Das Thema Anerkennung und Etablierung des Berufszweigs Musiktherapie innerhalb des Gesundheitssystems steht aktuell im Fokus der Aufmerksamkeit vieler MusiktherapeutInnen. Denn wie könnte es erreicht werden, dieses breit gefächerte Fach mit seinen unterschiedlichen Ansätzen, Methoden und Einsatzbereichen als ein klar begrenztes, in sich dynamisches Gefüge zu präsentieren? Und wie kann die geforderte wissenschaftliche Überprüfung der Wirksamkeit von Musiktherapie durchgeführt werden, ohne jedoch bestimmte Methoden emporzuheben oder den Bezug zur klinischen Praxis zu verlieren, in der doch Individualität und Subjektivität eine so große Rolle spielt?
Die Diplomarbeit greift diese Fragen auf und stützt sich dabei auf den Vergleich zweier Forschungsprojekte: Die prospektiv placebokontrollierte randomisierte Vergleichsstudie zum Heidelberger Musiktherapie-Manual: Migräne bei Kindern und das Hamburger Projekt zur Musiktherapie mit sexuell misshandelten Kindern (retrospektiv qualitativ reflektierende Untersuchungsform).
Es werden die Forschungshintergründe herausgestellt, die im anschließenden Kapitel in Bezugnahme auf Bruce E. Wampolds Theorie der psychotherap. Denkmodelle auf eine Metaebene gebracht und begründet werden. Es wird deutlich, dass sich unterschiedl. Therapierichtungen auch entsprechend unterschiedl. Forschungsmethoden bedienen. Diese haben aber in ihrer Relevanz für die gesundheitspolitische Anerkennung verschiedene Stellenwerte. Denn es existiert eine Evidenzklassenhierarchie von Forschungsmethoden, die die Anerkennung nur bestimmter Therapierichtungen zur Folge hat, nämlich jener, die ihr Konzept in Studiendesigns höherer Evidenzklasse auf Wirksamkeit überprüfen können. Diese Studienergebnisse besitzen eine sehr niedrige externe Validität und bieten somit kaum Einblick in die klinische musiktherapeutische Praxis oder liefern Erkenntnisse für die innerfachliche Weiterentwicklung.
Dieses Problem der Geltungsbereiche von Forschungsergebnissen greift der letzte Abschnitt der Arbeit auf. Es werden Folgen einseitiger Forschungsbetrachtungen erörtert und Lösungsansätze geboten, wie der Hervorhebung einzelner Therapie- und Forschungsmethoden und vor allem der Verwissenschaftlichung von Musiktherapie entgegengewirkt werden könnte.
Abschließend wird anhand der dargestellten Studien beispielhaft verdeutlicht, in wie fern bereits Schritte in die hier vorgestellte Richtung gegangen werden und an welchen Stellen eine günstige Weiterentwicklung gehemmt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Musiktherapeutische Studien im Vergleich
- Forschungsmotivation
- Zeitrahmen
- Studiendesign
- Forschungsziele
- Klientel
- Behandlungsansatz
- Rahmenbedingungen
- Erstkontakte
- Setting
- Therapieziele
- Handlungsspektrum
- Spezifische musiktherapeutische Wirkfaktoren
- Messinstrumente und Datenanalyseverfahren
- Forschungsergebnisse
- Direkte Auswirkungen auf die musiktherapeutische Praxis
- Weiterführende Forschungsansätze
- Publikation der Studie
- Zusammenfassung
- Hintergrundmodelle psychotherapeutischer Forschung nach B. E. Wampold
- Medical Model
- Contextual Model
- Generelle Wirkfaktoren der Psychotherapie
- Bedeutung des Modellvergleiches für Psychotherapie und psychotherapeutische Forschung
- Werte psychotherapeutischer Forschungsmethoden
- Der ,,Goldstandard“ der Forschungsmethoden und seine Bedeutung für die vorgestellten musiktherapeutischen Studien
- Musiktherapie im Spannungsfeld zwischen Wissenschaftlichkeit und therapeutischer Praxis
- Musiktherapie – eine Berufsfeldbeschreibung
- Musiktherapeutische Forschungsmethoden
- Folgen der Forschung zur wissenschaftlichen und gesundheitspolitischen Legitimation von Musiktherapie
- Plädoyer
- Subjektivität
- Netzwerk
- Netzwerkbildung - Möglichkeiten und Blockaden beispielhaft dargestellt
- Schluss
- Ausblick
- Quellenverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der kritischen Auseinandersetzung musiktherapeutischer Forschung im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Methodik und der subjektiven Praxis. Die Arbeit analysiert zwei Studien mit unterschiedlichen Forschungsansätzen und untersucht die Auswirkungen der Forschungsergebnisse auf die musiktherapeutische Praxis.
