Adipositas ist unserer Gesellschaft kein neues Problem der Gegenwart. Bereits aus dem 17. und 18. Jahrhundert gibt es beschriebene Fälle von Übergewicht und Adipositas. So beschreibt der Arzt Timaeus von Güldenklee (1600- 1667) in seinen Aufzeichnungen Casus Medicinales einen Buchhändler, welcher nicht mehr in der Lage war, Treppen zu steigen. Von Güldenklee verordnete eine Diät und ein paar der damals gängigen Medikamente. Leider stellt sich nur ein kurzfristiger Erfolg ein, der Buchhändler nahm tatsächlich etwas ab, setzte aber die Medikamente und die Diät eigenmächtig ab. So nahm der der Bauchumfang wieder zu und der Buchhändler verstarb kurze Zeit später (Stolberg, 2012). Im Gegensatz zu heute waren diese beschriebenen Fälle der Vergangenheit Einzelfälle, wo die mögliche Ursache wie eine Stoffwechselstörung nicht identifizierbar ist bzw. nicht näher beschrieben worden sind. Leider muss die World Health Organization (WHO) heute mittlerweile von einer Adipositasepidemie sprechen, welche es gilt mit allen Mittel zu bekämpfen, um die Folgen von Übergewicht und Adipositas einzudämmen. Die Ursachen für die rasante Ausbreitung von Übergewicht und Adipositas sind sehr vielschichtig, zu viel um an dieser Stelle darauf einzugehen. Weiterhin sind die Ursachen so vielschichtig, das eine genaue Analyse der möglichen Ursachen für Übergewicht und Adipositas in der Bevölkerung abschließend nicht zu beantworten ist.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Definition Übergewicht und Adipositas
1.1 Body Mass Index
2. Datenlage der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
2.1. Allgemeine Datenlage in Deutschland
2.2 Datenlage getrennt nach Männer und Frauen
2.3 Datenlage für die Zukunft nach OECD
3. Was sind die möglichen Ursachen für die Adipositas?
3.1 Unterernährung/ Mangelernährung
3.2 Folgen der Unterernährung/ Mangelernährung
3.3 „In Form“ und Ernährungspyramide als Prävention
4. Folgen von Übergewicht und Adipositas
4.1. Mortalität von Übergewicht und Adipositas
Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungen
Vortrag vom 21.01.2019
Handout
Einleitung
Adipositas ist unserer Gesellschaft kein neues Problem der Gegenwart. Bereits aus dem 17. und 18. Jahrhundert gibt es beschriebene Fälle von Übergewicht und Adipositas. So beschreibt der Arzt Timaeus von Güldenklee (1600- 1667) in seinen Aufzeichnungen Casus Medicinales einen Buchhändler, welcher nicht mehr in der Lage war, Treppen zu steigen. Von Güldenklee verordnete eine Diät und ein paar der damals gängigen Medikamente. Leider stellt sich nur ein kurzfristiger Erfolg ein, der Buchhändler nahm tatsächlich etwas ab, setzte aber die Medikamente und die Diät eigenmächtig ab. So nahm der der Bauchumfang wieder zu und der Buchhändler verstarb kurze Zeit später (Stolberg, 2012). Im Gegensatz zu heute waren diese beschriebenen Fälle der Vergangenheit Einzelfälle, wo die mögliche Ursache wie eine Stoffwechselstörung nicht identifizierbar ist bzw. nicht näher beschrieben worden sind. Leider muss die World Health Organization ( WHO) heute mittlerweile von einer Adipositasepidemie sprechen, welche es gilt mit allen Mittel zu bekämpfen, um die Folgen von Übergewicht und Adipositas einzudämmen. Die Ursachen für die rasante Ausbreitung von Übergewicht und Adipositas sind sehr vielschichtig, zu viel um an dieser Stelle darauf einzugehen. Weiterhin sind die Ursachen so vielschichtig, das eine genaue Analyse der möglichen Ursachen für Übergewicht und Adipositas in der