Die Forschungsfrage der vorliegenden Seminararbeit lautet: Welche verschiedenen Interventionsmöglichkeiten der Heilpädagogik gibt es für Kinder im Alter von 3-6 Jahren mit aggressivem Verhalten im Rahmen einer inklusiven Gruppenbetreuung (Kita) und wie sind diese in Bezug auf Vernachlässigung vor einem neurobiologischen Hintergrund einzuordnen?
Zu Beginn wird die Begrifflichkeit von aggressivem Verhalten definiert. Im Hauptteil werden theoretische Bausteine, wie das Störungsbild der Aggression und ein neurobiologischer Ansatz im Sinne von Vernachlässigung verdeutlicht. Der Fokus der Seminararbeit liegt auf dem Konzept einer heilpädagogischen Vorgehensweise zur Intervention von aggressivem Verhalten im inklusiven Gruppenalltag einer Kindertageseinrichtung. Hierbei wird ein sinnvoll durchdachtes und schrittweises Vorgehen geschildert.
Ein positives soziales Umfeld mit festen Bezugspersonen ist für Kinder enorm wichtig, um sozial-emotionale Fähigkeiten zu erwerben und sozial kompetentes Verhalten zu erlernen. Da die Fähigkeit der Eltern zur Gestaltung dieser optimalen Entwicklungsbedingungen ihres Kindes unterschiedlich gut entwickelt sind, kann die Ausformung vielseitig vernetzter Verschaltungen im Gehirn der betroffenen Kinder nicht immer voll entfaltet werden. Laut dem Statistischen Bundesamt liegt die Einschätzung einer Kindeswohlgefährdung aus dem Jahr 2020 im Bereich „Vernachlässigung“ im Alter von drei bis sechs Jahren zwischen 1146 (3-4 Jahre) und 920 Fällen (5-6 Jahre). Die Auswirkungen suboptimaler Entwicklungsbedingungen werden allerdings meist erst dann sichtbar, wenn die heranwachsenden Kinder Gelegenheit bekommen, ihre emotionale, soziale und intellektuelle Kompetenz unter Beweis zu stellen, z.B. in der Schule oder Kindertageseinrichtung. Eine unzureichende oder fehlende Erziehung begünstigt ein sozial abweichendes Verhalten. Aber auch trotz einer positiven Sozialisierung haben manche Kinder unterschiedliche Schwierigkeiten im sozialen Kontext. Die Bandbreite sozialer Abweichungen ist sehr vielseitig und reicht von dissozialem Verhalten über Aggressivität, Unsicherheit bis zur sozialen Ängstlichkeit. Da das Spektrum so umfangreich ist, wird die vorliegende Arbeit auf aggressives Verhalten in der frühen Kindheit beschränkt. Hier stellt sich die Frage, wie Kinder in pädagogischen Einrichtungen aufgefangen werden können, wenn das Elternhaus dies aus unterschiedlichen Gründen nicht gewährleisten kann.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Einführung und Eingrenzung der Thematik
1.2 Begriffsbestimmung
2 Theoretische Grundlagen und Interventionsmöglichkeiten
2.1 Das Störungsbild der Aggression
2.2 Neurobiologische Erkenntnisse in Bezug auf Vernachlässigung und Aggressivität
2.3 Interventionsmöglichkeiten/Konzeption der heilpädagogischen Vorgehensweise
2.3.1 Erkennen und Verstehen des Verhaltens
2.3.2 Günstiges Entwicklungsumfeld schaffen (Struktur und Sicherheit)
2.3.3 Positives Selbstkonzept und Bewältigungsstrategien fördern
2.3.4 Psychomotorik als Förderansatz
2.3.5 Gezielte Entspannungseinheiten begünstigen Ruhepausen
2.3.6 Einen äußeren Rahmen für Emotionen gestalten
3 Abschluss
3.1 Zusammenfassung und Beantwortung der Fragestellung
3.2 Fazit
Quellenverzeichnis
- Quote paper
- Katharina Schmitz (Author), 2022, Heilpädagogische Interventionen bei aggressivem Verhalten in der frühen Kindheit. Konzeption einer heilpädagogischen Vorgehensweise, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1292745
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