In der vorliegenden Arbeit soll zunächst einmal auf die Beziehung von Geschichte und Gedächtnis eingegangen und ermittelt werden, wie diese Termini trotz des Gegensatzes, den sie bilden, voneinander abhängig sind. Des Weiteren wird der Begriff "Erinnerungsliteratur" definiert, wobei der Fokus auf der neuen Erinnerungsliteratur liegt sowie der literarischen Gattung der Autobiografie. Abschließend stellt sich die Frage, welches Ereignis Ruth Klüger Anlass gab, ihren Lebensrückblick zu verfassen und welche Rolle das literarische Motiv der Gespenster in ihrer Erinnerung spielt. Außerdem soll analysiert werden, wie es der Schriftstellerin gelingt, in ihrem Werk ein so außergewöhnlich hohes Maß an Authentizität herzustellen.
Wie kann man etwas darstellen, das undarstellbar ist? Über etwas sprechen, das unsagbar ist? In den 1930er Jahren begann für viele Menschen mit der Machtübernahme Adolf Hitlers ein Kampf ums Überleben. Minderheiten wie Juden, Slawen, politisch anders Gesinnten, Berufsverbrechern, Homosexuellen, Roma und Sinti sowie physisch oder psychisch behinderten Menschen drohten Verfolgung, Konzentrations- und Arbeitslager sowie der Tod. Bereits in den Kriegsjahren suchten viele Opfer im Schreiben Zuflucht und hielten ihre Erlebnisse schriftlich fest. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges fand diese Literatur allerdings vorerst keine große Leserschaft, erst in den 1980er Jahren entwickelte sich mit der Holocaustliteratur ein Genre, dem man fortan mehr Beachtung zukommen ließ. Im Jahr 1992 veröffentlichte Ruth Klüger ihre Autobiographie "weiter leben. Eine Jugend"; im Gegensatz zur vorangegangener Holocaustliteratur berichtet die in Wien geborene Jüdin nicht nur über Kindheit und Jugend unter den Nationalsozialisten, sondern auch über die Möglichkeit bzw. Unmöglichkeit des Weiterlebens.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Geschichte und Gedächtnis
3 Erinnerungsliteratur
3.1 Neue Erinnerungsliteratur
3.1.1 Zum Begriff„Holocaustliteratur“
3.1.2 Zum Begrijf,,Schoah“
3.2 Autobiographie als literarische Ausarbeitung
3.3 Autobiographie als Fiktion
4 Ruth Klüger ,weiter leben. Eine Jugend
4.1 Erinnerung
4.1.1 Schreibanlass
4.1.2 Die „Gespenster“
4.2 Authentizität
4.2.1 Selbstreflexion
4.2.2 Intertextualität
4.2.3 Dialogizität
5 Fazit
Literaturverzeichnis
Primärliteratur
Sekundärliteratur
1 Einleitung
Wie kann man etwas darstellen, das Undarstellbar ist? Über etwas sprechen, das Unsagbar ist? In den 1930er Jahren begann für viele Menschen mit der Machtübernahme Adolf Hitlers ein Kampf ums Überleben. Minderheiten wie Juden, Slaven, politisch anders Gesinnten, Berufsverbrechern, Homosexuellen, Roma und Sinti sowie physisch oder psychisch behinderten Menschen drohten Verfolgung, Konzentrations- und Arbeitslager sowie der Tod. Bereits in den Kriegsjahren suchten viele Opfer im Schreiben Zuflucht und hielten ihre Erlebnisse schriftlich fest. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges fand diese Literatur allerdings vorerst keine große Leserschaft, erst in den 1980er Jahren entwickelte sich mit der Holocaustliteratur ein Genre, dem man fortan mehr Beachtung zukommen ließ. Im Jahr 1992 veröffentlichte Ruth Klüger ihre Autobiographie „weiter leben. Eine Jugend“; im Gegensatz zur vorangegangen Holocaustliteratur berichtet die in Wien geborene Jüdin nicht nur über Kindheit und Jugend unter den Nationalsozialisten, sondern auch über die Möglichkeit bzw. Unmöglichkeit des Weiterlebens.