- Wissenschaftliche Fundierung der Musiktherapie
- Kritik an der Objektivierung von Musiktherapie
- Bedeutung subjektiver Erfahrungen in der Musiktherapie
- Vergleich verschiedener Forschungsansätze
- Herausforderungen der Netzwerkbildung in der Musiktherapie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und stellt die Frage nach der Messbarkeit der Wirkung von Musiktherapie in den Vordergrund. Die Autorin argumentiert, dass die Subjektivität in jeder Therapiesitzung eine objektive Darstellung der Musiktherapie unmöglich macht.
Das zweite Kapitel analysiert zwei musiktherapeutische Studien mit unterschiedlichen Forschungsansätzen. Es werden die Forschungsmotivation, das Studiendesign, die Forschungsziele, das Klientel, der Behandlungsansatz, die Rahmenbedingungen, das musiktherapeutische Konzept, die Messinstrumente, die Datenanalyseverfahren, die Forschungsergebnisse, die Auswirkungen auf die Praxis, weiterführende Forschungsansätze und die Publikation der Studien detailliert dargestellt.
Das dritte Kapitel beleuchtet die Hintergrundmodelle psychotherapeutischer Forschung nach B. E. Wampold, insbesondere das Medical Model und das Contextual Model. Es wird die Bedeutung des Modellvergleiches für die Psychotherapie und die psychotherapeutische Forschung diskutiert.
Kapitel vier befasst sich mit den Werten psychotherapeutischer Forschungsmethoden und analysiert den "Goldstandard" der Forschungsmethoden im Kontext der vorgestellten musiktherapeutischen Studien.
Kapitel fünf beleuchtet die Musiktherapie im Spannungsfeld zwischen Wissenschaftlichkeit und therapeutischer Praxis. Es werden die Berufsfeldbeschreibung der Musiktherapie und die musiktherapeutischen Forschungsmethoden sowie die Folgen der Forschung für die wissenschaftliche und gesundheitspolitische Legitimation der Musiktherapie diskutiert.
Das sechste Kapitel stellt ein Plädoyer für die Subjektivität und die Bedeutung von Netzwerken in der Musiktherapie dar. Es werden Möglichkeiten und Blockaden der Netzwerkbildung beispielhaft dargestellt.
Der Schluss fasst die Ergebnisse der Diplomarbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Musiktherapie, Forschung, Praxis, Subjektivität, Objektivität, Forschungsansätze, Netzwerkbildung, Wissenschaftlichkeit, Legitimation, Psychotherapie, Wirkfaktoren, Studiendesign, Behandlungsansatz, Messinstrumente, Datenanalyseverfahren, Forschungsergebnisse, Auswirkungen auf die Praxis, weiterführende Forschungsansätze, Publikation, Hintergrundmodelle, Medical Model, Contextual Model, Generelle Wirkfaktoren, Goldstandard, Berufsfeldbeschreibung, Möglichkeiten und Blockaden.
- Arbeit zitieren
- Friederike Brückl (Autor:in), 2009, Musiktherapie im Spannungsfeld zwischen Forschung und Praxis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128857
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