Die aktuelle Finanzkrise, die in der Undurchschaubarkeit einer neuzeitigen Finanzinnovation ihre Wurzeln hat, lässt deutlich den komplizierten Finanzmarkt erkennen. Auch Optionen, mit denen sich diese Seminararbeit beschäftigt, wurden vor einigen Jahrzehnten noch von vielen als neuartiges und kompliziertes Finanzprodukt gesehen. Heute ist der Einsatz von Optionen aus der Wirtschaft nicht mehr weg zu denken. Ziel dieser Seminararbeit ist es, zum einen die Funktionsweise von Optionsscheinen heraus zu arbeiten. Außerdem werden die Einsatzmöglichkeiten zur spekulativen Nutzung sowie die Möglichkeiten zur Absicherung von Unternehmensrisiken dargestellt. Am Anfang wird die grundsätzliche Funktionsweise an einem einfachen alltäglichen Beispiel erläutert sowie die möglichen Ausstattungsmerkmale einer Option aufgelistet. Anzumerken ist hierbei dass außer in Punkt 6 alle Optionsbeispiele mit Aktien gemacht werden um das Thema leichter erklären zu können.
Im nächsten Unterpunkt wird der Call an einem real existierenden Optionsschein erklärt und die Begriffe zur inneren Wertlage einer Option abgegrenzt. Im folgenden Unterpunkt wird die Funktionsweise des Put an einem kurzen Beispiel erklärt. Der nächste Punkt beschäftigt sich mit der Optionspreisermittlung und geht an dieser Stelle speziell auf die Einflussfaktoren des Zeitwerts ein.
In Punkt 3 werden die spekulativen Einsatzmöglichkeiten von Optionen anhand eines ausführlichen Put Kaufes erläutert. Im Anhang finden sich zu diesem Thema weitere Ausführungen, die sich mit spekulativen Anlagestrategien durch Optionskombinationen beschäftigen. Im nächsten Abschnitt werden die Optionen anhand von ihrer Risikominimierungseigenschaft durchleuchtet. In vorletzten Punkt werden kurz die wichtigsten Risikokennzahlen erklärt, die jeder der mit Optionsscheinen handelt kennen sollte. Zum Schluss werden Optionen mit anderen Basiswerten als Aktien durchgesprochen und ergänzend zu Punkt 4 die einzelnen Einsatzmöglichkeiten zur Determination von Unternehmensrisiken behandelt.
Inhaltsverzeichnis
I Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2.Funktionsweise von Optionen
2.1 Definition einer Option
2.2 Call
2.3 Put
2.4 Wertbestimmung der Option
3.Der spekulative Charakter am Beispiel einer Verkaufsoption
4.Optionen zur Determination von Risiken
5.Die wichtigsten Optionskennzahlen
5.1 Delta und Gamma
5.2 Hebel und effektiver Hebel
5.3 Theta, Vega und Roh
6.Optionen auf Nicht-Aktien und ihre Einsatzmöglichkeiten
6.1 Zinsoptionen
6.2 Währungsoption
6.4 Weitere Basiswerte
7.Schlussbetrachtung
II Anhang
III Literaturverzeichnis
I Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Real existierender Optionsschein
Abb. 2 Verlauf des inneren Werts einer Call Option im Verhältnis zum Kurs des Basiswerts
Abb. 3 Verlauf des inneren Werts einer Put Option 9 im Verhältnis zum Kurs des Basiswerts
Abb. 4 Der Zeitwert einer Option im Verhältnis 10 zum Kurs des Basiswerts
Abb. 5 Angegebene Kennzahlen der Option aus Abbildung 1
1. Einleitung
Die aktuelle Finanzkrise, die in der Undurchschaubarkeit einer neuzeitigen Finanzinnovation ihre Wurzeln hat, lässt deutlich den komplizierten Finanzmarkt erkennen. Auch Optionen, mit denen sich diese Seminararbeit beschäftigt, wurden vor einigen Jahrzehnten noch von vielen als neuartiges und kompliziertes Finanzprodukt gesehen. Heute ist der Einsatz von Optionen aus der Wirtschaft nicht mehr weg zu denken.
