Übergeordnetes Lernziel: Die Schülerinnen und Schüler (12. Klasse Gymnasium) können Problematiken des südafrikanischen Schulsystems nennen und diese als Folge der Periode der Apartheid einordnen. Zudem können sie Vergleiche im Hinblick der Digitalisierung bzw. den Zugang zu Geräten, die für das home learning genutzt werden können, zu Deutschland ziehen.
Feinlernziele:
Die SuS schaffen mit der Sammlung von inhaltlichen Aspekten und Erläuterungen des Vorwissens zur Schulbildung Südafrikas, mit Fokus auf Problematiken des Gebietes, den situativen Kontext der Unterrichtsstunde. Sie nennen Problematiken des afrikanischen Schulsystems anhand der Informationen aus dem Video und erklären dies als eine der Konsequenzen der Apartheid. Sie erläutern bereits oberflächlich erläuterte Problematiken tiefgehender und fügen detailliertere Informationen dem Tafelbild hinzu, die sie anhand von Statistiken und Artikel gewinnen. Sie vergleichen den Gerätezugang im Haushalt zwischen Südafrika und Deutschland, und erkennen darin ein weiteres Problem im Bildungssystem: Aufgrund des geringeren Zugangs, können viele Schülerinnen und Schüler in Südafrika nur schwer von Zuhause aus lernen, wenn sie nicht in der Lage sind zur Schule zu gehen (wie beispielsweise durch globale Gründe wie Corona oder zu leistende Hilfe für die Familie) oder eigenständig Stoff wiederholen oder vertiefen möchten.
1. Lernziele
1.1 Übergeordnetes Lernziel (ÜLZ)
Die Schülerinnen und Schüler können Problematiken des südafrikanischen Schulsystems nennen und diese als Folge der Periode der Apartheid einordnen. Zudem können sie Vergleiche im Hinblick der Digitalisierung bzw. den Zugang zu Geräten, die für das home learning genutzt werden können, zu Deutschland ziehen.
1.2 Feinlernziele
Die Schülerinnen und Schüler...
1. ... schaffen mit der Sammlung von inhaltlichen Aspekten und Erläuterungen des Vorwissens zur Schulbildung Südafrikas, mit Fokus auf Problematiken des Gebietes, den situativen Kontext der Unterrichtsstunde [ individuelle Schülerantworten, z.B.: Africa has different areas. In wealthy areas, there are fewer problems, but in more rural areas many families struggle with paying for school and materials such as school books. / Another problem could be facilities. I have seen pictures of rooms with more pupils than usuals in it, and often these rooms don't look modern...].
2. . nennen Problematiken des afrikanischen Schulsystems anhand der Informationen aus dem Video und erklären dies als eine der Konsequenzen der Apartheid [M1].
3. . erläutern bereits oberflächlich erläuterte Problematiken tiefgehender und fügen detailliertere Informationen dem Tafelbild hinzu, die sie anhand von Statistiken und Artikel gewinnen [M3-M5].
4. . vergleichen den Gerätezugang im Haushalt zwischen Südafrika und Deutschland, und erkennen darin ein weiteres Problem im Bildungssystem: Aufgrund des geringeren Zugangs, können viele Schülerinnen und Schüler in Südafrika nur schwer von Zuhause aus lernen, wenn sie nicht in der Lage sind zur Schule zu gehen (wie beispielsweise durch globale Gründe wie Corona oder zu leistende Hilfe für die Familie) oder eigenständig Stoff wiederholen oder vertiefen möchten [ Even though some of us are having trouble during Corona, especially with online learning, and many schools and households etc. have to be digitally updated. It is easier for us than for people in South Africa. In South Africa, almost 76% have access to a smartphone and 61,2% to a laptop that could be used for home learning, whereas in Germany around 95% of children have access to a computer, including tablets. In addition, 51.6% of children by the age of 14 have a computer for themselves (including tablets). As a result, children in South Africa often don't have the possibilities to study at home, even if they want to. When they haven't understood something in school, they are not able to look up something at home. Also they cannot self-study when they are not able to go to school, for example during a pandemic. ].
Sprachliches Lernziel
Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihren Wortschatz im Hinblick auf Auswertungen von Statistiken wie increasing, in comparision to, approximately oder point (anstatt von comma), wenn über Prozente gesprochen wird. Zudem wird der Wortschatz um politisch relevante Begriffe erweitert wie vast majority und spokesman.
Kompetenzlernziel:
In dieser Stunde werden vorrangig die Text- und Medien- und Sprachkompetenz gefördert.
2. Unterrichtsvoraussetzungen
2.1 Allgemeine Unterrichtsvoraussetzungen
Bei der Lerngruppe handelt es sich um einen gymnasialen Grundkurs der Jahrgangsstufe 12, dessen Kurs abwechselnd eine (dienstags) bzw. zwei (dienstags und mittwochs am Nachmittag) Doppelstunden in der Woche beinhaltet.
