Diese Arbeit befasst sich mit den Themen Motivation, Konditionierung und Lernen in verschiedenen Altersgruppen.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Genderhinweis
1. Erkenntnisse der Erwachsenenbildung
2. Unterschiede intrinsische / extrinsische Motivation
3. Konditionierung
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
u.a - unter anderem
z.B. - zum Beispiel
z.T. - zum Teil
et. al. - und andere
Abb. - Abbildung
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: neuronales Netz: Entwicklung bis zum zweiten Lebensjahr
Abb. 2: Skinners Box
Genderhinweis
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser wissenschaftlichen Arbeit die männliche Sprachform verwendet. Es wird an dieser Stelle drauf hingewiesen, dass alle Geschlechter angesprochen werden.
Teilaufgabe C1
1. Erkenntnisse der Erwachsenenbildung
1.1 Definition Lernen
Das Lernen nimmt seit jeher in der Menschheit einen außerordentlich großen Platz ein. „Die Lernpsychologie definiert Lernen als einen Prozess der relativ stabilen Veränderungen des Verhaltens, Denkens oder Fühlens.“1 Lernen ist ein Prozess, der jeden begleitet, vom Säugling bis zum Greis. Es gibt kein Alter, keine Lebenslage, in der das Lernen aufhört. Dadurch denken Menschen kaum jemals darüber nach, was der Begriff eigentlich bedeutet. Häufig wird Lernen von der Mehrheit der Menschen ausschließlich mit der Schule assoziiert. Dem muss man entgegenhalten, dass das Lernen im Leben eines Menschen bereits bedeutend früher einsetzt, und es gilt aufzuzeigen, dass Lernen jegliche Bereiche des Lebens abdeckt, also nicht nur mit dem schulischen Lernen oder der Wissensaneignung in Verbindung gebracht werden kann.
1.2 Entwicklung im Kindesalter
Zu bemerken ist dies an den bereits angeborenen Fähigkeiten eines Kindes. Exemplarisch zeigt das die Veranlagung eines Babys zum Erlernen des Laufens, der Sprachentwicklung oder auch das Erkennen von Gesichtern nach der Geburt.2 Ein Mensch kommt bereits mit Instinkten auf die Welt, ohne diese davor in irgendeiner Weise so erlernt zu haben. So hält sich ein Baby beispielsweise mit einer enormen Kraft an Dingen fest, um nicht zu fallen. Auch drehen sich Babys automatisch auf den Rücken, sobald ihr Gesicht mit Wasser in Berührung kommt, um so ihr Überleben zu sichern. Für das Lernen, egal ob als Kind oder in der Erwachsenenbildung, ist das Gedächtnis von großer Bedeutung. Dieses fängt bereits direkt nach der Geburt an sich zu entwickeln.
Durch diese Beispiele lässt sich deuten, dass Lernen zu unserem Grundbedürfnis und Wesen gehört. Kindern wird das Lernen vermehrt spielerisch nähergebracht, auch hört man hier oft den Satz „Lernen mit allen Sinnen“. Diese Erfahrungen tragen dazu bei, wie ein Kind seine Umgebung wahrnimmt und daraus lernt. Für die Entwicklung des menschlichen Gehirns spielen die ersten drei Lebensjahre eine große Rolle, in dieser Zeit werden die Grundsteine zur Bildung der Intelligenz gelegt.3 Doch wie lernen Kinder überhaupt? Überwiegend lernt ein Kind über das so genannte Formale lernen. Das Formale lernen wird bewusst herbeigeführt, bedeutet also in einer Einrichtung wie Schulen, Hochschule etc. mit dem Ziel einen Abschluss zu erlangen.
