Die vorliegende Arbeit behandelt eine Form der modernen Lyrik als deren Schöpfer sich eine in den 1960er Jahren in Frankreich entstandene Gruppe von Poeten und Schriftstellern bezeichnen. Die Gruppe, die noch heute existiert, benannte sich mit dem Akronym OULIPO (L' Ouvroir de Littérature Potentielle = Werkstatt für potentielle Literatur).
Gründer von OULIPO waren der Mathematiker François Le Lionnais und der Schriftsteller Raymond Queneau; das bisher offiziell einzige deutsche Mitglied ist der siebenbürgische Schriftsteller Oskar Pastior.
Da die Oulipisten jedoch auch traditionelle europäische (und damit auch deutsche) Lyrik-Varianten wiederbelebten und ihre neu erdachten "Spielarten" auch auf die deutsche Sprache übertragbar sind, ist ihre Lyrik auch für den deutschen Sprachraum und das Studium der Germanistik relevant.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Lipogramm
- 2.1. Der Monovokalismus
- 2.2. Das Monogramm
- 3. Figurengedichte und Boule de Neige (Schneeball)
- 4. Das Anagramm
- 5. Methode S + n
- 6. Homophonien
- 7. Das Palindrom
- 8. Stilübungen
- 9. Formzwang, „Spaß“ und weitere Spielarten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die moderne Lyrik und ihren Umgang mit Formzwang, insbesondere im Kontext der Oulipo-Bewegung. Sie beleuchtet verschiedene Formen der experimentellen Lyrik und analysiert, wie diese durch selbstauferlegte Restriktionen neue literarische Möglichkeiten erschließen.
- Moderne Lyrik im Vergleich zur traditionellen Lyrik
- Die Oulipo-Bewegung und ihre Prinzipien
- Verschiedene Formen des Formzwangs (z.B. Lipogramm, Anagramm, Palindrom)
- Die Erweiterung der sprachlichen Möglichkeiten durch Formzwang
- Beispiele aus der Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung differenziert zwischen traditioneller und moderner Lyrik, indem sie die charakteristischen Merkmale der traditionellen Lyrik wie Reim, Metrum und gehobenen Sprachstil herausstellt. Im Gegensatz dazu hebt sie die Merkmale moderner Lyrik hervor, darunter Rhythmus statt Metrum, Klangqualität der Sprache und sprachliche Originalität. Die moderne Lyrik befreit sich vom traditionellen Formzwang und poetischen Normen, indem sie einen freieren Umgang mit Grammatik, Wortgruppen und Satzzeichen pflegt. Die Einleitung führt die Oulipo-Bewegung als ein Beispiel für eine Gruppe ein, die sich explizit mit selbstauferlegten Formzwängen in der Lyrik auseinandersetzt.
2. Das Lipogramm: Dieses Kapitel beschreibt das Lipogramm als eine literarische Technik, bei der bestimmte Buchstaben bewusst ausgelassen werden. Es werden historische Beispiele aus der deutschen Barockliteratur genannt, wie Christian Weises Werk, sowie das berühmte Beispiel von Georges Perec, "La Disparition", ein Roman ohne den Buchstaben "e". Das Kapitel diskutiert die Schwierigkeiten, die sich beim Schreiben von Lipogrammen ergeben, insbesondere in der deutschen Sprache, und veranschaulicht dies mit englischen Beispielen aus der Werbung und Rätseln. Die Komplexität und die kreative Herausforderung, die sich aus dieser Selbstbeschränkung ergeben, werden hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Moderne Lyrik, Oulipo, Formzwang, Contrainte, Lipogramm, Anagramm, Palindrom, experimentelle Literatur, sprachliche Originalität, Georges Perec.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Moderne Lyrik und Formzwang"
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über moderne Lyrik und ihren Umgang mit Formzwang, insbesondere im Kontext der Oulipo-Bewegung. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf verschiedenen Formen experimenteller Lyrik wie Lipogrammen, Anagrammen und Palindromen, und wie diese durch selbstauferlegte Restriktionen neue literarische Möglichkeiten eröffnen.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt die moderne Lyrik im Vergleich zur traditionellen Lyrik, die Prinzipien der Oulipo-Bewegung, verschiedene Formen des Formzwangs (Lipogramm, Anagramm, Palindrom, Monovokalismus, Monogramm, Homophonien, Methode S+n, Figurengedichte und Boule de Neige), die Erweiterung sprachlicher Möglichkeiten durch Formzwang und liefert dazu Beispiele aus der Literatur.
Welche konkreten Formen des Formzwangs werden erklärt?
Der Text erklärt detailliert das Lipogramm (Ausschluss bestimmter Buchstaben), das Anagramm (Umordnung von Buchstaben), das Palindrom (vorwärts und rückwärts gleich lesbar), den Monovokalismus (Verwendung nur eines Vokals), das Monogramm (Verwendung nur eines Buchstaben), Homophonien (gleich klingende Wörter), die Methode S+n und Figurengedichte/Boule de Neige. Es werden sowohl theoretische Erklärungen als auch Beispiele aus der Literatur (z.B. Georges Perecs "La Disparition") gegeben.
Wie unterscheidet sich der Text in Bezug auf traditionelle und moderne Lyrik?
Der Text hebt die Unterschiede zwischen traditioneller Lyrik (Reim, Metrum, gehobener Sprachstil) und moderner Lyrik (Rhythmus statt Metrum, Klangqualität, sprachliche Originalität, freier Umgang mit Grammatik und Satzzeichen) hervor. Moderne Lyrik wird als eine Form präsentiert, die sich von traditionellen Formzwängen und poetischen Normen befreit.
Welche Rolle spielt die Oulipo-Bewegung?
Die Oulipo-Bewegung wird als ein wichtiges Beispiel für eine Gruppe vorgestellt, die sich explizit mit selbstauferlegten Formzwängen in der Lyrik auseinandersetzt. Der Text nutzt die Oulipo als Rahmen, um die verschiedenen experimentellen Formen der Lyrik zu untersuchen.
Welche Kapitelzusammenfassungen bietet der Text?
Der Text beinhaltet Kapitelzusammenfassungen, die die Kernaussagen jedes Kapitels kurz und prägnant darstellen. Die Zusammenfassung des ersten Kapitels erläutert den Unterschied zwischen traditioneller und moderner Lyrik, während die Zusammenfassung des zweiten Kapitels das Lipogramm detailliert beschreibt und Beispiele aus der Literatur nennt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für den Text?
Die Schlüsselwörter umfassen: Moderne Lyrik, Oulipo, Formzwang, Contrainte, Lipogramm, Anagramm, Palindrom, experimentelle Literatur, sprachliche Originalität und Georges Perec.
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- Magistra Artium Katharina Kullmer (Author), 2008, Moderne Lyrik: OULIPO, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129721