In der vorliegenden Arbeit soll zunächst einmal auf die Beziehung von Geschichte und Gedächtnis eingegangen und ermittelt werden, wie diese Termini trotz dem Gegensatz, den sie bilden, voneinander abhängig sind.
Des Weiteren wird der Begriff „Erinnerungsliteratur“ definiert, wobei der Fokus auf der neuen Erinnerungsliteratur liegt sowie der literarischen Gattung der Autobiographie.
Abschließend stellt sich die Frage, welches Ereignis Ruth Klüger Anlass gab, ihren Lebensrückblick zu verfassen und welche Rolle das literarische Motiv der Gespenster in ihrer Erinnerung spielt. Außerdem soll analysiert werden, wie es der Schriftstellerin gelingt, in ihrem Werk ein so außergewöhnlich hohes Maß an Authentizität herzustellen.
2 Geschichte und Gedächtnis
Mit Beginn der 1980er Jahre wandelte sich die Gesellschaft insofern, als dass die Begriffe ,Geschichte‘ und ,Gedächtnis‘ nicht mehr unbedingt als Gegensätze, sondern viel mehr als eine Art gegenseitiger Ergänzung gesehen wurden. Sowohl der Erinnerung als auch der mündlichen Tradierung wurde ein größerer Wert als zuvor beigemessen. Assmann beschreibt die Verbindung von Geschichte und Gedächtnis wie folgt:
Die positivistische Geschichtsschreibung stößt an ihre Grenzen, wo ihre Quellen verstummen. An diesen Grenzen können mündliche Zeugnisse und Überlieferungen weiterhelfen wo, wie [...] in der posttraumatischen Situation nach einem Genozid, archivalische Dokumente keine Innenansicht von dieser Erfahrung vermitteln. Unter solchen kam es zu einer Aufwertung der gelebten Erfahrung und Erinnerung sowie der Gattung des subjektiven Zeugnisses und insbesondere zu einer Aufwertung der Gestalt des moralischen Zeugen [...].1
Im Kontext der Beziehung von Geschichte und Gedächtnis ist der Name Saul Friedländer erwähnenswert. Der Historiker, selbst ein Überlebender des Holocaust, setzte sich dafür ein, dass den Opfern des Nationalsozialismus eine Stimme geschenkt und Gehör verschafft wurde. Laut Friedländer sei eine „integrierte Geschichte des Holocaust“2 notwendig, wobei hier der Schwerpunkt auf den Erfahrungen der Jüdinnen und Juden liegt und dass diese Eingang in historische Erzählungen finden; es rückt die Perspektive der Opfer und Täter in den Vordergrund. Die Wichtigkeit einer integrierten Geschichte des Holocaust basiert laut Friedländer auf den folgenden drei Punkten: Zum einen muss diese diejenigen von Behörden, Institutionen und den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppen der besetzten Länder und der Satellitenstaaten im von Deutschen kontrollierten Europa einbeziehen“ (Friedländer 2007). Zum anderen kann die historische Darstellung nicht von den kollektiven und individuellen Erfahrungen der Opfer des Holocaust getrennt werden, sondern muss als ein Teil davon gesehen werden. Die Geschichte kann erst vollständig rekonstruiert werden, wenn auch die Stimmen der Jüdinnen und Juden berücksichtigt werden; die Perspektive der Opfer wird nicht nur durch nachträgliche Erzählungen geprägt, sondern auch durch Tagebucheinträge und Briefe, welche inmitten des Geschehens verfasst wurden. Durch diese individuellen Zeugnisse wird den Leserinnen und Lesern das Schicksal einzelner Personen vermittelt, wodurch eine gewisse Nähe zu den Opfern entsteht.
Außerdem kann das Ausmaß der Geschichte erst wirklich begriffen werden, sofern alle Komponenten in dieser erwähnt werden.3
Die subjektive Erfahrung kann also als Ergänzung zu dem objektiven Begriff verstanden werden; wobei hierbei anzumerken ist, dass die individuellen Zeugnisse nicht nur ergänzende Quellen für die vergangenen Ereignisse, sondern auch Monumente für die Perspektive der Opfer selber sind“.4
Die Geschichte sollte also nicht ohne Berücksichtigung der individuellen Erinnerung geschrieben werden - Gründe für diese notwendige Ergänzung der Geschichte durch das Gedächtnis sind die „Betonung der Dimension der Emotionalität und des individuellen Erlebens, die Betonung der memorialen Funktion von Geschichte als Gedächtnis [sowie] die Betonung einer ethischen Orientierung“.5
Zwar bilden die Begriffe ,Geschichte‘ und ,Gedächtnis‘ einen Gegensatz, nichtsdestotrotz sind sie voneinander abhängig und erfüllenjeweils eine ergänzende Funktion.