Kommt ein Kind auf die Welt, verfügt es noch nicht über das gesamte Volumen seines Gehirns und doch sind bereits alle wichtigen Neuronen vorhanden. Mit dem Wachstum des Gehirns vernetzen sich diese untereinander. Daraus entstehen Synapsen, die Schaltstellen des Gehirns.4
Anmerkung der Redaktion: Diese Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Abbildung 1: neuronales Netz: Entwicklung bis zum zweiten Lebensjahr https://www.brgdomath.com/psychologie/lernen-und-gedächtnis-tk-3/was-passiert-beim-lernen-im- gehirn/
1.3 Unterschiede beim Lernen in Bezug auf das Alter
Das heutige Arbeitszeitalter hat eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für die Erwachsenenbildung. So lässt sich die Arbeitswelt mit dem Wort Leistungsgesellschaft gut definieren. Um uns gegenüber Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt behaupten zu können, ist es wichtig sich stets weiterzubilden, um für den Arbeitsmarkt interessant zu bleiben.
Auch das Fortschreiten der Digitalisierung nimmt hier einen großen Platz ein. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass das lebenslange Lernen immer signifikanter für unser Leben und Arbeiten wird.
Ein Punkt auf den eingegangen werden muss ist, dass Erwachsene aus einer anderen Intention heraus lernen als Kinder. Hier wird klar differenziert: Kinder unterliegen einer Schulpflicht und können sich hierbei nicht aussuchen was oder wie viel sie lernen möchten. Im Gegensatz dazu entscheiden sich Erwachsene in den meisten Fällen freiwillig für neue Bildungswege oder Fortbildungen um eine neue Stelle oder eine höhere Position im Job erreichen zu können und sind überwiegend frei in der Wahl der zu lernenden Inhalte.5 Dies kann ein wichtiger Indikator für das Gelingen eines Lernvorganges sein, da Themen die den eigenen Interessen entsprechen, aus denen somit ein Nutzen für den weiteren Werdegang gezogen werden kann, maßgeblich zum Erfolg beim Lernen beitragen. Wie in Punkt 1.2 beschrieben, bildet das Gehirn eines Kinder sehr schnell neue Synapsen und verknüpft die Inhalte miteinander. Schaut man sich die Lernweise und Entwicklungen Erwachsener an fällt auf, dass die Bildung neuer Synapsen bei Erwachsenen langsamer als bei Kindern von statten geht, es aber durchaus möglich ist die vorhandenen Synapsen umzuschreiben und mit neuen Informationen zu füllen.6 Damit verglichen nehmen die Informationsverarbeitung und Wahrnehmung mit fortgeschrittenem Alter ab. Es wird immer schwieriger automatisierte Routinen umzulernen, sich auf neue Inhalte einzulassen und sich darauf zu konzentrieren.7 Allerdings haben Erwachsene gegenüber Kindern den Vorteil an vorheriges Wissen anknüpfen zu können, da in zahlreichen Themengebieten bereits ein Grundwissen, sei es durch den ausgeübten Job oder sonstige Erfahrungen, vorhanden ist. Ein weiterer Punkt, der sich auf die Differenzen in der Erwachsenenbildung gegenüber einem Kind auswirkt, ist, dass ein Erwachsener mitten im Leben steht und neben dem Lernen sämtliche weitere Aufgaben wie Job, Familie etc. meistern muss, die das Lernen erschweren können. An dieser Stelle ist aber hinzuzufügen, dass eine positive Erkenntnis der Erwachsenenbildung mit der gesteigerten Lebenserfahrung einhergeht. In diesem Kontext werfen wir einen Blick auf die fluide sowie kristalline Intelligenz. Gruber & Harteis zeigen auf, dass die alterssensitive fluide Intelligenz (Gedächtnisleistung, Informationsverarbeitung) vor allem im Jugendalter überwiegt und mit den Jahren abnimmt. Die altersstabile kristalline Intelligenz hingegen steigert sich mit den Jahren und ist auf die Lebenserfahrung und das Alltagswissen zurückzuführen.8 Somit können Menschen im späteren Leben vor allem aus der kristallinen Intelligenz ihre Vorteile erzielen.