Bevölkerung abschließend nicht zu beantworten ist. Es gibt direkte Zusammenhänge zum Beispiel zwischen Energiezufuhr und Bewegungszeit. Aber dies kann nicht der Alleinige Grund dafür sein, dass die rasant steigende Anzahl von Übergewicht und Adipositas damit alleine zu erklären sind. Welche Ausmaße diese Epidemie für Deutschland bedeutet, soll diese Ausarbeitung aufzeigen. Weiterhin soll unter der Fragestellung, ob aufgrund der verschiedenen Präventionsmaßnahmen eine Wende für Deutschland erkennbar ist, versucht werden darauf eine Antwort zu geben. Dafür wurden die zur Verfügung stehenden Daten in Augenschein genommen und für einen Kurzvortrag analysiert. Dieser Kurzvortrag wurde im Rahmen des Studienganges „Pädagogik im Gesundheitswesen“ präsentiert. Weiterhin werden die gewonnen Erkenntnisse in dieser Verschriftlichung dargestellt. So lassen sich die Entwicklungen im Bereich des Übergewichts und die Adipositas darstellen. Es werden die Ursachen, welche zu Übergewicht und Adipositas führen, kurz vorgestellt sowie die weiteren möglichen Folgeerkrankungen. In der Vorbereitung dieser Ausarbeitung wurde aber deutlich, dass dieses Problemfeld sehr viele Facetten aufweist und somit keine Abschließende Beurteilung und Lösungsansätze dieser Epidemie dargestellt werden kann. An dieser Stelle sei aber schon angemerkt, dass diese Epidemie alle Bereiche des Gesundheitswesen betrifft und entsprechende Vorplanungen getroffen werden müssen, da gerade im Bereich der Adipositas Körpergewichte von um die 200 kg und mehr an Körpergewicht auftreten können und zum Beispiel mit einem herkömmlichen Krankenwagen oder Rettungswagen vor ein nicht zu lösendes Problem stellen, wenn ein Transport eines Adipositaspatienten durchgeführt werden muss. So sind herkömmliche Tragestühle zum Beispiel von der Firma Utila® im Krankentransportbereich nur für ein Gewicht von 150 kg belastbar. Bei den Herstellern von Rettungsgeräten hat in den letzten Jahren ein Umdenken stattgefunden und die Angebotspallete wurde erweitert. Somit werden heute Tragestühle oder Tragensysteme mit einer Belastbarkeit von bis zu 230 kg angeboten wie bei der Firma Ferno®. Auch kommen in den letzten Jahren verstärkt Tragesystem wie die Power- Pro XT der Firma Stryker® zum Einsatz, welche Elektrohydraulisch betrieben werden, was dann eine Gewichtsbewältigung von bis zu 318 kg zulassen. Weiterhin wird das Rettungsdienstpersonal in ihrer täglichen Berufsausübung und bei der unterschiedlichen Bewältigung von Aufgaben durch dieser relativen neuen Technik entsprechend entlastet. Dem gegenüber stehen aber hohe Investitionskosten, welche entsprechend die Gesundheitskassen zusätzlich gegenüber einer herkömmlichen Investition einer manuell betriebenen Trage zusätzlich belasten würde. Allein an der Reaktion der Hersteller kann erkannt werden, welche Dimensionen das Problem Übergewicht und Adipositas allein in dem Bereich des Rettungsdienstes angenommen hat. In einer kurzen Internetreche, welche nicht repräsentativ ist, müssen in Großstäten wie Lübeck oder Dresden von bis zu 200 Einsätzen und mehr pro Jahr sogenannte Adipositas Transporte durchgeführt werden.
1. Definition Übergewicht und Adipositas
Unter Übergewicht wird ein im Vergleich des normalen Körpergewichtes ein erhöhtes Körpergewicht beschrieben, welches durch die Erhöhung des Körperfetteanteiles hervorgerufen wird. Von Adipositas (lat. adeps „Fett“) wird gesprochen, wenn eine Ausgeprägte Erhöhung des Körperfettes vorliegt (Wirth, 1997).
