Anwalt, Berater, Mediator, Krisenmanager, Netzwerker und Coach. All diese Rollen nimmt heutzutage der Case Manager ein. Das Berufsfeld des Case Managements gewinnt auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Diese Methode der Sozialen Arbeit deckt viele Bereiche des Sozial und Gesundheitswesens ab und wird in der Literatur oft lobend erwähnt. Doch handelt es sich beim Case Management wirklich um eine so wundersame Methode und findet man diese Profession und Kundenorientierung auch in Bereich der Altenhilfe wieder? Wie übertragbar ist dieses Modell tatsächlich auf unsere deutschen Verhältnisse? Die Fragestellung kam aufgrund eines Zitats von Eckhard Hansen zustande: Es entsteht der Eindruck, es handele sich beim Case/ Care Management um ein geradezu wundersames Instrument der Sozialpolitik, um eine Art Aladins Wunderlampe, deren Geist jedem, der daran reibt, Wünsche zu erfüllen scheint: Die Soziale Arbeit wird effektiv, effizient, berechenbar, transparent, professionalisiert, kundenorientiert. (Hansen 2005, S. 107) Als ein „problembezogener Ansatz in der Sozialarbeit“ begann das Case Management in den 80er Jahren die eher psychosozial orientierten Arbeitsweisen in der Fachdiskussion abzulösen. Seither hat dieses Arbeitsfeld einen positiven und, wie im obigen Zitat erläutert, nahezu magischen Ruf. Durch seine auf die Lebenswelt der Nutzer bezogene lebenspraktische Ausrichtung des Konzepts hat diese Methode auch vermehrt im Praxisfeld der Altenhilfe an Beliebtheit gewonnen. Anhand dieser Thematik wird die Methode genauer betrachtet. Zuerst wird jedoch die Methode Case Management im Allgemeinen beleuchtet. Eine Definition sowie die Entstehungsgeschichte werden dargestellt. Des Weiteren wird im einführenden Abschnitt die Zielgruppe des Case Management genauer dargestellt. An wen richtet sich diese Methode und inwieweit unterscheiden sich die unterschiedlichen Klienten von einander?, sind Fragen, die in 2.4. beantwortet werden. Nachdem die Nutzer der Methode bekannt sind, stellt sich weiterhin die Frage, nach welchem Fahrplan der Case Manager handelt. In Kapitel 2.5. wird dies anhand der an David Moxley orientierten Handlungsmaxime assessment, planning, intervention, monitoring und evaluation aufgezeigt. Darauf aufbauend folgen die Case Management-Funktionen, welche genauer darüber Aufschluss geben, in welcher Situation und bei welchem Hilfebedarf der Case Manager handelt, bevor genauer auf den Hauptteil und die Fragestellung eingegangen wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Case Management: Eine Übersicht der Methode
- 2.1. Definition
- 2.2. Geschichte
- 2.3. Ziele/Philosophie
- 2.4. Klientel
- 2.5. Die Case Management Phasen
- 2.6. Kernfunktionen
- 3. Hauptteil: Case Management in der Altenpflege
- 3.1. Allgemeines
- 3.2. Anforderungen des Case Managers in der Altenhilfe
- 4. Kritik
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Anwendbarkeit und Effektivität von Case Management in der deutschen Altenpflege. Sie hinterfragt den oft idealisierten Ruf dieser Methode und analysiert, inwieweit die im angloamerikanischen Raum entwickelten Konzepte auf den deutschen Kontext übertragbar sind. Die Arbeit basiert auf der Frage, ob Case Management tatsächlich ein „wundersames Instrument“ der Sozialpolitik darstellt.
- Definition und Geschichte des Case Managements
- Ziele, Philosophie und Kernfunktionen des Case Managements
- Anforderungen an Case Manager in der Altenpflege
- Übertragbarkeit des Case-Management-Modells auf den deutschen Kontext
- Kritikpunkte und Herausforderungen des Case Managements in der Altenhilfe
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Case Managements ein und stellt die zentrale Forschungsfrage, ob Case Management in der Altenpflege tatsächlich den in der Literatur oft beschriebenen positiven Erwartungen entspricht. Sie verweist auf ein Zitat von Eckhard Hansen, das den vermeintlich „wundersamen“ Charakter des Case Managements hervorhebt, und positioniert die Arbeit als kritische Auseinandersetzung mit dieser Einschätzung. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit und die einzelnen Kapitel.
