Der zu behandelnde Text PLATONs, Politeia, 9. Buch, Kapitel 4 bis 6 ist ein Auszug aus PLATONs Glückslehre. Der ausgewählte Textauszug befasst sich mit der Auffassung PLATONs über das Unglück, wobei PLATON speziell das Beispiel des Unglücks des Einzelnen und der Gesellschaft in einem tyrannischen Staatssystem für seine Argumentation heranzieht. In diesem Textauszug versucht er aufzuzeigen, dass ein Individuum in einer tyrannischen Gesellschaft nicht glücklich sein kann, sondern
zum Unglück gezwungen ist. Darüber hinaus stellt PLATON die These auf, dass der Tyrann selbst jedoch der unglücklichste Mensch in seiner Herrschaft ist.
ESSAY – Platon, „Politeia“
Vom Unglück des Einzelnen und der Gesellschaft in einem ty-rannisch regierten Staat
Der zu behandelnde Text PLATONs, Politeia , 9. Buch, Kapitel 4 bis 6 ist ein Auszug aus PLATONs Glückslehre. Der ausgewählte Textauszug befasst sich mit der Auffassung PLATONs über das Unglück, wobei PLATON speziell das Beispiel des Un-glücks des Einzelnen und der Gesellschaft in einem tyrannischen Staatssystem für seine Argumentation heranzieht. In diesem Textauszug versucht er aufzuzeigen, dass ein Individuum in einer tyrannischen Gesellschaft nicht glücklich sein kann, sondern zum Unglück gezwungen ist. Darüber hinaus stellt PLATON die These auf, dass der Tyrann selbst jedoch der unglücklichste Mensch in seiner Herrschaft ist.
Die im vierten Jahrhundert vor Christus verfasste Abhandlung, für die PLATON die Dialogform zwischen SOKRATES und GLAUKON gewählt hat, entstand in einer Zeit der Neuorientierung. Staatssysteme wechselten sich in kurzen Zeitabständen ab und die Demokratie war eine erst neu geborene Staatsform. PLATON, welcher Philoso-phen als Könige oder Könige als Philosophen als wichtige Voraussetzung für eine glückliche Gesellschaft ansah, stellte eine Krisensituation fest, die durch ein Ausei-nandertrifften von Macht und Philosophie geprägt war. Nicht mehr die Fähigkeiten des Einzelnen, sondern dessen finanzielle Mittel ermöglichten nun mehr und mehr einen starken Einfluss auf die Staatspolitik.
Für ein glückliches Leben des Einzelnen waren für PLATON mehrere Faktoren ver-antwortlich. Glück war für ihn nur in der Gemeinschaft möglich, eine private Glückssicherung verhindert das Glück eines anderen. Die richtige Lebensweise, wel-che von den Tugenden Weisheit, Mäßigung, Gerechtigkeit und von Tapferkeit ge-prägt sein sollte, ist nach PLATON ein wichtiger Weg zum Glück. Dabei ist die Ge-rechtigkeit für ihn die wichtigste Tugend. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Ein-fluss durch die Gesellschaft oder auch auf die Gesellschaft. Sie steht ebenso wie die richtige Lebensweise und die Einsicht der richtigen Tugenden in einer ständigen Wechselwirkung mit dem Glückszustand des Individuums. Auf dieser Grundlage basierend argumentiert PLATON nun folgendermaßen:
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- André Schmidt (Autor), 2004, Vom Unglück des Einzelnen und der Gesellschaft in einem tyrannisch regierten Staat , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131206