Diese Hausarbeit widmet sich dem, wie bei hörgeschädigten Erwachsenen Lautsprachverstehen sowie Lautsprachanwendung im Rahmen einer sprachlichen Rehabilitation gesichert werden können und was im Hinblick auf die Hörschädigung hierfür nötig ist. Ziel ist dabei, Angehörigen und Betroffenen relevantes Wissen sowie Einblicke zu liefern und damit eine Art Handlungsgrundlage zu schaffen.
Hierfür werden im einleitenden Teil zunächst zentrale Begriffe erläutert, bevor dann im Hauptteil grundlegendes Wissen zur Notwendigkeit der sprachlichen Rehabilitation sowie entsprechende Informationen zu Ablauf, Besonderheiten und Rehabilitationsorten dargelegt wird. Im Anschluss wird dann die Praxis XY (Therapiezentrum für Hörgeschädigte) als eine mögliche Rehabilitationseinrichtung vorgestellt – u.a. indem ein Einblick in die dortige praktische Umsetzung von Sprachlicher Rehabilitation geliefert wird. Daraufhin folgt eine adressatenspezifische (hier: für Angehörige und Betroffene) Sammlung relevanten Wissens bezüglich der Sprachlichen Rehabilitation in Form eines „Oft-Gefragt“-Formats, bevor abschließend ein Fazit gezogen wird.
Inhaltsverzeichnis
1 Einführende Worte
2 Begriffsklärungen
2.1 ,Sprachliche Rehabilitation‘
2.2 ,Erwachsene mit Hörschädigung‘
3 Sprachlichen Rehabilitation bei hörgeschädigten Erwachsenen
3.1 Notwendigkeit
3.2 Ablauf und Besonderheiten
3.3 Therapiemöglichkeiten und Einrichtungen
4 Praxis XY
4.1 genereller Rehabilitations- bzw. Therapieablauf
4.2 Fallbeispiele zu Therapiestunden
4.2.1 23-Jährige; beidseitig HG; mittelgradige Hörschädigung; Absehtraining
4.2.2 71-Jähriger; beidseitig CI; hochgradige Hörschädigung; CI-Hörtraining
4.2.3 80-Jährige; beidseitig HG; hochgradige Hörschädigung; HG-Hörtraining
4.2.4 43-Jähriger; CI u. HG; hoch- und mittelgradige Hörschädigung; CI-Hörtraining
4.2.5 79-Jährige; CI u. HG; hoch- und mittelgradige Hörschädigung; CI-Hörtraining
4.2.6 19-Jährige; beidseitig HG; mittelgradige Hörschädigung; Deutschförderung
5 Wissenswertes im oft-gefragt-Format (adressatenbezogen)
6 Zusammenfassendes Fazit
Literaturverzeichnis
Anmerkung: Die in der Hausarbeit gewählte männliche Form bezieht sich immer zugleich auf weibliche und männliche Personen.
1 Einführende Worte
„Die Sprache ist der Schlüssel zur Welt.“ (Alexander von Humboldt)
„Der Mensch ist nur Mensch durch Sprache“. (Alexander von Humboldt)
„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“ (Ludwig Wittgenstein)
„Denn was immer Menschen tun, erkennen, erfahren oder wissen, wird sinnvoll nur in dem Maß, in dem darüber gesprochen werden kann.“ (Hannah Arendt)
All diese Zitate zeigen etwas auf, das eine wesentliche Rolle in unserem Leben einnimmt: die Sprache. Sie ist der Zugang zur Welt und ohne sie wäre das Leben und Erleben nur schwer denkbar. Sie formt nicht nur unsere Gedanken und damit unsere Sicht auf die Welt, sondern ermöglicht uns auch den Austausch mit anderen Menschen. Sie ist die Worte in unserem Kopf, die Namen für das, was wir sehen und ein Ausdruck unserer Selbst. Oder in anderen Worten: Sie ist ein wichtiges Stück Lebensqualität, das uns Menschen ausmacht und nicht wegzudenken ist. Wir wären nicht wir ohne Sprache und wenn sie mal fehlt, dann zeigt sich das in allen Lebensbereichen.
