In der Welt des Profisports ist heutzutage viel Geld im Spiel. Geld, das am Ende zu einem nicht unwesentlichen Teil den Spitzensportlern zufließt. Genau an dieser Stelle liegt der Schnittpunkt zwischen Profisport und Steuerrecht. Denn, wenn einem (Profi-) Sportler Einnahmen zufließen, muss er oder sein Steuerberater sich auch immer wieder fragen, wie seine Einkünfte zu versteuern sind. Dabei zählen grenzüberschreitende Steuerfragen mit zu den spannendsten, aber auch diskutiertesten Fragestellungen des Steuerrechts, deren Bedeutung durch die zunehmende Globalisierung der Wirtschaft seit geraumer Zeit immer stärker in den Mittelpunkt des fiskalischen Interesses gerückt ist.
Ein Sportlersteuerrecht im eigentlichen Sinne gibt es jedenfalls nicht. Das bedeutet, dass es auch kein auf den Berufssportler anzuwendendes Gesetz gibt. Es gelten hier ebenfalls die allgemeinen Regeln zur Einkommensbesteuerung. Allerdings sind in diesem Zusammenhang - wie so oft im Steuerrecht - einige Besonderheiten zu beachten.
Die folgende Arbeit soll diese Besonderheiten untersuchen und sich mit der ertragsteuerlichen Behandlung von selbständigen und nichtselbständigen Profisportlern auseinandersetzen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 2 Begriffsdefinitionen des Sportlers
- 2.1 Freizeit- und Amateursportler
- 2.2 Berufssportler
- 3 Professionalisierung im Sport
- 3.1 Entwicklungsvoraussetzungen
- 3.2 Erscheinungsformen: Individual-/Mannschaftssport
- 3.3 Einnahmen- und Ausgabenstruktur
- 4 Besteuerung von Sportlern nach deutschem Einkommensteuerrecht
- 4.1 Sportler mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt
- 4.1.1 Persönliche Einkommensteuerpflicht
- 4.1.1.1 Die unbeschränkte Steuerpflicht
- 4.1.2 Sachliche Einkommensteuerpflicht
- 4.1.2.1 Einkünfte aus Gewerbebetrieb gem. § 15 EStG
- 4.1.2.2 Einkünfte aus selbständiger Arbeit gem. § 18 EStG
- 4.1.2.3 Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit gem. § 19 EStG
- 4.1.2.4 Sonstige Einkünfte gem. § 22 EStG
- 4.1.2.5 Besteuerung
- 4.2 Sportler ohne Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Inland
- 4.2.1 Persönliche Steuerpflicht
- 4.2.1.1 Die beschränkte Steuerpflicht
- 4.2.2 Sachliche Steuerpflicht
- 4.2.2.1 Einkünfte aus Gewerbebetrieb gem. § 15 EStG
- 4.2.2.2 Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit gem. § 19 EStG
- 5 Besteuerung von Sportlern nach internationalem/bilateralem Recht
- 5.1 Die Bedeutung von Doppelbesteuerungsabkommen
- 5.2 Art. 17 OECD-MA als spezielle Sportlervorschrift
- 5.2.1 Persönlicher Anwendungsbereich
- 5.2.2 Sachlicher Anwendungsbereich
- 5.3 Abgrenzung des Art. 17 OECD-MA zu anderen Normen
- 5.3.1 Unternehmensgewinne (Art. 7 OECD-MA)
- 5.3.2 Lizenzgebühren (Art. 12 OECD-MA)
- 5.3.3 Unselbständige Arbeit (Art. 15 OECD-MA)
- 5.3.4 Öffentlicher Dienst (Art. 19 OECD-MA)
- 5.4 Vermeidung der Doppelbesteuerung
- 5.4.1 Anrechnungsverfahren
- 5.4.2 Freistellungsverfahren
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der ertragsteuerlichen Behandlung von selbständigen und nichtselbständigen Profisportlern im deutschen und internationalen Steuerrecht. Ziel ist es, die spezifischen steuerrechtlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit den Einkünften von Profisportlern zu beleuchten und die relevanten Regelungen des deutschen und internationalen Steuerrechts darzustellen.
- Begriffsdefinitionen des Sportlers und Abgrenzung zwischen Freizeit-, Amateur- und Berufssportlern
- Die Professionalisierung im Sport und die Entwicklungsvoraussetzungen, Erscheinungsformen und Einnahmen- und Ausgabenstrukturen von Profisportlern
- Die besteuerung von Sportlern nach deutschem Einkommensteuerrecht, insbesondere die Unterscheidung zwischen Einkünften aus Gewerbebetrieb, selbständiger Arbeit, nichtselbständiger Arbeit und sonstigen Einkünften
- Die Bedeutung von Doppelbesteuerungsabkommen und die Anwendung des Art. 17 OECD-MA als spezielle Sportlervorschrift
- Die Abgrenzung von Art. 17 OECD-MA zu anderen Normen des OECD-Musterabkommens und die Vermeidung von Doppelbesteuerung durch Anrechnungs- und Freistellungsverfahren
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Anschließend werden die Begriffe des Sportlers definiert und die Abgrenzung zwischen Freizeit-, Amateur- und Berufssportlern dargestellt. In Kapitel 3 wird die Professionalisierung im Sport mit ihren Entwicklungsvoraussetzungen, Erscheinungsformen und Einnahmen- und Ausgabenstrukturen untersucht.
Kapitel 4 befasst sich mit der Besteuerung von Sportlern nach deutschem Einkommensteuerrecht. Es werden die verschiedenen Einkunftsarten sowie die spezifischen Steuerpflichten von Sportlern mit und ohne Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Inland behandelt. Kapitel 5 widmet sich der Besteuerung von Sportlern nach internationalem Recht, insbesondere der Bedeutung von Doppelbesteuerungsabkommen und der Anwendung des Art. 17 OECD-MA als spezielle Sportlervorschrift.
In diesem Zusammenhang werden auch die Abgrenzungen des Art. 17 OECD-MA zu anderen Normen des OECD-Musterabkommens sowie die Verfahren zur Vermeidung von Doppelbesteuerung (Anrechnungs- und Freistellungsverfahren) behandelt.
Schlüsselwörter
Profisportler, Einkommensteuer, Doppelbesteuerungsabkommen, Art. 17 OECD-MA, Gewerbebetrieb, selbstständige Arbeit, nichtselbstständige Arbeit, sonstige Einkünfte, Anrechnungsverfahren, Freistellungsverfahren.
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- Dennis Nußbaum (Autor), 2022, Die ertragsteuerliche Behandlung von selbständigen und nichtselbständigen Profisportlern, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1298480