Das Leistungsvermögen der Gruppe, bestehend aus 16 Schülerinnen und Schülern, lässt sich als durchschnittlich bis schwach beschreiben, dennoch sind Bemühungen erkennbar. Eine Ausnahme bildet ein überdurchschnittlich leistungsstarker Schüler. Das Sprachvermögen der anderen, besonders in den Bereichen Wortschatz und Grammatik, bedarf jedoch eindringlicher Förderung.
2.2 Besondere Unterrichtsvoraussetzungen
Die Unterrichtsreihe dient zur Vorbereitung auf eine im November stattfindende Kursarbeit, die die Anforderungsbereiche Reproduktion, Reorganisation und Transfer abdeckt. Zudem reiht sich diese an die Vorgängerreihe Irland ("Past and Present“) mit einer geschichtlichen und interkulturellen Auseinandersetzung an. Durch dieses Vorgängerthema ist den Schülerinnen und Schülern bereits bewusst, dass auch bei Südafrika viele Perspektiven vorhanden sein werden, die jedoch aufgrund von mangelnder Zeit nicht behandelt werden können. Auch sind sie dadurch bereits mit geschichtlichen und interkulturellen Auseinandersetzungen vertraut, welches ihnen Offenheit für andere Kulturen mitgab.
3. Didaktische Analyse
Das Thema der Stunde What Are the Challenges of the Education System in South Africa?, welches in die Unterrichtsreihe Südafrika eingebunden ist, fördert in erster Linie die interkulturelle kommunikative Kompetenz, wie durch den Beschluss der Kultusministerkonferenz in den Bildungsstandards vorgesehen. Diese „ist gerichtet auf Verstehen und Handeln in Kontexten, in denen die Fremdsprache verwendet wird“ (2014: 19). Durch das Verstehen der Problematiken des Bildungssystems erkennen die Schülerinnen und Schüler einen Teil der politischen und sozialen Lage Südafrikas, vor allem aber verknüpfen sie den geschichtlichen und kulturellen Hintergrund mit den noch immer vorhandenen Folgen der Apartheid. Dabei steht der Zweig des Bildungssystems exemplarisch für eine Vielzahl an Langzeitfolgen, die das Leben südafrikanischer Bewohner beeinflussen. Auch stehen die gewählten Hauptaspekte (Zustand der Räumlichkeiten und Zugang zu Material, Qualifikationen der Lehrerinnen und Lehrer) exemplarisch für weitere Facetten, die betrachtet werden können, es zeitlich jedoch nicht möglich ist, auf jeden Aspekt einzeln und in Detail einzugehen.
Da das Thema momentan eine soziale und politische wichtige Angelegenheit ist, und noch für mehrere Jahre sein wird, welches die Schülerinnen und Schüler auch aus dem Bericht von Amnesty International herauslesen können (Mohamed 2020), wird die Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung deutlich. Es wird nicht nur Aufmerksamkeit für diese aktuellen Angelegenheiten geschaffen, sondern auch die zukünftige Entwicklung angeschnitten. Zudem wird auf diese Weise verstanden, weshalb es für viele Einwohner Südafrikas nahezu ausgeschlossen ist, die Kluft zwischen Arm und Reich zu verkleinern: Fehlende Fähigkeiten und Kompetenzen, die durch Bildungsmangel entstehen, behindern einen sozialen Aufstieg.
Ein weiterer Aspekt der zukünftigen Bedeutung ist die englische Sprache in Südafrika: Die Sprache gewinnt immer mehr an Bedeutung, sowohl als großflächiges Kommunikationsmittel, als auch in Bereichen wie Bildungs- und Geschäftsspähren (vgl. Hall 2020). Diese Unterrichtsreihe, und auch das Thema der Stunde, eignen sich besonders gut, um sich von den Perspektiven der amerikanischen Kultur zu lösen, die meist mit der englischen Sprache verbunden werden: „Für den Fremdsprachenunterricht (...) ergibt sich daraus die Notwendigkeit, sich von territorialen Repräsentationen der Zielkultur zu lösen (erst recht von monoterritorialen „Mutterlands“-Vorstellungen) und sich auf „sprachliche Referenzsysteme“ von Menschen zu beziehen, die mehr oder minder weit, mehr oder minder dicht über der Erde verteilt leben.“ (Breugnot, 2000: 306). Mit der Auseinandersetzung des Themas können die Schülerinnen und Schüler „ihre Wahrnehmungen und (Vor-)Urteile erkennen, hinterfragen, relativieren und ggf. revidieren“ oder auch bestätigt sehen (Bildungsstandards 2014: 20). Vorurteile könnten beispielsweise folgende sein: Es gäbe kein staatliches Geld für Schulen in ärmeren bzw. gebührenfreie Schulen für Schülerinnen und Schüler in wohlhabenderen Gebieten; es gäbe einen starken Lehrermangel, manche Klassen und Jahrgangsstufen würden aus diesem Grund zusammen unterrichtet werden, in vielen Gebieten herrsche eine hohe Kriminalitätsrate, die das Lernen der Schülerinnen und Schüler beeinflusse, usw.
