1. Geschichtlicher Hintergrund
Gegenwart: Hochkonjunktur der Schlagwörter „Selbstorganisation, Selbststeuerung oder Selbstentwicklung“
Aber stehen sie tatsächlich für umwälzende neue Ideen oder Konzepte, oder werden hier nur neue Synonyme benutzt…?
…so neu sind diese Gedanken tatsächlich nicht!
Ideale der Antike:
- Mensch setzt sich handelnd und lernend unter der Nutzung seiner Vernunft ganzheitlich und selbstreflektiert mit der Wirklichkeit auseinander (Vertreter: Plato, Aristoteles)
Ideale der Renaissance:
- freie Persönlichkeitsentfaltung durch Bildung und Erziehung;
Ideale der Neuzeit:
- Gestaltung der Lebensbedingungen im „Neuhumanismus“ des 18 und 19. Jhds. Beschreibung des Entwicklungsideals als „Wirken, Tun und Schaffen mit klarem Bewusstsein und freier Selbstbestimmung (Vertreter: u.a. Fröbel, Schiller, Goethe)
Fazit:
Prägung der heutigen Kultur- und Bildungsideale durch diese historischen Vorbilder
Folglich: Bezugnahme der o.g. Schlagwörter auf das Ideal einer selbstbestimmten und möglichst freien Entwicklung eines jeden Individuums in der Gesellschaft
diese Konzepte sind demzufolge nicht grundlegend neu, dennoch haben die „alten“ Kleider einen „neuen, zeitgemäßen“ Schnitt bekommen (Greif, 1996, S. 21 ff.)
Gliederung
1. Geschichtlicher Hintergrund
2. Definitionen
2.1 Selbstorganisiertes Lernen
2.1.1 Selbstorganisation
2.1.2 Lernen
3. Selbstorganisiertes Lernen
3.1 Entwicklungsstufen des Lernens
3.2 Vergleiche zwischen selbstorganisierten Lernen und traditionellen Lernmethoden
3.3 Rahmenbedingungen für selbstorganisiertes Lernen
3.3.1 Unternehmen
3.3.2 Mitarbeiter
3.3.3 Lernstoff
3.4 Anforderungen an Selbstlernmedien
3.5 Die Notwendigkeit
4. Methoden
4.1 Heuristische Regel
4.2 Leittextmethode
4.2.1 Entstehung
4.2.2 Ziel
4.2.3 Grundprinzip
4.2.4 Kritik
4.3 Minimale Leittexte
4.3.1 Unterschied zur Leittextmethode
4.3.2 Standardgliederung
4.3.3 Fazit
4.4 Lernberater
4.5 Weitere wichtige Methoden des selbstorganisierten Lernen
5. Kritik am selbstorganisierten Lernen
6. Literaturverzeichnis
1. Geschichtlicher Hintergrund
- Gegenwart: Hochkonjunktur der Schlagwörter „Selbstorganisation, Selbststeuerung oder Selbstentwicklung“
- Aber stehen sie tatsächlich für umwälzende neue Ideen oder Konzepte, oder werden hier nur neue Synonyme benutzt…?
- …so neu sind diese Gedanken tatsächlich nicht!
Ideale der Antike: à Mensch setzt sich handelnd und lernend unter der Nutzung
seiner Vernunft ganzheitlich und selbstreflektiert mit der Wirklichkeit auseinander (Vertreter: Plato, Aristoteles)
Ideale der Renaissance: à freie Persönlichkeitsentfaltung durch Bildung und
Erziehung;
Ideale der Neuzeit: à Gestaltung der Lebensbedingungen im „Neuhumanismus“
des 18 und 19. Jhds.
Beschreibung des Entwicklungsideals als „Wirken, Tun und Schaffen mit klarem Bewusstsein und freier Selbstbestimmung (Vertreter: u.a. Fröbel, Schiller, Goethe)
Fazit:
- Prägung der heutigen Kultur- und Bildungsideale durch diese historischen Vorbilder
- Folglich: Bezugnahme der o.g. Schlagwörter auf das Ideal einer selbstbestimmten und
möglichst freien Entwicklung eines jeden Individuums in der Gesellschaft
- diese Konzepte sind demzufolge nicht grundlegend neu, dennoch haben die „alten“ Kleider
einen „neuen, zeitgemäßen“ Schnitt bekommen (Greif, 1996, S. 21 ff.)
2. Definitionen
2.1 Selbstorganisiertes Lernen
… lässt sich durch das Ausmaß beschreiben, in dem die Lernenden in Gruppen bzw. allein in individuellen Lernphasen selbst entscheiden können, was und wie sie lernen. (vgl. Greif, 1996, S. 27)
wichtige Bereiche der Selbstbestimmung:
1. Lernaufgaben und Lernschritte
2. Regeln der Aufgabenbearbeitung (Individuum und Gruppe)
3. Lernmittel, Lernmethoden oder Lernwerkzeuge
4. zeitliche Investition und Wiederholung bei der Bearbeitung der Aufgabe
5. Form des Feedbacks und der Expertenhilfe
6. Soziale Unterstützung durch Kollegen und LernpartnerInnen
2.1.1. Selbstorganisation
…Der Menschen ist ständigen Anpassungsprozessen an seine Umwelt unterworfen – er verändert sich. Gleichzeitig determinieren ihn aber auch seine biologisch vorgegebenen Strukturen.
Die Betonung liegt nun in der Assoziation beider Sachverhalte:
- Selbstorganisation = eine partiell autonome und selbstständige Strukturierung, d.h. er kann durch aktive Auseinandersetzung auf seine Entwicklung Einfluss nehmen (vgl. Greif, 1996, S. 157)
2.1.2 Lernen
…Prozess der zu relativ stabilen Verhaltensänderungen führt und auf Erfahrungen aufbaut
- beruht auf Wahrnehmung und Gedächtnisleistung (vgl. Zimbardo, 1999, S. 206)
Der Begriff Selbstorganisation bezieht sich auf die aktive, eigenständige Strukturierung und Ordnung beim Lernen.
Die Selbstorganisation des Lernens zielt darauf ab, die Verantwortung für viele Aspekte des Lernens zurück in die Hand der Lernenden zu geben.
- eigenverantwortliches Lernen
- gezielter Erwerb von Wissen, Kompetenzen und Fertigkeiten aus eigenem Antrieb
- alle Maßnahmen sind vom Lernenden selbst initiiert und organisiert
- also: eigene Organisation und zeitlich flexible Gestaltung der Form der Weiterbildung
3. Selbstorganisiertes Lernen
3.1 Entwicklungsstufen des Lernens:
1. Frontalunterricht
2. Vortrag mit Rückfragen und Diskussionen
3. Aktivierende Methoden des Lernens in Kleingruppen oder individuell angeleitet
4. Eigenaktives selbstorganisiertes Lernen
- von Stufe zu Stufe verändert sich die Rolle der Lehrenden und Lernenden
- auf der 4. Stufe stehen die Lernenden mit Ihren Zielen, Erfahrungen und Wünschen im Mittelpunkt und übernehmen selber die Verantwortung für ihr Lernen
- eigene Auswahl und Vorbereitung der Lernaufgaben und deren
selbstständige und eigenverantwortliche Bearbeitung (Greif, 1996, S. 115)
3.2 Vergleiche zwischen selbstorganisierten Lernen und traditionellen Lernmethoden
Klassische Weiterbildung: Selbstorganisiertes Lernen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Meier, R., Edel, M. 2000, S. 102 ff.)
[...]
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