Die Forschungsfrage, welche es in dieser Arbeit übergeordnet zu beantworten gilt, lautet: "Welche Rolle spielt der konzeptionelle Ansatz "Housing First" in Bezug auf die Stigmatisierung wohnungsloser Menschen?". Es soll eine Skizze des Ansatzes von "Housing First" Berlin gezeichnet werden und sein Einfluss bezüglich der Stigmatisierungs- und Ausgrenzungsprozesse analysiert werden. Schlussendlich soll die Diskussion darüber, ob "Housing First" tatsächlich ein innovativer Lösungsansatz zur Überwindung der Stigmatisierung wohnungsloser Menschen ist, eröffnet werden. Als Arbeitsziel gilt es außerdem, weitere Forschungslücken aufzuzeigen, die zukünftig geschlossen werden sollten.
"In Deutschland muss doch niemand obdachlos sein". Annahmen, wie diese sind weit verbreitet und implizieren, dass auf der Straße lebende Menschen zwangsläufig selbst die Schuld für ihre Situation tragen. Der überwiegende Teil der deutschen Bevölkerung glaubt, die Situation Wohnungsloser sei größtenteils "selbst verschuldet". Die Stigmatisierung wohnungsloser Menschen zieht sich durch alle Lebensbereiche: Angefangen bei Vorurteilen und Ignoranz gegenüber wohnungslosen Menschen im Alltag bis hin zu Diskriminierungs- und Ausgrenzungserfahrungen in behördlichen Einrichtungen. In der Konsequenz sorgen diese Mechanismen für eine Abwertung Wohnungsloser in der Gesellschaft, die sich letztlich in der Hasskriminalität und Gewalt gegenüber ihnen äußert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Forschungsstand...
- 3. Das Stigma-Konzept nach Erving Goffman..
- 3.1 Definition und Begriffserklärung…
- 3.2 Zur Entstehung eines Stigmas..
- 3.3 Das Stigma-Management und seine Folgen..
- 4. Wohnungslosigkeit in Deutschland
- 4.1 Die Lebenssituation wohnungsloser Menschen in Deutschland..
- 4.2 Ursachen und Faktoren der Wohnungslosigkeit.
- 4.2.1 Ursachen auf der strukturellen Ebene...
- 4.2.2 Ursachen auf der individuellen Ebene..
- 5. Hilfsansätze der Wohnungslosenarbeit..
- 5.1 Hilfseinrichtungen und das Stufensystem...
- 5.2 Kritik am tradierten Hilfssystem......
- 5.3 Housing First als neuer Ansatz der Wohnungslosenhilfe.
- 6. Die Stigmatisierung wohnungsloser Menschen……
- 6.1 Vorurteile und soziale Ausgrenzung…..
- 6.2 Räumliche Ausgrenzung und Vertreibung..
- 6.3 Gewalt und Hasskriminalität gegenüber Wohnungslosen.....
- 7. Housing First als innovativer Lösungsansatz zur Überwindung der Stigmatisierung?..\n
- 8. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Rolle von Housing First in Bezug auf die Stigmatisierung wohnungsloser Menschen. Ziel ist es, den Ansatz von Housing First Berlin zu skizzieren und dessen Einfluss auf Stigmatisierungs- und Ausgrenzungsprozesse zu analysieren. Die Arbeit will darüber hinaus die Frage klären, ob Housing First tatsächlich ein innovativer Lösungsansatz zur Überwindung der Stigmatisierung wohnungsloser Menschen darstellt.
- Stigmatisierung wohnungsloser Menschen
- Housing First als innovativer Ansatz
- Überwindung von Stigmatisierung und Ausgrenzung
- Lebensrealitäten wohnungsloser Menschen
- Analyse der sozialen Ausgrenzung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problematik der Stigmatisierung wohnungsloser Menschen in Deutschland beleuchtet und die Forschungsfrage einführt. Anschließend wird der aktuelle Forschungsstand zum Thema Wohnungslosigkeit zusammengefasst. Kapitel drei behandelt das Stigma-Konzept von Erving Goffman und erläutert die Entstehung und das Management von Stigma sowie dessen Folgen. Kapitel vier widmet sich der Lebenssituation wohnungsloser Menschen in Deutschland, inklusive der Ursachen für Wohnungslosigkeit auf struktureller und individueller Ebene. Kapitel fünf stellt verschiedene Hilfsansätze der Wohnungslosenarbeit vor, inklusive des in Deutschland genutzten Stufensystems, und führt das Konzept von Housing First ein. Das sechste Kapitel verbindet das Stigma-Konzept mit den Lebensrealitäten wohnungsloser Menschen und beleuchtet die soziale Ausgrenzung, die räumliche Ausgrenzung und die Gewalt gegen Wohnungslose. Kapitel sieben untersucht die Frage, ob Housing First ein innovativer Lösungsansatz zur Überwindung der Stigmatisierung ist. Abschließend werden die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst und ein Ausblick auf die zukünftige Entwicklung von Housing First und die Stigmatisierungs-Tendenzen bezüglich wohnungsloser Menschen gegeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Schlüsselbegriffe Stigmatisierung, Wohnungslosigkeit, Housing First, soziale Ausgrenzung, Lebensrealitäten, Vorurteile, Diskriminierung, Gewalt, Hasskriminalität, Entstigmatisierung. Die Arbeit behandelt wichtige Themen wie die soziale und räumliche Ausgrenzung, die Ursachen für Wohnungslosigkeit und die Bedeutung von Housing First als innovativer Ansatz zur Überwindung der Stigmatisierung.
- Quote paper
- Melina Thomsen (Author), 2022, Wohnungslos und sozial ausgegrenzt. "Housing First" als innovativer Lösungsansatz zur Überwindung der Stigmatisierung wohnungsloser Menschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1290711