Im Rahmen dieser Arbeit wird vorerst lediglich auf die sich im wissenschaftstheoretischen Bereich befindende qualitative Studie (qualitative study) eingegangen. Anders als beim quantitativen Vorgehen, arbeitet die qualitative Inhaltsanalyse mit offenen Fragen, welche den Befragten viel Spielraum beim Antworten sowie der Berücksichtigung der jeweiligen Interaktionen zwischen Befragten und Interviewer einräumt.
Dies hat den Vorteil, dass Befragte sich auf verschiedenste Art äußern können, was sowohl die Kategorienbildung als auch den Untersuchungsablauf an sich, also die Annahmen und Instrumente zu einem dynamischen Prozess werden lässt, welcher sogar bis in die Codierungsphase nicht als abgeschlossen gilt. In der Forschung bezeichnet man dieses Phänomen als Emergente Flexibilität.
Für die Erstellung des Interviewleitfadens, welchem die Aufgabe der Messung des Konstruktes Orientierungsbedürfnis der Befragten zukommt, orientiert sich diese Arbeit an dem von Matthes 2005 vorgefertigten Instrumenten.
Bei der Konstruktion von einem qualitativen Interviewleitfaden gilt es, prinzipiell ein paar Fallstricke zu beachten, wenn die vorab durchgeführte Planung der Datenerhebung - selbiges gilt für das Interview an sich - eine genügende empirische Güte aufweisen soll.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
A1) Konzeption eines qualitativen Interviewleitfadens 5-7 Seiten
Charakteristiken und Ablauf der qualitativen Inhaltsanalyse
Gestaltung des Fragenkataloges und Erörterung der Konzeption
Begründung und Gestaltung der Auswahl der Fragen im Interviewleitfaden
Qualitative Stichprobe „Sampling“
Der Leitfaden
A2) Evaluation der Transkription
Begriffserklärung Transkription und deren Anwendung
Transkriptionssysteme und ihre Restriktionen
Historischer Bezug der Qualitativen Transkription
A3) Gütekriterien der qualitativen Forschung
Bedeutung der Gütekriterien in der qualitativen Forschung
Explikation mit Bezug auf Gütekriterien im Bereich der Qualitativen Forschung
Beschreibung vier spezieller qualitativer Gütekriterien
Resümee der Gütekriterien zur Auswertung von qualitativen Inhaltsanalysen
Anwendung der Techniken auf den Evaluations Bereich einer qualitativen Inhaltsanalyse
Anhang mit Leitfrageninterview
Die Begrüßung/ Formaler Teil
Spezieller Teil / Hauptfragen
Schluss mit Danksagung
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
a. a. O. am angegebenen Ort
Abb. Abbildung
Aufl. Auflage
Bd. Band
Bde. Bände
Diss. Dissertation
ebd. ebenda
et al. und andere
f. folgende Seite
ff. folgende Seiten
Hrsg. Herausgeber
Jg. Jahrgang
o. J. ohne Jahr
o. O. ohne Ort
o. V. ohne Verfasser
o. S. ohne Seite
S. P. Sensible Phase
vgl. vergleiche
ggf. gegebenen falls
z.b. Zum Beispiel
bsph. beispielshalber
AMA American Marketing Association
QMS Qualität Management System
e.q.I. evaluativen qualitative Inhaltsanalyse
i.s.q.I inhaltlich strukturierenden qualitative Inhaltsanalyse
Tabellenverzeichnis
Tab. 1 Quelle: Matthes 2005 enthalten in der Aufgabenstellung der SRH.
Tab. 2 Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an Vogt, S. und Wagner, M. S.71.
Tab. 3 Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an Döring 3. Kapitel 3.2- 3.3 Absatz.
