Am 22.01.2009 tritt eine schon im Dezember angekündigte Eilverordnung des Gesundheitsministeriums in Kraft und beendet somit die wirtschaftlich erfolgreiche Karriere der als Raumduft, Kräutermischung oder Räucherwerk verkauften Substanz „Spice“. Während am Vortag des Verbotes noch sogenannte Hamsterkaufe getätigt wurden, erschien am nächsten Tag bereits eine Ersatzsubstanz namens „Space“. Dass diese lediglich einen Placebo-Effekt besitzt und keine cannabisähnlichen Wirkstoffe beinhaltet beruhigt Gesundheitsexperten nicht. Sie gehen davon aus, dass in absehbarer Zeit Ersatz für die verbotene Substanz angeboten wird. Das Bundesgesundheitsministerium sieht sich dem Problem gegenüber, dass alle neuen Substanzen, die synthetisch hergestellt oder beigemengt werden und Rauschzustände verursachen als solche erkannt, nachgewiesen und analysiert werden müssen. Nur so ist ein Verbot möglich. Ob die Regierung eine Chance hat, dieses Katz-und-Maus Spiel zu gewinnen ist ebenso fraglich, wie die Frage auf welcher Grundlage der Staat das Recht hat seinen Bürgern gewisse Güter vorzuenthalten.
Im Folgenden wird untersucht, welche politischen Maßnahmen zur Begrenzung des Drogenkonsums oder -marktes ökonomisch gesehen Aussicht auf Erfolg haben.
Dazu wird folgende Hypothese aufgestellt:
„Eine extreme Politikdurchsetzung ist, unabhängig, ob sie rein liberal (hypothetisch) oder streng verbietend ist, nicht ausreichend, um die Verbreitung und den Konsum von Drogen zu kontrollieren. Eine wirksame staatliche Intervention gegen den illegalen Drogenmarkt muss einen Kompromiss bedeuten und Ökonomen können helfen, diesen zu erkennen.“
Stichwörter:
Drogen, Rauschgift, Wirtschaft, Ökonomie, externe Effekte, illegaler Markt, harte und weiche Drogen
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Staatliche Interventionsmöglichkeiten
- Charakteristik des illegalen Marktes
- Ein legaler Drogenmarkt
- Repressive Drogenpolitik
- Lösungsansatz
- Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der ökonomischen Analyse drogenpolitischer Maßnahmen. Ziel ist es, die Wirksamkeit verschiedener staatlicher Interventionsmöglichkeiten im Hinblick auf die Begrenzung des Drogenkonsums und -marktes zu untersuchen. Dabei wird die Hypothese aufgestellt, dass eine extreme Politikdurchsetzung, unabhängig von ihrer Ausrichtung, nicht ausreichend ist, um die Verbreitung und den Konsum von Drogen zu kontrollieren. Die Arbeit analysiert die Charakteristik des illegalen Drogenmarktes und stellt zwei Handlungsmöglichkeiten des Staates vor: einen legalen, liberalisierten Markt und einen Markt, der durch ein strenges Verbot gekennzeichnet ist. Darüber hinaus werden die Legitimationsgrundlage für eine verbietende Politik sowie eine Lösungsalternative für beide diskutierten Ansätze betrachtet.
- Charakteristik des illegalen Drogenmarktes
- Wirksamkeit staatlicher Interventionsmöglichkeiten
- Ökonomische Analyse von Drogenpolitik
- Legitimationsgrundlage für verbietende Politik
- Lösungsansätze für den Drogenmarkt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Problem der Verbreitung von Drogen und die Schwierigkeit der staatlichen Regulierung dar. Sie führt die Hypothese ein, dass eine extreme Politikdurchsetzung, unabhängig von ihrer Ausrichtung, nicht ausreichend ist, um die Verbreitung und den Konsum von Drogen zu kontrollieren. Das zweite Kapitel analysiert die Charakteristik des illegalen Drogenmarktes. Es wird ein Regelkreisschema vorgestellt, das die Interdependenzen zwischen Produzenten, Staat und Konsumenten aufzeigt. Die Nachfrage nach Drogen wird als unelastisch angenommen, da Süchtige ihre Konsumentscheidung nicht einfach ändern können. Das Kapitel beleuchtet die verschiedenen Einflussfaktoren auf den Drogenmarkt, wie Armut, mangelnde Alternativen zur Einkommenserzielung und Repression. Es wird auch die Bedeutung der Beschaffungskriminalität und der Anzahl der für Drogen anfälligen Personen diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den illegalen Drogenmarkt, staatliche Interventionsmöglichkeiten, Repression, Liberalisierung, ökonomische Analyse, Drogenpolitik, Drogenkonsum, Drogenhandel, Sucht, Beschaffungskriminalität, Nachfrageelastizität, Regelkreisschema, Armut, mangelnde Alternativen zur Einkommenserzielung.
- Citation du texte
- Markus Alexander Michael Rietschel (Auteur), 2009, Ökonomische Analyse drogenpolitischer Maßnahmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129736
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