Das vorliegende Paper beschäftigt sich mit der immer präsenter werdenden Arbeitsform in Form von Home Office, also dem Arbeiten von zu Hause aus. Aufgrund der Covid-19 Pandemie waren viele Betriebe und Unternehmen schier dazu gezwungen ihre MitarbeiterInnen ins Home Office zu schicken, um alle anfallenden Arbeiten und Aufgaben trotz Lockdown bestmöglich zu erfüllen. Das Arbeiten von zu Hause aus war jedoch auch schon vor der Pandemie eine beliebte Arbeitsweise um den MitarbeiterInnen eine bessere Work Life Balance zu ermöglichen. Home Office bietet den Unternehmen und ihren MitarbeiterInnen verschiedene Vorteile wie beispielsweise flexiblere Arbeitszeiten und Arbeitsorte. Auf der anderen Seite müssen sich Personen im Home Office auch gewissen Herausforderungen stellen. Mithilfe eines Online-Fragebogens konnten Daten gesammelt werden, um neue Erkenntnisse bezüglich der Arbeit im Home Office zu erlangen, wie beispielsweise die persönliche Haltung gegenüber Home Office, aber auch eine mögliche veränderte Nutzung des Internets aufgrund von Home Office.
Tina Torggler
Das vorliegende Paper beschäftigt sich mit der immer präsenter werdenden Arbeitsform in Form von Home Office, also dem Arbeiten von zu Hause aus. Aufgrund der Covid-19 Pandemie waren viele Betriebe und Unternehmen schier dazu gezwungen ihre MitarbeiterInnen ins Home Office zu schicken, um alle anfallenden Arbeiten und Aufgaben trotz Lockdown bestmöglich zu erfüllen. Das Arbeiten von zu Hause aus war jedoch auch schon vor der Pandemie eine beliebte Arbeitsweise um den MitarbeiterInnen eine bessere Work Life Balance zu ermöglichen. Home Office bietet den Unternehmen und ihren MitarbeiterInnen verschiedene Vorteile wie beispielsweise flexiblere Arbeitszeiten und Arbeitsorte. Auf der anderen Seite müssen sich Personen im Home Office auch gewissen Herausforderungen stellen. Mithilfe eines Online-Fragebogens konnten Daten gesammelt werden, um neue Erkenntnisse bezüglich der Arbeit im Home Office zu erlangen, wie beispielsweise die persönliche Haltung gegenüber Home Office, aber auch eine mögliche veränderte Nutzung des Internets aufgrund von Home Office.
Keywords : Home Office, internet usage, group work, home office enjoyment, Home Office
Introduction
Home Office ist mittlerweile als Arbeitsform weit verbreitet, einerseits aufgrund der Covid-19 Pandemie aber auch um den Mitarbeiterinnen eine bessere Work-Life Balance bieten zu können. Insbesondere in großen Unternehmen ist es vor allem in westlichen Ländern bereits eine gängige Arbeitsform. (William W. Hill, Sharon E. Beatty; 2011, Vyas, L. und Butakhieo, N.; 2021). Im Zuge des Kurses Anwendungsorientiertes Modul - Quantitative Methoden an der Privatuniversität Schloss Seeburg konnte dieses Thema mittels eines OnlineFragebogens genauer untersucht werden. Home Office, oder auch „Work from Home“ kann für Unternehmen und ihre MitarbeiterInnen einerseits verschiedene Vorteile bringen, aber auch zu unterschiedlichen Herausforderungen führen. Eine Studie von Kovâcs, Z. und Kâlmân, C aus dem Jahr 2022 zeigt, dass einerseits eine erhöhte Produktivität durch Home Office erreicht werden kann, andererseits die Arbeit von zu Hause auch aber durchaus zu einer gewissen logistischen und sozialen Überforderung führen kann. (Kovâcs, Z. und Kâlmân, C.; 2022). Des Weiteren muss in Bezug auf Home Office und im Zuge der Pandemie beachtet werden, dass sich unsere persönliche Haltung gegenüber dem Internet beziehungsweise gegenüber unserer Kommunikation mit anderen auch verändert hat. (Deutrom, J.; Katos, V.; Al-Mourad, M. B.; Ali, R.; 2022) Dieses Paper soll dahingehend einige noch offene Fragen in Hinsicht auf Home Office und veränderte Verhaltensweisen aufdecken und identifizieren.