Alternative A
A1 Konzeption eines qualitativen Interviewleitfadens 5-7 Seiten
Charakteristiken und Ablauf der qualitativen Inhaltsanalyse
Bei der Konstruktion von einem qualitativen Interviewleitfaden, gilt es prinzipiell ein paar Fallstricke zu beachten, wenn die Vorab Planung der Datenerhebung- selbiges gilt für das Interview an sich, eine genügende Empirische Güte aufweisen soll. So kann manch einer, leider schon bei der Planungsphase seinen Grenzen gewahr werden, Bsp.. hierfür ist ua. die prinzipielle Wahl des Untersuchungsdesigns. Bei diesem Ersten Schritt zur Planung, unterscheidet man grob neun Verschiedene Klassifikationsarten, welche wiederum alle ihre spezifischen Vor-, und Nachteile beinhalten, so Döring und Bortz1. Im Rahmen dieser Arbeit wird vorerst, lediglich auf die sich im wissenschaftstheoretischen Bereich befindende qualitative Studie (qualitative study) eingegangen. Welche Mayring mit folgenden Charakteristiken umschreibt „Der qualitativen Inhaltsanalyse geht es darum, die Grundform des Interpretierens von Text mit inhaltsanalytischen Regeln beschreibbar und überprüfbar werden zu lassen. Sind mit diesen Verfahren Zuordnungen von Kategorien zum Textmaterial regelgeleitet vorgenommen worden, so lassen sie sich gegebenenfalls quantitativ (Kategorienhäufigkeiten in bestimmten Textsegmenten) weiterverarbeiten2.“ Anders als beim quantitativen Vorgehen, arbeitet die qualitative Inhaltsanalyse mit offenen Fragen, welche den Befragten viel Spielraum beim Antworten, sowie der Berücksichtigung der jeweiligen Interaktionen zwischen Befragten und Interviewer einräumt. Dies beinhaltet den Vorteil, dass Befragte sich auf verschiedenste Art äußern können, was sowohl die Kategorienbildung wie auch den Untersuchungsablauf an sich, also die Annahmen und Instrumente zu einem dynamischen Prozess werden lässt, welcher sogar bis in die Codierungsphase nicht als abgeschlossen gilt. In der Forschung bezeichnet man dieses Phänomen als Emergente Flexibilität3. Bei der Grundlegenden Konzeption einer qualitativen Inhaltsanalyse, unterscheidet Kuckartz in fünf verschiedene Phasen des Vorgehens4:
In der Planungsphase kommt es zur Formulierung der Forschungsfrage, welche bei der qualitativen Inhaltsanalyse der oben genannten Emergente Flexibilität einher fällt. In selbiger geht auch die Bildung von ersten Hypothesen einher, obwohl es in diesem Fall nicht zwingend notwendig ist. In der Entwicklungsphase kommt es idr. zur Bildung eines Kategoriensystems, welches von Hussy et al. als Kern der Inhaltsanalyse betitelt wird, da hier alle relevanten Textbedeutungen zusammengefasst werden um codier Regeln fest zu legen, welche eine Verbindung zu den Items schaffen5. In der Testphase kann ein Pretest stattfinden, um zu prüfen ob mehrere Codierer zu den gleichen Ergebnissen kommen. In der eigentlichen Codier Phase kommt es zumindest bei einer Indikativen Kategorienbildung zur Auswertung des ges. Daten Materials, sowie Verteilung, um Fehler und Abweichungen auf zu decken. Dabei geschieht diese eher hermeneutisch- interpretativ wobei das ges. Datenmaterial auch nach Benutzung noch relevant bleibt. Letztlich wird in der Auswertungsphase die Durch die inhaltliche Analyse gewonnen Daten Statistisch ausgewertet, wobei die Statistische Daten auch eine Nebenrolle einnehmen können oder sogar ganz entfallen dürfen6.
