Als „Zeit-Management“ bezeichnen betriebswirtschaftliche Publikationen Methoden aus den Führungstechniken, die der effizienten Planung, Durchführung und Kontrolle der täglichen Arbeit dienen. Die Hausarbeit stellt zunächst ein an REFA orienteirtes betriebswirtschaftliches Modell von „Arbeit“ vor, beschreibt sodann die Techniken und Modelle der Arbeitsplanung und –durchführung als Zeit-Strukturierung, Wert-Strukturierung, Motivation, und würdigt schließlich die Literatur unter pragmatischer, psychologischer, soziologischer und
wissenschaftstheoretischer Perspektive.
Inhlat
1 Verzeichnisse
1.1 Abkürzungen
1.2 Abbildungen
1.3 Literatur
2 Ausarbeitung
2.1 Begrifflichkeit und Aufgabenstellung
2.2 Der Arbeitsbegriff in der Betriebswirtschaftslehre
2.3 Das Arbeitssystem in der Betriebswirtschaftslehre
2.4 Materielle Faktoren der Arbeitsdurchführung
2.5 Personengebundene Faktoren der Arbeitsdurchführung
3 Techniken und Modelle der Zeit-Strukturierung
3.1 Techniken zeitlicher Strukturierung: Listen, Kalender
3.2 Techniken zeitlicher Strukturierung: Leistungskurve, Puffer
3.3 Modelle zeitlicher Strukturierung
4 Techniken und Modelle der Wert-Strukturierung
4.1 Techniken wertender Strukturierung: Pareto-Methode
4.2 Techniken wertender Strukturierung: ABC-Methode
4.3 Techniken wertender Strukturierung: Eisenhower-Methode
4.4 Hilfs-Techniken wertender Strukturierung: Delegation
4.5 Modelle der wertenden Strukturierung
4.6 Modelle wertender Strukturierung: SMART
4.7 Modelle wertender Strukturierung: ALPEN
5 Techniken und Modelle der Motivation
5.1 Techniken der Motivation: Positives Denken
5.2 Modelle der Motivation: Zielorientierung
5.3 Modelle der Motivation: Management-Regelkreis
5.4 Modelle der Motivation: Weg zum Wesentlichen
5.5 Modelle der Motivation: Getting Things Done
6 Arbeitstechniken
7 Würdigung
7.1 Würdigung unter pragmatischer Perspektive
7.2 Würdigung unter psychologischer Perspektive
7.3 Würdigung unter soziologischer Perspektive
7.4 Würdigung unter wissenschaftstheoretischer Perspektive
1.1 Abkürzungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.2 Abbildungen
1. Abbildung: Modell des Arbeitssystems nach REFA
2. Abbildung: ABC-Korrelation nach Seiwert
3. Abbildung: Eisenhower-Methode nach Seiwert
1.3 Literatur
Allen, D., Getting Things Done: The Art of Stress-Free Productivity, New York 2001
Aurel, M., Selbstbetrachtungen, Leipzig 19826
Beck, U., Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne, Frankfurt 1986
Covey, St., Merrill, A., Merill, R. Der Weg zum Wesentlichen, Zeitmanagement der vierten Generation, Frankfurt 1997
Drucker, Peter F., Praxis des Management. Ein Leitfaden für die
Führungs-Aufgaben in der modernen Wirtschaft, Düsseldorf 1956 Gracián, Baltasar, Hand-Orakel und Kunst der Weltklugheit.