Theoretical Background & Hypotheses Development
Home Office oder auch Work from Home (WFH) gilt schon seit langem als eine Arbeitsform, welche zu einer besseren Work-Life Balance in Organisationen beitragen kann. Vor allem in westlichen Ländern ist die Arbeit von zu Hause aus, insbesondere in großen Unternehmen, weit verbreitet (William W. Hill, Sharon E. Beatty; 2011). WFH soll den Arbeitnehmern einerseits mehr Flexibilität bieten und außerdem dabei helfen, die Work-Life Balance des arbeitenden Inviduums auszugleichen (Kovâcs, Z., & Kâlmân, C.; 2022).
Die Covid-19 Pandemie hat die Gesellschaft vor mehrere Herausforderungen gestellt und sowohl Unternehmen, als auch Einzelpersonen dazu gezwungen, eine Vielzahl an alltäglichen Abläufen in kürzester Zeit zu verändern (Vyas, L. , & Butakhieo, N.; 2021). Personen aus verschiedensten Berufsgruppen, welche teilweise bisher nur sehr wenig Erfahrung mit der Arbeit von zu Hause aus hatten, wurden in genau diese Arbeitsform versetzt (Beispielsweise Lehrkräfte im Grundschulbereich). Gleichzeitig erlebten wiederum andere Berufsgruppen eine weniger starke Veränderung an der Situation, da sie bereits erhebliche Erfahrung mit der Arbeit im Home Office hatten (Amit Kramer, Karen Z. Kramer; 2020). WHF wurde aufgrund der Pandemie zu einer Notwendigkeit, welche aufgrund von Regierungen auferlegt wurde, aber auch auf operativer Ebene, welche für den Fortbestand vieler Unternehmen unumgänglich war. Die Arbeit von zu Hause hat sich zu dieser Zeit weltweit stark verbreitet. So stieg beispielweise die Zahl der Arbeitnehmer im Home Office in den USA zwischen Februar und Mai 2020 von 8,2% auf 35,2 % (Bick, A., Blandin, A. & Mertens, K.; 2020). Auch in den EU- Ländern stieg diese Zahl von 9% vor der Pandemie auf 37% (Kovâcs, Z., & Kâlmân, C.; 2022). WFH kann in verschiedenen Fällen einige Vorteile, aber auch verschiedene Herausforderungen mit sich bringen. Eine Studie von Kovâcs, Z., & Kâlmân, C aus dem Jahr 2022 zeigte, dass der Großteil der Befragten durch das Home Office ihre Arbeit stärker aufgabenorientiert und mit höherer Produktivität verrichten konnten. Außerdem wurde die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern bewusster und nur in begründeten Fällen aufgesucht. Die Mitarbeiter versuchten bei kleineren Schwierigkeiten selbst eine Lösung zu finden und erlangen dadurch ein größeres Maß an Selbstbestimmung. Als größte Herausforderung sah der Großteil der Befragten jedoch das Arbeiten alleine und ohne soziale Bindungen als den schwierigsten Aspekt im Home Office. Ein weiterer herausfordernder Aspekt war die Bereitstellung von Geräten und eines geeigneten Ortes für die Arbeit zu Hause. (Kovâcs, Z., &
Kalman, C.; 2022). Die Vor- und Nachteile des Arbeitens im Home-Office scheinen in beide Richtungen extrem zu schwanken. In der vorliegenden Studie soll somit einerseits die persönliche Haltung gegenüber Home Office aber auch eine mögliche Veränderung bezüglich der Kommunikation, ob alleine oder in Gruppen, untersucht werden:
H1: Je mehr Zeit eine Person innerhalb der letzten 12 Monate im Home Office gearbeitet hat, desto besser ist die persönliche Haltung gegenüber Home Office.
