Die forensische Psychologie ist ein Teilbereich der Angewandten Psychologie und
beschäftigt sich mit Aufgaben innerhalb der Gerichtspraxis (auch:
Gerichtspsychologie). Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich insbesondere mit den
Methoden der Forensischen Psychophysiologie und der Diskussion über deren
Verwertbarkeit in der deutschen Gerichtspraxis.
Unter dem Begriff „Forensische Psychophysiologie“, vermag sich ein Laie wenig
vorzustellen, obwohl es sich dabei um ein Teilgebiet der Empirischen Psychologie
handelt, das seinen Weg bereits in die amerikanische Justiz, die japanischen
polizeilichen Ermittlungsarbeiten und in die deutsche Zivilgerichtsbarkeit gefunden
hat.
Selbst in Unterhaltungssendungen („Talkshows“) deutscher und ausländischer
Fernsehsender haben Methoden der Forensischen Psychophysiologie inzwischen
Einzug gehalten. Umgangsprachlich verbirgt sich hinter dem Begriff der
Forensischen Psychophysiologie der Begriff der „Lügendetektion“, der
„Lügendetektortests“ oder der „Polygraphentest“.
Die vorliegende Arbeit soll einen Überblick über die Methoden der Forensischen
Psychophysiologie und deren Anwendbarkeit geben. In diesem Rahmen beschäftigt
sie sich insbesondere mit der Methode des Kontrollfragentests.
Obwohl sich diese Arbeit mit Kritikern und Befürwortern der Methode
auseinandersetzt, verfolgt sie ausdrücklich nicht das Ziel eines Plädoyers für oder
gegen die Anwendbarkeit des Polygraphentests in der deutschen Gerichtsbarkeit, sie
soll lediglich einen Überblick über wesentliche Problemstellungen und Chancen der
Methode geben.
Um das zu leisten ist es vonnöten, mit den Grundzügen der Forensischen
Psychophysiologie vertraut zu sein (Kap. 2), mögliche Anwendungsfelder zu
berücksichtigen (Kap. 3) und die Rechtslage in Deutschland zu kennen (Kap. 4).
Ferner ist es für das Verständnis wesentlicher Problemstellungen und Chancen (Kap.
1.2.7 und Kap. 1.2.8) unabdingbar, über Kenntnisse der Grundzüge der Methode zu
verfügen (Kap. 5).
Inhaltsverzeichnis
- Forensische Psychologie
- Eine Definition
- Mögliche Anwendungsbereiche
- Die Rechtslage in Deutschland
- Methoden der Forensischen Psychophysiologie
- Der Tatwissentest
- Der Kontrollfragentest
- Die Logik
- Die Struktur
- Die Messung
- Die Beurteilung der Messergebnisse
- Die Auswertung
- Das Nachtestinterview
- Kritiker
- Befürworter
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Methoden der Forensischen Psychophysiologie, insbesondere mit dem Kontrollfragentest, und analysiert deren Verwertbarkeit in der deutschen Gerichtspraxis. Sie bietet einen Überblick über die Methoden, ihre Anwendungsmöglichkeiten und die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland.
- Definition und Grundzüge der Forensischen Psychophysiologie
- Mögliche Anwendungsbereiche in der Gerichtspraxis
- Die Rechtslage in Deutschland bezüglich der Verwertbarkeit von Polygraphentests
- Die Funktionsweise des Kontrollfragentests
- Kritik und Befürwortung des Kontrollfragentests in der Gerichtspraxis
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Forensischen Psychologie ein und definiert den Begriff der Forensischen Psychophysiologie. Es wird erläutert, dass die Methode darauf abzielt, anhand von körperlichen Reaktionen auf bestimmte Reize Rückschlüsse auf die Glaubhaftigkeit einer Aussage zu ziehen. Das zweite Kapitel beleuchtet mögliche Anwendungsbereiche der Forensischen Psychophysiologie, insbesondere im Kontext von Sorgerechtsstreitigkeiten und sexuellen Missbrauchshandlungen. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Rechtslage in Deutschland und dem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zur Verwertbarkeit von Polygraphentests in der Gerichtspraxis. Das vierte Kapitel widmet sich den Methoden der Forensischen Psychophysiologie, insbesondere dem Kontrollfragentest. Es werden die Logik, die Struktur, die Messung, die Beurteilung der Messergebnisse, die Auswertung, das Nachtestinterview sowie Kritik und Befürwortung der Methode diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Forensische Psychophysiologie, die Aussagebegutachtung, den Kontrollfragentest, den Polygraphentest, die Lügendetektion, die Rechtslage in Deutschland, die Verwertbarkeit in der Gerichtspraxis, Kritik und Befürwortung der Methode.
- Quote paper
- Kathi Beyer (Author), 2007, Methoden der forensischen Psychologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128683
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