Aphorismen, Frankfurt 2008
Grochla, E., Kränzl, O., Führung mit Zielen, Dortmund 1973, Reihe: Arbeitsgemeinschaft für Rationalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, Bd. 151
Hopfenbeck, W. Allgemeine Betriebwirtschafts- und
Managementlehre. Das Unternehmen im Spannungsfeld zwischen
ökonomischen, sozialen und ökologischen Interessen,
Landsberg 1989
Kasper, H., Art. Kontrolle und Führung, in: Enzyklopädie der Betriebswirtschaftslehre, Handwörterbuch der Führung, Kaiser, A., Reber, G., u. a., Hgs., Stuttgart 19952, Sp. 1358-1369
Kirchner, J.-H., Rohmert, W., Ergonomische Leitregeln zur
menschengerechten Arbeitsgestaltung: Katalog
arbeitswissenschaftlicher Richtlinien über die menschengerechte Gestaltung der Arbeit (BVG §§ 90, 91), München 1974
Kroeber-Riel, W., Konsumentenverhalten, München 1980
Lakein, A., How to Get Control of Your Time and Your Life, New York 1989
Mackenzie, R.A., Die Zeitfalle. Sinnvolle Zeiteinteilung und Zeitnutzung, Heidelberg 1974
Mayer, J., Zeitmanagement für Dummies, Weinheim 20073
Mikl-Horke, G., Industrie- und Arbeitssoziologie, München / Wien 19942
Müller-Klement, K. G.; Seiwert, L. J., Zielwirksam arbeiten. Technik, Methodik und Praxis des persönlichen Zeitmanagement, Grafenau 1982
Olfert, K., Rahn, H.-J., Hgs., Lexikon der Betriebswirtschaftslehre, Ludwigshafen 2003
REFA (Hrsg.), Ausgewählte Methoden zur Prozeßorientierten Arbeitsorganisation, Darmstadt 2002
Schräder-Naef, R. D., Keine Zeit? Ein Ratgeber für sinnvolle Zeiteinteilung im Alltag, Weinheim 1984
Schreyögg, G, Art. Organisationstherorie, in: Schreyögg, G, von Werder, A. (Hgs.): Handwörterbuch Unternehmensführung und Organisation. Stuttgart 2004, S. 1069-1088
Seiwert, L., Das neue 1 x 1 des Zeitmanagement. Zeit im Griff, Ziele in Balance. Kompaktes Know-how für die Praxis, München 20087
Seiwert, L., Mehr Zeit für das Wesentliche, Landsberg 19973
Seiwert, L., Selbstmanagement. Persönlicher Erfolg, Zielbewußtsein, Zukunftsgestaltung, Offenbach 19998
Stroebe, R., Arbeitsmethodik I, Grundeinstellung zum Zeit-Management; Zielbildung; Bewältigen der Aufgaben; Delegation von Aufgaben, Arbeitshefte Führungspsychologie, Biernert, W., Crisand, E., Hg., Heidelberg 1978.
Uhlig, B., Karrierefaktor Zeitmanagement. So planen und handeln Sie zielorientiert, Freiburg 2005
Walgenbach, P., Art. Zeitmanagement, in: Enzyklopädie der Betriebswirtschaftslehre, Handwörterbuch der Führung, Kaiser, A., Reber, G., u. a., Hgs., Stuttgart 19952, Sp. 2215-2222
Weber, M., Die Protestantische Ethik I. Eine Aufsatzsammlung, Winckelmann, J., Hg., Tübingen 19847
Witte, A., Selbständig arbeiten. Studienarbeiten und Prüfungsvorbereitungen organisieren, Studentenwerk Braunschweig, Hg., o. O., o. J.
2 Ausarbeitung
2.1 Begrifflichkeit und Aufgabenstellung
Mit dem Kunstwort „Zeit-Management“ bezeichnen Publikationen im Umfeld der Betriebswirtschaftslehre ein Konglomerat von Techniken und Instrumenten, welche die individuelle Arbeitsorganisation opti-mieren sollen: „Die Zeit-Management-Technik ist eine Arbeitstechnik, die zu den Führungstechniken zählt. Sie dient der effizienten Planung, Durchführung und Kontrolle der täglichen Arbeit im Unternehmen“1.
