Die Bewältigung der Energiewende ist eine der großen Herausforderungen unserer Generation. Deutschland galt zwar lange als einer der Vorreiter der weltweiten Energiewende, mittlerweile ist das Vorhaben hierzulande jedoch etwas ins Stocken geraten. Das liegt unter anderem auch daran, dass das Stromnetz für die mit der Energiewende einhergehende Umstellung von zentraler auf dezentrale Stromerzeugung stark ausgebaut werden muss. Beispielsweise sind die Anbindung der Offshore-Windkraftanlagen der Nord- und Ostsee sowie der Bau von Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Leitungen vom Norden in den Süden Deutschlands im Netzentwicklungsplan vorgesehen.
Es stellt sich zwangsläufig die Frage, wie dieser Netzausbau finanziert werden soll. Der Ausbau der Netze geschieht durch die Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber. Diese verlangen im Gegenzug Netzentgelte für die Nutzung ihrer Netze, die momentan circa 25 % des Strompreises für Haushalte in Deutschland ausmachen. In diese Netzentgelte werden unter anderem auch die getätigten Investitionen in den Netzausbau mit einer angemessenen Verzinsung einkalkuliert. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht entscheidend für das Investitionsvolumen der Netzbetreiber und somit auch entscheidend für die Ausbaugeschwindigkeit der Netze ist, wie viel Rendite die Unternehmen daraus erwirtschaften können. Aus diesem Grund wird zwischen Regulierungsbehörden und Stromnetzbetreibern intensiv über die Höhe der zulässigen Netzentgelte diskutiert. Eine für beide Seiten faire Regelung ist Voraussetzung für den weiteren Erfolg der deutschen Energiewende. Im Folgenden soll dargestellt werden, wie die Regulierung der Netzbetreiber zurzeit in Deutschland erfolgt und welche Auswirkungen dies auf die regulierten Unternehmen hat.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Regulierungsbedarf von Stromnetzbetreibern
- 3. Die Regulierung der Stromnetzbetreiber
- 3.1 Ziel der Regulierung
- 3.2 Möglichkeiten der Regulierung
- 3.3 Die deutsche Anreizregulierung
- 3.4 Die Berechnung der Erlösobergrenze
- 4. Auswirkungen der Erlösobergrenze auf die Kostenplanung der Netzbetreiber
- 5. Zielkonflikte bei der Festlegung der Erlösobergrenze
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die deutsche Anreizregulierung in der Stromwirtschaft und untersucht die Auswirkungen der Erlösobergrenze auf die Kostenplanung der Netzbetreiber. Der Fokus liegt auf der Frage, wie die Regulierung den notwendigen Netzausbau im Rahmen der Energiewende unterstützt und gleichzeitig eine faire Rendite für die Unternehmen sicherstellt.
- Regulierungsbedarf von Stromnetzbetreibern
- Zielsetzung der Regulierung in der Stromwirtschaft
- Anreizregulierung als Instrument der Regulierung
- Berechnung der Erlösobergrenze und deren Auswirkungen auf die Kostenplanung
- Zielkonflikte bei der Festlegung der Erlösobergrenze
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Anreizregulierung in der Stromwirtschaft ein und erläutert die Notwendigkeit des Netzausbaus im Kontext der Energiewende. Zudem werden die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Finanzierung des Netzausbaus und der Festlegung von angemessenen Netzentgelten dargestellt.
2. Regulierungsbedarf von Stromnetzbetreibern
Dieses Kapitel analysiert die Gründe für die Regulierung von Stromnetzbetreibern, insbesondere den Aspekt des natürlichen Monopols in der Stromversorgung. Es beleuchtet die potenziellen Probleme, die mit unregulierten Monopolisten auftreten können, wie beispielsweise überhöhte Preise und mangelnde Investitionsbereitschaft.
3. Die Regulierung der Stromnetzbetreiber
Kapitel 3 befasst sich mit verschiedenen Instrumenten und Methoden der Regulierung von Stromnetzbetreibern. Es stellt die Zielsetzung der Regulierung dar, wie zum Beispiel die Sicherstellung der Versorgungssicherheit, der Wettbewerb und die Effizienz der Netzbetreiber. Zudem werden die unterschiedlichen Regulierungsmodelle, darunter die Anreizregulierung, und deren Vor- und Nachteile diskutiert.
4. Auswirkungen der Erlösobergrenze auf die Kostenplanung der Netzbetreiber
Dieser Abschnitt untersucht die konkreten Auswirkungen der Anreizregulierung, insbesondere der Erlösobergrenze, auf die Kostenplanung der Netzbetreiber. Es analysiert, wie die Unternehmen ihre Investitions- und Betriebskosten unter den Bedingungen der Regulierung optimieren können und welche Auswirkungen dies auf die Ausbaugeschwindigkeit der Stromnetze hat.
5. Zielkonflikte bei der Festlegung der Erlösobergrenze
Das Kapitel widmet sich den Zielkonflikten, die bei der Festlegung der Erlösobergrenze auftreten können. Es analysiert die Abwägung zwischen der Sicherung der Versorgungssicherheit und der Effizienz der Netzbetreiber sowie die unterschiedlichen Interessen von Regulierungsbehörden und Unternehmen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Anreizregulierung, Stromwirtschaft, Netzbetreiber, Erlösobergrenze, Kostenplanung, Netzausbau, Energiewende, Regulierungsbehörde, Versorgungssicherheit, Effizienz, Zielkonflikte.
- Arbeit zitieren
- Jens Kondring (Autor:in), 2018, Die deutsche Anreizregulierung in der Stromwirtschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1302865