Ziel dieser Seminararbeit ist es, die Funktionsweise von Optionen heraus zu arbeiten. Außerdem werden die Einsatzmöglichkeiten zur spekulativen Nutzung sowie die Möglichkeiten zur Absicherung von Unternehmensrisiken dargestellt. Zu Beginn wird die grundsätzliche Funktionsweise an einem einfachen alltäglichen Beispiel erläutert sowie die möglichen Ausstattungsmerkmale einer Option aufgelistet. Anzumerken ist hierbei, dass außer in Punkt 6 alle Optionsbeispiele mit Aktien durchgeführt werden um das Thema leichter erklären zu können.
Anschließend wird der Call an einem real existierenden Optionsschein erklärt und die Begriffe zur inneren Wertlage einer Option abgegrenzt. Im folgenden Unterpunkt wird die Funktionsweise des Put an einem kurzen Beispiel erklärt. Der folgende Abschnitt beschäftigt sich mit der Optionspreisermittlung und geht an dieser Stelle speziell auf die Einflussfaktoren des Zeitwerts ein.
In Punkt drei werden die spekulativen Einsatzmöglichkeiten von Optionen anhand eines ausführlichen Put Kaufs erläutert. Im Anhang finden sich zu diesem Thema weitere Ausführungen, die sich mit spekulativen Anlagestrategien durch Optionskombinationen beschäftigen.
Im Gliederungspunkt vier werden die Optionen anhand von ihrer Risikominimierungseigenschaft durchleuchtet.
Nun werden kurz die wichtigsten Risikokennzahlen erklärt, die jeder der mit Optionsscheinen handelt kennen sollte.
Zum Schluss werden Optionen mit anderen Basiswerten als Aktien durchgesprochen und ergänzend zu Punkt vier die einzelnen Einsatzmöglichkeiten zur Determination von Unternehmensrisiken behandelt.
2. Funktionsweise von Optionen
2.1 Definition einer Option
Eine Option nennt man das Recht, ein bestimmtes Produkt zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitraum zu einem vorher festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Eine Option ist, genau wie ein Future, ein Termingeschäft. Die Differenzierung der beiden Geschäfte ist, dass es sich beim Future um ein unbedingtes und bei der Option um ein bedingtes Termingeschäft handelt. Denn der Optionskäufer erhält ein Recht und keine Pflicht (wie beim Future) zum Kauf oder Verkauf des Produktes.1
Die Funktionsweise von Optionen möchte ich nun an einem sehr einfachen Beispiel zeigen. Nehmen wir an A interessiert sich für ein Auto des B. B würde dieses am liebsten sofort dem A verkaufen, da aber A noch keine Preise verglichen hat, will er warten und erst in der nächsten Woche noch mal über den Kauf verhandeln. Da es sich bei dem Wagen jedoch um ein Ausstellungsstück handelt ist das Risiko groß dass B einen anderen Käufer findet.
Nun könnte Herr B Frau A eine Option anbieten, welche A das Recht gegen ein geringes Entgelt (Optionsprämie) einräumt in der nächsten Woche das Auto zu kaufen. Schon haben wir die einfachste Art eines Optionsgeschäftes.
An der Börse funktioniert dieses Prinzip ähnlich. Hierbei ist zu unterscheiden zwischen Optionen und Optionsscheinen. Option]sscheine verkauft ein Emittent (meistens Banken) an der Börse in großen Auflagen. Optionen sind standardisierte Geschäfte welche an den Terminbörsen wie Eurex ge- und verkauft werden können.2
So erhalten Privatpersonen wie auch Unternehmen umfassende Möglichkeiten in jeglicher Weise spekulativ tätig zu werden oder sich gegen viele, vor allem finanzwirtschaftliche Unternehmensrisiken abzusichern.