Gestaltung des Fragenkataloges und Erörterung der Konzeption
Für die Erstellung des Interviewleitfadens, welchem die Aufgabe, der Messung des Konstruktes Orientierungsbedürfnis der befragten zukommt, orientiert sich diese Arbeit an dem von Matthes 2005 vorgefertigten Instrumenten7:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 1 Quelle: Matthes 2005
Das wir das Konstrukt einfach so von Matthes übernehmen können, ist ein in der Forschungsrealität selten vorkommender Fall, der uns einen Großteil der Operationalisierung, welchen u.a. auch die dimensionale Analyse inkludiert erspart. Anders als bei der evaluativen qualitativen Inhaltsanalyse (e.q.I), gilt es bei der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse (i.s.q.I)- in mehrerer Hinsicht zu unterscheiden, so werden die Auswertungskategorien u.a. durch die Textinhalte der Themen und Unterthemen generiert, da die Hauptthemen mehr oder weniger in Ableitung aus der Forschungsfrage zu generieren sind, welche wie oben erwähnt lautet: Wie kann man das Orientierungsbedürfnis der Befragten Messen8. Der bei der i.s.q.I dieser Fall angewandte Prozess der Deduktiven Kategorienbildung ist insofern von Nöten, da wir bisher noch keine Forschungsdaten zur Evaluation erheben konnten, welch uns ein induktives vorgehen ermöglichen. Mit einem anschaulichen Bsp. beschreiben Vogt und Werner den Prozess der deduktiven Kategorie Bildung, nach welchem Kategorien als Schubladen für Antworten zu betrachten sind, welche der Forschende auf Grund des sich angeeignetem Wissen-welches er in Form von Theorien, Studien und bestehender Empirie erworben hat, zu füllen vermag. Ferner verweisen die beiden auf die Wichtigkeit der deduktiven Kategorien bei der Entwicklung des Leitfadens, sowie der Auswertung erhobener Daten9. Um die korrekte Zuordnung der Kategorien, hin zu den Items zu gewährleisten, benötigt der Forschende im weiteren Verlauf, neben der bloßen Kategorie Bezeichnung noch spezifische Regeln, welche es ihm ermöglichen, die Textstellen einer Bestimmten Kategorie hin zu untergliedern. Hierfür benötigen die Kategorien genaue Definitionen, welche mit Ankerbeispielen gedeckt werden, das Aufstellen der Codier Regeln ist ebenfalls fundamental, da diese nichts anderes Enthalten als die Aspekte welch eine Textstelle enthalten muss, um einer gewissen Kategorie entsprechen zu dürfen10. Jedoch gibt es nah Kuckartz Dresing, Rädiker und Stefer auch Kategorien, welche nicht zwingend einer Codierung unterführt werden müssen, diese sind dann in der Regel Selbsterklärend. Er empfiehlt bei der Kategorisierung auf folgende Aspekte zu Achten. So sollten diese, um zu umfangreichen Ergebnissen zu gelangen, weder zu feingliedrig noch zu umfangreich gestaltet sein. Es empfiehlt sich außerdem durch das Aufstellen von Codier Regeln, eine gewisse Trennschärfe der Kategorien zu fördern. Ferner sollten die einzelnen Kategorien immer einen Bezug zur Fragestellung und den Forschungszielen aufweisen, gerade im späteren Verlauf der induktiven Datenerhebung dieser mehrere Interviews zur Prüfung herangezogen werden11.
Begründung und Gestaltung der Auswahl der Fragen im Interviewleitfaden
Der Quantitative Aspekt des Interviewleitfadens, also die Anzahl an Fragen wurde auf ein Minimum reduziert, welches in diesem Fall neun Fragen darstellt, um die Kooperationsbereitschaft der Versuchspartner nicht zu strapazieren auch wenn z.T. darauf verwiesen wird, eher zu viel als zu wenig bei entstandener Chance zu fragen12. Die Gestaltung der einzelnen Fragen kann in der dafür vorgesehenen Literatur, auf dafür vorgesehene grundlegende Gestaltungsmuster zurückverfolgt werden. Söckefeld verweist darauf, dass die Fragen grundsätzlich auf zwei Arten gestellt werden können, welche sind 1) geschlossene Fragen 2) offene Fragen, auf welche eine prinzipielle Begrenzung anhand der in Fragekommenden Antwortmöglichkeiten Möglichkeiten stattfindet. Ersteres findet seine Anwendung ua. in der Frage nach dem Geschlecht (M/W/D), letzteres kann die Frage nach dem Ort der Geburt Darstellen, diese Frage kann zwar auch als bedingt begrenzt angesehen werden, jedoch ist dies im Verhältnis der Sinnstiftung zu betrachten und somit als offen zu betrachten13. Bei der Gestaltung der Fragen wurde auf folgende Aspekte wertgelegt14. Im Rahmen der hier angewandten unstandardisierten Erhebung kommen größten Teils offene Fragen zum Einsatz, um individuelle antworten zu garantieren15.