Durch Sprüche wie: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ könnte man den Eindruck gewinnen, Erwachsene könnten nichts neues lernen. Fasst man aber alle Erkenntnisse der Erwachsenenbildung zusammen, wird recht schnell erkannt, dass diese Annahme so nicht komplett der Wahrheit entspricht. Schellhammer stellt fest, dass die Effizienz in der Erwachsenenbildung, wie bereits angemerkt, vor allem im Antrieb des Lernenden liegt. Erwachsene lernen anders, aber nicht schlechter und in manchen Gebieten durch ihre Lebenserfahrung durchaus einfacher als Kinder.9
Teilaufgabe C2
2. Unterschiede intrinsische / extrinsische Motivation
2.1 Begriffserklärung Motivation
„Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.“10 Dieses Zitat von Winston Churchill ist ein Beispiel von unzählig vielen weiteren Zitaten, die im Zusammenhang mit Motivation genutzt werden. Aussagen wie „Dazu fehlt mir die Motivation.“, „Der Trainer muss die Mannschaft motivieren.“, „Der Auszubildende arbeitet sehr motiviert.“ werden von Menschen ohne weiteres benutzt. Es wird klar: Motivation als Begriff ist in der Gesellschaft geläufig. Doch was umgreift diese Beschreibung eigentlich genau und zeigt es auf warum sich Individuen so verhalten wie sie es tun?
Von dem lateinischen Ausdruck „movere“, was so viel wie „bewegen“ bedeutet, wird die Bezeichnung Motivation hergeleitet. Hier wird ebenso berücksichtigt das dies sowohl für sich selbst, als auch jemand anderen bewegen, gilt.11 Aus dieser Erklärung heraus wird deutlich, dass hier vor allem die inneren Prozesse eine große Rolle spielen, die den Menschen dazu bewegen in spezifischer Weise und Umfang zu handeln. Diesbezüglich muss ergänzt werden, dass ein Individuum die Motivation zur Zielsetzung ganz bewusst oder aber auch teil- bzw. nichtbewusst wahrnehmen und steuern kann.12
Einfach ausgedrückt entsteht Motivation dann, wenn ein Mensch unbedingt etwas bestimmtes erreichen möchte. Hier wird erstmal außer Acht gelassen, ob dies positiv oder negativ, sowie materiell oder nicht materiell ist. Der griechische Philosoph Epikur, war schon früh der Meinung das die Menschheit in hedonistischer Weise handelt.
Seine These macht bewusst, dass ein Mensch stets danach handelt, Lust und Freude zu erfahren und das eigene Leid zu minimieren. Durch Epikur wird das Lust-Unlust Prinzip beziehungsweise der Begriff Hedonismus geprägt.
Epikur zeigt auf das ein Mensch durch Positive und negative Zustände, sowie Lust und Unlust im Verhalten beeinflusst wird.13 Rheinberg definiert Motivation als „[…] die aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzugs auf einen positiv bewerteten Zielzustand.“14 Dieses Zitat zeigt nochmals auf, worum es bei Motivation eigentlich geht: Durch ausgeführte Aktivitäten und Handlungen in Zukunft sein Ziel zu erreichen. Beispielsweise stehen wir im Winter morgens auf, um Schnee zu schippen (Handlung) damit wir und andere Menschen nicht auf dem Schnee ausrutschen und uns verletzen (Ziel). Basis des motivierten Handelns bietet meist die kognitive Ebene. Das zeigt sich zum Beispiel daran, dass wir häufig zwischen zwei oder mehreren Handlungsalternativen abwägen und entscheiden. Sobald wir uns für eine Option entscheiden haben, handeln wir danach.15
Aus der Sicht von Freuds Motivationstheorie ist die Motivation dem Menschen zu einem deutlichen Teil nicht bewusst. Indikatoren für diese unterbewusste Motivation sind laut Freud: Träume und Trauminhalte, freie Assoziationen, Widerstände, Lebensmuster, Witze und Fehlleistungen, neurotische Zwänge sowie schöpferisches Tun.16 Dazu gibt es unzählige Studien und Forschungen, wie und weshalb sich Menschen in ihrer Motivation unterscheiden. Zwei spannende Ansätze sind hier die Erklärung der intrinsischen sowie extrinsischen Motivation auf, die im Weiteren näher eingegangen wird.
