Der Brief ist ein fester Bestandteil unserer zwischenmenschlichen Kommunikation; ein Aspekt dieser Kommunikation, der auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Briefe gab es in allen Epochen und in allen Schriftkulturen. „Sie setzen die genuine Fähigkeit der Schrift um, als sprachliches Medium räumliche Distanzen zu überwinden.“
Persönliche Briefe drücken den Wunsch aus, mit einer fernen Person in fruchtbaren Gedankenaustausch zu treten. Sich mitzuteilen und - noch besser! - Mitteilungen zu empfangen. „Post zu bekommen, ist großartig; durch die Jahrhunderte ist dieses Gefühl vielfältig belegt.“
Den Hauptteil der Arbeit bildet die exemplarische Auseinandersetzung mit dem Briefschreiber Peter Szondi. Anhand ausgewählter Korrespondenz zu verschiedenen Schwerpunktthemen und unter Berücksichtigung seiner Biographie soll eine Annäherung an den Literaturwissenschaftler, den Freund und Privatmenschen Szondi versucht werden.
Ein besonderer Schwerpunkt soll dabei auf der Korrespondenz mit Paul Celan liegen. Nicht nur sind diese Briefe in besonderem Maße aufschlussreich für die Annäherung an den Privatmenschen Peter Szondi; auch legen die biographischen Gemeinsamkeiten mit Celan den Grundstein für die essentiellen Themen ihres Briefwechsels, Themen, die Szondis Persönlichkeit in entschiedenem Maße prägten.
Was bleibt, ist eindringlich nach der Zukunft des Briefes zu fragen. Unbestritten ist es frevelhaft, einen mit Tinte auf Büttenpapier verfassten Brief mit einer äußerlich charakterlosen, in einer Masse meist unnötiger Informationen und Spam im Account auftauchenden privaten E-Mail zu vergleichen. Und natürlich ist es schöner, seinen Briefkasten durch Öffnen einer Klappe als durch einen Mausklick zu leeren.
Doch wenn man genauer hinsieht und die Nostalgie beiseite lässt, in die unsere moderne Gesellschaft im Angesicht neuer Technologien gerne verfällt, wird man viele konstitutive Strukturelemente des Briefs auch in der E-Mail wieder finden.
Sicherlich wird dem Briefwesen nicht nur in der Literaturwissenschaft, sondern auch in der modernen Tageskommunikation eine „gewisse Randständigkeit“ erhalten bleiben. Doch dadurch wird das Briefeschreiben noch lange nicht zum Randphänomen. Es bleibt ein hoher Genuss und eine angenehme Form der Selbstreflektion, der man sich regelmäßig hingeben sollte. Lässt sich ja trotzdem per E-Mail ankündigen: „Aber das ist ein Briefthema.“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Über den Brief
- Zur Geschichte des Briefes
- Formvollendet: Briefsteller
- Szondi als Briefschreiber
- Biographie und beruflicher Werdegang
- Briefe...
- Geschäftliches: Szondis Korrespondenz zu seiner Arbeit
- Stoßseufzer eines Professors: Die FU im Umbruch….......
- Freundschaftliche Distanz: Korrespondenz mit Paul Celan
- ,,Das ist kein Briefthema“ - Ein Liebesbrief?.
- Der Briefschreiber Peter Szondi - Versuch einer Annäherung.
- ,,Eigentlich lassen sich keine Briefe mehr schreiben“ Abschließende und weiterführende Überlegungen
- Literaturverzeichnis.........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Briefschreiber Peter Szondi und analysiert seine Korrespondenz im Kontext seiner Biographie und seines beruflichen Werdegangs. Ziel ist es, durch die Analyse von Szondis Briefen einen Einblick in seine Persönlichkeit, seine Denkweise und seine Beziehungen zu gewinnen.
- Die Geschichte des Briefes und seine Bedeutung in der Kommunikation
- Die Rolle von Briefstellern und ihre Bedeutung für die Briefkultur
- Szondis Briefkultur und seine Korrespondenz zu verschiedenen Themen
- Die Beziehung zwischen Szondi und Paul Celan und die Themen ihres Briefwechsels
- Die Bedeutung von Briefen im modernen Medienzeitalter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Briefes als Kommunikationsform ein und beleuchtet seine historische Entwicklung sowie seine Bedeutung in der heutigen Zeit. Es wird die Frage aufgeworfen, ob der Brief im Zeitalter der digitalen Kommunikation an Bedeutung verliert oder eine Renaissance erlebt.
Das Kapitel „Über den Brief“ befasst sich mit der Geschichte des Briefes und der Rolle von Briefstellern. Es wird die Entwicklung des Briefes vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert dargestellt und die Bedeutung des Briefes als Medium für den Austausch von Informationen und Meinungen hervorgehoben.
Das Kapitel „Szondi als Briefschreiber“ widmet sich der Biographie und dem beruflichen Werdegang von Peter Szondi. Es werden verschiedene Aspekte seiner Korrespondenz beleuchtet, darunter seine geschäftliche Korrespondenz, seine Briefe an Kollegen und Freunde sowie seine Korrespondenz mit Paul Celan.
Das Kapitel „,,Eigentlich lassen sich keine Briefe mehr schreiben“ - Abschließende und weiterführende Überlegungen“ befasst sich mit der Frage, ob der Brief im modernen Medienzeitalter an Bedeutung verliert. Es werden die Vor- und Nachteile des Briefes im Vergleich zu anderen Kommunikationsformen diskutiert und die Zukunft des Briefes in der digitalen Welt beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Briefschreiber Peter Szondi, die Geschichte des Briefes, die Briefkultur im 20. Jahrhundert, die Korrespondenz mit Paul Celan, die Bedeutung von Briefen im modernen Medienzeitalter und die Analyse von Briefen als Quelle für die Erforschung von Persönlichkeit und Beziehungen.
- Arbeit zitieren
- Anna Brixa (Autor:in), 2006, „Aber das ist kein Briefthema“ - Über den Briefschreiber Peter Szondi, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128782
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