1.1 Body Mass Index
Um eine Abgrenzung von den unterschiedlichen Gewichtsklassen der Menschen und eine Einteilung und Bewertung vornehmen zu können, wird der Body Mass Index (BMI) verwendet. Die WHO verwendet den BMI, da dieser eine weltweite Vergleichsmessung zulässt. Folgende Einteilungen werden vorgenommen: bei einem Wert von unter 18,5 BMI wird von Untergewicht gesprochen, innerhalb von 18,5 bis 24,9 BMI ist das Normalgewicht, ab den Wert von 25 bis 29,9 BMI spricht man von Übergewicht und Werte über 30 BMI sind Adipositas. Innerhalb dieser Stufen gibt es nochmal eine Grad- Einteilung, um den Ausmaß der Adipositas eingrenzen zu können. Dies ist notwendig, um die beste Therapieform der Adipositas wählen zu können (WHO). Bei einem Adipositas Grad I (30- 34,9 BMI) und Grad II (35- 39,9 BMI) muss eine langfristige Therapieform dringend empfohlen. Bei einem Adipositas Grad III (über 40 BMI) kommen bei strenger Indikationsstellung auch operativer Verfahren zur Anwendung (Magenband oder Magenverkleinerung), um eine längerfristigeGewichtsreduktion Vornehemen zu können (Benecke & Vogel, 2003).
Der BMI muss manchmal kritisch betrachtet werden, da er bestimmte Gruppen der Bevölkerung nicht richtig erfasst, so kann der BMI nicht bei Schwangeren, Muskulöse Sportler, sehr Große oder sehr Kleinen Personen nicht angewendet werden, da hier das Ergebnis nicht richtig dargestellt werden kann. Der BMI setzt die Körpermasse bzw. das Körpergewicht eines Menschen in die Relation zu seiner Körpergröße im Quadrat.
Dazu wird folgende Formel verwendet:
Körpergewicht (in kg) geteilt durch Größe (in m) zum Quadrat.
Beispiel: Sie sind 1,70 Meter groß und 80 Kilogramm schwer. Dann rechnen Sie:
1,70 m x 1,70 = 2,89
Teilen Sie jetzt das Gewicht durch diesen Wert:
80 kgKG : 2,89 = 27,7 oder aufgerundet 28 – ist der Body-Mass-Index (BMI).
Der BMI ist nur ein Richtwert, womit es möglich ist, Veränderungen innerhalb einer Bevölkerungsgruppe nach zu weisen, aber der BMI hat auch seine Schwächen, womit eine Verlässliche Aussage nur schwer getroffen werden kann. Dies liegt daran, dass bestimmte Merkmale von Menschen nicht genauer berücksichtig werden kann, was dann zu einer Fehleinschätzung des BMI führen kann. Menschen mit einem hohen Anteil an Muskelmasse, sehr breitschultrige, sehr Kleine oder sehr große Personen, Personen mit pathologischer Wassereinlagerungen oder Schwangere Frauen können zu einer Fehleinschätzung des BMI´s führen. Somit sind die möglichen Schwächen von dem BMI aufgezeigt (DGE, 2016). Weiterhin kann es bei Vergleichen des BMI´s zwischen Volksgruppen von verschiedenen Kontinenten kommen, da hier die Körpergröße zu dem Körpergewicht nicht im richtigen Verhältnis steht. Hierzu zählt unteren anderem der Asiatische Raum, da dort lebenden Menschen ein anderes Körpermaß aufweist als die Bevölkerungsgruppen z.B. im Europäischen Raum. Daher würde ein Vergleich zwischen den Asiatischen Raum mit den Europäischischen Raum falsche Rückschlüsse hervorrufen. Anhand dieser beiden Beispiele soll verdeutlich werden, dass der BMI seine Schwächen hat, um eine einheitliche globale Gesamtaussage treffen zu können. Trotzdem wird der BMI als anerkanntes Maß weltweit verwendet. Um eine genauere Aussage treffen zu können, sollten somit andere Messgrößen hinzugezogen werden, um die Genauigkeit zu erhöhen. Hierunter zählt als Beispiel der Hüft- Taillen- Umfang. Sicherlich ist durch die Verwendung des BMI es möglich, einzelne Prognosen im Bezug auf die Entwicklung des Körpergewichts innerhalb einer Bevölkerungsgruppe zu zulassen. Dies ist unter dem Gesichtspunkt der Auswirkungen der Adipositas dringend notwendig. Auf diesen Punkt wird an anderer Stelle nochmal kurz eingegangen.