Die Fragen an sich sind möglichst einfach gehalten, was dem Forschenden ua. einen Verzicht auf dem Interviewpartner wahrscheinlich unbekannte Fachtermini wie auch Fremdwörter, welche seine Sprachlichen oder Kognitiven Fähigkeiten übersteigen könnten, nahelegt. Auch kommt es bei den Fragen nicht zu suggestiver Beeinflussung z.b. durch Doppel Verneinung, hypothetischer Formulierung, Verallgemeinerungen, Subsumierung von Sachverhalten oder ähnlichen Beeinflussungstechniken16. Die Fragen sind demnach alle eindeutig, so kurz wie möglich gehalten, decken immer nur einen Konkreten Fragenbereich ab, auch sollten die Fragen im Anhang niemanden überfordern.
Um das Antwortspektrum der der Ja/ Nein Fragen zu umgehen wurden die Fragen um die von Kursen erwähnten Gestaltungskriterien erweitert. Dies meint u.a. die Benutzung von textgenerierenden Fragen, aufrechterhaltenden Fragen, Weiche Fragen sowie Prozessorientierte Fragen und Abtönungspartikel. Provokative Fragen finden in diesem Interviewleitfaden keine vorsätzliche Berücksichtigung17. Ein Konkretes Beispiel finden wir bsph. In der Gestaltung der Frage 2 innerhalb der ersten Dimension diese lautet Für was für Themen interessieren sie sich denn? Bitte priorisieren sie diese? Zu beachten ist, dass die Forderung nach Präzisierung, lediglich gestellt wird, wenn in die Tiefe gegriffen werden muss, um das Item subjektive Wichtigkeit vollends zu erfassen.
Qualitative Stichprobe „Sampling“
Unter einem Sample einer Stichprobe verstehen Halb Mayer und Salat die Auswahl der zu Untersuchenden Fälle einer Grundgesamtheit, welche man im Rahmen der qualitativen Erhebung eher als Forschungsfeld bezeichnet18. Zuerst sei an dieser Stelle auf den Forschungsökonomischen Kontext verwiesen, welcher maßgeblich bei der Gestaltung des Stichprobendesigns mitbestimmt. So werden anders als bei einem quantitativen Design, bei der qualitativen Stichprobe meist eine Überschaubare Anzahl an Daten evaluiert. Da es bei wenigen Daten keinen Sinn macht seine Stichproben aus einem Unbekannten Feld zu ziehen, kommt so Glaser und Strauss hier die bewusste bzw. absichtsvolle Auswahl von Fällen zum Einsatz, Da Vollerhebungen meist zu aufwendig sind Unterscheidet man durch die Teilerhebung in drei Ansätze 1) Die Theoretische Stichprobe 2) Die Fallauswahlgemäß einem qualitativen Stichprobenplan sowie 3 ) Der gezielten Auswahl von Fällen19. Döring beschreibt das Ziel einer Stichprobe darin, eine auf Interpretation beruhende, detaillierte Rekonstruktion jedes einzelnen Falles zu liefern20. Da wir in unserem Untersuchungsdesign bereits einen gewissen Informationsgehalt über die zu untersuchenden Personen haben, durch die Zielgruppendefinition, kann man hier eine deduktive Stichprobenziehung anwenden auch Inspektion genannt. Dabei kommen verschiede Vorteile zum Tragen, zb. jener das man gezielt Personen auswählen kann, welche zum Stichprobenplan, sowie dem Prinzip der Varianzen Maximierung- erstrebt durch Heterogenität, am ehesten naheliegen21.
