In Shakespeares Originaltext steht Julia am "Fenster". In der ganzen "tragedy" von Romeo und Julia erscheint das Wort "balcony" nicht ein einziges Mal. Und doch ist die Tragödie mit einem Veroneser Balkon beinahe unlösbar verbunden. Eben dieser Balkon wird jedes Jahr in Verona von unzähligen Touristen besucht und fotografiert. Allerdings spricht ein Internetartikel brutalen Klartext: "Der Balkon ist Betrug". Diese Arbeit versucht, dieser Behauptung nachzugehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Romeo und Julia vor William Shakespeare
- 3. Wo, bitte schön, ist Julias Balkon? Ein Erklärungsnotstand
- 4. Die Geschichte der Casa di Giulietta
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung des berühmten Balkonszenes in Shakespeares "Romeo und Julia". Ziel ist es, die Behauptung, der Balkon der Casa di Giulietta sei ein Betrug, zu überprüfen und den historischen Kontext der Szene zu beleuchten.
- Die Entwicklung der Romeo und Julia-Geschichte vor Shakespeare.
- Die Frage nach der Existenz eines Balkons in den frühmodernen Textvorlagen.
- Der historische Kontext der Casa di Giulietta in Verona.
- Die Rezeption der Geschichte und die Entstehung des "Balkon-Mythos".
- Die touristische Inszenierung des Ortes und die damit verbundene Problematik.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Authentizität des berühmten Balkons in Verona im Kontext der Romeo und Julia-Geschichte. Sie verweist auf widersprüchliche Quellen und die Schwierigkeit, wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema zu finden, was die Glaubwürdigkeit der Arbeit einschränkt. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der historischen Entwicklung der Geschichte und der Casa di Giulietta.
2. Romeo und Julia vor William Shakespeare: Dieses Kapitel verfolgt die Entwicklung der Romeo und Julia-Geschichte vor Shakespeare. Es beleuchtet die Vorläufertexte, beginnend mit Masuccio Salernitanos Novelle "Mariotto und Ganozza", die bereits einige Gemeinsamkeiten mit Shakespeares Stück aufweist, jedoch noch keine Balkonszene enthält. Das Kapitel analysiert dann Luigi da Portos "Giulietta e Romeo", in dem erstmals eine nächtliche Balkonszene beschrieben wird, und Matteo Bandellos Novelle, die den Plot weiterentwickelt, aber ohne explizite Balkon-Erwähnung. Der Einfluss von Pierre Boaistuau und Arthur Brookes Adaptionen wird diskutiert, wobei die Bedeutung der Balkonszene in diesen Versionen hervorgehoben wird. Es wird die Frage behandelt, inwieweit Shakespeare diese Vorläufertexte kannte und verwendete, wobei die Abwesenheit des Wortes "balcony" in Shakespeares Stück betont wird.
3. Wo, bitte schön, ist Julias Balkon? Ein Erklärungsnotstand: Dieses Kapitel befasst sich mit der Casa di Giulietta in Verona und der Frage nach der Authentizität des Balkons. Es analysiert die Darstellung des Ortes in Reiseführern und im Internet, und es wird die kontroverse Diskussion um die Echtheit des Balkons beleuchtet, die durch den Artikel "Der Balkon ist Betrug" aus dem Stern angeregt wird. Das Kapitel legt den Fokus auf die touristische Nutzung und Vermarktung des Ortes und die Problematik des konstruierten Mythos.
Schlüsselwörter
Romeo und Julia, Shakespeare, Casa di Giulietta, Verona, Balkon, Tourismus, Renaissancetheater, Literaturgeschichte, Betrug, Mythos, Textanalyse, Vorlagen.
Häufig gestellte Fragen zu "Romeo und Julia vor William Shakespeare: Der Balkon-Mythos"
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Entstehung des berühmten Balkonszenes in Shakespeares "Romeo und Julia". Sie hinterfragt die Authentizität des Balkons in der Casa di Giulietta in Verona und beleuchtet den historischen Kontext der Szene.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit betrachtet die Entwicklung der Romeo und Julia-Geschichte vor Shakespeare, analysiert die frühmodernen Textvorlagen auf die Erwähnung eines Balkons, untersucht den historischen Kontext der Casa di Giulietta, die Rezeption der Geschichte und die Entstehung des "Balkon-Mythos", sowie die touristische Inszenierung des Ortes und die damit verbundenen Probleme.
Welche Quellen werden untersucht?
Die Arbeit analysiert verschiedene Vorläufertexte zu Shakespeares "Romeo und Julia", beginnend mit Masuccio Salernitanos Novelle "Mariotto und Ganozza", Luigi da Portos "Giulietta e Romeo", Matteo Bandellos Novelle, sowie die Adaptionen von Pierre Boaistuau und Arthur Brooke. Es wird auch die Darstellung des Ortes in Reiseführern und im Internet untersucht, inklusive der Kontroverse um die Echtheit des Balkons.
Gibt es einen Balkon in Shakespeares Stück?
Das Stück selbst erwähnt keinen Balkon explizit. Die Arbeit untersucht, wie die Balkonszene in den verschiedenen Adaptionen und der Rezeption des Stücks entstand und sich entwickelte.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit bezüglich der Authentizität des Balkons in Verona?
Die Arbeit beleuchtet die kontroverse Diskussion um die Echtheit des Balkons der Casa di Giulietta und konzentriert sich auf die touristische Nutzung und Vermarktung des Ortes und die Problematik des konstruierten Mythos. Die genaue Schlussfolgerung bezüglich der Authentizität wird im Fazit der Arbeit gezogen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Romeo und Julia, Shakespeare, Casa di Giulietta, Verona, Balkon, Tourismus, Renaissancetheater, Literaturgeschichte, Betrug, Mythos, Textanalyse, Vorlagen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit enthält folgende Kapitel: Einleitung, Romeo und Julia vor William Shakespeare, Wo, bitte schön, ist Julias Balkon? Ein Erklärungsnotstand, und Fazit.
Wo finde ich mehr Informationen zu den einzelnen Kapiteln?
Die Zusammenfassung der Kapitel bietet einen detaillierten Überblick über den Inhalt jedes Kapitels.
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- Hans Peter Friedli (Author), 2013, Der Balkon Julias in Verona als generierter Ort. Ein touristischer Betrug?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1311360