Berlin Alexanderplatz von Alfred Döblin – das ist wirklich nicht nur „einfach eine Bahnstation“, wie der S.-Fischer-Verlag anfangs kritisierte! – Dennoch ergänzte Alfred Döblin zum besseren Verständnis für den Leser und vor allem für den Seelenfrieden seines Verlegers den Untertitel ‚Die Geschichte vom Franz Biberkopf’, und das Buch avancierte nach seiner Veröffentlichung im Jahr 1929 zum bekanntesten Werk des Autors.
Allein das Hinzufügen des Untertitels sagt bereits viel über die Konstellation im Roman aus: Der Protagonist und vermeintliche ‚Held’ Franz Biberkopf steht lediglich als Beispiel für den modernen Einzelmenschen in der Großstadt. Die Großstadt selbst aber gibt den Ton an; sie bestimmt den Rhythmus des Buches. Auf diese Weise werden der tägliche ‚Lebenskampf’ Biberkopfs und dessen Folgen beschrieben.
Doch das Hauptthema reicht noch weiter: Gerade vor dem geschichtlichen Hintergrund der ausklingenden 20er Jahre erhält der Inhalt neue Brisanz.
Inwiefern der ‚Lebenskampf’ Biberkopfs nicht nur als individuelle sondern als allgemeine Erfahrung aufgefasst werden kann, wird im Folgenden untersucht. Dabei spielt vor allem die gesellschaftlich-politische Kritik eine Rolle, die Döblin mit seinem Werk zum Ausdruck bringt. Um diese Kritik besser zu verstehen, werden des Weiteren Positionen Döblins als politischer Autor mit herangezogen. Ebenfalls wird auf das besondere Verhältnis zwischen Erzähler und Leser eingegangen.
Vor der Herleitung der politischen Botschaft des Romans müssen jedoch, ausgehend von einer Charakteristik, die Kernprobleme des Protagonisten Biberkopf analysiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Berlin Alexanderplatz als „Die Geschichte vom Franz Biberkopf“
- Charakteristik des Protagonisten
- Biberkopf versucht „anständig“ zu sein
- Biberkopfs (un)politische Haltung
- Drei „Schläge“ gegen Biberkopf und dessen Reaktion
- Bekehrung Biberkopfs durch den „Tod“ – Geburt des „neuen Menschen“
- Lebensrezepte für den „neuen Menschen“
- Notwendigkeit des Zusammenschlusses Gleichgesinnter
- Kritische Prüfung aller kollektiver Ansprüche
- Charakteristik des Protagonisten
- Berlin Alexanderplatz – ein politischer Roman?
- Alfred Döblin als politischer Schriftsteller
- Das Verhältnis zwischen Erzähler und Leser
- Der „Mehrwert“ für den Leser - Kritik an der politischen Dimension des Romans
- Identifikation mit dem Protagonisten
- Problem der kritischen Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus
- Unbeantwortete Fragen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Alfred Döblins Roman „Berlin Alexanderplatz“ im Hinblick auf seine politische Dimension. Sie untersucht, inwiefern der Roman als politisches Werk verstanden werden kann und welche Kritik Döblin an der Gesellschaft seiner Zeit übt. Dabei werden die Charakteristik des Protagonisten Franz Biberkopf, die gesellschaftlich-politische Kritik Döblins sowie das Verhältnis zwischen Erzähler und Leser beleuchtet.
- Die Darstellung des modernen Einzelmenschen in der Großstadt
- Die Kritik an der gesellschaftlichen und politischen Situation der Weimarer Republik
- Die Rolle des Antisemitismus im Roman
- Die Frage nach der Verantwortung des Einzelnen für sein Schicksal
- Die Bedeutung des „Lebenskampfes“ in der Großstadt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Roman „Berlin Alexanderplatz“ in seinen historischen Kontext einordnet und die Bedeutung des Untertitels „Die Geschichte vom Franz Biberkopf“ erläutert. Anschließend wird der Protagonist Franz Biberkopf charakterisiert. Dabei wird auf seine naive und gutmütige Natur, seine Neigung zu triebhafter Gewalt und seine Schwierigkeiten, sich in der Großstadt zurechtzufinden, eingegangen.
Die Arbeit untersucht dann die „Schläge“, die Biberkopf im Laufe des Romans erleidet, und seine Reaktionen darauf. Es wird gezeigt, wie er durch den „Tod“ zu einem „neuen Menschen“ wird und welche „Lebensrezepte“ er für diesen neuen Lebensabschnitt entwickelt.
Im weiteren Verlauf der Arbeit wird die Frage gestellt, ob „Berlin Alexanderplatz“ als politischer Roman verstanden werden kann. Dabei wird auf Döblins politische Positionen und das Verhältnis zwischen Erzähler und Leser eingegangen.
Schließlich wird der „Mehrwert“ für den Leser betrachtet, der sich aus der politischen Dimension des Romans ergibt. Es wird diskutiert, inwiefern sich der Leser mit dem Protagonisten identifizieren kann, welche Probleme die kritische Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus im Roman aufwirft und welche Fragen unbeantwortet bleiben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Roman „Berlin Alexanderplatz“, Alfred Döblin, Franz Biberkopf, Großstadt, Weimarer Republik, politische Kritik, Antisemitismus, Lebenskampf, Verantwortung, Erzähler-Leser-Beziehung.
- Quote paper
- Anonymous,, 2006, Alfred Döblins "Berlin Alexanderplatz" - Ein politischer Roman?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129535
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