Besonders seit den 1980er Jahren wird Gebrauchtkleidung zunehmend in Dritte-Welt-Länder exportiert, vor allem nach Subsahara-Afrika. Dort erfreut sie sich wachsender Beliebtheit. Gebrauchtkleidung stellt mehr als ein Drittel der in Afrika gekauften Waren dar, und die Prognosen der Vergangenheit, welche für eine weitere Zunahme dieses Marktes sprachen, lagen durchaus richtig .
Der Umfang der Gebrauchtkleidungsindustrie hat mittlerweile horrende Ausmaße angenommen und einen stetig steigenden Zuwachs zu verbuchen: Während im Jahre 1980 Ware im Wert von 73,1 Millionen Dollar die USA verließ, so war es im Jahre 1995 bereits Ware im Wert von 340,5 Millionen Dollar. In Deutschland stieg im selben Zeitraum der Export von einem Wert von 22,8 auf 187 Millionen Dollar. Der weltweite Export von Gebrauchtkleidung stieg von einem Warengegenwert im Jahre 1980 von 207 Millionen Dollar auf 1,4 Milliarden Dollar im Jahre 1995 an . Bezeichnenderweise befinden sich unter den zehn Hauptimporteuren von Gebrauchtkleidung aus dem Jahre 1995 fünf afrikanische Staaten, nämlich Tunesien, Uganda, Tansania, Niger sowie Nigeria. Laut den Angaben der Vereinten Nationen importierten die Staaten Subsahara-Afrikas 1995 fast ein Viertel der weltweiten Gebrauchtkleidung (Ware im Wert von 379 Millionen Dollar) .
Ob dieser massige Export von Gebrauchtkleidung jedoch tatsächlich problemlos in andere, vor allem arme Regionen der Welt (und in diesem speziellen Fall Afrika) stattfinden kann und dort ohne Folgen tatsächlich einen rein karikativen Charakter erfüllt, soll in dieser Arbeit erörtert werden.
Grundsätzlich lässt sich summieren, dass fast alle Autoren der dieser Arbeit zu Grunde liegenden Texte einen grundsätzlich positiven Eindruck über den Konsum von Gebrauchtkleidung vermitteln. Ferner gelangt der Großteil der Autoren zu der Überzeugung, dass die übermäßig kritische Betrachtung des Gebrauchtkleidermarktes die positiven Möglichkeiten, welcher dieser den Konsumenten eröffnet, leichtfertig ignoriert.
Es steht außer Frage, dass der Wunsch nach neuer Kleidung im wohlhabenden Westen zugleich den Bedarf an Gebrauchtkleidung in der dritten Welt stillt. Ob dieser Zyklus jedoch langfristig nicht eine einseitige Begünstigung bzw. Benachteiligung manifestiert, soll hier kritisch beleuchtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtlicher Überblick der Kleidung in Afrika
- Vom Altkleidercontainer bis zum afrikanischen Konsumenten
- Bedeutung und Folgen von Gebrauchtkleidung für Afrika
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit „Gebrauchtkleidung in Afrika: Geschichte, Bedeutung und Folgen“ befasst sich mit dem Phänomen der Gebrauchtkleidungsexporte nach Afrika und analysiert die historischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen dieses Handels. Die Arbeit untersucht die Entwicklung des Gebrauchtkleidermarktes in Afrika, die Bedeutung von Gebrauchtkleidung für die afrikanische Bevölkerung und die Folgen für die lokale Textilindustrie und die Umwelt.
- Die historische Entwicklung des Gebrauchtkleiderhandels nach Afrika
- Die Rolle von Gebrauchtkleidung im afrikanischen Konsumverhalten
- Die Auswirkungen des Gebrauchtkleiderhandels auf die afrikanische Textilindustrie
- Die ökologischen Folgen des Gebrauchtkleiderhandels
- Die soziale Bedeutung von Gebrauchtkleidung in Afrika
Zusammenfassung der Kapitel
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Die Einleitung stellt den Kontext der Hausarbeit dar und beleuchtet die wirtschaftliche Situation Afrikas sowie die Bedeutung von Gebrauchtkleidung im afrikanischen Konsum. Die Arbeit untersucht die wachsende Bedeutung des Gebrauchtkleiderhandels und die damit verbundenen Chancen und Risiken für Afrika.
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Das Kapitel „Geschichtlicher Überblick der Kleidung in Afrika“ beleuchtet die Entwicklung der Kleidungskultur in Afrika vom vorkolonialen Zeitalter bis zur Gegenwart. Es werden die verschiedenen Einflüsse auf die afrikanische Kleidungskultur, wie die Kolonialisierung und die Missionierung, sowie die Rolle von Kleidung als Symbol für Macht und Reichtum untersucht.
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Das Kapitel „Vom Altkleidercontainer bis zum afrikanischen Konsumenten“ analysiert die Entstehung und Entwicklung des Gebrauchtkleiderhandels nach Afrika. Es werden die verschiedenen Akteure im Handel, die Transportwege und die Bedeutung von Gebrauchtkleidung für die afrikanische Bevölkerung untersucht.
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Das Kapitel „Bedeutung und Folgen von Gebrauchtkleidung für Afrika“ befasst sich mit den Auswirkungen des Gebrauchtkleiderhandels auf die afrikanische Wirtschaft, die lokale Textilindustrie und die Umwelt. Es werden die Chancen und Risiken des Gebrauchtkleiderhandels für Afrika diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Gebrauchtkleidung, Afrika, Konsum, Textilindustrie, Entwicklung, Nachhaltigkeit, Armut, Handel, Globalisierung, Kultur, Identität, Umwelt, Wirtschaft, Soziales.
- Arbeit zitieren
- Kris Ralph (Autor:in), 2009, Gebrauchtkleidung in Afrika , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129582
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