Dabei werde ich kurz auf Alexander Kluge als Person und späteren Autorenfilmer eingehen. Ich werde versuchen die Besonderheiten seiner Montagearbeit und analytischen Kamera herauszuarbeiten. Kluge montierte häufig eine Abfolge von Photos, Zeichnungen, dokumentarischen Aufnahmen und gestellten spielfilmartigen Sequenzen hintereinander. Jacobsen nannte es so: „Die Filme wirken wie ein patchwork, bei dem alles an der Oberfläche bleibt und der Sinn durch die Spannung dazwischen, durch die Diktion des Zusammengenähten entsteht". Diese Beschreibung trifft sehr gut den Kern seiner Filmarbeit.
Er benutzt in seinen Filmen oft eine sehr bildhafte Sprache, die sich durch eine assoziative oder kontrastierende Montage aufgebaut. Dabei erzeugt er stets starke visuelle Metaphern, deren Untersuchung und Entschlüsselung für das Allgemeinverständnis seiner Filme von großer Bedeutung sind. Er legt außerdem sehr großen Wert darauf, dass jeder Zuschauer den Film auf seine Weise wahrnimmt und für sich deutet. Seine Filme lassen sich am besten greifen, wenn man seine Besonderheiten analysiert. Beim betrachten seiner Filme fällt sehr schnell auf, dass diese im Vergleich mit den traditionellen Rezeptionserwartungen, zerrissen, und zerstückelt, wirken. Aus diesem Grund tritt beim Zuschauer eine gewisse Ratlosigkeit auf. Diese ist nicht zufällig, sondern bildet nach strengem Kalkül eine Gegenstrategie zur bestehenden Kinostruktur. Der Schwerpunkt dieser Arbeit konzentriert sich genau auf diese von Kluge entwickelte Gegenstrategie. Ich werde versuchen aufzuzeigen, wie diese sich in Kluges Filmtheorie darstellt, und in seiner Filmarbeit sichtbar wird. Heutzutage ist die Wirkung seiner Filme noch extremer als zu seiner Hauptwirkungszeit als Filmemacher in den 70er Jahren. Er wendet sich mit seiner Strategie gegen das Einfühlungskino, den Illusions- und den Kommerzfilm. Ich werde in dieser Arbeit versuchen herauszuarbeiten, warum Kluge diesen Filmen konträr gegenübersteht, und dabei seine Methode herausarbeiten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Alexander Kluge
- Kluge als Filmpolitiker
- Das Ulmer Institut
- Alexander Kluges Theoriegebäude
- Alexander Kluges Gegenproduktion
- Zur Inszenierungsweise der Gespräche
- Alexander Kluge zu seinem Kulturmagazin
- Kino im Kopf und seine Zuschauer
- Alexander Kluge über die Ausbildung eines Filmemachers
- Kluges Ansichten zu einem Drehbuch
- Alexander Kluge und seine Montage
- Alexander Kluge und seine analytische Kamera
- Alexander Kluge und seine Schauspieler
- Alexander Kluges Realismusbegriff
- Übersicht zu Kluges Realismusbegriff
- Schlussbemerkung
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Filmtheorie von Alexander Kluge und analysiert die Besonderheiten seiner filmischen Herangehensweise. Ziel ist es, die Prinzipien und Haltungen hinter Kluges Filmen aufzuzeigen, die sich von der klassischen Spielfilmdramaturgie abheben. Die Arbeit beleuchtet die Entstehung des Neuen Deutschen Films, Kluges Rolle als Filmpolitiker und die Bedeutung des Ulmer Instituts für seine Filmtheorie.
- Kluges Gegenstrategie zur klassischen Spielfilmdramaturgie
- Die Vermischung von Materialien in seinen Filmen
- Die Bedeutung der Montage und der analytischen Kamera
- Kluges Realismusbegriff und seine Kritik am Einfühlungskino
- Die Rolle des Zuschauers in der Interpretation von Kluges Filmen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Alexander Kluge als Film- und Fernsehautor sowie als Filmpolitiker vor. Sie beleuchtet seine vielseitigen Tätigkeiten und seine Rolle bei der Entstehung des Neuen Deutschen Films. Das Kapitel "Das Ulmer Institut" beschreibt Kluges Wirken als Lehrer und die Entwicklung neuer filmischer Modelle. Es werden die Phasen des Ulmer Instituts und die Schwerpunkte der Institutsarbeit dargestellt.
Die Kapitel "Kino im Kopf und seine Zuschauer" und "Alexander Kluge über die Ausbildung eines Filmemachers" befassen sich mit Kluges Ansichten zur Filmtheorie und -praxis. Sie analysieren seine Montagearbeit, seine analytische Kamera und seine Schauspielerführung. Das Kapitel "Alexander Kluges Realismusbegriff" gibt einen Überblick über Kluges Realismusverständnis und seine Kritik am traditionellen Spielfilm.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Alexander Kluge, Filmtheorie, Neuer Deutscher Film, Ulmer Institut, Montage, analytische Kamera, Realismusbegriff, Gegenproduktion, Filmpolitik, Kulturmagazin, Zuschauer, Filmgestaltung, Dramaturgie, Spielfilmdramaturgie, Filmgeschichte, Filmtheorie, Filmkritik.
- Arbeit zitieren
- Mag. Caroline Wloka (Autor:in), 2007, Abrüstung des Dramatischen bei Alexander Kluge, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131119
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