Der Leitfaden
Dieser dient nach Mayerhofer jenen Aspekten des Forschungsthemas, welche nach Möglichkeit zur Sprache kommen sollen, wobei er gleichzeitig ein dafür Sorge trägt, keinen dieser zu vernachlässigen gleichzeitig jedoch die Aspekte in Stichpunkten oder Fragevorschlägen eine Zusammenstellung zu geben. Wobei die Fragenformulierung wie auch die Reihenfolge der zu erfragenden Items dem Forschenden, unter oben erwähnte Einhaltung der gegebenen Bedingungen freisteht22.Das angestrebte Untersuchungsdesign ist ein Halbstrukturiertes Interview, welches sich dem Instrument eines Interviewleitfadens bedient. Dazu stellt es wie oben bereits angeführt bis auf wenige Ausnahmen, offene Fragen, welche von den Veruchspartnern möglichst selbständig beantwortet werden sollen, um eine große Fülle an auszuwertenden Daten zu generieren. Auch wenn es eine gewisse Formale Struktur gibt, welche eine solche Befragung in formale Phasen untergliedert, können dennoch einzelne Fragen bei Bedarf vorgezogen oder nach hinten verschoben werden so Döring und Bortz23. Die Formale Struktur gliedert sich nach Reinhardt und Ornau, sowie Bacher und Howarth in eine Begrüßungsphase, in welcher allgemeine Informationen über den Ablauf und die Zielsetzung des Interviews besprochen werden. Dem folgend der formale Teil, in welchem Namen, Alter, Ort und Datum, Beginn und Ende des Gesprächs erfasst, als auch Dienstalter, Geschlecht und falls gegeben aktuelle Position im Unternehmen schriftlich festgehalten werden. Im Speziellen Teil des Interviews, kommen nun die durch die oben erwähnte Ableitung erstellte Fragen zum Tragen. Im Schlussteil können die Interviewer dann noch einmal auf spezielle, bisher nicht angesprochene Themenbereiche aufmerksam machen. Ist dies getan, folgt eine Danksagung sowie die bitte um Einverständnis zur Evaluation der Datensätze, welche auch die weitere Konnotation der Erhebung beinhaltet24.
Aufbau einer Empirischen Arbeit25:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 2 Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an Vogt, S. und Wagner, M. S.71
A2 (20 Punkte, Umfang: ca. 2-4 Seiten)
Erörterung was unter der Transkription qualitativer Interviews zu verstehen ist. Hierbei wird auf die Notwendigkeit der Transkription im historischen Kontext der psychologischen und sozialwissenschaftlichen Forschung eingegangen. Darstellung der typischen Transkriptionsregeln für die Verschriftlichung von Interviews.
Begriffserklärung Transkription und deren Anwendung
Hussey et al. definiert Transkription folgend: „Datenmaterial zu transkribieren bedeutet, es von einer auditiven in eine schriftliche Form zu überführen. Zu transkribieren sind also beispielsweise Interviews, Gruppen- Diskussionen oder auch natürliche Gespräche, die zum Zweck der Datenerhebung aufgezeichnet wurden. Die Transkription ist zwar aufwändig, für eine systematische Auswertung aber unverzichtbar“26.Grob gliedert sich diese in drei Phasen 1) Aufbereitung 2) Analyse und 3) Systematisierung. Dabei hängen nach Döring et al. die jeweiligen Arbeitsschritte, ihm Rahmen der Aufbereitung des Rohmaterials einer qualitativen Studie zu vollziehen sind, von verschiedenen Faktoren des Projektes ab, diese sind z.b. Art der Daten, Größe des Forschungsprojektes. Auch wichtig ist es ob die Daten Manuell oder Computergestützte Transkription erfahren27. Ein besonderer Stellenwert hält hier das Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse, so Mayring, welches als Ziel die Reduktion des Interviewmaterials unter Erhaltung priorisierter Inhalte hat. Das Übergeordnete Ziel ist die Herausfilterung einer bestimmten Struktur, um die Bildung eines angemessenen Kategoriensystems zu garantieren28. Die Optimale Vorbereitung des Materials, kann in sieben von Kuckartz festgelegten Arbeitsschritten erfolgen. So kommt es im ersten Arbeitsschritt zur Festlegung der Transkriptionsregeln wie auch der Entscheidung hin zu einem der Analyse angemessenem Transkriptionssystem. Im zweiten Schritt wird der Text transkribiert. An Dritter Stelle steht das Korrekturlesen und ggf. angleichen von erwartenden Parametern. Im Vierten Schritt kommt es zur Anonymisierung der Daten, fanden alle Daten durch ihre Transkription, im Schritt fünf werden die Daten formatiert, um die Möglichkeiten eines QDA-Programms optimal zu nutzen. Im Sechsten Schritt finden die Daten als RTF- oder DOC/X-Datei eine Archivierung bevor sie letztlich in Schritt sieben In die QDA-Software (Qualitative Data Analysis), importiert werden29.
