Wie wir wissen, kann eine Sprache unter zwei Hauptaspekten untersucht werden. Man kann sie synchron untersuchen, das heißt, dass die Sprache zu einem bestimmten Zeitpunkt untersucht wird, wobei wir davon absehen, dass sie sich mit der Zeit ändert. Die andere Methode - die meiner Meinung nach viel interessanter ist, da sie vieles aus der Geschichte eines Volkes aufdecken kann -
ist selbstverständlich die diachrone, also die zeitlich vergleichende, wobei wir die Sprache für das ständig sich verändernde Werkzeug des Menschen anerkennen, die sie in Wirklichkeit ist, so vielfältig, wie ihre Benutzer selbst. Aus diesem Grund habe ich dieses Thema für meine Semesterarbeit gewählt, da Sprachwandeltheorien ein wichtiger Teil der diachronen Sprachwissenschaft, und für mich deshalb äußerst interessant sind. So werde ich in dieser Arbeit die Sprachwandeltheorien einzeln untersuchen, wobei ich auf die eventuellen Fehler der Theorien eingehe und diese zu korrigieren versuche. Im ersten Teil werde ich die grund legenden Faktoren und Termini des Sprachwandels erklären und soweit es nötig ist, durch Beispiele veranschaulichen. Danach werde ich, die kausale und finale Sprachwandeltheorie zusammen mit ihren Vertretern analysieren und auf Mängel der einzelnen Theorien hinweisen bzw. anhand konkreter Beispiele deutlich machen. Danach werde ich die sogenannte finale Sprachwandeltheorie von Eugenio Coseriu erläutern und wie im vorigen Kapitel, ihre Fehler anhand
konkreter Beispiele zeigen. Das vierte Kapitel werde ich der Sprachwandeltheorie des deutschen Linguisten Rudi Keller widmen. Hierbei ist die originelle und interessante Angehensweise von Keller zu bemerken, wie er mit einer Theorie aus der Ökonomie und Wirtschaft die grundlegenden Mechanismen des Sprachwandels beschreibt, die anscheinend bei allen Sprachen ihre Gültigkeit
haben. Trotz der gut durchdachten Argumentation hat jedoch auch diese These ihre Schwächen, was ich natürlich auch versuche nachzuweisen. So hat weder der Mandewillesche-Paradox noch die Theorie von der unsichtbaren Hand im wahren Leben 100% Gültigkeit, nur in einer total freien Wirtschaft. So funktionieren diese Thesen auch in der Sprachwissenschaft nicht ganz tadellos, nur wenn wir die von außen wirkenden Faktoren außer Acht lassen. Im letzten Kapitel werde ich schließlich zeigen, dass die kausale und die finale Angehensweise zusammen am
besten geeignet sind, für die Erklärung des Sprachwandels.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundbegriffe
- Die Theorie von Eugenio Coseriu
- Die Sprache bei Coseriu
- Der Sprachwandel bei Eugenio Coseriu
- Kritik an Coseriu
- Die unsichtbare Hand im Sprachwandel
- Das Mandewille-Paradox
- Die Weiterentwicklung des Mandewille-Paradoxes
- Die unsichtbare Hand im Sprachwandel
- Gegenargumente zur unsichtbaren Hand im Sprachwandel
- Abschluss
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Semesterarbeit befasst sich mit dem Vergleich verschiedener Sprachwandeltheorien. Ziel ist es, die Theorien zu analysieren, ihre Stärken und Schwächen aufzuzeigen und zu bewerten, inwieweit sie den Sprachwandel in seinen verschiedenen Aspekten erklären können.
- Kausale und finale Sprachwandeltheorien
- Die Theorie von Eugenio Coseriu
- Die unsichtbare Hand im Sprachwandel nach Rudi Keller
- Die Bedeutung von inner- und außersprachlichen Faktoren
- Die verschiedenen Ebenen des Sprachwandels (Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Lexik, Pragmatik)
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Sprachwandel ein und erläutert die Bedeutung der diachronen Sprachwissenschaft. Die Arbeit befasst sich mit der Analyse verschiedener Sprachwandeltheorien und deren Stärken und Schwächen.
Das Kapitel "Grundbegriffe" bietet eine Übersicht über die grundlegenden Definitionen, Faktoren und Ebenen des Sprachwandels, die für das Verständnis der einzelnen Theorien relevant sind. Es werden inner- und außersprachliche Faktoren des Sprachwandels erläutert, wie Sprachökonomie, Abbau der Markiertheiten, kumulative Prozesse, Kulturgüteraustausch, politische Entwicklungen, räumliche Gegebenheiten, gezielte Eingriffe und historische Entwicklungen.
Das Kapitel "Die Theorie von Eugenio Coseriu" analysiert die kausale und finale Sprachwandeltheorie von Eugenio Coseriu. Es werden die Sprache bei Coseriu, der Sprachwandel bei Coseriu und Kritik an Coseriu behandelt.
Das Kapitel "Die unsichtbare Hand im Sprachwandel" widmet sich der Sprachwandeltheorie des deutschen Linguisten Rudi Keller. Es werden das Mandewille-Paradox, die Weiterentwicklung des Mandewille-Paradoxes, die unsichtbare Hand im Sprachwandel und Gegenargumente zur unsichtbaren Hand im Sprachwandel behandelt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Sprachwandeltheorien, diachrone Sprachwissenschaft, Eugenio Coseriu, Rudi Keller, Mandewille-Paradox, unsichtbare Hand, inner- und außersprachliche Faktoren, Sprachökonomie, Abbau der Markiertheiten, kumulative Prozesse, Kulturgüteraustausch, politische Entwicklungen, räumliche Gegebenheiten, gezielte Eingriffe, historische Entwicklungen, phonologischer Wandel, morphologischer Wandel, syntaktischer Wandel, semantischer Wandel, lexikalischer Wandel, pragmatischer Wandel.
- Quote paper
- Milán Győrfi (Author), 2009, Sprachwandeltheorien im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130040
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