch in Karls Kindheit zum Protestantismus. Der Vater bot ihm eine ausführliche Bildung, zum Beispiel lernte Karl Marx bereits als Kind die bedeutenden Philosophen kennen. Karl Marx’ Mutter sorgte dafür, dass ihr Sohn Karl tiefe Kenntnis der Bibel hatte.
Bei aller Kritik an der Religion, auch an abfälligen Äußerungen über die Kirche und die „Pfaffen“ fehlt es nicht, trat Marx aber zeitlebens nicht aus der Kirche aus, was er durchaus hätte tun können. Auch dem Atheismus steht er kritisch gegenüber. Trotz seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem Atheismus, ist man sich bei Marx nicht „sattelfest“ sicher, ob er die Religion per se, oder eben doch die gesellschaftlichen Zustände, wegen verkehrtem Religionsverständnis kritisiert. Aus einigen seiner Thesen kann man herauslesen, dass Marx auf die Veränderungen des Einzelnen, der Umwelt, der Gesellschaft abzielt. In diesem Sinne entfernt sich Marx von seinem geistigen Lehrer Hegel und dem Idealismus.
Nach diesen Erkenntnissen über Marx, sollte man sich überlegen, warum Marx‘ Ansichten weltweit als atheistisch angesehen werden, wo er doch selber den Atheismus als Negation Gottes ablehnt. Auch seine folgende These „[D]ie Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik“ lässt uns staunen und bewirkt die Frage, ob Marx‘ Thesen Religionsfeindlich waren, oder er „nur“ die bürgerliche Religion kritisierte. Karl Marx betrachtete die Religion seiner Gesellschaft als „noch nicht erworbenes oder wieder verlorenes Selbstbewusstsein und Selbstgefühl des Menschen“ (Marx 1844c, S. 378).
Inhaltsverzeichnis
1. Fragestellung und Untersuchung
2. Einleitung
3. Marx‘ Religionssoziologie
3.1. Der Religionsbegriff
3.1.1. Die soziologische Definition
3.2. Die Religionskritik bei Marx
3.2.1 Marx‘ Religionskritik und der Qur'ân
4. Fazit
5. Literaturverzeichnis
- Citation du texte
- Deniz Canli (Auteur), 2020, Die Religionskritik bei Marx. Eine religionssoziologische Abhandlung und Kollation mit dem Qur‘ân, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1314668
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