Der Kampf um Reichsunmittelbarkeit in Würzburg im 13. Jahrhundert – dies ist ein Thema, an dem die Forschung bisher leider kein allzu großes Interesse bekundet hat. Besonders für den Zeitraum der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, aus dem die beiden hier behandelten Urkunden stammen, gibt es leider so gut wie gar keine Forschungsergebnisse. Dies mag unter anderem an der ebenfalls mageren Quellenlage liegen. Für die Zeit bis zum 14. Jahrhundert sind weder Regestenwerke noch Urkundenbücher der Stadt Würzburg erhalten, nur einzelne Urkunden oder Hinweise auf besondere Geschehnisse in das Ereignis nicht direkt betreffenden Diplomata überliefert. Auch ist, u.a. durch W.Füßlein, nachgewiesen, dass im 15. und 16. Jahrhundert eine planmäßige und massive Verzerrung, Unterdrückung oder Beseitigung der Geschichtsquellen der Stadt Würzburg stattgefunden hat. Ziel war die Bereinigung des Geschichtsbildes der Bischofsstadt von internen Auseinandersetzungen und vor allem die Machtstärkung des Bischofs als Stadtherren. Diese Bereinigung scheint bis heute ganz gut funktioniert zu haben, denn die meiste Forschungsliteratur vertritt eher eine Darstellung der Bürger als aufständische Querulanten, denn als um Selbstständigkeit ringende Bürger.
Die Fragestellungen dieser Arbeit lauten: Wie war die Rechteverteilung in Würzburg zu dieser Zeit gelagert? Ist an Hand des Erlasses der beiden Urkunden eine Änderung in der Verteilung der Rechte zwischen Bürgern und Bischof abzusehen? Wenn ja, welche wäre das? Was waren die Gründe für eine solche Veränderung? Und: War diese Entwicklung typisch für eine Bischofsstadt dieser Zeit? Diese Fragen sollen anhand der Vertragsbedingungen der beiden Urkunden und der geschichtlichen Entwicklung, die zwischen 1261 und 1265 stattfand im speziellen, und durch eine darauf folgende Einbettung in einem gröberen historischen Zusammenhang, sowohl in Würzburg als auch in einen allgemeinen Überblick über die Entwicklungslage in anderen Bischofsstädten zu dieser Zeit beantwortet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Urkundendiskussion
- Aussteller und Adressaten – ein Überblick über die beteiligten Parteien und ihre Verhältnisse zueinander.
- Die Entwicklung des Rates
- Der Handel und die Zünfte – ihre Rollen im Machtkampf und ihre Beeinflussung durch die Urkunden
- Steuerabgaben und sonstige zu leistende Dienste
- Würzburger Stadtgeschichte im Überblick und im Vergleich mit anderen Bischofsstädten
- Die Entwicklung des Rates.
- Der Kampf um die Selbstständigkeit und dessen Ausgang – Gründe für Gelingen oder Scheitern
- Schlusswort.
- Literatur, und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Kampf um Reichsunmittelbarkeit in Würzburg im 13. Jahrhundert, insbesondere mit den Urkunden von 1261 und 1265. Sie untersucht die Rechteverteilung zwischen Bürgern und Bischof, die Veränderungen durch die Urkunden und die Gründe für diese Entwicklung. Die Arbeit stellt die Situation in Würzburg in den Kontext der Entwicklung anderer Bischofsstädte dieser Zeit.
- Rechteverteilung zwischen Bürgern und Bischof in Würzburg im 13. Jahrhundert
- Analyse der Urkunden von 1261 und 1265
- Gründe für die Veränderungen in der Rechteverteilung
- Vergleich mit der Entwicklung anderer Bischofsstädte
- Die Rolle des Stadtrates und der Zünfte im Machtkampf
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungslage zum Thema dar und erläutert die Fragestellungen der Arbeit. Die Urkundendiskussion analysiert die Urkunden von 1261 und 1265, wobei die Aussteller und Adressaten, die Entwicklung des Rates, die Rolle des Handels und der Zünfte sowie die Steuerabgaben und Dienste im Fokus stehen. Die Würzburger Stadtgeschichte wird im Überblick dargestellt und mit anderen Bischofsstädten verglichen. Dabei werden die Entwicklung des Rates und der Kampf um die Selbstständigkeit beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Reichsunmittelbarkeit, Würzburg, 13. Jahrhundert, Bischofsstadt, Stadtrat, Zünfte, Handel, Steuerabgaben, Bürger, Bischof, Urkunden, Rechteverteilung, Selbstständigkeit, Vergleich mit anderen Bischofsstädten.
- Citation du texte
- M.A. Hannah Kronenberger (Auteur), 2007, Der Kampf um Reichsunmittelbarkeit im Würzburg des 13. Jahrhunderts – diskutiert an Hand der Urkunden von 1261 und 1265, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131401
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