Wie sehr unser Leben an Sprache geknüpft ist, wird schon in frühesten Lebensphasen deutlich. Bereits im Mutterleib hören Föten die Stimme ihrer Eltern und zeigen nach der Geburt eine klare Präferenz für diese (Günther, 2008). Daran knüpft dann in den ersten dreieinhalb Lebensjahren der zentrale Spracherwerbsprozess, welcher in den sogenannten ,Sensiblen Phasen‘ geschieht (Leonhardt, 2019; Reichmuth, 2017). Bei ihnen handelt es sich um kritische Zeiträume, in denen das Gehirn reift und einmalig besonders aufnahmebereit für sprachlichen Input ist. Zu diesen Zeitpunkten können sich Kinder aufgrund einer genetisch „vorprogrammierten“ Synapsenbildung mühelos und dauerhaft eine bzw. mehrere Sprachen auf muttersprachlichem Level aneignen, sofern sie genügend muttersprachlichen Input durch ihr Umfeld erfahren. Beispiele wie Wolfskinder zeigen, dass es nach diesen kritischen Phasen nur schwer bzw. kaum möglich ist, eine Sprache zu erwerben – vielmehr scheint es dann auch nicht mehr möglich, überhaupt wie ein „normaler Mensch“ zu leben (Ziegler, 2013). Studien zeigen immer wieder, dass Sprachentwicklung sowie Kommunikationsfähigkeit als zentrale Faktoren bei der Entwicklung von kognitiven Fähigkeiten, angemessenem Verhalten und der psychischen Gesundheit gelten (Schneider, 2018; Hall et al., 2017; Dietzel et al., 2010). Hierbei ist es übrigens unwesentlich, in welcher Modalität die Sprache vorliegt – so zählen Gebärdensprachen genauso als vollwertige Sprachen wie auch die Lautsprachen.
Wenn man nun nur die gesprochenen Sprachen (Lautsprachen) betrachtet, ergibt sich eine zentrale Voraussetzung für das Verstehen und Anwenden von Sprache: die Fähigkeit zum Hören (Günther, 2008). Ohne ein funktionierendes Hörorgan kann Sprache weder verstanden noch mühelos gesprochen werden – zumindest nicht ohne intensives Training. Bei Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen ergibt sich im Hinblick auf die Bedeutung der Sprache für unser alltägliches Leben somit die Folgerung, dass ein sprachlicher Austausch unbedingt gewährleistet bzw. gefördert werden muss, um gesundheitliche und soziale Beeinträchtigungen zu vermeiden.
Wie dies möglich ist, soll im nachfolgenden Text aufgezeigt werden. Genauer gesagt widmet sich diese Hausarbeit dem, wie bei hörgeschädigten Erwachsenen Lautsprachverstehen sowie Lautsprachanwendung im Rahmen einer sprachlichen Rehabilitation gesichert werden können und was im Hinblick auf die Hörschädigung hierfür nötig ist. Ziel ist dabei, Angehörigen und Betroffenen über relevantes Wissen aufzuklären sowie Einblicke zu liefern und damit eine Art Handlungsgrundlage zu schaffen.
Hierfür werden im einleitenden Teil zunächst zentrale Begriffe erläutert, bevor dann im Hauptteil grundlegendes Wissen zur Notwendigkeit der sprachlichen Rehabilitation sowie entsprechende Informationen zu Ablauf, Besonderheiten und Rehabilitationsorten dargelegt wird. Im Anschluss wird dann die Praxis XY (Therapiezentrum für Hörgeschädigte) als eine mögliche Rehabilitationseinrichtung vorgestellt – u.a. indem ein Einblick in die dortige praktische Umsetzung von Sprachlicher Rehabilitation geliefert wird. Daraufhin folgt eine adressatenspezifische (hier: für Angehörige und Betroffene) Sammlung relevanten Wissens bezüglich der Sprachlichen Rehabilitation in Form eines „Oft-Gefragt“-Formats, bevor abschließend ein Fazit gezogen wird.
