Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick und ein Verständnis vom koreanischen Schamanismus zu vermitteln und auf die heutige Bedeutung des Schamanismus einzugehen. Dazu wird zunächst der Begriff des Schamanismus eingeordnet und definiert. Dabei wird ebenfalls auf das Welt- und Götterbild von Schaman*innen eingegangen. Darauf folgend soll ein Blick auf die heutige Stellung des koreanischen Schamanismus geworfen werden. Anschließend wird ein Fazit gezogen.
Vom Schamanismus haben die meisten Menschen zwar schon einmal gehört, jedoch können nicht viele wirklich etwas damit anfangen. Von manchen wird der Schamanismus direkt mit Begriffen wie Naturheilkunde und Spiritualität in Verbindung gebracht. Hinter dem Schamanismus steckt jedoch mehr: Er gehört zu den ältesten und dennoch allgegenwärtigsten Religionen der Welt. Auch in westlichen Kulturen gewinnt er heutzutage immer mehr an Bedeutung, denn seine Praktiken und Glaubensgrundsätze unterscheiden sich von den bisher verbreiteten Kenntnissen und werden schon seit einiger Zeit in der New-Age-Bewegung thematisiert. In Ostasien ist der Schamanismus schon seit sehr langer Zeit aktiv. Vor allem in Korea spielt er auch heute noch eine sehr bedeutende Rolle und ist aus der Gesellschaft nicht wegzudenken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Koreanischer Schamanismus
- Begriff und Definition
- Weltbild und Götterwelt
- Bedeutung in Korea und der Welt
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, einen umfassenden Überblick über den koreanischen Schamanismus zu bieten und seine Bedeutung in der heutigen Zeit zu beleuchten. Der Fokus liegt dabei auf der Einordnung und Definition des Begriffs Schamanismus im Kontext Koreas, der Erörterung des Weltbilds und der Götterwelt der Schaman*innen sowie der Analyse der gegenwärtigen Rolle des Schamanismus in Korea.
- Begriff und Definition des Schamanismus in Korea
- Weltbild und Götterwelt der Schaman*innen
- Heutige Bedeutung des Schamanismus in Korea
- Die Rolle der Schamanen (Mansin) in der koreanischen Gesellschaft
- Typische Merkmale des koreanischen Schamanismus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt den Schamanismus als eine der ältesten und dennoch allgegenwärtigen Religionen der Welt vor und betont seine wachsende Bedeutung in westlichen Kulturen. Der Fokus liegt auf der besonderen Rolle des Schamanismus in Korea, wo er auch heute noch eine wichtige Bedeutung für die Gesellschaft hat.
2. Koreanischer Schamanismus
2.1 Begriff und Definition
Die wissenschaftliche Definition des Begriffs Schamanismus ist bis heute nicht eindeutig, da die vielfältigen Erscheinungsformen und Interpretationen des Schamanismus zu zahlreich und komplex sind. Der Ursprung des Wortes wird meist auf das tungusische „saman“ zurückgeführt, welches sich aus dem Verb „sa“ ableitet und „wissen“ bedeutet. Daher bezeichnet ein Schamane einen „wissenden“ Menschen. Die Diskussion über den Ursprung und das Alter des Schamanismus reicht weit zurück, wobei einige Forscher ihn bereits im Jungpaläolithikum vermuten, während andere ihn noch älter einordnen. Fest steht, dass er spätestens auf Jäger- und Sammlervölker Nordasiens zurückzuführen ist. Die Entstehung des Schamanismus wird mit der Notwendigkeit der Bewältigung von Schuldgefühlen im Zusammenhang mit dem Töten von Tieren zum Überleben in Verbindung gebracht. Aus diesen Schuldgefühlen entwickelte sich die Vorstellung einer unsterblichen Seele, die zum Kernelement des Schamanismus wurde und die Grundlagen für die Vorstellungen vom Jenseits und der Götter- und Geisterwelt schuf. Es gibt verschiedene Definitionen des Schamanismus, wobei die Forschung von Mircea Eliade, der den Schamanismus als Ekstase-Technik zur Verbindung mit höheren Wesen betrachtet, sowie die Arbeit von Tae Kon Kim, der auf Grundlage seiner Feldforschung eine umfassende Definition für den koreanischen Schamanismus vorschlägt, hervorzuheben sind.
2.2 Weltbild und Götterwelt
Die Schamanen, in Korea Mansin genannt, dienen als Mittler zwischen der Welt der Menschen und der Geisterwelt und helfen Menschen bei verschiedenen Bedürfnissen, wie Heilung, Kontakt zum Jenseits, Begleitung von Seelen in die Götterwelt, Abwehr von Unglück, Wettervorhersage und Zukunftsvorhersage. Die typischen Merkmale des Schamanismus sind in der Wissenschaft weitgehend anerkannt, wobei die Gewichtung dieser Merkmale unterschiedlich wahrgenommen wird. Wichtigstes Merkmal ist die rituelle Ekstase, die sich von bloßer Besessenheit durch ihren kontrollierten und freiwilligen Charakter abhebt. Weitere Merkmale sind der Glaube an das dualistische Weltbild und die Existenz einer vom Körper lösbaren Seele, die Rolle von Hilfsgeistern bei der rituellen Ekstase und der Glaube an Ahnengeister. Der koreanische Schamanismus ist geprägt von einer großen Anzahl weiblicher Schamanen, die Mudang genannt werden. Die männlichen Schamanen, Paksu, sind meist Gehilfen der Mudang. Um den koreanischen Schamanismus zu verstehen, ist es wichtig, sich mit dem Welt- und Götterbild der Mansin auseinanderzusetzen.
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- Anonym (Author), 2022, Die Bedeutung des Schamanismus in Südkorea, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1288362