2. Case Management: Eine Übersicht der Methode: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Darstellung des Case Managements. Es beginnt mit verschiedenen Definitionen aus der Fachliteratur, um die Vielschichtigkeit des Konzepts zu verdeutlichen. Anschließend wird die historische Entwicklung des Case Managements in den USA nachgezeichnet und die Gründe für seine Entstehung erläutert. Der Fokus liegt auf der Entstehung aus der Zersplitterung sozialer Dienstleistungsangebote und dem Druck auf Kostensenkung. Verschiedene Klassifizierungsansätze werden kurz angerissen, um die Komplexität des Themas zu illustrieren.
3. Hauptteil: Case Management in der Altenpflege: Der Hauptteil erörtert die Anwendung des Case Managements in der Altenpflege. Zunächst wird ein allgemeiner Einblick in das Tätigkeitsfeld der Altenhilfe gegeben. Anschließend wird auf die spezifischen Anforderungen eingegangen, die an Case Manager in der Altenhilfe gestellt werden, um eine lebenswelt- und adressatenorientierte Arbeit zu gewährleisten. Hier werden Handlungs- und Arbeitsparadigmen im Kontext der Altenhilfe beleuchtet.
Schlüsselwörter
Case Management, Altenpflege, Sozialarbeit, Kundenorientierung, Koordinierung, Ressourcenmanagement, Lebensweltorientierung, Effizienz, Kritik, Deutschland.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Case Management in der Altenpflege"
Was ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Anwendbarkeit und Effektivität von Case Management in der deutschen Altenpflege. Sie hinterfragt den oft idealisierten Ruf dieser Methode und analysiert die Übertragbarkeit angloamerikanischer Konzepte auf den deutschen Kontext. Die zentrale Forschungsfrage lautet, ob Case Management tatsächlich ein "wundersames Instrument" der Sozialpolitik darstellt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst folgende Themen: Definition und Geschichte des Case Managements, Ziele, Philosophie und Kernfunktionen, Anforderungen an Case Manager in der Altenpflege, Übertragbarkeit des Modells auf den deutschen Kontext, Kritikpunkte und Herausforderungen in der Altenhilfe.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Case Management als Methode (inkl. Definition, Geschichte, Ziele, Klientel, Phasen und Kernfunktionen), Case Management in der Altenpflege (inkl. allgemeiner Einblick und Anforderungen an Case Manager), Kritik und Resümee.
Was wird in der Einleitung erläutert?
Die Einleitung führt in die Thematik ein, stellt die zentrale Forschungsfrage und verweist auf ein Zitat, das den vermeintlich "wundersamen" Charakter des Case Managements hervorhebt. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und die einzelnen Kapitel.
Wie wird Case Management in Kapitel 2 beschrieben?
Kapitel 2 bietet eine umfassende Darstellung des Case Managements mit verschiedenen Definitionen aus der Fachliteratur, der historischen Entwicklung in den USA und den Gründen für seine Entstehung (Zersplitterung sozialer Dienstleistungen und Kostendruck). Verschiedene Klassifizierungsansätze werden kurz angerissen.
Was ist der Inhalt von Kapitel 3?
Kapitel 3 befasst sich mit der Anwendung des Case Managements in der Altenpflege. Es gibt einen allgemeinen Einblick in das Tätigkeitsfeld der Altenhilfe und erläutert die spezifischen Anforderungen an Case Manager in diesem Bereich, um eine lebenswelt- und adressatenorientierte Arbeit zu gewährleisten. Handlungs- und Arbeitsparadigmen im Kontext der Altenhilfe werden beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Case Management, Altenpflege, Sozialarbeit, Kundenorientierung, Koordinierung, Ressourcenmanagement, Lebensweltorientierung, Effizienz, Kritik, Deutschland.
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird gegeben?
Die Arbeit bietet eine detaillierte Zusammenfassung jedes Kapitels, die die wichtigsten Inhalte und Schwerpunkte jedes Abschnitts hervorhebt. Diese Zusammenfassungen ermöglichen einen schnellen Überblick über den Inhalt der gesamten Arbeit.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für alle relevant, die sich akademisch mit Case Management in der Altenpflege auseinandersetzen möchten. Sie eignet sich insbesondere für Studierende, Wissenschaftler und Fachkräfte im Bereich der Sozialarbeit und Altenpflege.
- Citar trabajo
- Britta Binnewies (Autor), 2009, Case Management in Pflege, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129662