Die im „Zeit-Management“ verwendeten Methoden wurden im deutschen Sprachraum zunächst in Monographien über „Arbeitstechnik“ behandelt. Nachdem Übersetzungen US-amerikanischer Titel zum „Zeit-Management“ in den achtziger Jahren2 herausgekommen waren, scheint der Terminus als solcher 1982 erstmals im Untertitel einer Monographie3 von Müller (und Seiwert als Koautor) verwendet worden zu sein. Während die frühen Veröffentlichungen in betriebs-wirtschaftlichen Schriftenreihen4 aus den siebziger Jahren noch das Management5 adressiert hatten, wenden sich die Monographien seit den neunziger Jahren6 an ein breiteres Publikum - inzwischen liegt sogar „Zeitmanagement für Dummköpfe“7 vor!
Während betriebswirtschaftliche Lexika das Thema nur als Ausnahme8 behandeln, hat „Zeit-Management“ in die Curricula von Fach-hochschulen Eingang gefunden; so zählt das Thema zu den Inhalten des Wahlpflichtfaches „Kommunikation und Rhetorik“ an der Fachhochschule Braunschweig / Wolfenbüttel9.
Darstellung und Würdigung der vorliegenden Arbeiten zum „Zeit-Management“ werden dadurch erschwert, daß die Monographien Systeme darstellen, welche ausgewählte Techniken des Zeit-managements und weiterer Arbeitstechniken in autoren-typische Modelle10 integrieren. Demgegenüber wählt die vorliegende Hausarbeit einen deskriptiven Ansatz, der zunächst ein betriebswirtschaftliches Modell von „Arbeit“ vorstellt, sodann die Techniken der Arbeitsplanung und –durchführung und die jeweils zugehörigen Modelle darstellt und schließlich die gesichtete Literatur zum „Zeit-Management“ unter mehreren Perspektiven würdigt.
2.2 Der Arbeitsbegriff in der Betriebswirtschaftslehre
Die „Zeit-Management“-Literatur beschreibt Arbeit im Kontext indu-strieller Tätigkeit; „Arbeit“ versteht sie als individuelle Leistung einer Führungskraft, „Zeit“ als ökonomische Ressource. Damit radikalisiert sie die Wertung der Zeit als methodisch zu handhabendes Gut, wie sie die weisheitliche Literatur seit der Antike vertreten hat, klassisch formuliert beim Prediger Salomonis: „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter der Sonne hat seine Stunde.“11. Die „Zeit-Management“-Literatur hingegen steht in der Perspektive des Taylorismus, für den Zeitplanung eine Führungsaufgabe ist: „Die ... Durchführung der Produktion wird von am Lohn interessierten Arbeitern vollzogen, die Analyse und Planung des Arbeitsprozesses von Spe-zialisten im Management “12 Diese Teilung bedeutet für die Arbeit der Führungskräfte: „Kontrolle im Sinne von Disziplinierung und Über-wachung wird neben der Planung zur wichtigsten Management-aufgabe.“13 Wenn für Zeit im Taylorismus gilt: „Jeder Schritt des
Arbeitsprozesses wird einer Kontrolle unterworfen.“14 – so trifft dies eben auch die Zeit der Führungskraft zu.
2.3 Das Arbeitssystem in der Betriebswirtschaftslehre
Als Arbeitssystem definiert die „Refa“15 die „kleinste ...sinnvoll abgegrenzte Stelle, der die Erfüllung einer Arbeitsaufgabe übertragen werden kann“16. Im Arbeitssystem hat der Arbeitsablauf drei Faktoren: Arbeitsaufgabe, Arbeitssystem und Arbeitsumgebung, der Prozeß der „Arbeit“ vollzieht sich im Dreischritt: „Eingabe – Durchführung – Ausgabe“, die Arbeitsmittel werden unterteilt in „Mensch“ und „Werkzeug“. Entsprechend ist das Arbeitssystem mit sieben Elementen vollständig beschrieben: „Arbeitsaufgabe, Arbeitsablauf, Eingabe, Ausgabe, Mensch, Arbeitsmittel, Umgebungseinflüsse“17.
