Die Qualität von Produkten und Dienstleistungen rückt bei Unternehmen, die im Gesundheitswesen tätig sind, immer mehr in den Mittelpunkt. Marketingstrategien, Unternehmenspräsentationen und Pressepläne enthalten stets ein gemeinsames Motiv: Die hohe Qualität soll betont werden. „Die wirtschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen stellen hohe Anforderungen an das Management einer Altenhilfeeinrichtung. Das Spannungsverhältnis zwischen Finanzierungsmöglichkeiten und den steigenden Qualitätsanforderungen verschärft sich kontinuierlich“ (vgl. KUßMAUL 2007, 5. Die starke Expansion einzelner Unternehmensgruppen verändert die Pflegelandschaft ebenfalls nachhaltig. Der Wandel, vom Verkäufermarkt mit Wartelisten für Pflegeplätze hin zu einem Käufermarkt, indem der Pflegeplatz bei der jeweiligen Einrichtung ausgewählt werden kann, ist vollzogen (vgl. WELTONLINE 2007). Die Pflegeeinrichtungen treten in Konkurrenz zueinander und die Qualität der Pflege entscheidet maßgeblich, ob sie sich am Markt durchsetzen können. Alle Altenhilfeeinrichtungen sind nach dem Heimgesetz zum Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems gesetzlich verpflichtet. Die veränderte Marktsituation mit einer starken Zunahme von Mitbewerbern und der Forderung nach einer transparenten Pflege- und Betreuungsleistungen, erhöht das geforderte Qualitätsniveau weiter. Ein zentraler Faktor, um langfristig im Wettbewerb bestehen zu können, ist die definierte und transparente Qualität der erbrachten Pflege- und Betreuungsleistungen. Um die Dienstleistungsqualität zu sichern, können verschiedene Maßnahmen und Instrumente eingesetzt werden. Ein Instrument der Qualitätssicherung ist die Pflegevisite. In der vorliegenden quantitativen empirischen Studie wird die Eigenentwicklung einer internen Pflegevisite im Rahmen einer Projektgruppe beschrieben und die praktische Anwendung untersucht. In einer vorhergehenden Studie wurde die Mybes Wohnbereichs- und Pflegedokumentationsvisite bereits auf die praktische Anwendung im pflegerischen Alltag hin untersucht. Diese Studienergebnisse werden in der vorliegenden Arbeit zusammen mit den neuen Erkenntnissen zur internen Pflegevisite verglichen und vorgestellt. Die vorliegende Studie soll Aufschluss geben, welche Vor- und Nachteile eine Eigenentwicklung gegenüber einer extern bezogenen Pflegevisite haben kann. Der Autor hat hierzu den im süddeutschen Raum etablierten Träger Vinzenz von Paul, soziale Einrichtungen und Dienste gGmbH ausgewählt.
Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Danksagungen
- Aufbau der Arbeit
- 1 Fragestellungen und Hypothesen
- 1.1 Zusammenfassung der Hypothesen
- 2 Grundlegende Begriffsklärungen
- 2.1 Annäherung an den Qualitätsbegriff
- 2.2 Indikatoren zur Qualitätsbestimmung
- 3 Ansätze zur Beschreibung der Qualität
- 3.1 Begriffsdefinitionen der Qualität
- 3.2 Qualitätsdefinition nach DIN ISO
- 3.3 Das Kategorienmodell nach Avedis Donabedian
- 3.3.1 Strukturqualität
- 3.3.2 Prozessqualität
- 3.3.3 Ergebnisqualität
- 4 Definition von Qualitätsmanagement
- 4.1 PDCA Zyklus
- 4.1.1 Qualitätsverbesserung
- 4.1.2 Qualitätsplanung
- 4.1.3 Qualitätslenkung
- 4.2 Definition von Qualitätssicherung
- 4.3 Instrumente der Qualitätssicherung
- 4.4 Ansatzebenen qualitätswirksamer Maßnahmen
- 4.4.1 Externe Qualitätssicherung
- 4.4.2 Interne Qualitätssicherung
- 4.4.3 Zentrale Qualitätssicherung
- 4.4.4 Dezentrale Qualitätssicherung
- 4.5 Qualitätsmanagementhandbuch
- 4.6 Zwischenfazit
- 4.1 PDCA Zyklus
- 5 Pflegevisiten
- 5.1 Formen der Pflegevisiten
- 5.2 Ziele der Pflegevisite und deren pflegewissenschaftliche Sichtweise
- 5.3 Struktureller Aufbau von Pflegevisiten
- 6 Mybes Wohnbereichs- und Pflegedokumentationsvisite
- 6.1 Inhaltlicher Aufbau
- 6.2 Anwendungsarten
- 6.3 Einsatzgebiete
- 6.4 Vorstellung empirischer Studienergebnisse
- 6.5 Empfehlungen
- 7 Entwicklung der internen Pflegevisite
- 7.1 Übersicht Vinzenz von Paul gGmbH
- 7.2 Ausgangssituation und Nutzen des Projekts
- 8 Projektauftrag zur Entwicklung einer internen Pflegevisite
- 8.1 Festlegung der Projektorganisation
- 8.2 Festlegung der Projektziele
- 8.3 Projektleitung und -team
