Um dem Ziel Schule inklusiv zu gestalten näher zu kommen, ist es daher unter anderem interessant zu ermitteln, wie Menschen mit Behinderung, speziell Schüler:innen, gefördert werden können, um auch ihnen die Teilhabe an der Gesellschaft und an der Regelschule zu vereinfachen. Da sich die Prävalenz von Menschen innerhalb des Autismus-Spektrums vervielfältigt hat und um den Umfang der vorliegenden Arbeit einzuhalten, liegt hier der Fokus der folgenden Kapitel. Dementsprechend wird sich speziell mit Studien über digitale Programme auseinandergesetzt, die Schüler:innen innerhalb des Autismus-Spektrums, insbesondere Schüler:innen mit Asperger-Syndrom, den Alltag erleichtern sollen, damit auch sie beispielsweise barrierearm auf Verspätungen des Schulwegs vorbereitet werden können. Diese digitalen Programme sind dabei alle im Kontext Lernen anzusiedeln und sollen beispielsweise eine Hilfestellung bei der Organisation des Schulalltags (digitaler Kalender, der auf die Bedürfnisse von Schüler:innen mit AS ausgerichtet ist) oder der Kommunikation mit Mitschüler:innen bieten (digitales Training sozialer Gepflogenheiten), um den Proband:innen die soziale Inklusion in ihre Klasse zu vereinfachen. Überdies ist es momentan höchst interessant und relevant, inwiefern digitale Lernprogramme den Schüler:innen im Zeitalter der CoViD-19-Pandemie Unterstützung bieten und welche Vor- und Nachteile sie aufweisen. Doch bleibt die Frage: über welche technischen Ressourcen sollten Schulen beziehungsweise die Erziehungsberechtigten im Homeschooling verfügen, um eine gelungene Inklusion der Schüler:innen zu fördern?
Digitale Medien erleichtern unseren Alltag, insbesondere im Hinblick auf unser Arbeitsleben und unsere Freizeit. Morgens kommen wir nicht mehr zu spät zur Arbeit, weil wir im Stau stehen, sondern werden durch einen kurzen Blick aufs Smartphone vorgewarnt, dass wir früher den Weg zur Arbeit antreten sollen, um noch pünktlich zu erscheinen und werden dann im Auto vom Navigationsgerät auf eine schnellere Route umgeleitet. Mittags reicht ein kurzer Blick auf das Smartphone, um schnell zu bestätigen, dass die Verabredung mit den Freund:innen nun an einem anderen Treffpunkt erfolgt – hier müssen wir nicht mehr am Abend zuvor einen genauen Treff- und Zeitpunkt angeben. Abends zeigt uns das Smart-TV personalisierte Film- und Serienvorschläge, sodass wir eine größere Auswahl haben und zudem nicht von Tagesprogramm und den vorgegebenen Sendungszeiten abhängig sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Das Autismus-Spektrum
- 2.1 Geschichte und Definition
- 2.2 Diagnostik
- 2.2.1 Diagnostische Früherkennung
- 2.2.2 Diagnostik im Erwachsenenalter
- 2.3 Bedeutung der Theory of Mind
- 3 Regelschulen und Autismus
- 3.1 Das Schulsystem in Nordrhein-Westfalen
- 3.2 Was sind Regelschulen?
- 3.2.1 Aufbau
- 3.2.2 Lehrplan
- 3.2.2.1 Kernlehrplan Deutsch an Gesamtschulen für die Sekundarstufe I
- 3.2.2.2 Kernlehrplan Deutsch für die Sekundarstufe II (gymnasiale Oberstufe)
- 3.2.3 Inklusion an Regelschulen
- 3.3 Inklusion im Deutschunterricht
- 3.4 Inklusion von Schüler:innen mit AS
- 4 Digital gestützte Lernprogramme
- 4.1 Digitale Medien und E-Learning
- 4.2 Digitalisierung als Unterstützung zur Alltagsbewältigung
- 4.3 Vorstellung und Evaluation einer Auswahl an Lernprogrammen
- 4.3.1 Drei Lernprogramme zur Förderung der Sozio-Emotionalität
- 4.3.1.1 Virtuoso: informatisches Denken und soziale Fähigkeiten (2016)
- 4.3.1.2 Interaktive Geschichten
- 4.3.1.3 Jobinterviews
- 4.3.2 Zwei Lernprogramme zur Unterstützung im Schulalltag
- 4.3.2.1 Stundenplan
- 4.3.2.2 Unterstützung im Mathematikunterricht
- 5 Besondere Bedingungen während der CoViD-19-Pandemie
- 5.1 CoViD-19 und Autismus
- 5.2 CoViD-19 und Homeschooling
- 6 Diskussion
- 7 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Frage, wie Schüler*innen mit Asperger-Syndrom (AS) von Lernprogrammen profitieren können und wie sich zusätzliche Barrieren aufgrund der Auswirkungen der CoViD-19-Pandemie reduzieren lassen.
- Diagnostik und Charakteristika von Autismus-Spektrum-Störungen
- Inklusion von Schüler*innen mit AS im deutschen Schulsystem
- Potenzial digitaler Lernprogramme für die Förderung von Schüler*innen mit AS
- Herausforderungen der CoViD-19-Pandemie für Schüler*innen mit AS
- Potenziale und Limitationen digitaler Lernprogramme im Kontext der Pandemie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Forschungsfrage sowie die Relevanz der Arbeit dar. Kapitel 2 beleuchtet das Autismus-Spektrum, einschließlich seiner Geschichte, Definition und Diagnostik. Kapitel 3 untersucht das deutsche Schulsystem und die Inklusion von Schüler*innen mit AS, insbesondere im Deutschunterricht. Kapitel 4 stellt verschiedene digitale Lernprogramme vor, die für Schüler*innen mit AS geeignet sind. Abschließend wird in Kapitel 5 die besondere Situation während der CoViD-19-Pandemie und deren Auswirkungen auf Schüler*innen mit AS betrachtet.
Schlüsselwörter
Autismus-Spektrum-Störungen, Asperger-Syndrom, Inklusion, Regelschulen, Digitalisierung, Lernprogramme, E-Learning, CoViD-19-Pandemie, Homeschooling.
- Citation du texte
- Marie H. (Auteur), 2022, Wie Schüler mit Asperger-Syndrom von Lernprogrammen profitieren. Reduzierung von Barrieren nach der CoViD-19-Pandemie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1300982