2 Begriffsklärungen
Im Folgenden werden zentrale Begriffe genauer eingegrenzt.
2.1 ,Sprachliche Rehabilitation‘
Um den Begriff der ,Sprachlichen Rehabilitation‘ greifen zu können, ist erstmal klarzustellen, was überhaupt unter den Begriffen ,Sprache‘ und ,Rehabilitation‘ zu verstehen ist.
Der Begriff , Rehabilitation ‘ bezeichnet „Aktivitäten und Angebote, die dazu dienen, die Auswirkungen physischer, psychischer und sozialer Schädigungen und Anomalien aufzuheben und so weit wie möglich zu begrenzen und relativieren“ (Dupuis, 2007).
Unter dem Begriff , Sprache ‘ versteht man eine Art Zeichensystem mit festen Regeln, das zur Kommunikation verwendet wird und sich sowohl in Worten, Gebärden als auch Lautgruppen äußern kann (Günther, 2008). Sie dient dem Austausch von Informationen, hat aber auch kognitive sowie affektive Funktionen. ,Sprache‘ beschreibt damit v.a. zwischenmenschliche Kommunikation, für die ein Sprachverstehen sowie Sprach- bzw. Sprechfähigkeit seitens der Kommunikationspartner zentral ist.
Führt man die beiden Begriffe zusammen, kann man , Sprachlichen Rehabilitation ‘ wie folgt verstehen: Sprachliche Rehabilitation sind Maßnahmen und Prozesse, die sprachliche Fähigkeiten wie Sprachverstehen und Sprechfähigkeit bestmöglich fördern wollen – mit dem Ziel gesundheitlichen und sozialen Einschränkungen vorzubeugen. Da Sprache ein Mittel zum Austausch mit der Umwelt ist, kann man als Hauptziel der Sprachlichen Rehabilitation die Sicherung der Teilhabe an der Gesellschaft sehen, welche wiederum die psychische Gesundheit festigt und sozialen Problemen vorbeugt.
Im Rahmen dieser Arbeit bezieht sich die sprachliche Rehabilitation ausschließlich auf eine lautsprachliche – d.h. es geht um die Förderung der gesprochenen Kommunikation, während Gebärdensprachen außen vor gelassen werden.
2.2 , Erwachsene mit Hörschädigung‘
Erwachsene werden hier als Personen verstanden, welche älter als 18 Jahre alt, mündig und „normal lernfähig“ sind. Der Begriff , Erwachsene mit Hörschädigung ‘ bezieht sich somit auf über 18-Jährige, die eine eingeschränkte Hörfähigkeit aber keine kognitiven Einschränkungen aufweisen.