3 Erinnerungsliteratur
Unter der Erinnerungsliteratur versteht man vor allem Memoiren und Autobiographien, doch auch Belletristik, Heimatliteratur und Reiseliteratur finden sich in diesem Genre wieder. In der Belletristik geht es primär um die Fiktion, während in der Heimatliteratur meist eine Welt beschrieben wird und die Erinnerung zu Rekonstruktionszwecken dient. Zur Reiseliteratur zählenjene Werke, die davon berichten, wie Erinnerungen durch eine Reise geweckt werden. Während man versucht in Memoiren das Erlebte möglichst detailliert festzuhalten und Zeugnis abzulegen, wird in Autobiographien das gesamte Leben der Autorin bzw. des Autors skizziert. Die Differenzierung von Memoiren und Autobiographien ist häufig nicht ganz eindeutig, beide Gattungen können als Sinnkonstruktionen verstanden werden. Laut Halicka „[entwirft] jeder Mensch [...] seine eigene Biografie in der Spannung zwischen dem subjektiv Gemeinten und dem objektiv Erlebten.“6
Erinnerungsliteratur muss allerdings immer vor dem Hintergrund gesehen werden, dass diese meist erst Jahre bzw. Jahrzehnte nach dem Erlebten verfasst wird, wodurch eine kritische Auseinandersetzung mit den Werken erfordert wird. So erschien zum Beispiel Klaus von Bismarcks Werk erst als dieser bereits ein Alter von 80 Jahren erreicht hatte. Solche zeitlichen Abstände zwischen dem Geschehenem und dem Niederschreiben der eigenen Erfahrungen beeinflussen die Erinnerung der Autorinnen bzw. Autoren: Erinnerungen werden fragmentiert, Erinnerungslücken entstehen sowie eine mögliche Einflussnahme von Außenstehenden und Interpretationen können der Fall sein. Vor allem bei der Gattung der Autobiographie sowie der Memoiren muss bedacht werden, dass diese nicht wie z.B. Tagebücher synchron zum Zeitpunkt des Geschehens verfasst wurden, sondern erst im Nachhinein, meist mit dem Ziel, diese zu veröffentlichen.7
Das folgende Kapitel behandelt das Genre der neue Erinnerungsliteratur, welches im Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg, also ab 1945, entstanden ist.
3.1 Neue Erinnerungsliteratur
In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich die neue Erinnerungsliteratur. Ziel dieser Literatur war es, die Menschen über die Gewaltverbrechen des zwanzigsten Jahrhunderts aufzuklären und jedem die Chance zu geben, seine individuellen Erfahrungen niederzuschreiben - ob Schriftstellerin bzw. Schriftsteller oder nicht. Eine strikte Differenzierung von „autobiografisch inspirierten Lebenszeugnissen“8 und „hoch elaborierten literarischen Fiktionen“9 ist in dem Genre der neuen Erinnerungsliteratur nicht gegeben. Das Historische hingegen ist in der Erinnerungsliteratur von großer Bedeutung; es geht darum, individuelle Geschichten und Schicksale in den Vordergrund zu rücken undjene Erfahrungen hervorzuheben, welche in der historischen Darstellung übergangen und im kollektiven Gedächtnis nicht verankert sind - die Perspektive der Opfer wird stärker fokussiert.10 Nach Assmann bezeugt dieses Genre [...] dass das, was die Eltemgeneration durch Euphemismen, Schweigen, Schuldabwehr und andere Selbstimmunisierungsreflexe eingekapselt und von sich fern gehalten hatte, dennoch auf subkutanem Wege an die zweite und dritte Generation weitergeleitet worden ist. Es ist diese nicht weitergereichte[,] aber weitergeleitete Geschichte, mit der sich die Autorinnen zum Teil auf sehr persönliche Weise auseinandersetzen.11
In der neuen Erinnerungsliteratur wird nicht nur die Zeit des Zweiten Weltkriegs thematisiert, sondern es wird viel mehr ein Blick auf all jene Ereignisse geworfen, welche nach 1945 die Gesellschaft geprägt haben. Zu diesen Ereignissen zählen neben dem Zweiten Weltkrieg und dem damit einhergehenden Nationalsozialismus und Holocaust auch die Erinnerung an den Mauerbau sowie Mauerfall im Jahr 1989. Speziell mit dem Holocaust beschäftigt sich das Genre der Holocaustliteratur, welches im Folgenden näher erläutert werden soll.
