Wenn von Menschenrechten und dem Islam die Rede ist, so wirkt dieses Begriffspaar aus westlicher Sicht widersprüchlich bzw. gilt als nicht vereinbar miteinander. Ausgehend von diesem stereotypischen Vorurteil soll aufgezeigt werden, welchen Begründungsursprung die Menschenrechte haben bzw. wo ihre Wurzeln liegen und welches Verständnis von Menschenrechte heute in der Moderne existiert.
Nach der Wesenserklärung der Menschenrechte wird untersucht, in wie weit die islamisch geprägte Welt zu diesen Ideen Zugang findet und sie rezipiert. Hierfür ist es notwendig zunächst das Bild des Westens aus islamischer Perspektive zu schildern, welches auf einschneidenden historischen Prozessen für die Muslime beruht. Dabei kann natürlich nicht von „dem Islam“ die Rede sein, sondern diese Religion muss verstanden werden als eine weltweite Glaubensgemeinschaft mit regional und kulturell sehr unterschiedlichen Interpretationen und Auslegungen. Die Heterogenität des Islam macht es schwierig, allgemeingültige Aussagen über strittige Punkte wie das Verhältnis zur Moderne bzw. den Menschenrechten zu finden. Daher ist es erforderlich eine interkulturelle Sichtweise zunächst einzunehmen, wie der Westen (der ebenfalls kein homogener Akteur ist) zum Islam im Punkt der Menschenrechte steht bzw. was der islamischen Welt vorgeworfen und was eingefordert wird, exemplarisch am Beispiel der Religionsfreiheit. Im zweiten Schritt werden innerislamische Bewegungen beschrieben und ihr Verhältnis zu Menschenrechten charakterisiert. Dabei ist die Glaubwürdigkeit des Universalitätsanspruches der Menschenrechte durchaus zweifelhaft, nicht zu letzt auf Grund der Aktionen der USA im Kampf gegen den Terror und die damit ergriffenen Maßnahmen, haben Muslime oft den Eindruck Menschenrechte haben die Funktion Druck auf wirtschaftlich und sozial schwache Staaten auszuüben, wo andere politische und wirtschaftliche Motive eine Rolle spielen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Menschenrechte
- Begründung der Menschenrechte
- Menschenrechte als ein Element der Moderne
- Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UN von 1948
- Interkulturelle und intrakulturelle Sichtweise zu Menschenrechten
- Ausgangssituation in islamisch geprägten Ländern
- Religionsfreiheit oder das Problem der Apostasie
- Menschenrechte – Ein Zivilisationskonflikt?
- innerislamische Strömungen zu Menschenrechten
- Universalität der Menschenrechte und Doppelmoral des Westens
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern sich Menschenrechte und der Islam miteinander vereinbaren lassen. Sie untersucht die historischen und philosophischen Wurzeln der Menschenrechte und analysiert, wie diese in der modernen Welt verstanden werden. Dabei wird insbesondere auf die Sichtweise des Islam auf Menschenrechte eingegangen und die Herausforderungen der interkulturellen und intrakulturellen Verständigung in diesem Bereich beleuchtet.
- Die historischen und philosophischen Wurzeln der Menschenrechte
- Das Verständnis von Menschenrechten in der Moderne
- Die Sichtweise des Islam auf Menschenrechte
- Die Herausforderungen der interkulturellen und intrakulturellen Verständigung im Bereich der Menschenrechte
- Die Universalität der Menschenrechte und die Frage der Doppelmoral des Westens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik des Verhältnisses von Menschenrechten und Islam dar und skizziert den Aufbau der Arbeit. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Begründung der Menschenrechte, indem es auf die klassischen Naturrechtsphilosophen wie Hobbes, Locke, Rousseau und Kant eingeht. Es zeigt die Entwicklung des Menschenrechtsgedankens von der Antike bis zur Moderne auf und verdeutlicht die Bedeutung der Individualisierung und der Säkularisierung für die Entstehung der Menschenrechte.
Das dritte Kapitel untersucht die interkulturelle und intrakulturelle Sichtweise auf Menschenrechte. Es analysiert die Ausgangssituation in islamisch geprägten Ländern und beleuchtet das Problem der Religionsfreiheit und der Apostasie. Darüber hinaus werden innerislamische Strömungen und ihre unterschiedlichen Positionen zu Menschenrechten vorgestellt. Das Kapitel thematisiert auch die Frage der Universalität der Menschenrechte und die Kritik an der Doppelmoral des Westens.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Menschenrechte, Islam, Moderne, Interkulturelle Verständigung, Intrakulturelle Strömungen, Religionsfreiheit, Apostasie, Universalität, Doppelmoral, Westen.
- Arbeit zitieren
- Martin Schultze (Autor:in), 2006, Islam und Menschenrechte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128839
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