Es ist es wichtig anzumerken, dass sich hörgeschädigte Erwachsene stark voneinander unterscheiden und es in dem Sinne nicht den einen typischen Erwachsenen mit Hörschädigung gibt (Leonhardt, 2019). Das liegt daran, dass es verschiedene Faktoren gibt, die sich von Mensch zu Mensch unterscheiden können, u.a.:
- Alter und Lebensumstände
- Eingangsvoraussetzungen und Stärken
- Schutz- und Risikofaktoren
- Art und Ausmaß der Hörschädigung
- Zeitpunkt des Eintretens der Hörschädigung
- Subjektives Empfinden der Hörschädigung
- Versorgung mit Hörhilfen
Selbst bei zwei Erwachsenen mit sich gleichenden Faktoren (ähnliches Alter, gleiche Hörschädigung, gleiche Hörhilfen usw.) kann man nicht vom einen auf den anderen schließen oder davon ausgehen, dass beide ihre Hörbeeinträchtigung auf die gleiche Weise erleben. Die Gruppe der Hörgeschädigten – und damit auch die Gruppe der Erwachsenen mit Hörschädigung – ist eine sehr heterogene, bei der jede einzelne Person individuell gesehen werden muss (Leonhardt, 2019): Dies wird auch deutlich, wenn man betrachtet, wer alles in diese Gruppe hineinzählt. So können erwachsene Hörgeschädigte u.a. folgende Menschen sein
- Junge Erwachsene mit Hörgeräten
- Einseitig Ertaubte
- Menschen mit Cochlea-Implantat
- Erwachsene, die Hörstürze hatten
- Altersschwerhörige
- Gehörlose
- Menschen mit Mehrfachbeeinträchtigung (z.B. Taubblindheit)
Aus dieser Heterogenität ergibt sich die Folgerung, dass die sprachliche Rehabilitation dementsprechend sehr individuell und personenbezogen gestaltet werden muss und auch unterschiedlich „erfolgreich“ ablaufen kann.
3 Sprachliche Rehabilitation bei hörgeschädigten Erwachsenen
3.1 Notwendigkeit
Wie eingangs schon erwähnt nimmt Sprache eine enorm wichtige Rolle in unserem Leben ein. Sie gilt als Schlüsselfaktor unserer menschlich-kognitiven Entwicklung und ist ein wichtiger Einflussfaktor auf unsere psychische Gesundheit (Hamann & Hamann, 2006; Mozet, 2021).
Eindrückliches Beispiel hierfür ist der Zusammenhang zwischen Hörstörung und Demenz: Eine Hörstörung - und damit ein verringerter sprachlich-auditiver Input - erhöht das Risiko einer Demenz um 25 bis schlimmstenfalls 400 Prozent (Sünder & Borta, 2019). Hier zeigen sich deutliche Veränderungen in den Gehirnstrukturen: Ein auditiver Mangel äußert sich durch einen Verlust an Gehirnmasse. Zudem werden bei einer Hörschädigung für die Verarbeitung von Sprache zusätzliche Hirnbereiche der rechten Gehirnhälfte „besetzt“ – üblicherweise sind bei der Sprachverarbeitung sonst vorrangig nur linke Hirnregionen aktiv. Das heißt es kann davon ausgegangen werden, dass die neu besetzten, sonst sprachunspezifischen Hirnregionen in der Ausübung ihrer gewohnten Aufgaben eigeschränkt sind und die Gehirnleistung deshalb nicht voll ausgeschöpft werden kann.
Sprache ist außerdem ein Mittel zur sozialen Teilhabe und ermöglicht den Austausch mit anderen Menschen. Fällt dieser weg, steigt das Risiko für soziale Isolation, Einsamkeit und Depression (Otto & Streicher, 2011; Mozet, 2021). Selbstverständlichen Tätigkeiten wie Aufenthalten in öffentlichen Einrichtungen, privaten Treffen, Gesprächen und Telefonaten, Informationsgewinnung sowie medialer Unterhaltung kann dann nur noch erschwert bzw. gar nicht nachgegangen werden. Wie belastend eine eingeschränkte Kommunikation aufgrund einer Hörstörung sein kann, zeigen folgende Beispiele (Otto & Streicher, 2011):
(1) „Ich war früher ein richtig guter Unterhalter. Ich konnte ganze Gesellschaften unterhalten. Das kann ich aufgrund meiner Schwerhörigkeit nicht mehr. Ich weiß nicht einmal, worüber die anderen reden“.
(2) Frau M., Rentnerin, lebt allein, hat keine Familie. […] Mit den Nachbarn ein Schwätzchen über den Zaun halten, geht seit einiger Zeit aufgrund der an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit nicht mehr. Abends die Zeit vertreiben und Fernsehen gucken ist viel zu anstrengend, weil sie nichts mehr versteht und die Untertitel viel zu schnell vorbeihuschen. […]“.
