Das Deuteronomium, in der Bibelwissenschaft auch 5. Buch Mose genannt, bildet den Abschluss der Tora bzw. des Pentateuchs (bestehend aus den Büchern Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri, Deuteronomium). Es enthält eine Wiederholung des ersten Gesetzes (Dekalog und Einzelgesetze, die sich von Exodus bis Numeri erstrecken), welches Gott Mose am Sinai aufgetragen hat, das Mose nun in Moab dem Volk eröffnet. Das Deuteronomium ist als eine von Mose gehaltene Rede an das Volk Israel zu verstehen, als Rückblick auf bedeutende Gesetze und als ein Appell an Israel zum Gehorsam vor Gott und zur Gottesliebe. Es ist eine Reflexion der Exodusgeschichte, die im Abschluss den Tod des Mose thematisiert. Grundsätzlich geht es im Deuteronomium um das eine auserwählte Volk Israel und die Einzigartigkeit der besonderen Beziehung zu dem einen einzigen Gott.
Der Name „Deuteronomium“ lässt sich aus dem Griechischen ableiten, von deuteros „der zweite“ und nomos „Gesetz“ und wird somit als das „zweite Gesetz“ bzw. die „zweite Gesetzgebung“ interpretiert (zu finden in der griechischen Fassung des Alten Testaments Septuaginta, sowie der lateinischen Übersetzung Vulgata). Im Judentum ist der hebräische Name „debarim“ (Reden bzw. Worte) verbreitet.¹
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das Hauptgebot im Kontext des Deuteronomiums
2. Aufbau, Form und Stil des Textes
4. Das Hauptgebot als Gebot der Liebe
4.1. Jahwes Einzigkeit
4.2. Die Begründung des Liebesgebotes
4.3. Die Vergegenwärtigung des Liebesgebotes
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Das Deuteronomium, in der Bibelwissenschaft auch 5. Buch Mose genannt, bildet den Abschluss der Tora bzw. des Pentateuchs (bestehend aus den Büchern Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri, Deuteronomium). Es enthält eine Wiederholung des ersten Gesetzes (Dekalog und Einzelgesetze, die sich von Exodus bis Numeri erstrecken), welches Gott Mose am Sinai aufgetragen hat, das Mose nun in Moab dem Volk eröffnet. Das Deuteronomium ist als eine von Mose gehaltene Rede an das Volk Israel zu verstehen, als Rückblick auf bedeutende Gesetze und als ein Appell an Israel zum Gehorsam vor Gott und zur Gottesliebe. Es ist eine Reflexion der Exodusgeschichte, die im Abschluss den Tod des Mose thematisiert. Grundsätzlich geht es im Deuteronomium um das eine auserwählte Volk Israel und die Einzigartigkeit der besonderen Beziehung zu dem einen einzigen Gott.
Der Name „Deuteronomium“ lässt sich aus dem Griechischen ableiten, von deuteros „der zweite“ und nomos „Gesetz“ und wird somit als das „zweite Gesetz“ bzw. die „zweite Gesetzgebung“ interpretiert (zu finden in der griechischen Fassung des Alten Testaments Septuaginta, sowie der lateinischen Übersetzung Vulgata). Im Judentum ist der hebräische Name „debarim“ (Reden bzw. Worte) verbreitet.[1]
2. Das Hauptgebot im Kontext des Deuteronomiums
Das Deuteronomium beginnt mit einer Einleitungsrede des Mose an das Volk Israel (Dtn, 1-4), in der er auf die Geschichte (die 40 jährige Wanderung vom Horeb/ Sinai bis nach Bet-Pegor) zurückschaut, über das Leben im verheißenen Land spricht und dem Volk Israel Möglichkeiten und Gefahren aufzeigt.
