Das so genannte Wirtschaftswunder der 1950er Jahre, der rasche Wiederaufbau des vom Krieg zerstörten Deutschlands und der andauernde ökonomische Aufschwung der Bundesrepublik Deutschland nach der Währungsreform von 1948, war eine der wichtigsten Vorausset-zungen zur Verwirklichung einer Auslandsreise. Durch den Aufbau einer eigenen Existenz und steigendem Wohlstand entdeckten die Deutschen insbesondere das Sehnsuchtsland Italien als potentielles Reiseziel wieder. Diese Sehnsucht nach dem Süden und vor allem nach Italien war jedoch nicht neu, schon seit der wohl berühmtesten Italienreise von Johann Wolfgang von Goethe (1786-1788), galt Italien als das klassische Sehnsuchtsland der Deutschen.
Das Italienimage zu Beginn der 1950er wurde von den damaligen Lebensumständen und dem herrschenden Zeitgeist geprägt. Es entsprach weniger den realen Gegebenheiten, sondern vielmehr mitgebrachten Wunschvorstellungen und dem Verlangen nach Kontrast zum eigenen Alltag. Italien wurde hauptsächlich als Land, in dem alles leichter und lockerer sowie schöner sein sollte, betrachtet. Man träumte von berühmten Sehenswürdigkeiten, vom Strand und vom Meer, von einem langen, heißen Sommer und vor allem von unbeschwerter Lebensfreude und Sinnlichkeit. Die Wunschbilder, aber auch die Einstellungen vergangener Italienreisender beeinflussten den potentiellen Italienurlauber der 50er so sehr, dass er während seines eigenen Urlaubs kaum offen für andere Vorstellungen war: Klischees und Vorurteile von und über Italien wurden bestätigt, weil man Anderes schlicht und ergreifend gar nicht wahrnahm. So war der typische Italienreisende kaum am Italien der Gegenwart und seinen Einheimischen oder der Kunst und Kultur interessiert, man war neugierig auf eine Reise nach Italien, nicht aber auf Italien selbst.
Das so genannte Wirtschaftswunder der 1950er Jahre, der rasche Wiederaufbau des vom Krieg zerstörten Deutschlands und der andauernde ökonomische Aufschwung der Bundesrepublik Deutschland nach der Währungsreform von 1948, war eine der wichtigsten Voraussetzungen zur Verwirklichung einer Auslandsreise. Durch den Aufbau einer eigenen Existenz und steigendem Wohlstand entdeckten die Deutschen insbesondere das Sehnsuchtsland Italien als potentielles Reiseziel wieder. Diese Sehnsucht nach dem Süden und vor allem nach Italien war jedoch nicht neu, schon seit der wohl berühmtesten Italienreise von Johann Wolfgang von Goethe (1786-1788), galt Italien als das klassische Sehnsuchtsland der Deutschen.
Das Italienimage zu Beginn der 1950er wurde von den damaligen Lebensumständen und dem herrschenden Zeitgeist geprägt. Es entsprach weniger den realen Gegebenheiten, sondern vielmehr mitgebrachten Wunschvorstellungen und dem Verlangen nach Kontrast zum eigenen Alltag. Italien wurde hauptsächlich als Land, in dem alles leichter und lockerer sowie schöner sein sollte, betrachtet. Man träumte von berühmten Sehenswürdigkeiten, vom Strand und vom Meer, von einem langen, heißen Sommer und vor allem von unbeschwerter Lebensfreude und Sinnlichkeit. Die Wunschbilder, aber auch die Einstellungen vergangener Italienreisender beeinflussten den potentiellen Italienurlauber der 50er so sehr, dass er während seines eigenen Urlaubs kaum offen für andere Vorstellungen war: Klischees und Vorurteile von und über Italien wurden bestätigt, weil man Anderes schlicht und ergreifend gar nicht wahrnahm. So war der typische Italienreisende kaum am Italien der Gegenwart und seinen Einheimischen oder der Kunst und Kultur interessiert, man war neugierig auf eine Reise nach Italien, nicht aber auf Italien selbst.
Angefacht und verstärkt wurde dieses Image auch von den Medien der damaligen Zeit. Es gab unzählige Schlager, wie „Die Caprifischer“ oder „Marina“, in denen etwas verträumt und romantisch die Sehnsucht nach dem Süden und natürlich der „amore“ besungen wurden. Typisch war es, einfache und bereits bekannte italienische Begriffe (wie „amore“) in die Texte einzubauen. Den Hörern wurde so eine Märchenwelt versprochen, in der alles anders und besser sein sollte, und die sie in Italien finden könnten.
Auch die Romane jener Zeit nutzten das Thema Italien, das in aller Munde war, und bauten es zu einem romantischen Sommerland und zur schönsten aller Kulissen für Liebe und Leidenschaft aus.
Beispielhaft war das Vorgehen der Illustrierten, dem damals populärsten Medium. Im redaktionellen Teil wurden alle erdenklichen Thema in Bezug auf die Italienreise vorgestellt und beleuchtet: Tipps rund um die Reise – viele Deutsche waren reiseunerfahren - , Tests von Reiserouten, Besprechung von neuen Reiseführern, Vorstellung von Urlaubstransportmitteln und Campingartikeln, die Mentalität der Italiener und immer wieder die Liebe, die „amore“. Die Illustrierten prägten so das Bild von Italien als arkadischem Sommerland, in dem alles leichter, die Sitten lockerer und natürlich die Liebe heißer sein sollte.
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- Citation du texte
- Bachelor of Arts Britta Wehen (Auteur), 2006, Italienreisen in den 50ern und 60ern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129779