H2: Je mehr Zeit eine Person innerhalb der letzten 12 Monate im Home-Office gearbeitet hat, desto lieber arbeitet sie in innerhalb einer Gruppen.
Des Weiteren ist zu beachten, dass die Pandemie die Art und Weise drastisch verändert hat, wie wir mit Technologien umgehen. Die Nutzung digitaler Medien hat sich während des Lockdown verstärkt und führte hin bis zur problematischen Nutzung und zur Sucht. Diese Internet-Sucht beinhaltet schlecht regulierte Verhaltensweisen in Bezug auf die Nutzung mit Internet, was im Einzelnen zu Leiden und Herausforderungen bei der Bewältigung des eigenen Lebens in der physischen Welt führen kann. Forschungen zu psychosozialen Faktoren im Zusammenhang mit einer solchen „Internet-Sucht“ haben Einsamkeit und eine geringere Lebenszufriedenheit als aussagekräftige Prädiktoren identifiziert. (Deutrom, J.; Katos, V.; Al- Mourad, M.B.; Ali, R.; 2022). In Zusammenhang mit der zunehmenden Zeit, welche im Home Office verbracht wird, und der zunehmenden Nutzung digitaler Medien, stellt sich die Frage in wie fern sich die persönliche Haltung hierzu verändert, was innerhalb dieses Papers in Hypothese 3 geklärt werden soll:
H3: Je besser die persönliche Haltung gegenüber Home Office ist, desto schwerer fällt es die persönliche Internetnutzung zu beherrschen.
Innerhalb einer Studie des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wurde Daten untersucht, inwiefern die Corona-Krise den Arbeitsalltag verändert hat. Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen mit 28% wesentlich häufiger als Männer (mit nur 17%) ins Home-Office wechselten (Ruf, K., Steffes S., Wanger S.; 2020). Weshalb sich in weiterer Folge die Frage stellt, inwiefern Frauen diesen Drang zur Internetsucht vermehrt verspüren.
H4: Frauen fällt es schwerer als Männern dem Verlangen online zu gehen zu widerstehen.
Method
Die relevanten Daten wurden mittels eines anonymisierten Fragebogens operationalisiert und mit einer Online-Studie und einem integrierten Online-Experiment erhoben. Der Vorteil dieser Form der Erhebung liegt einerseits in der Zeit- und Kostengünstigen Umsetzung, wie aber auch an der Möglichkeit ein großes Sample in kurzer Zeit zu erheben. Aufgrund der Anonymität und der Online-Erhebung sind die Daten sofort in guter Qualität verfügbar. Für weitere Befragungen können diese Daten einfach repliziert werden, wodurch eine Vergleichbarkeit mit anderen Kontexten erreicht werden kann.
Die Datenerhebung erfolgte durch eine Online-Befragung, zu der die potenziellen Teilnehmer durch einen Link eingeladen wurden. In dem Erhebungszeitraum vom 29. Januar 2022 bis 10. Februar 2022 wurde insgesamt ein Stichprobenumfang von 789 Fragebögen erfasst. Dieses Sample wurde in weiterer Folge bereinigt, wodurch ein finales Sample von 607 Personen (n= 607) herangezogen wurde, welches 253 (41,68%) männliche Teilnehmer und 354 (58,32%) weibliche Teilnehmerinnen umfasst.
Die Selektion der Stichprobe erfolgte einerseits unter dem Kriterium des legalen Arbeitsalters in Österreich, wodurch alle Teilnehmerinnen, die das 15. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, aussortiert wurden. Eine Altersgrenze nach oben wurde hingegen nicht gesetzt. Des Weiteren wurden aus Gründen einer vereinfachten Auswertbarkeit das Geschlecht divers nicht berücksichtigt. Die durchschnittliche Beantwortungszeit für den Online-Fragebogen betrug ca. 13 Minuten.
