Diese Arbeit wird ihren Fokus auf die Vergewaltigungen im Bosnienkrieg haben. Anhand von Opferaussagen sollen die Taten beleuchtet werden und es soll die Motivation der Täter analysiert werden. Als Quelle dient dafür die Aussage von Jadranka Cigelj. Sie wurde im Jahr 1992 in das Gefangenenlager Omarska gebracht, wo sie zusammen mit 36 anderen Frauen eingesperrt und mehrfach vergewaltigt wurde. Fünf der Frauen wurden getötet, der Rest wurde freigelassen. Die konkrete Forschungsfrage der Arbeit lautet: Wie sah der Alltag bosnischer Frauen zwischen sexueller Gewalt, Angst und Misshandlung im Gefangenenlager Omarska aus?
Zur Beantwortung der Forschungsfrage war es notwendig eine intensive Literaturrecherche zu betreiben. Dabei wurde eine großzügige Auswahl an Sammelbänden und Monographien getroffen, welche die Aussagen und Thesen stützen werden. Des Weiteren wurden noch diverse Online Ressourcen zur Hilfe genommen.
Der Bosnienkrieg war, wie die anderen Kriege, welche im ehemaligen Jugoslawien ausgefochten wurden, ein grausamer. Vermutlich war dieser Krieg blutiger und brutaler, als die anderen. Teile Bosniens, welche die Serb*innen für sich wollten, so zum Beispiel die Region rund um die Republik Srpska wurden zum Schauplatz für ethnische Säuberungen. Jener Teil der Bevölkerung, welcher nicht serbisch war, musste entweder sein Zuhause verlassen oder wurde getötet. Als traurigstes Beispiel kann hier das Massaker von Srebrenica genannt werden.
Abseits von den blutigen Kämpfen fanden andere Taten statt, welche mindestens genauso grausam waren – die Massenvergewaltigungen an den bosnischen Frauen. Gerade in Bosnien war diese Gräueltat weit verbreitet. Die Täter waren meistens serbische Offiziere und Soldaten. Vergewaltigungen sind stets ein heikles Thema. Die Problematik der sexuellen Gewalt gegenüber Frauen gibt es seit Jahrhunderten. Im Mittelalter gab es zudem öffentliche Vergewaltigungen. Die Frauen wurden schlecht gemacht, damit die Tat gerechtfertigt werden konnte. Auch heute ist es in manchen Ländern noch so, dass Vergewaltigungen zu milde bis gar nicht bestraft werden und fast schon verherrlicht werden.
Inhalt
I. Einleitung
II. Hauptteil
1. Der Bosnienkrieg 1992-1995
1.1 Begriffserklärung ,,Genozid‘‘ und ,,Ethnische Säuberung‘‘
1.2 Die Auslöser
1.3 Gefangenenlager
1.4 Kriegsende
2. Vergewaltigung im Allgemeinen
2.1 Begriffserklärung Vergewaltigung und sexuelle Gewalt
2.2 Sexualisierte Gewalt gegen Frauen im Krieg
2.3 Sexualisierte Gewalt als Waffe
2.4 Motivationen für eine Vergewaltigung
3. Massenvergewaltigungen in Bosnien und Herzegowina
3.1 Jadranka Cigelj
3.2 Männer als Opfer
3.3 Physische und psychische Folgen einer Vergewaltigung
3.4 Der Foca Prozess
4. Die Gefangenenlager
4.1 Lager Omarska
III. Schluss
IV. Quellenverzeichnis
- Citar trabajo
- Manuela Bohrn (Autor), 2022, Der Alltag bosnischer Frauen im Gefangenenlager Omarska. Vergewaltigungen und Misshandlungen im Bosnienkrieg, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1307496
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