Güte und Allmacht sind zwei der zahlreichen Attribute Gottes, wie zum Beispiel auch Allwissenheit, Ewigkeit und Allgegenwärtigkeit, welche die christliche Theologie dem Wesen Gottes zuschreibt. Doch aus der konkreten Wahrnehmung der Welt und der theologischen Interpretation des Wesens Gottes aus seiner Offenbarung heraus ergibt sich ein Spannungsfeld: Die Erfahrung von Leid und Übel in der Welt steht der Gott zugewiesenen Güte und Allmacht gegenüber. Schon Epikur macht dieses Grundproblem des Theismus deutlich und hinterfragt diese Eigenschaften mittels der bekannten Schlussfolgerungen: Wenn Gott das Leid in der Welt abschaffen will, es aber nicht kann, dann ist er nicht allmächtig. Wenn er aber das Leid in der Welt abschaffen kann, es aber nicht will, dann ist er nicht allgütig. Aus diesen Schlüssen zieht Epikur die Bilanz, dass es keinen allmächtigen und allgütigen Gott geben kann. Unterstrichen wird dieser Aspekt noch durch die Spannung zwischen der theologischen Rede von der Gerechtigkeit Gottes und der augenscheinlichen Leiderfahrung.
Die sich daraus entwickelnde Problematik für Theologie und Philosophie setzt sich mit der Frage auseinander, wie und ob überhaupt angesichts des Übels und Leidens in der Welt von Gott zu reden ist.
Der angloamerikanische Religionsphilosoph Richard Swinburne legte nach einigen sehr fachspezifischen Darstellungen seiner Argumente über die Existenz Gottes im Jahre 1996 ein Buch unter dem Titel „Is there a God“ vor, das einem breiteren Leserkreis zugänglich sein sollte. Die deutsche Übersetzung wurde 2006 veröffentlicht. In dieser Publikation geht der Autor auch auf die Frage nach einem allmächtigen und allgütigen Gott im Angesicht von Leid ein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung in die Problematik der Theodizee
- Überblick über gegenwärtige Argumentationsfiguren zur Theodizee-Diskussion in der Religionsphilosophie
- Die Argumentation Richard Swinburnes zur Problematik des Übels in der Welt
- Kritische Stellungnahme
- Zur Position Richard Swinburnes
- Analysen zur Theodizee-Problematik
- Einleitung
- Differenzierung und Prämissen
- Malum morale
- Malum naturale
- Theodizee und Spiritualität
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Theodizee-Problematik, die sich aus der Spannung zwischen der Allmacht und Güte Gottes und dem Leid in der Welt ergibt. Ziel ist es, die Argumentation Richard Swinburnes zur Theodizee-Problematik zu analysieren und kritisch zu bewerten.
- Die Problematik des Übels in der Welt
- Die Argumentationsfiguren zur Theodizee-Diskussion
- Die Argumentation Richard Swinburnes
- Kritische Analyse der Theodizee-Problematik
- Die Rolle der Spiritualität in der Theodizee-Debatte
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Problematik der Theodizee ein. Es werden die zentralen Argumente gegen die Existenz Gottes angesichts des Leidens in der Welt dargestellt, insbesondere das Argument von Epikur. Die Differenzierung des Übels in malum physicum, malum morale und malum metaphysicum wird erläutert.
Das zweite Kapitel gibt einen Überblick über aktuelle Argumentationsfiguren zur Theodizee-Diskussion in der Religionsphilosophie. Es werden verschiedene Ansätze vorgestellt, die versuchen, die Existenz Gottes mit dem Leid in der Welt zu vereinbaren.
Das dritte Kapitel analysiert die Argumentation Richard Swinburnes zur Theodizee-Problematik. Es werden seine zentralen Argumente und seine Positionierung in der Theodizee-Debatte dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Theodizee-Problematik, Richard Swinburne, das Übel in der Welt, die Allmacht und Güte Gottes, die Argumentationsfiguren zur Theodizee-Diskussion, die Differenzierung des Übels, die Rolle der Spiritualität in der Theodizee-Debatte und die kritische Analyse der Theodizee-Problematik.
- Arbeit zitieren
- cand. theol. Jochen Hermann Vennebusch (Autor:in), 2007, Richard Swinburnes Argumentation zur Theodizee-Problematik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130966
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