3.1.1 Zum Begriff„Holocaustliteratur“
Die Holocaustliteratur umfasst nicht nur die traumatischen Erfahrungen die von Personen jüdischen Glaubens während des Zweiten Weltkrieges gemacht wurden, sondern beschäftigt sich mit all jenen Opfergruppen, welchen ein ähnliches Schicksal widerfuhr; zu diesen zählen unter anderem Slawen, politisch anders Gesinnte, Berufsverbrecher, Homosexuelle, Roma und Sinti sowie physisch oder psychisch behinderte Menschen.12 Auch wenn die jüdischen Glaubensgemeinschaft mit circa 6 Millionen Todesopfern am meisten Tote verzeichnete, so litten die anderen Opfergruppen nicht weniger unter den Ideologien der Nationalsozialisten und müssen daher genauso ins Gedächtnis gerufen werden. In die Holocaustliteratur finden also faktuale und fiktionale Texte Eingang, die den Holocaust zum Gegenstand haben und somit die Verfolgung, Deportation und Internierung sowohl von Jüdinnen und Juden als auch aller anderen Opfergruppen. Erstmal geprägt wurde der Begriff der Holocaustliteratur 1985 von der in Wien geborenen Jüdin Susan E. Cernyak-Spatz, welche den Holocaust und mehrere KZ- Aufenthalte erlebte und überlebte. In dieser Literaturgattung finden sich nach Cemvak-Spatz all jene fiktionalen deutschsprachigen Texte wieder, die sowohl von jüdischen als auch nichtjüdischen Überlebenden verfasst wurden. Bei dieser Definition drängt sich allerdings die Frage auf, wie der Begriff ,Fiktion‘ definiert wird. Nach Barboric kann Fiktion bzw. Fiktionalität so gedeutet werden, als dass
[sie] einerseits als Darstellung oder Kennzeichen von ,Erfundenem‘, ,Fingiertem‘ zu verstehen ist (und sich dabei dem Begriff Imagination annähert), detto fiktional als ,erfunden‘, ,fmgiert‘, ,nicht reaT; andererseits aber ebenso als Form, um das Erleben anderer verstehen zu können [...]. Fiktionalität bedeutet in diesem Zusammenhang nicht das Fehlen referenzieller Bezüge - stattdessen steht das fiktionale Element im Mittelpunkt, das durch einen Text (v.a. eine Autobiografie) und dessen eigene konstruierte Wirklichkeit entsteht.13
Doch nicht erst in den Jahren nach 1945, sondern schon in den 1930er Jahren, erschienen erste Texte, die laut Claude Conter bereits der Holocaustliteratur zuzuordnen sind. Die Texte wurden mehrheitlich von politischen Häftlingen verfasst, welche meist nach einer vorzeitigen Entlassung über ihre KZ-Erfahrungen berichten. Aufgrund „vermeintlich fehlender literarischer Qualität“14 wurden diese jedoch häufig nicht zur Holocaustliteratur gezählt, obwohl sie aus heutiger Sicht nachweislich den Weg für die vielen folgenden Werke geebnet haben.
Abschließend lässt sich also festhalten, dass die Verbrechen der Nationalsozialisten nicht erst ab 1945 in literarischen Texten thematisiert wurden, sondern ab den 1930er Jahren, als sich die Menschen bereits mit ersten Ausgrenzungen konfrontiert sahen. Die Holocaustliteratur umfasst folglich alle literarischen Werke, die sich mit dem Schicksal von politischen, rassischen oder anderen Opfergruppen der Nationalsozialisten auseinandersetzen.