2. Datenlage der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vertritt die Interessen von 36 verschiedenen Mitgliedsländern. Aufgrund eines breiten Aufgabenspektrums der OECD werden regelmäßig verschiedene Lebensbereiche innerhalb der Mitgliedsländer erfasst. Dadurch wird auch der Bereich des Gesundheitssektors erfasst. In Abbildung 1 (OECD) wird die Datenlage zu Adipositas innerhalb der OECD dargestellt. Was in sämtlichen Ländern deutlich wird, ist die Tatsache, das Übergewicht in allen Ländern weiter zunimmt.
2.1. Allgemeine Datenlage in Deutschland
Ein ähnliches Ergebnis kann man in der Abbildung 2 (RKI gesamt) erkennen. Hier sind innerhalb von Deutschland die Frauen und Männer mit einer Adipositas nach Alter im Zeitraum 2008 bis 2011 innerhalb der Studie zur Gesundheit in Deutschland (DEGS) erfasst worden. In der Altersgruppe 60- 69 Jahren sowie 70 bis 79 Jahren haben die Frauen einen leichten Überhang, dies hängt damit zusammen, dass Frauen eine höhere Lebenserwartung (Ø 83,2 Jahre) haben bzw. hier der Männeranteil (Lebenserwartung Ø 78,4 Jahre) durch das frühere Ableben bereits deutlich dezimiert ist (RKI, Heft 52, S.10).
2.2 Datenlage getrennt nach Männer und Frauen
In der Abbildung 3 (Destatis, Männer) wird schnell ersichtlich, wie stark sich die Adipositas bei Männern in Deutschland innerhalb von 18 Jahren erfasst wurde, der Zeitraum von 1999 bis 2017, gesteigert hat. Ein ähnliches Bild zeigt sich im selben Zeitraum bei den Frauen Abbildung 4 (Destatis). Hier ist der Anstieg nicht so stark ausgeprägt, aber deutlich erkennbar. In beiden Gruppen ist aber auch erkennbar, dass in der Altersgruppe 18-20-Jährigen war ein Aufwärtstrend der Adipositas zu erkennen ist, aber da in dieser Altersgruppe noch mehr Sport getrieben wird, kann ein zu starker Anstieg abgemildert werden. Legt man folgende Altersgruppen in den Zeitraum 1999 bis 2017 von Männern und Frauen (40- 45-Jahre/ über 75 Jahre) in einer Tabelle Abbildung 5 (GBE) übereinander, so wird ersichtlich, dass bis auf den Frauenanteil 40- 45 Jahre, alle Altersgruppen in diesem Zeitraum deutlich an Adipositas zugenommen haben.
2.3 Datenlage für die Zukunft nach OECD
Leider die Entwicklung der Adipositas innerhalb der OECD noch nicht stagniert oder hat sich in ein negativ Trend gewendet. In der Abbildung 6 (OECD, Zukunft) ist für sämtliche Mitgliedsländer ein deutlicher Aufwärtstrend bis in das Jahr 2030 prognostiziert.
3. Was sind die möglichen Ursachen für die Adipositas?
Der Körper braucht für verschiedene Vorgänge, welche innerhalb im Körper stattfinden, Energie und Nährstoffe. Beides wird in Form von Nahrung dem Körper zugeführt, welche dann innerhalb des Verdauungstraktes soweit aufgeschlossen, dass der Körper mit dem Nährstoffen und Energie damit arbeiten kann. Diese Aufgaben umfassen unter anderem der Wärmeerhalt, Aufrechterhaltung der körperlichen Funktion wie gehen, sämtliche Muskeltätigkeit, verschiedene Organfunktionen, verschiedene Stoffwechselvorgänge, das Wachstum, die geistige Funktion und das erneuern verschiedener Körperbestandteile wie Haare, Fingernägel und der Haut (Kluthe, 2019). Diese Aufzählung ist nur eine Beispielaufzählung und soll nur deutlich machen, welche Arbeit der Körper leisten muss, um leistungsfähig zu bleiben. Aus diesem Grund ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung wichtig und notwendig. Leider zeigen die wie bereits beschrieben Statistiken ein anderes Bild. Die Menschen werden mehr Übergewichtig und Adipös. Als Ursache könnte man an dieser Stelle es einfach auszudrücken, die Menschen führen zu viel Energie und Nährstoffe dem Körper zu und verbrauchen auf der anderen Seite zu wenig Energie und Nährstoffe. Um mehr Energie zu verbrauchen sollte der Mensch sich regelmäßig körperlich aktiv bewegen.