2.2 Intrinsische und Extrinsische Motivation
Warum lernen viele Menschen freiwillig eine neue Sprache oder studieren? Wie in Punkt 2.1 beschrieben, wird ein Mensch von einem inneren oder äußeren Impuls angetrieben, eine Handlung auszuführen. Die Antwort auf die Eingangsfrage kann somit mit und durch die intrinsischen Motivation beantwortet werden. Schon bei dem gewählten Begriff wird deutlich, worum es sich handelt, aus dem Englischen ins Deutsche bedeutet Intrinsisch (Engl. = intrinsic) übersetzt „innere“.17 Einfach erklärt, bedeutet die intrinsische Motivation also nichts anderes, als dass der Mensch die Motivation zum Ausführen einer Handlung aus dem Inneren herausnimmt. Somit ist von außen keine Anregung nötig, damit eine Tätigkeit langwierig mit Freude ausgeführt wird.18 Der ausgeführten Handlung geht als Anreiz voraus, dass allein, das Handeln an sich als interessant und ansprechend wahrgenommen wird.19 Also nicht direkt das Ziel oder Ergebnis am Ende als Befriedigend gilt.
Die intrinsische Motivation kann hierbei zum einen themenbezogen entstehen, z.B lernt ein Kind gerne für Musik, weil es musikalisch ist und für diese Themen interessiert oder tätigkeitsspezifisch, was so viel bedeutet wie das Kind lernt unabhängig des Themas gerne, einfach weil es die Tätigkeit des Lernens an sich gerne erlebt.20
Deutlich wird das durch die von Deci und Ryan erhobene Theorie der Basisbedürfnisse, auch self-determination theory genannt. Diese ist in der Psychologie einer der wichtigsten Erklärungsmodelle, wie intrinsische Motivation entsteht. 21 Ausgangspunkt sind insgesamt drei grundlegende Bedürfnisse, die die Basis der intrinsischen Motivation schaffen. Zu diesen gehören die Selbstbestimmung (Autonomie), Kompetenz und die soziale Eingebundenheit. Hierbei ist anzumerken: „Bei den Basisbedürfnissen knüpfen Deci und Ryan an die Theorie von Maslow an und definieren sie als universell, das bedeutet, Basisbedürfnisse gelten für alle Menschen.“22
[...]
1 Vgl. Franken / Franken (2020) S. 162
2 Vgl. Kullmann / Seidel (2005) S. 37
3 Vgl. Frank Johannes Lemke (2017) S. 558
4 Vgl. Pauen (2012)
5 Vgl. Schellhammer (2017) S. 16
6 Vgl . Franken / Franken (2020) S. 164
7 Vgl. Kullmann / Seidel (2005) S. 43
8 Vgl. Gruber / Harteis (2008) Kapitel 6.2
9 Vgl. Schellhammer (2017) S. 18
10 Churchill (1913)
11 Vgl. Prof. Dr. P. Arenberg (2017) S. 62
12 Vgl. Klaudius Siegfried (2017) S. 594
13 Vgl. Rudolph (2013) S. 2
14 Rheinberg / Salisch (2008) S. 16
15 Vgl. Rudolph (2013) S. 19
16 Vgl. Rudolph (2013) S. 28
17 Vgl. Rheinberg / Salisch (2008) S. 149
18 Vgl. Brandstätter et al. (2018) S. 113
19 Vgl. Schiefele und Köller (2006) S. 303
20 Vgl. Renkl (2008) Kapitel 7, Position 4871
21 Vgl. Brandstätter et al. (2018) S. 117
22 Vgl. Arenberg (2017) S. 68/69
- Arbeit zitieren
- Nadine Wildmann (Autor:in), Lernen, Motivation und Konditionierung. Entwicklung mit dem Alter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1286420
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