In dieser Arbeit werden die sokratischen Methoden und der Sokratische Dialog nach Stavemanns Ausarbeitungen dargestellt. Im Anschluss daran werden die sokratischen und die unsokratischen Elemente in Stavemanns Gesprächsführungsmethode aufgezeigt.
Sokrates Person scheint ein Rätsel zu sein. So kann behauptet werden, dass sein Name auch außerhalb der philosophischen Wissenschaft bekannt ist. Sein vermeintlicher Ausspruch, er wisse, nichts zu wissen, ist laut Wikipedia im Deutschen ein geflügeltes Wort. Bereits diese sokratische Sentenz ist typisch für den antiken Philosophen. Dem ein oder anderen mag Sokrates Frau Xanthippe geläufig sein. Vielmehr ist in der unphilosophischen Welt über ihn nicht zu finden. Er ist der unbekannte Bekannte, ein Hörensagen.
Er beeinflusste nicht nur die Philosophie. Seine Methoden fanden auch Eingang in die Psychotherapie. Der Sokratische Dialog ist ein psychotherapeutischer Gesprächsstil, der an den Philosophen nicht nur namentlich, sondern auch inhaltlich angelehnt ist. Harlich Stavemann kritisierte die unzureichende Ausarbeitung des Sokratischen Dialogs. Diesem Desiderat nahm er sich in seinem Buch Sokratische Gesprächsführung in Therapie und Beratung an. Sokrates firmierte auch hier als Namensgeber. Daher stellt sich folgende Forschungsfrage: Welche Einflüsse haben die Methoden des Sokrates auf die Sokratische Gesprächsführung nach Stavemann?
Um dem Nachzugehen wird zuerst der historische Sokrates und seine klassischen Methoden vorgestellt. Darunter fällt die Haltung des Nichtwissens, die sokratische Ironie, der Elenchos und die Hebammenkunst. Im Anschluss daran wird ein Zusammenhang zwischen Sokrates und der Psychotherapie hergestellt. Stavemanns Modifikation der Sokratischen Gesprächsführung bildet den Hauptteil der Arbeit. Er konzipierte ein chronologisches Phasenmodell der Sokratischen Gesprächsführung. Hierbei arbeitete der Psychotherapeut drei Subtypen der Gesprächsform heraus. Zum Abschluss werden die sokratischen und die unsokratischen Einflüsse des Gesprächsstils untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Mythos Sokrates
- Sokrates - seine Person und seine Methoden
- Der historische Sokrates
- Sokratische Methode
- Sokratisches Nichtwissen
- Sokratische Ironie
- Sokratischer Elenchos
- Hebammenkunst
- Sokrates und die Psychotherapie
- Sokratische Gesprächsführung nach Stavemann
- Philosophischer und psychologischer Sokratischer Dialog
- Stavemanns Sokratische Gesprächsführung
- Idealtypen der stavemannschen Sokratischen Gesprächsführung
- Der explikative Sokratische Dialog
- Der normative Sokratische Dialog
- Der funktionale Sokratische Dialog
- Disputtechniken
- Das sokratische und das unsokratische im Sokratischen Dialog nach Stavemann
- Fazit - In sokratischer Tradition psychotherapeutisch begleiten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Einfluss der sokratischen Methoden auf die von Harlich Stavemann entwickelte Sokratische Gesprächsführung in der Psychotherapie. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den klassischen sokratischen Techniken und dem modernen Ansatz Stavemanns herauszuarbeiten.
- Der historische Sokrates und seine Lebensumstände
- Die klassischen sokratischen Methoden (Nichtwissen, Ironie, Elenchos, Hebammenkunst)
- Der Zusammenhang zwischen Sokrates und der Psychotherapie
- Stavemanns Modell der Sokratischen Gesprächsführung und dessen Idealtypen
- Eine Analyse der sokratischen und unsokratischen Elemente in Stavemanns Ansatz
Zusammenfassung der Kapitel
Mythos Sokrates: Der einleitende Abschnitt beleuchtet den Bekanntheitsgrad Sokrates' sowohl innerhalb als auch außerhalb der Philosophie. Er thematisiert die scheinbare Paradoxie eines bekannten Unbekannten und die irreführende Bezeichnung "Vorsokratiker". Der Abschnitt führt in die Forschungsfrage ein: Wie beeinflussten Sokrates' Methoden die Sokratische Gesprächsführung nach Stavemann? Die Bedeutung liegt darin, den Kontext und die Relevanz der folgenden Analyse zu etablieren, indem er die weitreichende Wirkung von Sokrates' Denken und die Notwendigkeit einer detaillierten Untersuchung seiner Methoden hervorhebt.
