Lärm wird bisweilen als akustische Umweltverschmutzung bezeichnet. Analog zur Definition von Luftverschmutzung als Verunreinigung der Luft durch Materie begreift diese ökologische Definition Lärm als die Verunreinigung der Luft durch Schallenergie (Kemper & Siebrasse, 1978, S. 165, zitiert in Marks, 1999, S. 11). Dabei werden lediglich die durch den Menschen verursachten Geräusche negativ belegt. Dieser Ansatz vernachlässigt, dass bereits Naturgeräusche als subjektiv störend erlebt werden können, und Lärm somit nicht ausschließlich von den Werkzeugen und Maschinen der Menschen herbeiführt wird.
Eine naturwissenschaftliche Definition bezeichnet Lärm als lauten Schall (bzw. physikalisch korrekt formuliert: Schall mit hoher Schallenergie). Gemäß dieser Definition, auf die sich Politiker und Gesetzgeber in der Regel stützen, wäre Lärm objektiv messbar (vgl. Marks, 1999, S. 10). Wer jedoch jedes laute Geräusch als Lärm bezeichnet, macht sich die Sache zu einfach: Ob ein Geräusch als Lärm empfunden wird, hängt nicht nur von der Lautstärke, sondern auch vom
Informationsgehalt und der subjektiven Einstellung des Hörers gegenüber dem Schallereignis ab.
Beispiele:
- Leise Instrumentalmusik stört bei geistiger Arbeit kaum, wohl aber Vokalmusik oder gar Sprache, wenn sie verstanden wird (höherer Informationsgehalt, daher leichtere Ablenkung)
- Das gleichbleibende Rattern der Eisenbahn wirkt geradezu einschläfernd, obwohl es durchaus laut sein kann.
- Der Besucher eines Sinfoniekonzertes empfindet die oft sehr laute Musik kaum als Lärm; abends im Bett aber lässt ihn das sehr viel leisere Geräusch des tropfenden Wasserhahns nicht einschlafen (vgl. Hoffmann & von Lüpke, 1986, S. 16).
Ergo gibt es qualitative Unterschiede zwischen verschiedenen Geräuschquellen.
Das Umweltbundesamt (1997, S. 8) konstatiert hinsichtlich der naturwissenschaftlichen Definition: "Lärm ist (...) nicht mit physikalischen Geräten messbar, weil die individuellen Empfindungen sich objektivierbaren Messverfahren entziehen."
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Lärm?
- Was ist Schall? — Schallmessung
- Funktionsweise des menschlichen Ohres
- Auswirkungen von Lärm
- Aurale Auswirkungen von Lärm
- Das Knalltrauma
- Das Explosionstrauma
- Der chronische Lärmschaden — Lärmschwerhörigkeit
- Extraaurale Auswirkungen von Lärm
- Physiologische Auswirkungen
- Psychologische Auswirkungen
- Soziale Auswirkungen
- Okonomische Auswirkungen
- Aurale Auswirkungen von Lärm
- Aussicht
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen von Lärm auf den Menschen. Sie analysiert die Definition von Lärm, die Funktionsweise des menschlichen Ohres und die vielfältigen Folgen von Lärmbelastung für die Gesundheit, die Psyche und das soziale Umfeld. Die Arbeit soll ein besseres Verständnis für die Bedeutung von Lärm als Umweltproblem schaffen und die Notwendigkeit von Lärmminderungsmaßnahmen verdeutlichen.
- Definition von Lärm und Schall
- Physiologische und psychologische Auswirkungen von Lärm
- Lärmbedingte Gesundheitsbeeinträchtigungen
- Soziale und ökonomische Folgen von Lärm
- Lärmbekämpfung und Schutz vor Lärmbelastung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Definition von Lärm. Es werden verschiedene Ansätze zur Definition des Begriffs Lärm beleuchtet, von der ökologischen Definition als akustische Umweltverschmutzung bis hin zur psychologischen Definition als unerwünschter und störender Schall. Das Kapitel verdeutlicht, dass Lärm nicht nur eine physikalische Größe ist, sondern auch eine subjektive Wahrnehmung, die von der individuellen Einstellung und dem Kontext des Hörers abhängt.
Das zweite Kapitel erläutert die physikalischen Grundlagen von Schall und Schallmessung. Es werden die wichtigsten Parameter von Schall wie Frequenz, Amplitude und Phase beschrieben und die Funktionsweise des menschlichen Ohres erklärt. Das Kapitel behandelt auch die Schalldruckmessung in Dezibel (dB) und die Bedeutung der A-Bewertungskurve für die hörgerechte Schallmessung.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Funktionsweise des menschlichen Ohres. Es werden die Anatomie des Ohres, die einzelnen Bereiche (äußeres Ohr, Mittelohr, Innenohr) und die physiologischen Prozesse der Schallübertragung und -verarbeitung beschrieben. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Hörzellen für die Wahrnehmung von Schall und die Entstehung von Lärmschäden.
Das vierte Kapitel analysiert die Auswirkungen von Lärm auf den Menschen. Es werden sowohl die auralen Auswirkungen von Lärm, wie z.B. das Knalltrauma und die Lärmschwerhörigkeit, als auch die extraauralen Auswirkungen, wie z.B. physiologische Stressreaktionen, psychische Belästigung und soziale Beeinträchtigungen, beleuchtet. Das Kapitel zeigt die vielfältigen und komplexen Folgen von Lärm für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen auf.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Lärm, Schall, Lärmwirkungen, Lärmbelästigung, Lärmschutz, Gesundheit, Psyche, Soziales, Umwelt, Umweltverschmutzung, Hörschaden, Lärmschwerhörigkeit, Stress, Kommunikation, Ökonomie.
- Citation du texte
- Heiko Sieben (Auteur), 2003, Lärm - Auswirkungen auf den Menschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12867
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