3.1.2 Zum Begriff„Schoah“
Bereits zur Zeit des Nationalsozialismus stand der Begriff „Schoah“ für die Vernichtung von Jüdinnen und Juden. Während unter dem Holocaust die Gewaltverbrechen der Nationalsozialisten an allen verfolgten und vernichteten Minderheiten verstanden werden, bezieht sich der Terminus „Schoah“ speziell auf diejüdische Leidensgeschichte und ist somit ein enger gefasster Begriff. Barboric erläutert im Folgenden, wie sich die beiden Begriffe, welche als Metaphern und heuristische Bezeichnungen zu begreifen sind, differenzieren:
Es hat ein großes Ereignis gegeben - den Holocaust, die nationalsozialistische Menschenvemichtung -, und innerhalb dessen ist eine einzelne Opfergruppe - die jüdische - mit solcher Vehemenz und Grausamkeit verfolgt worden, dass diese Vernichtung als weiteres Ereignis mit dem Begriff Schoah bezeichnet wird.15
Das Schicksal von Ruth Klüger und Millionen anderen Jüdinnen und Juden fällt somit zwar auch unter den Begriff Holocaust und ihre Werke unter die Holocaustliteratur, doch bei einer noch spezifischeren Differenzierung ist Ruth Klügers Autobiographie dem Genre der Schoahliteratur zuzuordnen.
3.2 Autobiographie als literarische Ausarbeitung
Mit dem Undarstellbaren der Verbrechen des Zweiten Weltkrieges entwickelte sich in weiterer Folge die neue Gattung des Zeugnisses, um dem Erlebten Ausdruck verleihen zu können. War anfänglich das Leisten von Widerstand die oberste Prämisse des Schreibens, so wollten die Überlebenden später vor allem ihre ethische Pflicht insofern erfüllen, als dass sie den Verstorbenen nachträglich eine Stimme verliehen. Charakteristisch für diese Gattung ist die Vereinigung von Schreiben, Bezeugen und Erinnern. Ruth Klüger und Primo Levi erfüllen nach Assmann mit ihren Texten diese Ansprüche:
Beide Texte, die ein halbes Jahrhundert auseinander liegen, sind offenkundig literarisch hoch elaboriert; gleichwohl insistieren sie auf ihrer außertextlichen Referenz und einem Wahrheitsanspruch, der durch eine möglichst transparente Schreibweise mit dem Anspruch auf äußerste Genauigkeit unterstrichen wird. [...] Die Welt des Grauens, die sich in diesen Texten öffnet, das univers concentraire, ist absolut kein fiktives Universum.16
[...]
1 Assmann, Aleida: Derlange SchattenderVergangenheit. Erinnerungskulturund Geschichtspolitik. München: C.H. Beck (3. Auflage) 2018.
2 Friedländer, Saul: Eine integrierte Geschichte des Holocaust. In „Bundeszentrale fürpolitische Bildung“ 2007. https://www.bpb.de/geschichte/nationalsozialismus/dossier-nationalsozialismus/39637/integrierte- geschichte?p=O [Stand: 1.10.2020],
3 Vgl. ebd., 2007
4 Assmann 2018, S.49
5 Ebd.,2018, S.50
6 Halicka, Beata: „Erinnerungsliteratur“. In: Die Erinnerung an Flucht und Vertreibung. Niederlande: Ferdinand Schöningh. 2015. S.89
7 Vgl. Halicka2O15,S.9O
8 Assmann, Aleida: Vom Umgang mit Fakten und Fiktionen in der Erinnerungsliteratur. Die Vergangenheit begehbar machen. In: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur 36(1). 2011. S.217
9 Ebd.,2011, S.217
10 Vgl.ebd.,2011, S.217
11 Ebd.,2011,S.216
12 Vgl. Barboric, Antonia: Der Holocaust in der literarischen Erinnerung. Autobiografische Aufzeichnungen von Udo DietmarundElie Wiesel. Wien, Köln, Weimar: Böhlau Verlag. 2014. S.13
13 Ebd.,2014, S. 16
14 Ebd.,2014, S.28
15 Barboric 2014, S.22
16 Assmann 2011, S.217f..Hervorh. im Original
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2020, Autobiographisches Erzählen des Holocaust am Beispiel "Weiter leben. Eine Jugend" von Ruth Klüger, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1306308
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