Diese Arbeit untersucht die Diagnostik zur Feststellung einer Lese-Rechtschreibstörung (LRS). Die LRS stellt sowohl im Alltag der Betroffenen, ebenso wie im akademischen Kontext bezüglich Lernsituationen im schulischen Kontext eine Lernstörung dar, die multifaktoriellen Leidensdruck bei den Betroffenen auslöst und mit einer Sekundärsymptomatik einhergehen kann. So etwa beeinträchtigt sie unmittelbar das Lernverhalten und schließlich die schulischen Leistungen, da in vielen Fächern das Lesen und Reproduzieren auf Basis von Texten zur Aneignung von Wissen vorausgesetzt wird. In der Praxis führt dies zu einer deutlich langsameren Aufnahme und Verarbeitung von Informationen, welches das Lösen von Prüfungsaufgaben erheblich erschwert und die Frustrationstoleranz maßgeblich senkt. Vor allem begünstigt dies die Erbringung schlechter Noten als negatives Beiprodukt in Prüfungssituationen, in welchen das Lese- und Rechtschreibvermögen nicht der Kernaspekt der Leistungsabfrage ist. Die Folgen aus dem tiefergehenden Zusammenspiel aus dreidimensionalen Faktoren, die einander bedingen, ist fatal. Ein weiterer Aspekt, der dabei eine Rolle spielt und eine weitere Ebene des Leidensdrucks konstruiert, ist der der sozial-emotionalen Sekundärsymptomatik. Mit jeder weiteren defizitorientierten Rückmeldung resultiert Demotivation und mit ihr Misserfolg. Infolgedessen leidet die Selbstwirksamkeitserwartung und das Vertrauen in die eigene Kompetenz stetig, was häufig Auswirkungen auf eine ganze Schullaufbahn haben kann. Eine von vielen denkbaren Verhaltensauffälligkeiten kann beispielsweise konkret die Vermeidung von Textproduktion oder erhöhte Prüfungsangst sein
Inhaltsverzeichnis
- 1. Grundlagen zum Krankheitsbild der Lese- Rechtschreibstörung/LRS
- 1.1 Einführung in die Begriffsdefinition und Symptomatik sowie Relevanz für das Lernen in der Schule
- 1.2 Epidemiologie und Prävalenz unter Beleuchtung des doppelten Diskrezpanzkriteriums
- 1.3 Komorbidität
- 2. Diagnostischer Prozess unter Beleuchtung der Rolle der Lehrkraft
- 2.1 Knuspels Leseaufgaben als Testverfahren
- 2.2 Testdurchführung
- 2.3 Bewertung und Scorebildung
- 2.4 Gütekriterien
- 2.5 Kritik am Verfahren
- 3. Förderung der LRS
- 3.1 Das Würzburger Trainingsprogramm als präventive Fördermaßnahme
- 4. Persönliche Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Krankheitsbild der Lese-Rechtschreibstörung (LRS) und beleuchtet verschiedene Aspekte, die für die Diagnose und Förderung von Kindern mit LRS relevant sind.
- Begriffsdefinition, Symptomatik und Relevanz der LRS für das Lernen in der Schule
- Epidemiologie und Prävalenz der LRS unter Berücksichtigung des doppelten Diskrezpanzkriteriums
- Diagnostischer Prozess der LRS und die Rolle der Lehrkraft
- Förderung der LRS durch das Würzburger Trainingsprogramm
- Persönliche Reflexionen zum Thema LRS
Zusammenfassung der Kapitel
1. Grundlagen zum Krankheitsbild der Lese- Rechtschreibstörung/LRS
Dieses Kapitel definiert die Lese-Rechtschreibstörung (LRS) und beleuchtet ihre Bedeutung für das Lernen in der Schule. Es geht auf die Symptome und die Klassifizierung der LRS ein und beschreibt die Relevanz von Leseverständnis und Rechtschreibung als Kulturtechniken.
2. Diagnostischer Prozess unter Beleuchtung der Rolle der Lehrkraft
Dieses Kapitel behandelt den diagnostischen Prozess der LRS und die Rolle der Lehrkraft. Es beschreibt die Verwendung von Knuspels Leseaufgaben als Testverfahren und erläutert die Bewertung und Scorebildung sowie die Gütekriterien des Verfahrens. Zudem werden kritische Punkte im Verfahren beleuchtet.
3. Förderung der LRS
Dieses Kapitel befasst sich mit der Förderung der LRS und stellt das Würzburger Trainingsprogramm als präventive Fördermaßnahme vor.
Schlüsselwörter
Lese- Rechtschreibstörung, LRS, Dyslexie, Legasthenie, Leseverständnis, Rechtschreibung, Diagnostik, Förderung, Knuspels Leseaufgaben, Würzburger Trainingsprogramm, Prävalenz, Epidemiologie, Komorbidität, Schulische Fertigkeiten, Intelligenz, Lernstörung.
- Quote paper
- Juliane Schnelle (Author), 2022, Diagnose und Förderung der Lese-Rechtschreibstörung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1288568