Das Geschlecht wurde mit den beiden Kategorien weiblich (=1) und männlich (=2) gemessen. Home Office Enjoyment wurde mit 4 items (angepasst von Hill, W. W., & Beatty, S. E.; 2011) gemessen, z.B., “Im Home-Office zu arbeiten mach Spaß.“ Die Beantwortung erfolgte auf einer 5- stufigen Skala von „stimme gar nicht zu“ (=1) bis „stimme völlig zu“ (=5). Die Faktorladungen lagen hierbei zwischen 0.674 und 0.873, Cronbach's Alpha beträgt 0.861.
Preference for online social interaction wurde mit 5 items (angepasst aus Shaw, Duffy & Stark; 2000) gemessen, z.B.: “Wenn ich die Wahl habe, versuche ich in einer Gruppe anstatt alleine zu arbeiten.“. Die Beantwortung erfolgte wiederum auf einer 5- stufigen Skala von „stimme gar nicht zu“ (=1) bis „stimme völlig zu“ (=5). Die Faktorladungen lagen hierbei zwischen 0.661 und 0.889. Cronbach's Alpha beträgt 0.897. Compulsive internet use wurde mit 3 Items (angepasst aus Caplan; 2010) ebenfalls mit einer 5- stufigen Skala von „stimme gar nicht zu“ (=1) bis „stimme völlig zu“ (=5), z.B.: „Ich habe Schwierigkeiten damit über die Zeit, die ich online verbringe, die Kontrolle zu behalten.“ gemessen. Die Faktorladungen lagen hierbei zwischen 0.664 und 0.908. Cronbach's Alpha beträgt 0.871.
Results
Das durchschnittliche Alter der finalen Stichprobe beträgt 64 Jahre. Das Durchschnittsalter der befragten Personen ergibt bei den Männern 33,5 Jahre und bei den Frauen 34,6 Jahre. Die männlichen Teilnehmer gaben als aktuelles Beschäftigungsverhältnis an, dass 64% (n=162) im Angestellten- oder Beamtenverhältnis sind, 15% (n=40) sind selbstständig, 10% (n=25) sind Arbeiter und ca. 4% (n=12) befinden sich in Ausbildung. Bei den Frauen befinden sich 73% (n=263) der Befragten in einem Angestellten- oder Beamtinnenverhältnis, 8% (n=29) sind selbstständig, ca. 5% (n=18) sind in Ausbildung, weitere rund 5% (n=16) Arbeiterinnen und 5% (n=19) gaben „Sonstiges“ als ihr aktuelles Beschäftigungsverhältnis an.
H1 „Je mehr Zeit eine Person innerhalb der letzten 12 Monate im Home Office gearbeitet hat, desto besser ist die persönliche Haltung gegenüber Home Office. “ wurde mittels einer linearen Regression überprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass je mehr Zeit man im Homeoffice verbracht hat sich auch die persönliche Haltung gegenüber dem Home Office verbessert, ist signifikant (SD=0.987; t(610)=7.010, p < .001) und wurde somit bestätigt.
H2 „ Je mehr Zeit eine Person innerhalb der letzten 12 Monate im Home-Office gearbeitet hat, desto lieber arbeitet sie in innerhalb einer Gruppen.“ wurde mittels einer linearen Regression überprüft. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass es keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der gearbeiteten Zeit im Home Office und der Präferenz in Gruppen zu arbeiten gibt (SD=0.977; t(610)= -1.602, p < 0.110) und die Hypothese wurde somit widerlegt.
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- Citation du texte
- Bsc. Tina Torggler (Auteur), Home Office und seine Auswirkungen auf österreichische Arbeitskräfte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1289297
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