Die japanische Schrift ist eine der –wenn nicht die– komplexeste gebräuchliche Schrift, nicht zuletzt weil sie sich vier verschiedener Schriften bedient, einer logographischen, zwei Silben- und einer Alphabetenschrift. Das wirft natürlich die Frage auf, warum sich ein solches Schriftsystem bis heute gehalten hat und zugleich Bemühungen, die japanische Schrift auf ein Schriftsystem zu beschränken, gescheitert sind. Diese Fragen werde ich anhand dreier Aspekte beantworten: einem historischen, einem linguistischen und einem sozio-kulturellen.
Im ersten Teil werde ich darlegen, erstens, wie die chinesische Schrift nach Japan gekommen ist und sich dort verbreitet hat, wobei ich auch Vergleiche zu anderen Verschriftungs- und Verschriftlichungsprozessen ziehen werde; zweitens, mit welchen Adaptionsstrategien diese Schrift an die japanische Sprache angepasst wurde, um die dabei entstandenen Probleme zu lösen; und drittens, wie Missionare die lateinische Schrift nach Japan gebracht haben, wobei ich ebenfalls erklären werde, warum im Gegensatz zu anderen Ländern hier der Versuch, das lateinische Alphabet einzuführen, keine Aussicht auf Erfolg haben konnte.
Im zweiten Teil werde ich die vier verschiedenen Schriften und ihre Verwendung im Text vorstellen und dabei anhand ihrer Funktion darlegen, zu welchen Problemen ein Wechsel zu einem anderen Schriftsystem oder die Reduktion auf eines oder zwei führen würde. Hierbei werde ich auch Unterschiede zwischen dem Japanischen und anderen Sprachen und deren Auswirkungen auf die Verschriftung ansprechen.
Im dritten Teil werde ich erläutern, welchen Stellenwert die japanische Sprache für ihr Volk hinsichtlich seines kulturellen Selbstverständnisses und seiner nationalen Identität hat. Ebenfalls werde ich darlegen, welche Versuche zu Schriftreformen es gab und warum einige gescheitert sind, während andere erfolgreich waren, wobei ich hier auch die japanische Situation mit der Koreas und Vietnams vergleichen werde. Zuletzt werde ich auf die Bedeutung des lateinischen Alphabets in den Massenmedien eingehen und auf dieser Basis darlegen, wie sich die Japaner in der Weltgemeinschaft sehen und inwieweit diese Sichtweise mit der japanischen Sprache und Schrift verknüpft ist.
Am Ende werde ich sämtliche Ergebnisse aus allen drei Teilen zusammenfassen und auf dieser Grundlage die eingangs gestellte Frage, warum sich dieses hochkomplexe Schriftsystem in Japan bis heute bewährt hat, in Bezug auf die drei erwähnten Aspekte beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- A Einleitung: Allgemeines zur japanischen Schrift und ihrer Problematik
- B. I Geschichtlicher Überblick über die Schriftentwicklung
- B. I. 1 Übernahme der chinesischen Schriftzeichen als Beginn des Verschriftungsprozesses
- B. I. 2 Entwicklung der Silbenschriften Katakana und Hiragana
- B. I. 3 Einführung der lateinischen Schrift
- B. I. 4 Moderne westliche Einflüsse auf die Schriftentwicklung
- B. II Linguistische Analyse der verschiedenen Schriftsysteme
- B. II. 1 Kanji als Bedeutungsträger: logographische Schrift
- B. II. 2 Kana: phonographische Silbenschrift
- B. II. 3 Lateinische Buchstaben und Zahlen
- B. III Sozio-kulturelle Aspekte hinsichtlich der japanischen Sprache und Schrift
- B. III. 1 Die Bedeutung der japanischen Sprache und Schrift für die Japaner
- B. III. 2 Reformwillen und -unwillen als Spiegel des National-bewusstseins
- B. III. 3 Der Gebrauch von fremdsprachlichen Ausdrücken und ihre Wirkung
- C Zusammenfassung und Ausblick
- D Glossar
- E Anhang: Bilder
- F Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der japanischen Schrift und ihrer Entwicklung. Ziel ist es, die Komplexität des japanischen Schriftsystems zu beleuchten und die Gründe für seine Persistenz trotz zahlreicher Reformversuche zu erforschen. Die Arbeit analysiert die historische Entwicklung der Schrift, die linguistischen Besonderheiten der verschiedenen Schriftsysteme und die sozio-kulturellen Aspekte, die die japanische Schrift prägen.
- Die historische Entwicklung der japanischen Schrift, insbesondere die Übernahme chinesischer Schriftzeichen und die Entstehung der Silbenschriften Katakana und Hiragana.
- Die linguistische Analyse der verschiedenen Schriftsysteme, einschließlich der logographischen Schrift Kanji, der phonographischen Silbenschriften Kana und der lateinischen Buchstaben.
- Die sozio-kulturelle Bedeutung der japanischen Sprache und Schrift für die Japaner, einschließlich der Auswirkungen auf das Nationalbewusstsein und den Umgang mit fremdsprachlichen Ausdrücken.
- Die Gründe für die Persistenz des komplexen japanischen Schriftsystems trotz Reformversuchen.
- Die Rolle der Schrift in der japanischen Kultur und Gesellschaft.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die japanische Schrift als eine der komplexesten noch gebräuchlichen Schriften vor und beleuchtet die Herausforderungen, die mit ihrem Erlernen verbunden sind. Sie führt die vier verschiedenen Schriftsysteme ein und stellt die Frage nach den Gründen für ihre Persistenz.
Kapitel B. I bietet einen geschichtlichen Überblick über die Entwicklung der japanischen Schrift. Es beschreibt die Übernahme chinesischer Schriftzeichen als Beginn des Verschriftungsprozesses, die Entstehung der Silbenschriften Katakana und Hiragana sowie die Einführung der lateinischen Schrift. Darüber hinaus werden moderne westliche Einflüsse auf die Schriftentwicklung beleuchtet.
Kapitel B. II analysiert die verschiedenen Schriftsysteme der japanischen Sprache. Es beschreibt die logographische Schrift Kanji, die phonographischen Silbenschriften Kana und die lateinischen Buchstaben und Zahlen. Die Analyse beleuchtet die jeweiligen Funktionen und den Stellenwert der einzelnen Schriftsysteme in einem japanischen Text.
Kapitel B. III untersucht die sozio-kulturellen Aspekte der japanischen Sprache und Schrift. Es beleuchtet die Bedeutung der Schrift für die Japaner, die Auswirkungen auf das Nationalbewusstsein und den Umgang mit fremdsprachlichen Ausdrücken. Darüber hinaus werden Reformwillen und -unwillen als Spiegel des Nationalbewusstseins analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die japanische Schrift, die Schriftentwicklung, die Schriftsysteme Kanji, Katakana, Hiragana und Romaji, die linguistische Analyse, die sozio-kulturellen Aspekte, die Bedeutung der Schrift für die Japaner, Reformwillen und -unwillen, Nationalbewusstsein, fremdsprachliche Ausdrücke und die Persistenz des komplexen japanischen Schriftsystems.
- Citation du texte
- Esther Fischer (Auteur), 2009, Schrift und Schriftkultur in Japan, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129038
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