In dieser Arbeit wird sich mit der folgenden Fragestellung auseinandergesetzt: Welche Chancen und Grenzen bietet die Inobhutnahme als Instrument der Kinder- und Jugendhilfe unter der Berücksichtigung der Konsequenzen für betroffene Kinder, um den Schutz des Kindeswohls sicherzustellen?
Die Inobhutnahme bietet Kindern Schutz und Geborgenheit, wenn es im familiären Rahmen zu krisenhaften Zuspitzungen, Vernachlässigungen, Misshandlung oder Missbrauch kommt. Der Staat dient als Garant für das Kindeswohl bis zur Klärung, ob das betroffene Kind oder der betroffene Jugendliche in seine Herkunftsfamilie zurückkehren kann oder eine anderweitige Maßnahme getroffen werden muss.
Im Jahr 2017 kam es zu insgesamt 61.400 vorläufigen Schutzmaßnahmen durch deutsche Jugendämter. Von dieser Summe sind in etwa 22.500 Fälle (37 %) zu differenzieren, da diese Inobhutnahmen auf eine unbegleitete Einreise von Kindern und Jugendlichen nach Deutschland gem. §§ 42 Abs. 1 Nr. 3 SGB VIII und 42a SGB VIII zurückzuführen sind. Dennoch bleiben 38.900 Fälle (63 %), in denen Kinder oder Jugendliche regulär in Obhut genommen werden mussten. Gründe dafür sind gem. § 42 Abs. 1 Nr. 1-2 SGB VIII eine dringende Kindeswohlgefährdung oder die Bitte der Inobhutnahme von betroffenen Kindern und Jugendlichen.
Im Verlauf dieser Arbeit wird auf die erwähnten regulären Inobhutnahmen, welche sich rechtlich auf den § 42 Abs. 1 Nr. 1-2 SGB VIII stützen und gemäß dessen durchgeführt werden, Bezug genommen. Zur Vereinfachung und Steigerung der Lesbarkeit wird der allgemeine Begriff der Inobhutnahme ohne weitere Unterscheidung verwendet.
Im Jahr 2005 ist der Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung gem. § 8a SGB VIII in Kraft getreten, ebenso wurde in diesem Jahr der § 42 SGB VIII novelliert. Der Vergleich der heutigen Zahlen mit den erhobenen Zahlen aus dem Jahr 2006 zeigt, dass sich die Zahl der Inobhutnahme um etwa 50 % gesteigert hat, denn im Jahr 2006 zählte das Statistische Bundesamt 25.847 Inobhutnahmen. Das Achte Buch Sozialgesetzbuch mit § 42 SGB VIII benennt die rechtlichen Befugnisse zur Umsetzung und gibt eine Struktur für die sozialpädagogische Krisenintervention. Allerdings fehlt die Beschreibung der pädagogischen Umsetzung einer Inobhutnahme.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Verzeichnis der Übersichten
Einleitung
1 Rechtlicher Schutz von Kindern
1.1 Gefährdung des Kindeswohls
1.2 Schutzauftrag gem. § 8a SGB VIII
1.2.1 Gewichtige Anhaltspunkte
1.2.2 Einschätzung der Gefährdung
1.2.3 Gefährdungseinschätzungen im Spiegel der Statistik
2 Inobhutnahme - ein Instrument der Jugendhilfe
2.1 Voraussetzungen einer Inobhutnahme
2.2 Inobhutnahme durch die Bitte des Kindes oder Jugendlichen
2.3 Inobhutnahme durch akute Gefahr für das Kind oder den Jugendlichen
2.4 Eingriff in die elterliche Sorge
3 Konsequenzen der Inobhutnahme
3.1 Herausforderung von strukturellen Rahmenbedingungen
3.1.1 Kapazitäten für Inobhutnahme
3.1.2 Einrichtungskonzepte im Kontext Inobhutnahmen
3.1.3 Mangelhafter Betreuungsschlüssel
3.2 Betroffene Kinder
3.2.1 Ergebnislose Gefährdungseinschätzung
3.2.2 Biografische Belastung
3.2.3 Beteiligung am Prozess
3.2.4 Dauer der Inobhutnahme
4 Resümee
5 Literaturverzeichnis
- Citation du texte
- Manuel Bober (Auteur), 2020, Inobhutnahme als Instrument der Kinder- und Jugendhilfe. Chancen und Grenzen einer Kriseninterventionsmaßnahme, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1290305
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