- 9 Organisation und Planung des Projektauftrags
- 9.1 Projektstrukturplan
- 9.2 Ablauf- und Terminplan
- 9.3 Kommunikationsplan
- 10 Projektabschluss
- 10.1 Projektbewertung
- 10.2 Projektpräsentation
- 11 Die interne Pflegevisite
- 11.1 Inhaltlicher und konzeptbasierter Aufbau
- 11.2 Inhaltliche Themenbereiche zu den Fragestellungen
- 11.3 Anwendungsarten
- 11.4 Einsatzgebiete
- 12 Forschungsdesign
- 12.1 Untersuchungsfeld
- 12.2 Unterstützung durch das direkte Untersuchungsumfeld
- 13 Planung der empirischen Methode
- 13.1 Methodenauswahl und Standardisierung des Vorgehens
- 13.2 Festlegung Ein- und Ausschlusskritierien
- 13.3 Pretest
- 13.4 Auswertungsgesamtheit
- 13.5 Gütekritierien
- 13.6 Objektivität
- 13.7 Validität
- 13.8 Reliabilität
- 13.9 Ethische Betrachtung und Sinnhaftigkeit der Untersuchung
- 14 Datenerfassung und -aufbereitung
- 14.1 Ablauf der Datenerhebung und deren Anonymisierung
- 14.2 Einverständnis der Befragten
- 14.3 Darstellungen des Aufbereitungs- und Auswertungsverfahrens
- 15 Ergebnisse
- 15.1 Darstellung und Interpretation der Ergebnisse
- 15.2 Hypothesenprüfung
- 15.3 Verallgemeinerungen
- 16 Persönliche Betrachtung
- Literaturverzeichnis
- Anlagenverzeichnis
- Anlage 1: Projektstrukturplan
- Anlage 2: Projektpräsentation Entwicklung interne Pflegevisite
- Anlage 3: Interne Visite
- Anlage 5: Fragebogen
- Anlage 7: Detaillierte Datenaufbereitung zur Studie interne Pflegevisite
- Anlage 10: Detaillierte Datenaufbereitung Studie zur Mybes Wohnbereichs- und Pflegedokumentationsvisite
- Anlage 11: PDCA Zyklus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Entwicklung und vergleichenden Prüfung eines Instruments zur Qualitätssicherung in der Pflege, der internen Pflegevisite. Ziel ist es, ein Instrument zu entwickeln, das die Qualität der Pflege in einem konkreten Kontext, der Vinzenz von Paul gGmbH, messbar macht und gleichzeitig die Verbesserung der Pflegequalität unterstützt. Die Arbeit untersucht die Wirksamkeit und die Akzeptanz der entwickelten internen Pflegevisite im Vergleich zu einem bereits bestehenden Instrument, der Mybes Wohnbereichs- und Pflegedokumentationsvisite.
- Entwicklung eines Instruments zur Qualitätssicherung in der Pflege
- Vergleichende Prüfung der Wirksamkeit und Akzeptanz der internen Pflegevisite
- Anwendung des PDCA-Zyklus zur Qualitätsverbesserung
- Analyse der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität der Pflege
- Empirische Untersuchung der Akzeptanz und des Nutzens der internen Pflegevisite
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit der Definition von Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung in der Pflege. Dabei werden verschiedene Ansätze zur Beschreibung der Qualität vorgestellt, darunter das Kategorienmodell nach Avedis Donabedian, das die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität der Pflege unterscheidet. Anschließend werden die verschiedenen Formen und Ziele von Pflegevisiten erläutert, wobei der Fokus auf der internen Pflegevisite liegt. Die Arbeit beschreibt die Entwicklung der internen Pflegevisite im Rahmen eines Projekts, das in der Vinzenz von Paul gGmbH durchgeführt wurde. Dabei werden die Projektorganisation, die Projektziele und der Projektstrukturplan vorgestellt. Die Arbeit erläutert den konzeptionellen Aufbau der internen Pflegevisite und die methodischen Grundlagen der empirischen Untersuchung. Die Ergebnisse der Untersuchung werden dargestellt und interpretiert, wobei die Hypothesen geprüft und Verallgemeinerungen gezogen werden. Abschließend wird eine persönliche Betrachtung der Arbeit gegeben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die interne Pflegevisite, Qualitätssicherung, Pflegequalität, PDCA-Zyklus, Strukturqualität, Prozessqualität, Ergebnisqualität, Vinzenz von Paul gGmbH, Mybes Wohnbereichs- und Pflegedokumentationsvisite, empirische Forschung, Akzeptanz, Wirksamkeit.
- Quote paper
- Diplom Pflegewirt (FH) Jörg Kußmaul (Author), 2008, Die interne Pflegevisite. Ein Instrument zur Qualitätssicherung. Entwicklung und vergleichende Prüfung., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128697
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