In Kapitel 5 wird der Dekalog wiederholt und die Rolle des Mose als Mittler zwischen Gott und Israel herausgestellt. Kapitel 6 enthält den zentralen Text Schma Israel (Höre Israel!), in dem die Verehrung, Liebe und Furcht des einen Gottes gefordert werden. Die Kapitel 5-11 können als Ermahnungsschriften über das Hauptgebot (die Gottesliebe, die Einzigartigkeit Gottes, das Fremdgötterverbot) ausgelegt werden, die die Bundestreue und Bundesverpflichtung (Kap. 7-8), sowie den Bundesbruch und die Bundeserneuerung (Kap. 9-11) enthalten.[2] Anschließend folgt die „deuteronomistische Gesetzessammlung“ in den Kapiteln 12-26. Diese können als „Kern der Weisungen“ bzw. das „Urdeuteronomium“ bezeichnet werden.[3] Sie enthalten Einzelgesetze: Verbot des Synkretismus (Kap. 12-14), Weisung über die Kultrechte, Feste und Feiern (Kap. 15-16), die sakrale Rechtsprechung (Kap. 17), das Priesterrecht (Kap. 18), das Asylrecht (Kap. 19), das Kriegsrecht (Kap. 20-21), das Zivilrecht (Kap. 22-25, in Bezug auf das Ehe- und Sexualstrafrecht, das Sozialrecht und das Familienrecht), sowie das Erntedankopfer (Kap. 26).
Das 27. Kapitel enthält Aufträge für die Zeit nach dem Jordanübergang, Kapitel 28 den Segen und Fluch und schließt die Verkündigung der Einzelgesetze.
Die Kapitel 29- 34 bilden den Schluss des Deuteronomiums. In den Kapiteln 29-31, als Testament des Mose, wird erneut die Bundesverpflichtung (vgl. Kap. 29 und Kap. 7-8) thematisiert und eingeschärft, an die Bundesverheißung wird erinnert (Kap. 30) und Josua wird als Nachfolger Mose benannt (Kap. 31). In Kapitel 32 folgt das Moselied, in dem die Gedanken von Dtn 1-28 zusammengefasst werden.[4] Kapitel 33 berichtet vom sterbenden Mose, der das Volk Israel mit seinen 12 Stämmen segnet und anschließend in Moab stirbt (Kap. 34) ohne das verheißenen Land betreten zu haben. Das Deuteronomium endet mit einem „Mose- Epitaph“, einer Grabinschrift zur besonderen Würdigung des Mose und der Betonung seiner Einzigartigkeit (Kap. 34, 10-12).
Das Deuteronomium kann als das Testament Mose angesehen werden, in dem sein letzter Wille festgelegt wird. Nachdem Mose das Volk geführt hat und das Volk unmittelbar vor dem Eintritt in das Gelobte Land steht, gibt Mose dem Volk die bedeutenden Gesetze mit, in dem Willen, dass Israel nach den Geboten handelt, die Mose von Gott erhalten hat. Mose blickt auf ein Leben ohne ihn als Anführer des Volkes. Josua wird nach seinem Tod die Führung Israels übernehmen. Mose reflektiert in der Einleitungsrede (Dtn, 1-4) das Exodusgeschehen. Er tritt als großer Redner auf. Das was vom Exodusgeschehen übrig bleibt, ist die Tora, als Mitgift an das Volk, welche Mose selbst von Gott empfangen hat. Mose wiederholt die Gesetze, damit das Volk diese lernt, achtet und einhält.
Am Aufbau des Buches Deuteronomium lässt sich erkennen, dass alles Geschilderte direkt auf das Gesetz Gottes ausgerichtet ist. Das Gesetz steht somit im Zentrum des Buches. Das Gesetz Gottes wäre aber ohne den größeren Textzusammenhang kaum nachvollziehbar. So wird erst durch den weiteren Kontext von Dtn 6, 4-9 die herausragende Stellung Israels und seine besondere Nähe zu Gott deutlich. Das Hauptgebot Gottes muss daher ständig als ein Teil der Geschichte Gottes mit Israel verstanden werden und kann nicht völlig vom Gesamtkontext isoliert werden.
[...]
[1] G. Braulik: Das Buch Deuteronomium. In: E. Zenger u.a.: Einleitung in das Alte Testament, Kohlhammer. Stuttgart 2006, 6. Aufl., S. 13
[2] Zenger u.a. 2006, S. 67
[3] M. Rösel: Bibelkunde des Alten Testaments, Neukirchener, Neukirchen-Vluyn 2004, 4. Aufl., S. 22
[4] Zenger u.a. 2006, S. 67
- Citation du texte
- Liwia Kolodziej (Auteur), 2009, "Höre Israel", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129823
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