Soziale Phobie ist eine psychische Erkrankung, die mit chronischer Stressbelastung einhergeht, welche wiederum mit negativen psychischen und körperlichen Konsequenzen assoziiert ist. Ziel dieser Arbeit war es, den Zusammenhang zwischen sozialer Angst, subjektivem Stress, sowie dem Stressmarker Alpha-Amylase im Speichel (sAA) zu untersuchen und zu prüfen, ob soziale Unterstützung den Zusammenhang zwischen sozialer Angst und Stress abfedern kann.
Die Stichprobe bestand aus 33 Versuchspersonen (25 Frauen und 8 Männer, durchschnittlich 29 Jahre). Die Teilnehmenden entnahmen an zwei Tagen jeweils sechs Speichelproben. Als Maße der sAA wurde die Gesamtkonzentration über den Tag (AUC) und den Abfall am Morgen (AAR) herangezogen. Zur Erfassung der psychologischen Variablen wurden standardisierte Online-Fragebögen ausgefüllt.
"Was wir in den letzten Jahren in Deutschland erleben, zeigt eine Gesellschaft, die unter Angstsymptomen leidet, vielleicht sogar eine angsterkrankte Gesellschaft ist", beschreibt der Psychiater und Stressforscher Mazda Adli in der Radiosendung ‚Hörsaal‘ des Senders Deutschlandfunk Nova. Der Wissenschaftler beklagt die immense Zunahme sozialen Stresses durch neue Formen des Zusammenlebens, belastenden Arbeitsbedingungen, Digitalisierung und die Beschleunigung in allen Lebensbereichen und den damit verbundenen Anstieg stressbedingter psychischer Erkrankungen. Eine Studie der TK-Krankenkasse bestätigt diese Einschätzung: Ungefähr 60 % der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland fühlt sich regelmäßig gestresst. Zudem verdoppelten sich die Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen in den letzten 10 Jahren. Stress ist grundsätzlich eine gesunde Reaktion körperlicher und psychischer Systeme, um uns vor akuten Gefahren zu schützen und überlebenswichtiges Verhalten im Umgang mit Bedrohungen zu ermöglichen. Besonders sozialer Stress aktiviert unsere körpereigenen Stresssysteme, um uns davor zu bewahren, durch normabweichendes Verhalten aus überlebenswichtigen sozialen Netzwerken herauszufallen. Die Angst vor sozialen Situationen ist also ein angeborener psychologischer Mechanismus. In der deutschen Bevölkerung leiden jedoch 2,5 % der Menschen im Laufe des Lebens an einer psychischen Erkrankung, die sich in einer extremen Angst vor zwischenmenschlichen Interaktionen äußert und einen großen Leidensdruck und Beeinträchtigungen in vielen Lebensbereichen mit sich bringt: die Soziale Phobie.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Abstract
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Stress
- Stresstheorien
- Physiologische Stressreaktionen
- Alpha-Amylase als biologischer Stressmarker
- Soziale Phobie
- Konzeptualisierungen
- Prävalenz
- Differenzialdiagnostik, Komorbidität und Suizidalität
- Verlauf
- Äthiologie
- Soziale Ängste und physiologische Stressreaktionen
- Soziale Unterstützung
- Soziale Unterstützung und Stress
- Soziale Unterstützung und Soziale Phobie
- Fragestellung und Hypothesen
- Methode
- Stichprobe
- Studiendesign
- Durchführung und Materialien
- Operationalisierung der gemessenen Variablen
- Statistische Methoden
- Ergebnisse
- Datenaufbereitung
- Deskriptive Statistik
- Kontrollvariablen
- Hypothesentestung
- Explorative Statistik
- Diskussion
- Zusammenfassung
- Theoretische Einordnung der Ergebnisse
- Limitationen
- Praktische Implikationen und Forschungsperspektiven
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen sozialer Angst, subjektivem Stresserleben und dem biologischen Stressmarker Alpha-Amylase im Speichel (SAA). Das Ziel ist es herauszufinden, ob soziale Unterstützung diesen Zusammenhang beeinflusst.
- Zusammenhang zwischen sozialer Angst und Stress
- Einfluss von sozialer Unterstützung auf den Stresslevel
- Alpha-Amylase als Indikator für Stress
- Physiologische Mechanismen bei sozialer Angst
- Relevanz von sozialen Ressourcen für die Bewältigung von Stress
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt den Forschungsgegenstand vor, erläutert die Relevanz der Thematik und führt die Forschungsfragen ein.
- Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel beleuchtet die relevanten Theorien und Konzepte zu Stress, sozialer Phobie und sozialer Unterstützung. Es geht unter anderem auf die physiologischen Stressreaktionen und die Rolle von Alpha-Amylase als Stressmarker ein.
- Methode: Dieses Kapitel beschreibt die Forschungsmethodik, die Stichprobe, das Studiendesign und die Datenerhebungsverfahren. Es erklärt die Operationalisierung der Variablen und die statistischen Methoden, die verwendet wurden.
- Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der statistischen Analysen. Es werden Zusammenhänge zwischen den Variablen wie sozialer Angst, Stress und Alpha-Amylase untersucht.
- Diskussion: Dieses Kapitel interpretiert die Ergebnisse im Kontext der bestehenden Forschung und beleuchtet die Limitationen der Studie. Es werden praktische Implikationen und zukünftige Forschungsrichtungen diskutiert.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit den Themen Stress, soziale Phobie, soziale Unterstützung und Alpha-Amylase als biologischem Stressmarker. Die Forschungsarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen diesen Konzepten und analysiert die Rolle von sozialen Ressourcen bei der Stressbewältigung im Kontext von sozialer Angst.
- Citation du texte
- Lea Kern (Auteur), 2020, Der Zusammenhang zwischen Stress und sozialer Angst. Analyse anhand des biologischen Stressmarkers Alpha-Amylase im Speichel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1308557