Nach einer Empfehlung des US- amerikanischen Centers of Disease Control and Prevention (CDC) sollte ein Mensch sich mindestens an 5 Tagen pro Woche jeweils für mindestens 30 Minuten körperlich betätigen sollte. Dabei sollte die Atemfrequenz zunehmen bzw. sollte man dabei ins Schwitzen geraten ( Ziese Lange, 2011 ).
Zwar kann bei einer Befragung durch das RKI bei Männern 2003 eine Quote von 60,9% angegeben sportlich aktiv zu sein, welche innerhalb von 7 Jahren (2010) auf 63,7% ansteigt. Ein ähnliches Bild bei derselben Befragung zeichnet sich ab, als gefragt worden ist, wer mehr als 4 Stunden pro Woche sportlich aktiv ist. Hier gaben 2003 22,5% der Männer an aktiv zu sein, 2010 waren es 25,4% der Männer, welche mehr als vier Stunden Sport pro Woche aktiv waren. Dem gegenüber steht aber die Entwicklung der Adipositas. Hier haben sich innerhalb von 7 Jahren der Anteil der Männer von 12,8% (2003) auf 16,1% (2010) verändert (). Eine weitere Erläuterung kann an dieser Stelle nicht gegeben werden. Daher wird an dieser Stelle dies nicht weiter ausgeführt. Es besteht aber ein direkter Zusammenhang zwischen Nahrungsaufnahme und die Entwicklung von Übergewicht und Adipositas. Man kann in diesem Zusammenhang nicht einfach anhand einer Tabelle ausführen, was Mann/ Frau pro Tag an Kalorien und Energie zu sich nehmen sollte, um als Mensch nicht Übergewichtig oder gar Adipös zu werden. Der Bedarf muss individuell für jeden Menschen errechnet werden und als Maßeinheit werden Kilokalorien (Kcal) angegeben, somit sind Kalorien eine Maßeinheit der Energie.
Der gesamte Energiebedarf setzt sich aus Grundumsatz + Leistungsumsatz + Verdauungsverluste + nahrungsinduzierte Thermogenese = Gesamt- Energiebedarf zusammen.
Als Grundumsatz sind die Kcal gemeint, welche in völliger Ruhe (im liegen) umgesetzt werden. Der Grundumsatz eines Menschen ist abhängig vom Alter, seinem Körperaufbau etc. Der durchschnittliche Grundumsatz wird üblicherweise mit 1 Kcal pro Kilogramm Körpergewicht pro Stunde angegeben. Jede weitere Leistung, welcher der Körper zu dem Grundumsatz vollzieht, verbraucht weitere Energie. Dieser Verbrauch wird als Leistungsumsatz beschrieben. Die Höhe des Leistungsumsatzes ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Durch allgemeine Muskeltätigkeit wie beim Sport, bei Wachstum bei von Kindern und Jugendlichen, durch Wärmeregulation bei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen, bei der Verdauung. Leider hat die geistige Tätigkeit nur einen geringen Einfluss auf den Leistungsumsatz (Kluthe, 2019a). Anhand einer Beispielberechnung nach Harris und Benedict sollen die aufgeführten Umsätze deutlich gemacht werden.
