Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit Film und Buch in Theorie und Praxis. Die beiden Medien werden auf theoretischer Basis beschrieben und miteinander verglichen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den medialen Eigenheiten und ihren Überschneidungen. Es wird nicht nur die medienspezifische Sprache von Film und Buch herausgearbeitet, sondern es werden auch die Bereiche im Mittelpunkt stehen, anhand derer die beiden Medien miteinander verglichen werden können.
Jener Analyse folgt die Beschreibung der Gattung Literaturverfilmung, welche als Zwischenform von Film und Buch eine gute Basis für die Synthese der erarbeiteten Informationen darstellt. Literaturverfilmungen sind nicht unumstritten. Seit der Entstehung des Films wurde das Medium immer wieder aufs Neue als dem Buch untergeordnet angesehen. Speziell die Literaturverfilmung wurde und wird durch verschiedene Vorurteile abgewertet. Die Gründe dafür und die Chancen, welche sich durch die Verfilmung von Literatur ergeben, sollen am Ende des Kapitels erläutert werden.
Darauf folgt eine exemplarische Gegenüberstellung von Roman und Verfilmung. Als Quellen wurden Patrick Süskinds Roman „Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders“ und die gleichnamige Literaturverfilmung von Regisseur Tom Tykwer gewählt. Die beiden Umsetzungen werden hinsichtlich des Plots, der Figuren, der Erzählperspektive und des Wortlautes miteinander verglichen. Dabei stehen Gründe für die Unterschiede sowie ihre Funktion und Wirkung im Mittelpunkt. Die Hauptfrage am Ende des Kapitels lautet: Welche Akzente wurden bei der filmischen Umsetzung von „Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders“ gesetzt?
Das letzte große Kapitel beschäftigt sich mit Medienpädagogik und speziell mit der Frage nach der Sinnhaftigkeit der Integration von Filmen in den Unterricht. Die aus den vorhergehenden Kapiteln gewonnenen Erkenntnisse werden dann in eine Ideensammlung für den Deutschunterricht umgearbeitet und in ihren pädagogischen Zielen reflektiert.
Im Anhang finden sich neben einer tabellarischen Darstellung des inhaltlichen Roman-Film-Vergleichs auch die Arbeitsblätter, welche für einige Unterrichtsaktivitäten erstellten wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Buch, Film und die Literaturverfilmung
- Intermedialer Vergleich: Buch und Film
- Allgemeiner Vergleich
- Medienspezifische Zeichen
- Darstellung
- Raum
- Figur
- Geschehen
- Zeit
- Medienspezifische Erzähltechniken
- Redewiedergabe
- Visualität
- Die Literaturverfilmung
- Terminologie
- Definitionen und Beschreibungen
- Verfilmbarkeit
- Typen
- Die „analoge Wiedergabe“
- Die „Interpretation“
- Die „Eigenständigkeit“
- Problembereiche
- Schlechtes Image
- Angst vor Kannibalisierung
- Mangelnde Originalität
- Belesene Kinobesucher
- Chancen
- Demokratisierung
- Popularisierung von Kulturgut
- Leseanregung
- Intermedialer Vergleich: Buch und Film
- „Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders“ im intermedialen Vergleich
- Plot
- Figuren
- Jean-Baptiste Grenouille: Der Protagonist
- Aussehen
- Charakter
- Sozialverhalten
- Resümee
- Das Mirabellen-Mädchen: Der Schicksalsengel
- Giuseppe Baldini: Der eigennützige Lehrer
- Laure/Laura Richis: Die Muse
- Antoine Richis: Die Vaterfigur
- Jean-Baptiste Grenouille: Der Protagonist
- Erzähler und Perspektive
- Der Roman
- Die Verfilmung
- Fazit
- Wortlaut
- Roman- und Filmanfang
- Dialog: Baldini und Chérnier
- Roman- und Filmende
- Schlussfolgerungen zu Tom Tykwers Verfilmung
- Werktreue
- Eigener Stempel der Filmemacher
- Identifikation
- Authentizität
- Ästhetik
- „Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders“ im Deutschunterricht
- Medien/Filme in den Unterricht integrieren?
- Die Diskussion
- Der Grundsatzerlass und der Lehrplan
- Zielgruppe
- Zielsetzung
- Textwahl: Wieso „Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders“?
- Vorgehensweise
- „Das Parfum“: Ideen für den Deutschunterricht
- Einstieg
- Sage mir, was du siehst!
- Wie alles begann…
- Einstieg
- Medien/Filme in den Unterricht integrieren?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht den intermedialen Vergleich zwischen Patrick Süskinds Roman „Das Parfum“ und der gleichnamigen Verfilmung von Tom Tykwer. Ziel ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Realisierungen aufzuzeigen und didaktische Ansätze für den Einsatz im Deutschunterricht zu entwickeln.