Optionen sowie Optionsscheine unterscheiden sich durch eine Vielzahl von Ausgestaltungsmöglichkeiten.
- Die Optionsart, ob es sich um ein Call (Kaufrecht) oder ein Put (Verkaufsrecht) handelt
- Der zugrunde liegende Basiswert, also beispielsweise eine Aktie von der XY AG oder eine Fremdwährung
- Der Basispreis, also beispielsweise Bezugs/Verkaufspreis von 40 € oder ein Wechselkurs von 1,564 USD/€
- Dem Bezugsverhältnis, dieses gibt die Anzahl der Optionen an die man benötigt um einen Basiswert kaufen oder verkaufen zu können
- Die Laufzeit des Optionsscheins
- Der Zeitpunkt der Ausübungsfähigkeit, hier unterscheidet man zwischen der Europäischen Option, welche die Ausübung der Option am Ende der Laufzeit vorschreibt und der Amerikanischen Option, welche die Ausübung über die gesamte Laufzeit zulässt.
- Die Optionsprämie (also der Kaufpreis)3
2.2 Call
Abbildung 1 zeigt einen real existierenden Optionsschein.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 http://www.rt.boerse- stuttgart.de/pages/search/main.html?search=true&instr=&LANG=de&searchterm=NL0006183394 Stand 01.04.2008
Nehmen wir an, der Aktienkurs am heutigen Tag beträgt 54 €. Der Optionsschein würde somit “im Geld“ liegen, denn eine Ausübung würde dem Besitzer von zehn Optionsscheinen erlauben eine Aktie zum Kurs von 50 € zu kaufen, welche er dann für 54 € an der Börse veräußern könnte.
Liegt der Aktienkurs in der Nähe bzw. genau auf dem Basispreis, sagt man die Option liegt am Geld. Eine Call Option, bei der der Aktienkurs weit unter dem Basispreis dotiert nennt sich „aus dem Geld“, da selbst bei einer moderaten Erhöhung des Aktienkurses eine Ausübung der Option keinen Sinn machen würde.4
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 in Anlehnung an Schmidt (2006) Seite 140
Betrachten wir uns bei der oben abgebildeten Grafik zuerst den Kauf eines Calls (Long Call). Der Käufer bezahlt 5 € und erhält somit das Recht eine Aktie zum Preis von 50 € zu erwerben. Die Option wird er jedoch nur ausüben wenn der Kurs der Aktie über 50 € liegt, da er sonst die Aktie an der Börse günstiger erwerben könnte wie über den Optionsschein. Zwischen 50 € und 55 € würde eine Ausübung zwar nicht zu einem gesamt Gewinn des Geschäfts führen, jedoch könnte er einen Teil der am Anfang bezahlten Prämie decken.
Notiert der Basiswert über 55 € (Break-Even-Point) führt eine Ausübung zu einem Gewinn, der mit jedem Steigen der Aktie zunimmt und somit theoretisch unbegrenzt ist. In diesem Beispiel kann also der Käufer mit einem Kapitaleinsatz von 5 €, was gleichzeitig sein maximales Verlustpotential ist, an jeder Erhöhung des Kurses (ab 55 €) teilhaben, so als hätte er die Aktie selbst gekauft.
Im Gegenzug hat der Stillhalter (Optionsverkäufer also Short Call) ein theoretisch unbegrenztes Verlustpotential.5 Wichtig ist, dass der Stillhalter kein Recht sondern eine Pflicht hat den Basiswert auf Verlangen des Call Käufers zu liefern. Dafür erhält er jedoch die Optionsprämie von 5 € (siehe Abbildung 2). Er erwartet somit, dass sich der zugrunde liegende Basiswert abwertet, stagniert oder maximal moderat aufwertet.
[...]
1 Vgl. Schmidt (2006) S. 2/3
2 Vgl. Bacher und Specht (2001) S. 9
3 Vgl. Schmidt (2006) S. 3
4 Vgl. Schmidt (2006) S. 139
5 Vgl. Schmidt (2006) S. 141
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