Zur Einführung wird den Schülerinnen und Schülern auf der Tafel die Globalfrage der Stunde dargeboten. Mit dieser sollen die Schülerinnen und Schülern ihr Vorwissen aktivieren. Zudem entstehen in diesem Gespräch Vokabelfragen, die beantwortet und im weiteren Verlauf der Stunde genutzt werden können. Dafür wird eine Tafelseite in Anspruch genommen, auf der alle im Laufe der Stunde aufkommenden Vokabeln festgehalten werden können. Wenn möglich sollten diese nach Untergruppen geordnet werden.
In der ersten Erarbeitungsphase verschafft ein dreieinhalbminütiger Videoausschnitt einen Überblick über verschiedene Aspekte des südafrikanischen Bildungssystems. Mit diesem Überblick erlangen die Schülerinnen und Schüler eine Grundlage, mit der sie Informationen aus den folgenden Texten und Statistiken strukturell einordnen können. Das Video wurde einerseits aus zeitlichen Gründen gekürzt, aber auch, da die Finanzierung des universitären Bildungszweiges weniger relevant für die Schülerinnen und Schüler erscheinen wird. Den meisten wird dieser Sachverhalt bereits bewusst sein. Dies kann aber auch aus dem Kontext geschlossen und ebenfalls von der Lehrperson in den Gesprächsphasen erläutert werden. Zudem wurde sich für die Videosequenz entschieden, da diese die Authentizität erhöht und einen emotionaleren Zugang zum Thema schafft.
Aufgrund dieser Grundlage wird das bereits eingeführte Tafelbild im Plenum bearbeitet (M1). Eine freie Wahl der Darstellungsform, welche auch zum Beispiel ein Plakat, PowerPointPräsentation oder Ähnliches umfassen könnte, wäre insofern vorzugswürdig, als dass den Schülerinnen und Schülern dann keine Einschränkungen in der selbständigen Darstellung geboten wären. Es wurde sich jedoch gegen solche Darstellungsformen entschieden, damit die Schülerinnen und Schüler zwar zunächst unabhängig, schlussendlich bei der Besprechung aber gemeinsam ein Tafelbild erstellen. Auch ist dies aus zeitökonomischer Sicht sinnvoller, da sich die Schülerinnen und Schüler somit auf eine tiefere Auseinandersetzung der Inhalte und Verständnis der breitgefächerten Problematik konzentrieren können. Zudem ist es wichtig, dass die Ergebnisse schriftlich festgehalten werden, um eine langfristige physische Sicherung zu erzielen.
Die Wahl des Videos eignet sich besser als beispielsweise Zitate, Karikaturen oder weitere Texte, da die Schülerinnen und Schüler auf diese Weise visuelle Einblicke sammeln können. Viele werden beispielsweise schon von überfüllten Klassenräumen gehört haben, doch mit den visuellen Impulsen erkennen sie das Ausmaß.
Als Arbeitsgrundlage für die zweite Erarbeitungsphase werden zwei Textausschnitte eingesetzt, in denen die gering vorhandenen Qualifikationen der Lehrkräfte und die mangelnden Zustände der Schulgebäude bzw. zugehörigen Komplexen, sowie der fehlende Transport für weite Schulwege thematisiert wird und Ursachen erläutert werden. Diese Texte wurden ebenfalls gekürzt, sodass nicht relevante, sich wiederholende oder zu zahlenlastige Fakten Schülerinnen und Schüler nicht demotivieren bzw. überfordern. Zudem wurden als Hilfe für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler einige Vokabeln zunächst auf englischer Sprache erklärt, um diese Sprache so viel wie möglich beizubehalten. Zusätzlich wurde ein Wort auf Deutsch übersetzt, da es dort womöglich weitere Verständnisschwierigkeiten gegeben hätte. Nach einigen Minuten der Erarbeitung fragt die Lehrperson aktiv and die Schülerinnen und Schüler gewandt, ob es Fragen zum Text gibt. Falls einige unsicher wirken sollten, kann ein Schüler oder eine Schülerin aufgerufen werden, um den Inhalt grob zu erklären. Die erste Statistik (M5) verdeutlicht den geringen Anteil an Zugang zu Geräten wie Smartphones oder Laptops im Jahre 2020, die zum Lernen im Haushalt genutzt werden können. Aufgrund der momentanen pandemischen Lage beinhaltet die Statistik besondere Aktualität, aber auch Voraussichten für die Zukunft. Es werden beispielsweise folgende Fragen gestellt: How does access to digital resources influence student's continuity of learning? Does it have an effect on future classes? If yes, in which ways? Auf diese Fragen wird besonders in der Vertiefung genauer eingegangen, wenn ein Vergleich zu Deutschland mithilfe von zwei weiteren Statistiken (M6) gezogen wird. Deutschland dient exemplarisch für europäische Gebiete und bietet aufgrund der kulturellen Nähe einen veranschaulichten Zugang. Diese Diagramme werden mithilfe des Beamers und Whiteboards angezeigt, sodass die Schülerinnen und Schüler gezwungen sind den Blick nach vorne zu richten und ermutigt werden am Unterrichtsgespräch teilzunehmen.
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- Arbeit zitieren
- Stefanie Gerrits (Autor:in), 2020, Probleme des südafrikanischen Schulsystems erkennen und beschreiben (12. Klasse Englisch, Gymnasium), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1294360
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