- Intermedialer Vergleich von Roman und Film
- Analyse der Figuren und des Plots
- Untersuchung der Erzählperspektiven und -techniken
- Bewertung der filmischen Umsetzung
- Didaktische Konzepte für den Einsatz im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort dient als Einleitung und gibt einen kurzen Überblick über die Thematik der Arbeit, nämlich den Vergleich zwischen Roman und Film sowie deren didaktische Anwendung im Unterricht. Es wird die Motivation der Autorin für die Wahl dieses Themas dargelegt.
Buch, Film und die Literaturverfilmung: Dieses Kapitel liefert eine theoretische Grundlage für den Vergleich zwischen literarischem Werk und dessen filmischer Adaption. Es werden verschiedene Aspekte der Literaturverfilmung betrachtet, wie die Verfilmbarkeit literarischer Texte, unterschiedliche Typen von Literaturverfilmungen (analoge Wiedergabe, Interpretation, Eigenständigkeit) sowie die Herausforderungen und Chancen solcher Adaptionen. Besonderer Fokus liegt auf den medienspezifischen Besonderheiten und deren Auswirkungen auf die Rezeption.
„Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders“ im intermedialen Vergleich: Dieser zentrale Teil der Arbeit vergleicht Roman und Film detailliert. Es werden der Plot, die Figuren (Grenouille, das Mirabellenmädchen, Baldini, Laure/Laura Richis, Antoine Richis), die Erzählperspektive und der Wortlaut (Anfang, ein Dialog zwischen Baldini und Chérnier, und das Ende) analysiert und gegenübergestellt. Die Analyse beleuchtet, wie Tykwer die literarische Vorlage umgesetzt und dabei eigene Akzente gesetzt hat. Die Werktreue, die filmische Ästhetik und die Möglichkeiten der Identifikation mit den Figuren werden kritisch untersucht.
„Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders“ im Deutschunterricht: Das Kapitel befasst sich mit der didaktischen Eignung des Romans und des Films für den Deutschunterricht. Es werden die Zielgruppe, die Zielsetzung und mögliche methodische Ansätze zur Integration des Werkes in den Unterricht diskutiert. Konkrete Vorschläge für den Unterrichtseinstieg werden vorgestellt.
Schlüsselwörter
Das Parfum, Patrick Süskind, Tom Tykwer, Literaturverfilmung, intermedialer Vergleich, Romanadaption, Erzählperspektive, Figurencharakterisierung, Deutschunterricht, Didaktik, Medienintegration.
Häufig gestellte Fragen zu „Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders“: Intermedialer Vergleich und Didaktische Ansätze
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den intermedialen Vergleich zwischen Patrick Süskinds Roman „Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders“ und der gleichnamigen Verfilmung von Tom Tykwer. Sie beleuchtet Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Versionen und entwickelt didaktische Ansätze für den Einsatz im Deutschunterricht.
Welche Aspekte des intermedialen Vergleichs werden behandelt?
Der Vergleich umfasst eine Analyse des Plots, der Figuren (Grenouille, das Mirabellenmädchen, Baldini, Laure/Laura Richis, Antoine Richis), der Erzählperspektiven und -techniken, des Wortlauts (Anfang, ein Dialog zwischen Baldini und Chérnier, und das Ende), der Werktreue, der filmischen Ästhetik und der Möglichkeiten der Identifikation mit den Figuren. Es werden medienspezifische Unterschiede zwischen Roman und Film herausgearbeitet.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit bietet eine theoretische Einführung in die Literaturverfilmung, einschließlich der Verfilmbarkeit literarischer Texte, unterschiedlicher Typen von Literaturverfilmungen (analoge Wiedergabe, Interpretation, Eigenständigkeit) sowie der Herausforderungen und Chancen solcher Adaptionen. Ein Schwerpunkt liegt auf den medienspezifischen Besonderheiten und deren Auswirkungen auf die Rezeption.
Welche didaktischen Ansätze werden vorgestellt?
Die Arbeit diskutiert die didaktische Eignung des Romans und des Films für den Deutschunterricht. Sie betrachtet die Zielgruppe, die Zielsetzung und mögliche methodische Ansätze zur Integration des Werkes in den Unterricht. Konkrete Vorschläge für den Unterrichtseinstieg (z.B. „Sage mir, was du siehst!“ und „Wie alles begann…“) werden präsentiert. Die Diskussion bezieht auch den Grundsatzerlass und den Lehrplan mit ein.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in ein Vorwort, ein Kapitel zum intermedialen Vergleich von Buch und Film allgemein, ein Kapitel zum detaillierten Vergleich von Roman und Verfilmung von „Das Parfum“, und ein Kapitel zu didaktischen Ansätzen für den Einsatz im Deutschunterricht. Jedes Kapitel enthält eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Das Parfum, Patrick Süskind, Tom Tykwer, Literaturverfilmung, intermedialer Vergleich, Romanadaption, Erzählperspektive, Figurencharakterisierung, Deutschunterricht, Didaktik, Medienintegration.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende der Germanistik, Deutschlehrer, und alle, die sich für den intermedialen Vergleich von Literatur und Film sowie für die didaktische Anwendung literarischer Werke im Unterricht interessieren.
- Quote paper
- Mag. Sylvia Jungmann (Author), 2009, Eine Geschichte - zwei Realisierungen: "Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131064