(3) „Ich arbeite im Kundendienst. Während der Autofahrt muss ich häufig telefonieren, um neue Aufträge entgegenzunehmen. Das war wegen der Auto- und Straßengeräusche sehr schwierig bzw. eigentlich unmöglich. Ich verstand die Adressen nicht richtig, schrieb die Kundennamen falsch auf und hatte dann Schwierigkeiten, pünktlich anzukommen. Auch die Kunden konnte ich nicht verstehen“.
Beispiele wie diese sind kein Einzelfall. Mittlerweile könnte man Schwerhörigkeit bzw. Hörstörungen im Allgemeinen als eine Art Volkskrankheit sehen. In Deutschland sind etwa 18% aller Bürger betroffen - die Dunkelziffer wird jedoch höher geschätzt, da viele ihr Hörvermögen gar nicht testen lassen (Mozet, 2021). Gerade ältere Menschen gelten als Risikogruppe (Otto & Streicher, 2011), da bei ihnen häufig eine Altersschwerhörigkeit – welche im Übrigen schon ab dem 50. Lebensjahr angesetzt wird – vorliegt. Bei den 40 bis 60-Jährigen hören 41% schlechter, bei den über 60-Jährigen sind es sogar circa 85%.
Führt man sich ebengenanntes vor Augen, wird deutlich, wie wichtig es ist, bei Menschen mit Hörschädigung sowohl die Hörfähigkeit als auch die sprachliche Kommunikation bestmöglich zu sichern.
3.2 Ablauf und Besonderheiten
Da ein ausreichendes Hörvermögen Voraussetzung für die Sprache – zumindest die Lautsprache – ist, ergeben sich zwei Voraussetzungen, die für das Gelingen einer sprachlichen Rehabilitation bei Hörgeschädigten unabdingbar sind (Hamann & Hamann 2006; Mozet, 2021):
1. Die Versorgung mit technischen Hörhilfen (wie Hörgeräten und/oder Cochlea Implantaten), um das vorhandene (Rest-)Hörvermögen voll ausschöpfen zu können.
2. Falls nötig: ein sogenanntes Hörtraining (auch Audiotherapie genannt; in dieser Arbeit synonym zu ,Hör- bzw. Sprachtherapie‘). Hierbei handelt es sich um „eine spezielle Trainingsform für Ohr und Gehirn […] Inhalte sind meist Geräuscherkennung, räumliches Hören, Lautstärkeregelung und Sprachdifferenzierung“ (Mozet, 2021). Ziel ist „hörgeschädigten Menschen zu einem differenzierten Hören und Verstehen und damit zu einer verbesserten Kommunikation zu verhelfen“ (DSB, 2022).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Sprachliche Rehabilitation und Hörhilfenversorgung (eigene Darstellung)
Im Hinblick auf diese beiden Kernbestandteile läuft die Sprachliche Rehabilitation im Groben nach folgendem Schema ab:
1. Besteht Verdacht auf eine Hörschädigung, wendet sich die betroffene Person an einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Dieser prüft beide Ohren mittels Hörtests. Falls eine Hörstörung vorliegt, stellt er die entsprechende Diagnose und gibt dem Patienten eine Verordnung für eine Versorgung mit technischen Hörhilfen mit.
2. Der Betroffene bringt diese Verordnung zu einem Hörgeräteakustiker und/oder einer CI-Klinik und lässt sich dort darüber beraten, welche Hörhilfen geeignet sein könnten. In der Regel erfolgen hier nochmals Hörtests.
