In dieser Seminararbeit sollen anhand von ausgewählten Aufsätzen und Abhandlungen verschiedener Autoren, wie Johannes FRIED und Hermann LANGE, Werk und Wirkung des Gelehrten WERNERIUS näher betrachtet werden. Neben einem kurzen Lebenslauf soll der Schwerpunkt dieser Arbeit auf der unmittelbaren Rolle des WERNERIUS im Investiturstreit gelegt werden. Ein Hauptaugenmerk wird dabei der Fragestellung gewidmet sein, in wie weit man heute noch in Bezug auf die Entstehung der Universität Bologna zwischen Mythos und Wirklichkeit des WERNERIUS unterscheiden kann. Im Speziellen soll dabei ein grundsätzlicher Blick auf die Aussagekraft der überlieferten Quellen geworfen werden, indem auch der Frage nachgegangen werden soll, ob und wie weit die vertieften Kenntnisse der justinianischen Kodifikation des antiken römischen Rechts des WERNERIUS erst für die Gräfin MATHILDE und dann später auch für den Kaiser HEINRICH V. im Investiturstreit von Bedeutung waren und welche Nachwirkung damit erzielt wurde.
Als wissenschaftliche Grundlagen zur Klärung dieser Fragen dienen unter anderem die mit WERNERIUS in Verbindung stehenden überlieferten Urkunden aus dem Werk „Wernerius Bononiensis Iudex. La figura storica d´Irnerio“ des Autors Enrico SPAGNESI sowie „Die Chronik des Propstes Burchard von Ursberg“ die von Oswald HOLDER EGGER und Bernhard VON SIMSON editiert wurde. Neben Aufsätzen wie „... auf Bitten der Gräfin Mathilde". Werner von Bologna und Irnerius“ von Johannes FRIED und „Irnerius als Rechtsberater der Mathilde. Seine Rolle und seine Bedeutung im Investiturstreit“ von Wulf Eckart VOSS wird auch Sekundärliteratur, wie die Monographie Hermann LANGEs „Römisches Recht im Mittelalter. Die Glossatoren“ hierfür herangezogen, um auch die Untersuchungen anderer Fachleute sowie den Forschungsstand mit einzubeziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wernerius de Bologna
- Herkunft und erster Lebensabschnitt
- Werk und Wirkung
- Die Markgräfin Mathilde von Tuscien
- causidicus Wernerius
- ... auf Bitten der Gräfin Mathilde
- Wernerius und die Universität Bologna
- Wernerius, Warnerius, Uuarnerius und Guarnerius
- magister in artibus
- Die Rezeption des römischen Rechts
- Wernerius und Heinrich V.
- Die Wahl des Gegenpapstes Gregor III.
- Die Einführung des usus fructus in das Lehnsrecht
- Das Privileg für Bologna_
- Das Wormser Konkordat
- Schlussbemerkung
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Leben und Wirken des Gelehrten Wernerius de Bologna, insbesondere mit seiner Rolle im Investiturstreit. Die Arbeit analysiert die Quellenlage und untersucht, inwieweit die Kenntnisse des römischen Rechts durch Wernerius die Entscheidungen von Mathilde von Tuscien und Heinrich V. beeinflusst haben. Darüber hinaus wird die Entstehung der Universität Bologna im Kontext der Aktivitäten von Wernerius beleuchtet.
- Die Rolle von Wernerius de Bologna im Investiturstreit
- Die Bedeutung der römischen Rechtskenntnisse für die Entscheidungen von Mathilde von Tuscien und Heinrich V.
- Die Entstehung der Universität Bologna und die Rolle von Wernerius
- Die Analyse der Quellenlage und die Unterscheidung zwischen Mythos und Wirklichkeit in Bezug auf Wernerius
- Die Nachwirkungen der Aktivitäten von Wernerius auf die Entwicklung des römischen Rechts im Mittelalter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die methodischen Grundlagen der Arbeit dar. Kapitel 2 beleuchtet die Biografie von Wernerius de Bologna, wobei die Quellenlage und die Unsicherheiten hinsichtlich seiner Herkunft und seines frühen Lebens beleuchtet werden. Kapitel 3 behandelt die Beziehung zwischen Wernerius und der Markgräfin Mathilde von Tuscien, wobei die Rolle von Wernerius als Rechtsberater der Gräfin im Investiturstreit im Vordergrund steht. Kapitel 4 widmet sich der Verbindung zwischen Wernerius und der Universität Bologna, wobei die Frage nach seiner Rolle bei der Entstehung der Universität und der Rezeption des römischen Rechts in Bologna untersucht wird. Kapitel 5 analysiert die Beziehung zwischen Wernerius und Heinrich V., wobei die Wahl des Gegenpapstes Gregor III., die Einführung des usus fructus in das Lehnsrecht, das Privileg für Bologna und das Wormser Konkordat im Mittelpunkt stehen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Wernerius de Bologna, Investiturstreit, Mathilde von Tuscien, Heinrich V., Universität Bologna, Römisches Recht, Glossatoren, Corpus Iuris, usus fructus, Wormser Konkordat, Quellenkritik, Mittelalterliche Geschichte.
- Citar trabajo
- André Schmidt (Autor), 2006, Die unmittelbare Rolle des Wernerius de Bologna im Investiturstreit , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131227
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