Einleitung
In den Jahren 1198/99 erhielt Papst Innozenz III. im Zuge der Doppelwahl des deutschen Königs die zwei Wahlanzeigen der beiden Kandidaten, Otto von Poitou und Philipp von Schwaben. Innozenz unternahm jedoch noch keine konkreten Schritte sich einzumischen. Zwar hatte er sich nach Verhandlungen mit den Gesandten Ottos Anfang Mai 1199, nachdem ihm von diesen die Bestätigung der territorialen Gewinne der Rekuperationspolitik in Mittelitalien sowie die Wahrung der Rechte der Kirche durch Otto zugesichert worden waren, zur Unterstützung Ottos bereiterklärt1. Jedoch mussten diese Vereinbarungen erst noch von Otto ratifiziert werden. Obwohl dieser ,was die Anerkennung der Vereinbarungen anbetrifft, zunächst zögerlich war, musste er einlenken, als sich seine Position nicht zuletzt durch ein, vom aus dem Kreuzzug zurückgekehrten Erzbischof Konrad von Mainz organisiertem Schiedsgericht erheblich verschlechtert hatte. Der Papst erhielt nun von ihm die endgültige Bestätigung des Vertrages und wandte sich, wie er dies im Mai 1199 bereits schon einmal getan hatte, im Jahre 1200 erneut mit einem Brief an die geistlichen und weltlichen deutschen Fürsten. Im Folgenden wird nun der Rundbrief des Papstes, den Manfred Laufs als den Beginn der Vertragserfüllung seitens des Papstes bezeichnet hat2, einer eingehenden Betrachtung unterzogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Inhalt des Briefes
- Die verschiedenen Aussagen und Funktionen des Briefes
- Die Stellungnahme zu den Vorwürfen der Speyrer Fürstenerklärung
- Die rechtliche Grundlage für Innozenz' Eingreifen und die Kriterien der Prüfung
- Die Argumente Für und Wider Philipp von Schwaben:
- Die Gründe Für und Wider Otto von Poitou
- Die Ermahnungen an die Fürsten und das Schiedsgericht
- Die Ankündigung des Gesandten:
- Schlussbemerkung
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert den Rundbrief Innozenz' III. aus dem Jahr 1200, der im Kontext des deutschen Thronstreits zwischen Otto von Poitou und Philipp von Schwaben verfasst wurde. Der Brief stellt eine wichtige Quelle für die päpstliche Politik im Thronstreit dar, insbesondere hinsichtlich der rechtlichen Grundlage für Innozenz' Eingreifen und die Kriterien, die er bei der Bewertung der beiden Kandidaten anlegte.
- Der Rundbrief als Instrument der päpstlichen Einflussnahme im deutschen Thronstreit
- Die rechtlichen Grundlagen für Innozenz' Eingreifen in den Thronstreit
- Die Kriterien, die Innozenz bei der Bewertung der beiden Kandidaten anlegte
- Die Funktionen des Rundbriefes: Stellungnahme zu Vorwürfen, Rechtfertigung des Eingreifens, Argumentation für Otto
- Die Bedeutung des Rundbriefes im Kontext der päpstlichen Thronstreitpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Rundbriefes dar, indem sie die Doppelwahl des deutschen Königs im Jahr 1198 und die anschließenden Verhandlungen zwischen Papst Innozenz III. und den beiden Kandidaten, Otto von Poitou und Philipp von Schwaben, beleuchtet. Sie führt zudem die Entstehung und den Inhalt des Rundbriefes ein.
Das Kapitel „Der Inhalt des Briefes" gibt einen Überblick über die wichtigsten Punkte des Rundbriefes. Innozenz beklagt die Doppelwahl und wehrt sich gegen die Vorwürfe der Stauferpartei. Er stellt die Rechtmäßigkeit der Wahlhandlungen sowie die Eignung der beiden Kandidaten für die Kaiserkrönung in Frage. Dabei betont er die Notwendigkeit eines starken Kaisers als Verteidiger der Kirche. Er erinnert die Fürsten an die Wichtigkeit des Kreuzzugs und die Interessengleichheit zwischen Fürsten und Kurie. Schließlich kündigt er die Ankunft seines Gesandten, des Akolythen Ägidius, an.
Im Kapitel „Die verschiedenen Aussagen und Funktionen des Briefes" werden die verschiedenen Aspekte und Funktionen des Rundbriefes genauer betrachtet. Innozenz setzt sich mit den Vorwürfen der Speyrer Fürstenerklärung auseinander und rechtfertigt sein Eingreifen in den Thronstreit. Er erläutert die rechtliche Grundlage für seine Einmischung und die Kriterien, die er bei der Prüfung der Kandidaten anlegte. Er präsentiert seine Argumente für und gegen Philipp von Schwaben und Otto von Poitou. Außerdem ermahnt er die Fürsten, sich auf einen Kandidaten zu einigen und das Schiedsgericht zu unterstützen. Schließlich kündigt er die Ankunft seines Gesandten an.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den deutschen Thronstreit von 1198, Papst Innozenz III., Otto von Poitou, Philipp von Schwaben, die Rechtmäßigkeit der Wahl, die Kriterien der Eignung für die Kaiserkrönung, die päpstliche Politik im Thronstreit, der Rundbrief als Quelle der päpstlichen Politik, der Kreuzzug, das Schiedsgericht, die Ermahnungen an die Fürsten, die Ankündigung des Gesandten.
- Citation du texte
- Daniel Brüggemann (Auteur), 2001, Der Rundbrief Innozenz` III., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12905
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