„Mit Ausnahme Roms hat keine Stadt der Antike bei der Nachwelt größeres Interesse gefunden, keine wurde glühender verehrt, keine schroffer abgelehnt als Sparta.“ Allerdings erweist sich das so sehr lieb gewonnene Bild des spartanischen Kriegerstaates hauptsächlich als ein Produkt athenischer Quellen. Unser Bild von Sparta stützt sich maßgeblich auf Quellen von Geschichtsschreibern, die allesamt nicht aus Sparta stammen wie etwa Plutarch, Herodot, Thukydides, Xenophon, Aristoteles oder Isokrates. Die Bevölkerung des lakedaimonischen Staates war dreigeteilt in Spartiaten, Periöken und Heloten. Diese Aufteilung der Gesellschaft ist im übrigen Griechenland ohne Parallelen. Die Ausbeutung der Heloten und gleichzeitig die Furcht vor ihnen bestimmte das Wesen des spartanischen Staates. Die Heloten wurden als Staatssklaven, gleichzeitig aber auch als Kriegsgegner betrachtet. Als Staatssklaven arbeiteten sie auf den Gütern der Spartiaten, sorgten für deren Lebensunterhalt und ermöglichten somit den Spartiaten ihr ganzes Leben
komplett dem Kriegswesen zu widmen. Andererseits erzwangen sie durch ihren Status als Kriegsgegner dieses Leben, weil sich die Spartiaten ständig vor ihren Aufständen fürchteten und daher kampf- und kriegsbereit sein mussten. Eng damit verbunden ist die „spartanische Lebensweise“. Schlichtheit in der Lebensführung
zielte auf eine Disziplinierung des spartanischen Lebens und auf eine Konzentrierung der Kräfte angesichts der wachsenden Bedrohungen (von innen durch die Heloten, von außen durch die Bedrohung der Perser oder durch die Konkurrenz zu Athen bis hin zum Peloponnesischen Krieg). Die innere Ordnung zielte auf die Gleichheit ihrer Bürger. Im Falle Spartas wurde die Gleichheit des Lebensstils der Spartiaten (homonoia) betont. Nach Raimund Schulz bedeutet Gleichheit in erster Linie soziale Gleichheit, die sich in der gleichen Lebensauffassung und Lebenseinstellung widerspiegelt. Diese Homoioi-Ideologie schuf eine Gemeinschaftsideologie, die das Streben des Einzelnen auf das gesamtstaatliche Interesse zentrieren sollte.
Inhaltsverzeichnis
- Grundlagen der Stunde
- Didaktische Planung der Stunde
- Planung des Verlaufs
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Unterrichtsentwurf zielt darauf ab, die SchülerInnen der 6. Klasse mit den Besonderheiten des Kriegerstaates Sparta vertraut zu machen. Dabei soll die Frage nach der Bewunderung für Sparta aus heutiger Sicht beleuchtet werden.
- Die Gesellschaftsstruktur Spartas mit Spartiaten, Periöken und Heloten
- Die spartanische Lebensweise mit Fokus auf Disziplin, Strenge und Gleichheit
- Die militärische Dominanz und die Bedeutung des Krieges in Sparta
- Die Bewertung Spartas aus heutiger Sicht und die Problematik von Freiheit und Gleichheit
Zusammenfassung der Kapitel
Der Unterrichtsentwurf beginnt mit einer kurzen Einführung in die historische Bedeutung Spartas und die Problematik der Quellenlage. Anschließend wird die Gesellschaftsstruktur Spartas mit ihren drei Bevölkerungsstufen (Spartiaten, Periöken und Heloten) erläutert. Die SchülerInnen sollen die Folgen dieser Aufteilung für das Leben in Sparta erkennen, insbesondere die Ausbeutung der Heloten und die daraus resultierende Kriegsbereitschaft der Spartiaten.
Im weiteren Verlauf der Stunde werden die SchülerInnen mit der „spartanischen Lebensweise“ vertraut gemacht. Dabei werden die Schwerpunkte auf Schlichtheit, Disziplin und Gleichheit gelegt. Die SchülerInnen sollen die Bedeutung dieser Lebensweise für die militärische Stärke Spartas verstehen und die Unterschiede zu anderen griechischen Städten erkennen.
Die Stunde endet mit einer Diskussion über die Bewunderung für Sparta aus heutiger Sicht. Die SchülerInnen sollen die einzelnen Merkmale Spartas bewerten und ihre eigene Meinung zu diesem Thema formulieren. Dabei sollen sie die Begriffe Freiheit und Gleichheit in ihren Überlegungen berücksichtigen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Kriegerstaat Sparta, die Gesellschaftsstruktur, die spartanische Lebensweise, die militärische Dominanz, die Bewunderung für Sparta, Freiheit und Gleichheit, sowie die Problematik der Quellenlage.
- Citation du texte
- Dipl. Math. Stefanie Winter (Auteur), 2009, Lehrprobe für 6. Klasse Gymnasium: "Der Kriegerstaat Sparta", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129244