Sokrates - seine Person und seine Methoden: Dieses Kapitel erörtert zunächst das Problem der Quellenlage zur Person Sokrates, da er selbst keine Schriften hinterließ. Die unterschiedlichen Perspektiven von Platon, Xenophon und Aristophanes werden kritisch beleuchtet, wobei die Bedeutung Platons als Hauptquelle hervorgehoben wird. Der Abschnitt geht detailliert auf den historischen Sokrates ein, beleuchtet sein Leben, seine soziale Stellung und den Kontext seines Wirkens. Die Bedeutung liegt im Aufbau eines fundierten Verständnisses von Sokrates' Leben und Umfeld, um seine philosophischen Methoden besser zu verstehen. Die kritische Auseinandersetzung mit den Quellen ermöglicht eine differenzierte Betrachtung des historischen Sokrates.
Sokrates und die Psychotherapie: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext, muss ergänzt werden, falls vorhanden)
Sokratische Gesprächsführung nach Stavemann: Dieser zentrale Teil der Arbeit analysiert Stavemanns Konzept der Sokratischen Gesprächsführung. Er beschreibt Stavemanns Modifikation des Sokratischen Dialogs und dessen chronologisches Phasenmodell. Die drei Subtypen des Dialogs (explikativ, normativ, funktional) werden erläutert. Die Bedeutung dieses Kapitels liegt in der umfassenden Darstellung von Stavemanns Ansatz und seiner theoretischen Fundierung. Die Beschreibung der unterschiedlichen Dialogtypen ermöglicht ein tiefes Verständnis der praktischen Anwendung des Modells.
Schlüsselwörter
Sokrates, Sokratische Methode, Sokratischer Dialog, Stavemann, Psychotherapie, Nichtwissen, Ironie, Elenchos, Hebammenkunst, Philosophie, Gesprächsführung, explikativer Dialog, normativer Dialog, funktionaler Dialog.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Sokratische Gesprächsführung nach Stavemann"
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit untersucht den Einfluss der sokratischen Methoden auf die von Harlich Stavemann entwickelte Sokratische Gesprächsführung in der Psychotherapie. Sie vergleicht die klassischen sokratischen Techniken mit dem modernen Ansatz Stavemanns und analysiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den historischen Sokrates und seine Lebensumstände, die klassischen sokratischen Methoden (Nichtwissen, Ironie, Elenchos, Hebammenkunst), den Zusammenhang zwischen Sokrates und der Psychotherapie, Stavemanns Modell der Sokratischen Gesprächsführung mit seinen Idealtypen (explikativ, normativ, funktional) und eine Analyse der sokratischen und unsokratischen Elemente in Stavemanns Ansatz.
Welche sokratischen Methoden werden behandelt?
Die Arbeit behandelt detailliert das Sokratische Nichtwissen, die Sokratische Ironie, den Sokratischen Elenchos und die Hebammenkunst. Diese Methoden werden sowohl im historischen Kontext als auch im Bezug auf Stavemanns Modell analysiert.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den klassischen sokratischen Techniken und dem modernen Ansatz der Sokratischen Gesprächsführung nach Stavemann herauszuarbeiten und den Einfluss der sokratischen Methoden auf Stavemanns Modell zu untersuchen.
Wer ist Harlich Stavemann und welche Rolle spielt er in der Arbeit?
Harlich Stavemann hat ein Modell der Sokratischen Gesprächsführung entwickelt, das im Mittelpunkt dieser Arbeit steht. Die Arbeit analysiert sein Konzept, seine Modifikationen des sokratischen Dialogs und die drei von ihm beschriebenen Idealtypen des Dialogs (explikativ, normativ, funktional).
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu folgenden Themen: Mythos Sokrates, Sokrates – seine Person und seine Methoden, Sokrates und die Psychotherapie, Sokratische Gesprächsführung nach Stavemann (inkl. einer Analyse der verschiedenen Dialogtypen) und ein Fazit.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene Quellen, insbesondere auf die Schriften von Platon, Xenophon und Aristophanes, um den historischen Sokrates zu rekonstruieren. Die Hauptquelle für die Sokratische Gesprächsführung ist das Werk von Harlich Stavemann.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sokrates, Sokratische Methode, Sokratischer Dialog, Stavemann, Psychotherapie, Nichtwissen, Ironie, Elenchos, Hebammenkunst, Philosophie, Gesprächsführung, explikativer Dialog, normativer Dialog, funktionaler Dialog.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält Kapitelzusammenfassungen, die die Kernaussagen und die Bedeutung der jeweiligen Kapitel hervorheben. Eine Zusammenfassung zu "Sokrates und die Psychotherapie" fehlt im vorliegenden Auszug und muss gegebenenfalls ergänzt werden.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für Personen bestimmt, die sich für die sokratische Philosophie, die Psychotherapie und die Gesprächsführung interessieren, insbesondere für diejenigen, die sich mit der Anwendung sokratischer Methoden in der Praxis auseinandersetzen möchten.
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- Anonym (Author), 2022, Der Sokratische Dialog. Platons Vermächtnis an die Psychotherapie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1287101