Transkriptionssysteme und ihre Restriktionen
Da sich die qualitative Transkription u.a. dadurch von der quantitativen Unterscheidet, dass diese ihren Fokus darauflegt, wie etwas gesagt wurde, eröffnen sich hierdurch völlig neue Phonetischen und Phonologische Möglichkeiten des Verstehens. Natürlich sorgt dies dafür, dass die einfache Transkriptionsregeln der Formatierung wie sie in der quantitativen Forschung Anwendung finden hier nicht mehr ausreichen, stattdessen benötigt man Regeln die Intonation betreffend, gemeint ist die Betonung betreffend. Diese Regeln müssen in ihren Geltungsbereich folgende neue Überlegungen mit einbeziehen. Die Beachtung der Pausen und zwar auf die Sekunde genau, mögliche Sprechüberlappungen, Wortabbrüche und Verschleifungen, sowie Letzens eine exakte Darstellung des Gesprochenen was auch die Dialekte inkludiert30. Folgende optionale Transkriptionsmöglichkeiten können nach Kuckartz mit in die Überlegungen Fließen. Angefangen bei offensichtlichen Aspekten wie z.b. der Betonung, Lautstärke was auch die oben bereits angeführte Intonation mit einbezieht, kann es dann, wenn optional erwünscht, detaillierter werden. So können auch Gestikulation, Mimik oder Paraverbale Äußerungen mit einbezogen werden. Zu Letzt bleibt nur zu erwähnen, dass die Transkription ein sehr aufwendiges Unterfangen ist und deswegen einfache Transkriptionssysteme, meist vollkommend ausreichend sind31. Wie oben erwähnt, ist die Transkription jedoch mit der Datenaufbereitung noch nicht abgeschlossen, im nächsten Schritt werden die qualitativen Daten, also mit dem Ziel des Verstehens von Bedeutung hin ausgewertet.
[...]
1 Vgl. Döring, N. Bortz, J. (2016), 7. Kapitel 1. Absatz
2 Mayring (2010), S. 602
3 Vgl. Bortz, J. Döring, N. (2006), S.309; Hussy, W. Schreier, M. Echterhoff, G. (2013), S.191
4 Vgl. Kuckartz, U. (2014), S.49-52
5 Vgl. Hussy, W. et al. (2013), S. 256
6 Vgl. Kuckartz, U. (2014), S.49-52
7 Matthes (2005)
8 Vgl. Kuckartz, U. (2014), S. 79
9 Vgl. Vogt, S. Werner, M. (2014), S.23
10 Vgl. ebd. (2014), S. 510-511
11 Vgl. Kuckartz, U, Dresing, T. Rädiker, S. Stefer, C. (2008), S. 36-38
12 Vgl. Weller, S. (1998), S. 376
13 Vgl. Sökefeld, M. S. 102-103
14 Vgl. Schnell, R. Hill, P. Esser, E. (1999), S. 309-312
15 Vgl. Hussy, W. et al. S. (2013), S.74; Bortz, J. Döring, N. (2008), S. 309
16 Döring, N. (2016), 10. Kapitel 58. Absatz in Tab. Regeln zur Formulierung von Fragen für qual.-Befr.
17 Vgl. Kruse, J. (2014), S. 222; Bacher, J. Howarth, I. (2011), S. 46
18 Vgl. Habmayer, E. Salat, J. (2011), S.1
19 Vgl. Glaser, B. G. Strauss, A. L. (1999), S.244-246
20 Vgl. Döring, N. (2014), S. 1492
21 Vgl. Merkens (1997), S.98
22 Vgl. Mayerhofer, S.6
23 Vgl. Döring, N. Bortz, J. (2016), 10. Kapitel 3. Absatz
24 Vgl. Reinhardt, R. Ornau, F. (2015), 4. Kapitel 4.3. Absatz; Bacher, J. Howarth, I. (2011) S. 46
25 Vgl. Vogt, S. Werner, M. (2014), S.71
26 Hussy, W. et al. (2013), S. 246
27 Vgl. Döring et al. (2016), 11. Kapitel 3. Absatz
28 Vgl. Mayring (1985), S. 197
29 Vgl. Kuckartz, (2014), S. 133
30 Vgl. Dressing, T. Pehl, T. (2015), S. 26
31 Vgl. Kuckartz, U. (2014), S.135; Hussy, W. et al. (2014), S. 247
- Arbeit zitieren
- Eloy Veit (Autor:in), 2020, Konzeption eines qualitativen Interviewleitfadens. Gütekriterien der qualitativen Forschung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1293237
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