3. Im Anschluss erfolgt bei denselben Stellen die Versorgung mit den Hörhilfen und deren Erstanpassung. Während beim Hörgeräteakustiker individuelle Hörgeräte (in der Regel erstmal zum Probetragen) angefertigt werden, erfolgt bei der CI-Klinik mit einer Operation die Implantation der Cochlea Implantate. Gegebenenfalls ist auch die Anschaffung zusätzlicher Hörhilfen wie drahtloser Übertragungsanlagen sinnvoll, die beispielsweise das Telefonieren und Fernsehen erleichtern können.
4. Nach der Versorgung folgt die Nachsorge, in welcher die Hörhilfen in mehreren Sitzungen nach und nach an die individuellen Hörbedürfnisse des Patienten angepasst werden. Diese Nachsorge ist zentral für das Gewährleisten von einem optimierten Hörerlebnis, da sich das Gehirn erst schrittweise an das „neue Hören“ gewöhnen kann. Sowohl bei Cochlea Implantaten als auch bei Hörgeräten kann damit gerechnet werden, dass der Patient lebenslang Termine für Nacheinstellungen haben wird (mindestens ein- bis zweimal jährlich). Parallel gilt die Empfehlung, zusätzlich (Reha-) Einrichtungen zu besuchen, welche das Hören und Sprachverstehen bzw. Sprechen mittels Therapien (im Einzel- und/oder Gruppensetting) fördern.
3.3 Therapiemöglichkeiten und Einrichtungen
Im Folgenden sind einige Anlaufstellen aufgelistet, bei denen eine Therapie zum Fördern der Sprache im Kontext einer Hörschädigung angeboten werden:
Kaiserbergklinik in Bad-Nauheim: Stationäre Hör-/Sprachrehabilitation für CI-Implantierte. Patienten bekommen spezifisch auf Hörschädigungen ausgerichtete Zimmer und haben neben Hör-/Sprachtrainings in Einzel- oder Gruppensettings die Möglichkeit, technische Hörhilfen kennenzulernen, das CI entsprechend eigenen Bedürfnissen anpassen sowie sich beraten zu lassen.
Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (LMU-Klinikum) in München (ähnliche CI- bzw. HNO-Kliniken gibt es deutschlandweit): Ambulante Hör-/Sprachtherapie für CI-Träger.
Praxis XY (Therapiezentrum für Hörgeschädigte) in München: Ambulante Hör-/Sprachtherapie. Prinzipiell für alle Hörgeschädigten – so z.B. sowohl für Hörgeräte- als auch CI-Träger. Näheres dazu im nachfolgenden Kapitel.
SALO + Partner in München (mehrere Standorte deutschlandweit): Berufliche Rehabilitation für Menschen mit Hörschädigung. Umfasst auch Kommunikations- und Sprachtraining unter Berücksichtigung der gegebenen Hörschädigung.
Berufsbildungswerk Förderschwerpunkt Hören und Sprache in München (mehrere Standorte deutschlandweit): Berufliche Ausbildung für Menschen mit Hörschädigung. Umfasst auch Sprachförderung unter Berücksichtigung der gegebenen Hörschädigung.
Kirchliche Institutionen wie Regens Wagner: bieten für Hörgeschädigte deutschlandweit u.a. Tagesstätten für Erwachsene, Heime für Senioren und Werkstätten an und fördern damit auf ganzheitliche Weise sowohl Hören als auch Kommunikation: https://regens-wagner-hohenwart.de/unsere-angebote-fuer-menschen-mit-behinderung/schwerpunkt-hoerschaedigung/
Audiotherapeuten: sind deutschlandweit verteilt und bieten Hörtherapien an – der Deutsche Schwerhörigenbund (2022) hat sie unter folgendem Link aufgelistet: https://www.schwerhoerigen-netz.de/audiotherapeuten/?L=0
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- Citation du texte
- Clara Schoch (Auteur), 2022, Sprachliche Rehabilitation bei Erwachsenen mit Hörschädigung. Wissenswertes zu Hörhilfenversorgung und Therapiemöglichkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1298489
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