Folgende Daten liegen zu Grunde: Männlich, Alter: 49 Jahre, Größe 185 cm, Gewicht 123 kg, PAL- Wert 1,4 ( sitzend, kaum körperliche Aktivität) . Der PAL- Wert ist ein Physikalischer Wert, welcher die verschiedenen Aktivitäten zum Beispiel bei der unterschiedlichen Berufsausübung berücksichtigt. Daher ist es möglich, zwischen ein Bewegungseingeschränkter Mensch bis hin zum Hochleistungssportler zu unterschieden und dies entsprechend zu berücksichtigen, um dann den entsprechenden Wert des Energiebedarfs anzuwenden. Somit ergibt sich eine Individuelle Berechnung im fiktiven Bespiel von folgenden Werten: Grundumsatz von 2353 kcal, Leistungsumsatz von 941 kcal und ein täglicher Energiebedarf von 3294 kcal. Würde man den PAL- Wert um den Faktor 1,7 (überwiegend sitzend, gehend und stehend) erhöht, dann ergeben sich folgende Werte Grundumsatz bleibt bei 2353 kcal gleich, der Leistungsumsatz liegt bei 1647 kcal und der tägliche Energiebedarf liegt bei 4000 kcal. Welche Nahrungsmittel welchen Energiewert haben soll, soll an dieser Stelle nicht weiter analysiert werden. Auf jeden Fall ist es so, dass in Deutschland die unterschiedlichen Nahrungsmittel von der Rohform für eine eigene Verarbeitung und Zubereitung bis hin zu einer bereits Vollwertige verarbeitete Fertigmenü bis hin zum Fast Food beschafft werden kann. Weiterhin ist es Möglich, sich die Nahrungsmittel rund um die Uhr zu besorgen. Durch die Steigerung des Gesamt- Energiebedarfs wird somit eine negative Energiebilanz erreicht. Abbildung 7 (Energiewaage). Kommt es dann zu einer Minderung der Bewegung, lagert der Körper die zugeführte Energie in Form von Fett an seinen Speicherorten ein. Aufgrund der Entwicklungsgeschichte des Menschen (Homo sapiens) war es von Vorteil, wenn es Nahrung im Überfluss gab, schnell die Energie (insbesondere in Form von Fett) zu speichern. Somit konnten die Fettspeicher in Zeiten des Nahrungsmangels aufgebraucht werden. Somit war der Mensch in der Lage, über diese biologische angelegte Tendenz der Gewichtszunahme und Gewichtsstabilisierung, Zeiten des Nahrungsmangels zu überbrücken. Weiterhin verfügen die Menschen über verschiedene Regulationsmechanismen, welche darauf ausgelegt sind, die Balance zwischen Kalorienaufnahme und Energieverbrauch zu stabilisieren (Benecke Vogel, 2003a).
3.1 Unterernährung/ Mangelernährung
Auf der anderen Seite können aus verschiedene Ursachen aber auch eine Unterversorgung mit Energie und Nährstoffen stattfinden. Da es in diesem Thema aber um Übergewicht und Adipositas geht, wird an dieser Stelle kurz nur eingegangen, da die Mangelernährung die andere Kehrseite darstellt.
Mangelernährung, auch als „Malnutrition“ oder „Unterernährung“ bezeichnet, wird nach aktuellen Leitlinien als ein Zustand definiert, der aus einer mangelnden Zufuhr oder Aufnahme von Energie und Nährstoffen über die Nahrung entsteht, zu einer veränderten Körperzusammensetzung führt und mit messbaren Veränderungen körperlicher und mentaler Funktion verbunden ist. Als Folge verschlechtern sich die Prognose und der klinische Krankheitsverlauf. Mangelernährung kann als Folge von Hungern, Krankheit oder fortgeschrittenem Alter – allein oder in Kombination – entstehen. In Abhängigkeit vom gleichzeitigen Vorliegen einer Krankheit bzw. einer Entzündungsreaktion wird die Mangelernährung weiter klassifiziert, um der Komplexität der Stoffwechselveränderung gerecht zu werden und eine geeignete Behandlung ableiten zu können.
DGE Praxiswissen – Mangelernährung in Kliniken- , S.4
Schütz, Bölts, Wegener, 2018
In einer weiteren Definition der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.v. (DGEM) wird
Unterernährung als Verringerung der Energiespeicher durch unzureichende Kalorienzufuhr (primäre Zielgröße: reduzierte Fettmasse) und Mangelernährung als entweder krankheitsassoziierten Gewichtsverlust, Eiweißmangel (reduzierte Muskelmasse) oder Defizit an essenziellen Nährstoffen beschrieben.
Somit wird deutlich, wenn die Energiezufuhr aus den verschiedenen Gründen deutlich reduziert wird (Diät, alternative Ernährungsform, Krankheit) und darüber hinaus die die Bewegung über ein gewisses Maß noch erhöht wird, wird aufgrund des Mangels an der Energiezufuhr der Körper seine Reserven aufbrauchen.
[...]
- Citar trabajo
- Pieter Tamsma (Autor), 2019, Übergewicht und Adipositas in Deutschland. Zeichnet sich im Bezug auf Übergewicht und Adipositas eine Wende für Deutschland ab?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1292108
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