Das Refa-Modell des Arbeitsablaufes wurde zwar für die Produktion entwickelt, es läßt sich aber auch auf das Management übertragen. Unter diesem Blickwinkel ist die „Arbeitsperson“ der Mensch, welcher den Arbeitsablauf vornimmt und steuert, die „Aufgabe“ die Summe der zu erledigenden Arbeiten, die „Eingabe“ die Summe der Ressourcen, welche zur Erfüllung der Aufgaben benötigt werden; die „Ausgabe“ die Summe der ausgeführten Aufgaben, und die Umgebungseinflüsse sind die soziale und physische Umwelt.
[...]
1 Olfert, K., Betriebswirtschaftslehre, Sp. 987.
2 So 1974 Mackenzie, Zeitfalle.
3 So 1982 Müller-Klement, Zeitmanagement.
4 So 1973 Grochla, Führung .
5 So 1978 Stroebe, Arbeitsmethodik I.
6 So 1984 Schräder-Naef, Zeiteinteilung.
7 So 2007 (dritte Auflage).Mayer, Zeitmanagement.
8 In lediglich zwei Fachlexika hat der Verfasser das Stichwort „Zeitmanagement“ aufgefunden, und zwar im „Lexikon der Betriebswirtschaftslehre“ sowie in der „Enzyklopädie der Betriebswirtschaftslehre“.
9 Vgl. den Fächerkatalog der Studiengänge „Bachelor of Science, Informatik und Technische Informatik“ der Fachhochschule Braunschweig / Wolfenbüttel, Fachbereich Informatik vom 25. August 2004, o. O., sowie die Publikation des lokalen Studentenwerkes: Witte, A., Selbständig arbeiten. Studienarbeiten und Prüfungsvorbereitungen organisieren, Studentenwerk Braunschweig, Hg., o. O., o. J..
10 Covey hat zur Einordnung der vorliegenden Modelle ein quasi historisches „Generationen“ Schema vorgeschlagen, vgl. Weg, S. 256. Dieses Modell suggeriert indes eine Evolution, die in seinem eigenen Ansatz kulminiert, vgl. Covey, Weg: erste Generation des Zeit-Management: Gedächtnishilfen, zweite Generation: Planung und Vorbereitung, dritte Generation: Priorisierung und Kontrolle, S. 18; vierte Generation, Orientierung an Normen bzw. Prinzipien, S. 26ff.
11 Prediger Salomonis 3,1, ferner Graciáns Sentenz 249: „Methode ist unerläßlich zum Wissen und zum Leben.“, Gracián, Hand-Orakel, S. 128; ferner Marc Aurels Diktum IV, 3: „Keine Deiner Handlungen geschehe aufs Geratewohl, keine anders als es die Regeln der planvollen Lebensgestaltung gestatten.“ Aurel, Selbstbetrachtungen, S. 30.
12 Mikl-Horke, G., Industrie- und Arbeitssoziologie, S. 58.
13 Kasper, Kontrolle, Sp. 1361.
14 Vgl. Kasper, Kontrolle, Sp. 1361.
15 REFA, Arbeitsorganisation, S. 64-68.
16 Hopfenbeck, W. Allgemeine Bertriebwirtschafts- und Managementlehre. Das Unternehmen im Spannungsfeld zwischen ökonomischen, sozialen und ökologischen Interessen, Landsberg 1989, S. 31.
17 Unter „Umwelteinflüsse“ subsummiert das REFA-Modell jene kontingenten Faktoren, welche nicht als Arbeitsmittel eingeplant werden, einmal Faktoren der natürlichen Umwelt (Licht, Luft), einmal Faktoren der sozialen Umwelt (Gruppe, Familie), REFA, Arbeitsorganisation, S. 65.
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.