Seit 1949 ist im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland der Anspruch auf Gleichheit und die Gleichberechtigung von Mann und Frau in Artikel 3 verankert. In § 75 des Betriebsverfassungsgesetzes wurde 1972 die Gleichbehandlung festgehalten und ebenfalls 1980 im arbeitsrechtlichen EG-Anpassungsgesetz. Knapp die Hälfte aller Erwerbstätigen sind Frauen. 70% der Führungspositionen in der ersten Führungsebene sind jedoch von Männern besetzt. Die aktuellen Zahlen zum Anteil von Frauen in Führungspositionen variieren und sind nur schwer vergleichbar, da oft unterschiedliche Definitionen des Begriffs Führungsposition zugrunde liegen. Fest steht aber, dass „Frauen in keinem Wirtschaftszweig einen Anteil an höheren Positionen erreichen, der ihrem Anteil an den Beschäftigten entspricht“.
Laut Mirkozensus (2004) liegt der Frauenanteil im Topmanagement bei 12%, während der Männeranteil 22 % beträgt. Rund ein Drittel aller erwerbstätigen Frauen ist in einer Führungsposition tätig. Dabei gilt: je größer das Unternehmen, desto geringer der Frauenanteil in oberster Führungsebene. So sind in den 100 größten Unternehmen Deutschlands insgesamt 685 Männer im Vorstand tätig und nur vier Frauen. Angesichts dieser Lage stellt sich die Frage nach Ursachen für den geringen Anteil von Frauen in Führungspositionen. Stehen sich Frauen selber im Weg? Wollen Frauen tendenziell gar nicht führen? Ist die Familienplanung ein Hindernis? Wird Frauen der Anstieg in eine Führungsposition von Strukturen des Unternehmens behindert? Wie wirken sich Mechanismen der Gesellschaft wie die soziokulturelle Entwicklung oder geschlechtsspezifische Stereotype auf die Karriere der Frauen aus? Seit Jahrzehnten werden diese Fragen in der Literatur diskutiert, und Entwicklungen dokumentiert. Erklärungsansätze bestehen unter anderem aus historisch-kultureller, wirtschaftspolitischer, personalpolitischer, entwicklungsbiologischer, psychoanalytischen, soziologischen oder sozialpsychologischer Perspektive. Sie stehen in einem interdependenten Verhältnis und bieten alle wohl eher Teilerklärungen.
Die vorliegende Arbeit konzentriert sich vor allem auf psychologische Aspekte, wird aber Blickwinkel der anderen Wissenschaften berücksichtigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff Führung
- Anforderungen an Führungskräfte
- Definition Führungskraft
- Ansprüche an Führungskräfte
- Führungstheorien / Führungsstile
- Eigenschaftsorientierter Ansatz
- Verhaltensorientierter Ansatz
- Situationstheoretischer Ansatz
- Interaktionstheoretischer Ansatz
- Führungsverhalten von Frauen im Vergleich zu Männern
- Erklärungsansätze für die geringe Anzahl an Führungsfrauen
- Die Gleichheitstheorie
- Gleiche Potenziale
- Frauenförderung
- Die Differenztheorie
- Stereotype
- Konkurrenzverhalten
- Think Manager – Think Male
- Die Dekonstruktion
- Die gläserne Decke
- Old Boys Network
- Token Woman
- Queen Bees
- Karrierehindernisse
- Die Vereinbarkeit von Karriere und Familie
- Der Einkommensnachteil der Frauen
- Nicht-bewusste Karriereplanung und Karriereambivalenzen
- Die Gleichheitstheorie
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen in Deutschland. Sie analysiert die Ursachen für diese Diskrepanz und beleuchtet verschiedene Erklärungsansätze, die sich aus der Gleichheitstheorie, der Differenztheorie und der Dekonstruktion ableiten lassen. Die Arbeit untersucht zudem die Rolle von Stereotypen, Karrierehindernissen und dem Einfluss der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
- Analyse der Ursachen für die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen
- Untersuchung verschiedener Erklärungsansätze, darunter die Gleichheitstheorie, die Differenztheorie und die Dekonstruktion
- Bedeutung von Stereotypen und Karrierehindernissen für die Karriere von Frauen
- Einfluss der Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf die Karriereentwicklung von Frauen
- Diskussion von Erfolgsfaktoren für eine weibliche Karriere und mögliche Veränderungen in der Zukunft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen in Deutschland dar und skizziert die Forschungsfrage. Sie beleuchtet die historische Entwicklung der Gleichstellungsdebatte und die unterschiedlichen Perspektiven auf die Ursachen des Problems. Das zweite Kapitel definiert den Begriff „Führung“ und stellt verschiedene Definitionen aus der Literatur vor. Im dritten Kapitel werden die Anforderungen an Führungskräfte im Allgemeinen und die spezifischen Erwartungen an weibliche Führungskräfte beleuchtet. Das vierte Kapitel widmet sich verschiedenen Führungstheorien und -stilen, wobei auch das Führungsverhalten von Frauen im Vergleich zu Männern betrachtet wird. Das fünfte Kapitel analysiert verschiedene Erklärungsansätze für die geringe Anzahl an Führungsfrauen. Die Gleichheitstheorie wird vorgestellt, die auf gleiche Potenziale und die Notwendigkeit von Frauenförderung verweist. Die Differenztheorie beleuchtet Stereotype, Konkurrenzverhalten und das Konzept des „Diversity Managements“. Die Dekonstruktion analysiert die „gläserne Decke“, das „Old Boys Network“, die „Token Woman“ und die „Queen Bees“. Schließlich werden weitere Karrierehindernisse wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Einkommensnachteil von Frauen und nicht-bewusste Karriereplanung und Karriereambivalenzen bei Frauen diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen, die Gleichheitstheorie, die Differenztheorie, die Dekonstruktion, Stereotype, Karrierehindernisse, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Frauenförderung, Diversity Management, gläserne Decke, Old Boys Network, Token Woman, Queen Bees, Einkommensnachteil, nicht-bewusste Karriereplanung und Karriereambivalenzen.
- Arbeit zitieren
- Joana Hegemann (Autor:in), 2009, Frauen und Führung. Warum sind Frauen in Führungspositionen in Deutschland unterrepräsentiert?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129312
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