Der Name Friedrich Nietzsche steht für eine außerordentliche, extravagante Position innerhalb der Philosophie- und Kulturgeschichte. Seine radikale Relevanz und sein einschneidendes Wirken hat selbst in einer von ihm als Visionär massiv mitgeprägten Zukunft wie unserer poststrukturaler Gegenwart nichts von seiner ungemein kraftvollen Faszination einbüßen müssen, auch wenn sein radikal-provokatives Potenzial verblasst und gegenwärtig in unserer Kultur aufgegangen erscheint. Die Editionsgeschichte seiner Schriften überlagert eine stark polarisierende Tendenz und so erfährt jede Generation Nietzsche auf ihre Art und Weise. Immer wieder wird in seinen teilweise sehr paradox, kryptisch wirkenden Aphorismen neues Potenzial zur zeitgemäßen Interpretation und weitere historische Gewichtigkeit seiner Person herausdestilliert.
Beginnt man sich mit Nietzsches Werk intensiver zu befassen, so kommt man nicht um die Erkenntnis umhin, es hier mit einem Philosophen zu tun zu haben, der eine ungewöhnliche musikalisch-theoretische Doppelnatur darstellt. Seine Talente stellen keine Ansammlung von nebeneinanderbestehenden Fähigkeiten dar, denn in jeder Faser seines Schaffens war er Dichter als Philosoph, Musiker als Schriftsteller und Produzent als Theoretiker, mental einem Künstler weitaus näher als dem Philologen, welcher er biographisch bekanntlich gewesen war.
Nietzsche im Licht des Künstlers zu verstehen, wäre ein ungemein reizvolles Unterfangen, welches ich mir so im Kontext einer philosophischen Analyse selbstverständlich nicht erlauben kann. Jedoch macht die Erkenntnis, es hier mit einem äußerst präzise gebildeten, scharfsinnig kritischen Denker zu tun zu haben, es einen in diesem Fall nicht gerade einfach. Sein gehobener kulturgeschichtlicher Horizont und seine ausgeprägte, künstlerische Seele, mit all ihren Drängen und Leiden, in Anbetracht der immer wieder in seinen Texten durchsickernden kreativen Energie, anhand einer stringent philosophischen Analyse gerecht zu werden ist keine leicht zu bewältigende Aufgabe.
Dennoch stellt sich diese Hausarbeit die Aufgabe, mit Hilfe der Philosophiegeschichte die Bedeutung Nietzsches hinsichtlich seiner ästhetischen Kreativität zu hinterfragen. Als wissenschaftliche Grundlage soll dazu die Kurzstudie von Hans Blumenberg „Zur Vorgeschichte der Idee des schöpferischen Menschen“ , mit seinem ontologischen Schwerpunkt auf der „Nachahmung der Natur“, dienen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Frage nach dem Schaffenden in „Also sprach Zarathustra“
- Rekonstruktion der zentralen Thesen Blumenbergs
- Einordnung Nietzsches in den geschichtlichen Horizont
- Von der Philosophie als mentale Kunst
- Literaturverzeichnis und Quelltextverweise
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der ästhetischen Kreativität Friedrich Nietzsches, insbesondere im Kontext seines Werkes „Also sprach Zarathustra“. Sie untersucht die Bedeutung der Schaffensfrage in Nietzsches Philosophie und setzt diese in Beziehung zu Hans Blumenbergs Theorie der „Nachahmung der Natur“. Die Arbeit analysiert Nietzsches Positionierung innerhalb des geschichtlichen Horizonts und beleuchtet seine spezifisch philosophische Sichtweise auf Kunst.
- Die Bedeutung der Schaffensfrage in Nietzsches Werk
- Die Rekonstruktion der zentralen Thesen Blumenbergs
- Die Einordnung Nietzsches in den geschichtlichen Horizont
- Nietzsches philosophische Sichtweise auf Kunst
- Die Rolle der ästhetischen Kreativität in Nietzsches Philosophie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt die Relevanz von Nietzsches Werk für die Philosophie- und Kulturgeschichte dar. Sie beleuchtet die besondere Bedeutung der Schaffensfrage in Nietzsches Werken und skizziert die wissenschaftliche Grundlage der Arbeit, die in Hans Blumenbergs „Zur Vorgeschichte der Idee des schöpferischen Menschen“ liegt.
Das zweite Kapitel analysiert die Frage nach dem Schaffenden in „Also sprach Zarathustra“. Es untersucht die Prägnanz und Relevanz der Schöpfung in Nietzsches Werk und beleuchtet die Rolle des Schaffenden in Zarathustras Botschaft. Dabei wird die Bedeutung der Einsamkeit und der Selbstüberwindung für die wahre schöpferische Größe des Menschen hervorgehoben.
Das dritte Kapitel rekonstruiert die zentralen Thesen Blumenbergs in seiner Kurzstudie „Zur Vorgeschichte der Idee des schöpferischen Menschen“. Es beleuchtet Blumenbergs ontologischen Schwerpunkt auf der „Nachahmung der Natur“ und untersucht die Bedeutung dieser Theorie für das Verständnis von Nietzsches ästhetischer Kreativität.
Das vierte Kapitel ordnet Nietzsche in den geschichtlichen Horizont ein und untersucht seine Positionierung im Kontext der Philosophiegeschichte. Es beleuchtet die Bedeutung von Nietzsches Kritik an Sokrates und dessen Nachfolgern und analysiert die Rolle der Tragödie in Nietzsches Werk.
Das fünfte Kapitel widmet sich der Frage, wie Nietzsche die Philosophie als mentale Kunst begreift. Es untersucht die spezifisch philosophische Signatur, die Nietzsche im Umgang und Verständnis von Kunst hinterlassen hat, und analysiert die Rolle der ästhetischen Kreativität in seiner Philosophie.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Friedrich Nietzsche, „Also sprach Zarathustra“, ästhetische Kreativität, Schaffensfrage, Hans Blumenberg, „Zur Vorgeschichte der Idee des schöpferischen Menschen“, Nachahmung der Natur, Philosophiegeschichte, Kunst, Tragödie, Sokrates, Selbstüberwindung, Einsamkeit.
- Citation du texte
- Adam Rafinski (Auteur), 2005, Nietzsches ästhetische Kreativität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129704
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